BLKÖ:Zernecke, Julius Eduard
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 59 (1890), ab Seite: 344. (Quelle) | |||
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Förster’s ausgeführte Pereira’sche Börsenhaus in der Weihburggasse in Wien, die Bauten für den Grafen Taroucca in Czech, für den Gutsbesitzer Pargfrieder in Wetzdorf, wo nachmals auf dem Heldenberge das berühmte jetzt in vollem Verfall begriffene Armeemausoleum entstand; dann in Wien den Sperlsaal und die Ausschmückung des sogenannten Wagner’schen Kaffeehauses an der Ferdinandsbrücke, von welch’ letzterer Arbeit freilich heute nichts mehr zu sehen ist. Leider raffte den ungemein strebsamen Künstler, der durch sein anspruchsloses, biederes und offenes Wesen viele Freunde und Gönner gewonnen hatte, der Tod im Alter von erst 29 Jahren dahin.
Zernecke, Julius Eduard (Architect, geb. in Danzig 1815, gest. zu Wien 26. September 1844). Ein Schüler und Landsmann des berühmten preußischen Architecten Schinkel, begann er seine künstlerische Laufbahn unter seinem Onkel, dem Stadtbaurathe Zernecke in Danzig. In der Folge kam er nach Berlin und betheiligte sich unter Aufsicht des Berliner Architecten Eduard Knoblauch an der Ausführung des von demselben entworfenen und geleiteten Prachtbaues des dortigen russischen Gesandtschaftshotels. Nun erhielt er einen ehrenvollen Ruf nach St. Petersburg, mußte aber denselben seiner schon damals wankenden Gesundheit wegen, welcher das nordische Klima gefährlich werden konnte, ablehnen. Dieser Umstand brachte ihn im Spätherbst 1840 in das unter milderem Himmelsstrich gelegene Wien, wo er nun bleibenden Aufenthalt nahm und mehrere Bauten ausführte und leitete, die seinem Namen in der Baugeschichte dieser Stadt zu einer Zeit, als noch der berüchtigte Kasernenbaustyl in voller Blüte stand, ein ehrenvolles Andenken sichern. Wir nennen von diesen Werken das nach dem Plane Professor- Realis, Curiositäten und Memorabilien-Lexikon von Wien (Wien 1846, Lex. 8°.) Bd. II, S. 424.