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BLKÖ:Zmeskal, Adelsgeschlecht, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zmeskal, Gabriel
Band: 60 (1891), ab Seite: 207. (Quelle)
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Zur Genealogie der Familie Zmeskal. Die Zmeskal, welche sich eigentlich Zmeskal von Domanovecz und Lestynie nennen, scheinen slavischen Ursprungs zu sein, denn der Name Zmeskal mahnt an jede, nur nicht an magyarische Abstammung, worauf auch die Beinamen Domanovecz und Lestynie deuten. Schon der Taufname Wenzel, den der erste urkundlich vorkommende Zmeskal führt, bestärkt nur unsere Annahme. Dieser Wenzel Zmeskal und seine Gattin Barbara Marothy sind um 1548 bekannt, und aus ihrer zahlreichen Familie, drei Töchter und sieben Söhne, bilden sich die noch heute blühenden Zweige dieses Geschlechtes. Die Töchter heirateten, und zwar: Margarethe Johann Viszorzányi, Anna Johann Katanoczy und Helene in erster Ehe Ladislaus Turesányi, in zweiter Caspar Egressy. Von den Söhnen starben Tobias und Raphael jung und unvermält, Daniel, Job, Gabriel und Jaroslaus pflanzten das Geschlecht fort, aber nur Job und Gabriel dauernd, die Nachkommen Daniels und Jaroslaus’ erloschen bereits mit deren Kindern. Job (gest. 1632) ist mit seinen beiden Gattinen Petronessa Geselffy und Anna Szent-Iványi der Stifter der älteren Linie des Hauses Zmeskal; sein Bruder Gabriel (gest. 1622) mit seinen Ehefrauen Sophie Rastovszky und Sophie Marczel der Stifter der jüngeren Linie. Die ältere von Job gebildete Linie spaltete sich mit dessen Enkeln Caspar und Job in zwei Zweige und mit des Letzteren Sohne Emmerich in einen dritten, welche alle drei noch zur Stunde blühen. Die jüngere von Gabriel ausgehende Linie theilte sich mit seinen Söhnen Karl und Emmerich in zwei Zweige, welche beide noch bestehen. Die Zmeskal spielen in den bewegten Tagen ihres Vaterlandes ihre Rolle, wie so viele kleine Edelleute desselben, welche sich gern auf die Seite der Rebellen gegen den rechtmäßigen König schlugen, weil für sie der momentane Vortheil auf jener Seite lag. Doch finden sich auch unter ihnen pflichtbewußte Anhänger des rechtmäßigen Königs, welche ihm gegen seine Widersacher ihre Treue bewahrten. Im Àrvaer Comitate, in welchem die Familie seßhaft war, bekleideten die Sprossen derselben der alten auf der Verfassung Ungarns beruhenden Comitatswirthschaft gemäß seit jeher die oberen und einflußreichsten Aemter, so die Gespanschafts-, Vicegespanschafts-, Stuhlrichter-, Administrator-, Notar- und andere Stellen, wodurch sie natürlich alle Macht in Händen behielten und bei den beständigen Unruhen, in welchen sie nur zu oft auf Seite der Gegner des rechtmäßigen Königs standen, nicht selten den Ausschlag gaben. Ihre Ehen schlossen die Zmeskal fast ausschließlich mit Töchtern des begüterten Landadels; Namen des hohen Feudaladels finden sich fast gar nicht darunter. Ob sie mit der freiherrlichen, später gräflichen Familie der Zmeskal in Schlesien verwandtschaftlich zusammenhängen, muß dahingestellt bleiben, der einzige Anhaltspunkt für einen Zusammenhang ist im Wappen zu suchen, denn im silbernen Felde der rothe Ochs mit blauem Gürtel auf grünem Rasen ist beiden Familien, der ungarischen und der schlesischen, gemeinschaftlich. Nur der Ochs der ungarischen Zmeskal erscheint von einer nach links gekehrten brennenden Fackel mitten durch den Leib gebohrt. Der Helmschmuck der ungarischen Familie sind drei wallende Straußfedern. Die schlesische führt im senkrecht getheilten Schilde im rechten Felde den oben beschriebenen rothen Ochsen ohne Fackel; das linke blaue Feld ist von drei silbernen Querstreifen durchzogen. Auf der Krone des rechten Turnierhelms wallen die Straußfedern, aus der des linken wächst der oben beschriebene rothe Ochs hervor. Die Helmdecken beider Wappen sind gleich, rechts roth, links blau, beiderseits mit Silber unterlegt.