BLKÖ:Zobel von Giebelstadt und Darstadt, Melchior von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 60 (1891), ab Seite: 216. (Quelle)
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5. Melchior Zobel von Guttenberg (geb. 1505, gest. in Würzburg 15. April 1558), gehört derselben Familie wie die Zobel von Giebelstadt, nur einer anderen Linie an. Am 19. August 1544 wurde er vom Würzburger Domcapitel zum Bischof von Würzburg gewählt, welche Kirchenwürde er durch 14 Jahre bekleidete, bis er, ohne selbst einen eigentlichen Anlaß gegeben zu haben, während der Grumbach’schen Händel, welche damals Franken in schwere Wirren verwickelten, inmitten eines Haufens Raubritter, an deren Spitze ein Zedtwitz stand, von diesem in grausamster Weise ermordet wurde. Den Mörder und seine Spießgesellen ereilte später die rächende Nemesis. Der Herzog Johann Friedrich von Sachsen-Gotha, weil er den Mörder in Schutz genommen, ward in die Reichsacht gethan, seines Herzogthums verlustig erklärt und auf einem offenen Wagen, mit einem Strohhut auf dem Kopfe, gefangen nach Wien geführt und von da nach Wiener-Neustadt, endlich nach Speyer in ewige Gefangenschaft gebracht. Er starb erst 1595. Seine Gemalin begab sich aus freien Stücken zu ihm ins Gefängniß und theilte die Haft mit ihm. Unser Würzburger Bischof Melchior Zobel ist nicht mit dem gleichzeitigen Würzburger Rechtsgelehrten Melchior Zobel (geb. 1499, gest. 1560)[WS 1] zu verwechseln, der vornehmlich dadurch bekannt geworden, daß er das sächsische Land-, Lehen- und Weichbildrecht aus dem altsächsischen in den hochdeutschen Dialekt übersetzte und sie so den Rechtsgelehrten zugänglich machte. [Dinner (Conr.). Elegia de caede principis M. Zobelii Herbipolensis episcopi et occidentalis Franciae ducis (Basil. 1561, 4°.). – Lotich (Pet.)[WS 2]. De caede Zobelii (1571). – Zedler’s Universal-Lexikon gibt im 63. Bande, Sp. 31–33 eine reiche Literatur über Bischof Zobel. – (Stramberg). Rheinischer Antiquarius, I. Abth., Bd. IV, S. 216.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Christoph Zobel (Wikipedia). Vergleiche Zedler, Band 63, Sp. 39–40.
  2. Petrus Secundus Lotichius