BLKÖ:Zigno, Achilles Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 60 (1891), ab Seite: 99. (Quelle) | |||
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Agenor Goluchowski, der dem neu geschaffenen seine Aufgabe so ehrenvoll lösenden Institute, wie Allem, was einen wissenschaftlichen Charakter hatte, feindselig gegenüber stand, in der Dotation Einbußen erleiden sollte; und als gar eine Vereinigung des Institutes oder vielmehr ein Aufgehen desselben in der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften geplant wurde, sprach er sich ganz entschieden dagegen aus, indem er ebenso die Nothwendigkeit wie das Bedürfniß einer solchen Vereinigung bestritt und auf England hinwies, wo gleichfalls beide Körperschaften getrennt bestehen. Glücklicherweise ging auch dieser Antrag durch (wäre doch damals auch anderen Plänen und Verfügungen des sarmatischen Ministers das polnische nie pozwalam entgegengerufen worden, es würde Manches anders und besser stehen, als es zur Zeit der Fall ist). Auch befürwortete Baron Zigno zugleich mit seinem Collegen Grafen Nani-Mocenigo das Gesuch der Sette Comuni um das Privilegium der Tabakpflanzung, welches dieselben schon unter der venetianischen Republik besessen hatten. Da der Freiherr der deutschen Sprache nicht mächtig war, so verdolmetschte Reichsrathsabgeordneter v. Salvotti dessen Anträge und Reden. Werfen wir noch einen kurzen Blick auf den Naturforscher Zigno, so haben wir seiner Arbeiten über die fossilen Fische des Monte Bolca, über die geschichteten Gebirge der venetianischen Alpen, über außereuropäische Oolithgebilde, über fossile Pflanzen der venetianischen Alpen und schließlich seines selbständigen Werkes über die Oolithflora zu gedenken. Auch sind von ihm in den „Memorie dell’Instituto Veneto“ abgedruckt: „Sulle piante fossili del Trias di Recoaro [100] raccolte dal professore A. Massolonogo, con 10 tavole“ [Bd. XI, S. 1] und in den „Atti dell’Instituto Veneto“: „Sull Uredinea che in quest’anno invase il frumento in più luoghi delle provincie venete [Bd. VIII]. Ob der Freiherr, der zur Zeit ein Greis von 90 Jahren wäre, noch lebt, wissen wir nicht.
Zigno, Achilles Freiherr (Mitglied des verstärkten Reichsrathes 1860, geb. in Padua 1801). Der Sproß einer alten paduanischen Familie, vollendete er an der Hochschule seiner Vaterstadt seine wissenschaftliche Ausbildung, in welcher er sich vornehmlich der Naturwissenschaft und in dieser der Zoo- und Geologie zuwendete, so daß er bald als Naturforscher in wissenschaftlichen Kreisen Italiens eines guten Rufes genoß. Dabei unterließ er es nicht, sich auch sonst im Gemeinwesen nützlich zu machen, und wurde, da er sich in dieser Richtung das Vertrauen der Bevölkerung erworben, zum Podestà von Padua erwählt. In der Folge wirkte er noch als Deputirter der venetianischen Centralcongregation und wurde, nachdem mit kaiserlichem Patent vom 5. März 1860 eine Verstärkung des Reichsrathes angeordnet worden, für das lombardisch-venetianische Königreich zugleich mit Philipp Grafen Nani-Mocenigo in diese Körperschaft berufen. In derselben sprach er in mehreren wichtigeren das Land Venedig betreffenden Fragen, so über die Gebarung mit dem venetianischen Landesfonde, den Steuerzuschlag; trat für die geologische Reichsanstalt energisch ein, als dieselbe nach dem Antrage des damaligen Ministers des Innern, Grafen- Verhandlungen der österreichischen verstärkten Reichsrathes 1860. Nach den stenographischen Berichten (Wien 1860, Manz, kl. 8°.) Band I, S. 251, 260, 264, 265, 266, 293, 301, 635; Band II, S. 394.
- Porträt. Unterschrift: „Achille Cavaliere de Zigno. Podestà della R. città di Padova“. A. Astolfi dis. 1853. Lit. Lefévre Venezia Fol.