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BLKÖ:Arany, Janos

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Arberg, Karl Graf
Band: 1 (1856), ab Seite: 58. (Quelle)
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Arany, Janos (Dichter, geb. zu Szalonta im Biharer Comitate 1817). Sohn eines reformirten Landbauers, studirte 1832–36 zu Debreczin, schloß sich plötzlich einer herumziehenden Schauspieler-Gesellschaft an, kehrte aber reuig zu seinen Eltern zurück, und fand die Mutter sterbend, den Vater erblindet. 1838 wurde er Conrector am Gymnasium seiner Vaterstadt, 1840 Comitatsnotär; 1848 Conzipist im Ministerium Szemere’s und 1851 Professor in Nagy-Körös, wo er noch ist. Schon im J. 1846 gewann er den Preis der Kisfaludy-Gesellschaft, mit dem komischen Epos: „Az elreszett alkotmány“ (d. i. die verloren gegangene Constitution), 7 Gesänge in Hexametern. Im folgenden Jahre schickte er der genannten Gesellschaft anonym [59] seinen „Toldy,“ eine poetische Volkserzählung in 12 Gesängen ein, welches Werk solche Sensation erregte, daß die Kisfaludy-Gesellschaft ihn höher belohnte, als mit dem ausgeschriebenen Preise, und daß Petöfi eilte, den bis dahin unbekannten Dichter in seiner Heimat aufzusuchen, worauf beide Poeten innige Freundschaft schlossen. 1848 wurde er Mitglied der Kisfaludy-Gesellschaft. Ferner erschienen von ihm folgende Werke: „Murany ostroma“ (d. i. die Eroberung von Murany), Heldenged. in 4 Ges., „Katalin“ (Katharine), poetische Erzählung in 13 Ges., und „die Zigeuner von Nagy-Ida,“ Volksepos in 4 Ges. Außerdem befinden sich A’s. Gedichte und Uebersetzungen englischer Balladen zahlreich zerstreut in Journalen. Mit Petöfy und Vörösmarty (s. d.) verband er sich auch zur Herausgabe der magyar. Uebersetzung Shakespeare's, wovon der erste Band erschien. – A.’s Poesie schildert Kertbény folgendermaßen: „Seine Kraft als Dichter liegt weniger in neuen blendenden Gedanken, noch in großem Erfindungstalent, sondern vorzüglich in der Kunst plastischer Darstellung, insbesondere des Details; sowie in jenen unnachahmlichen Stimmungen und Färbungen, welche in seinen Poesien so gemüthlich vorherrschen und für den Magyaren von so hinreißender Wirkung sind, daß er ihn seit Petöfy’s Tode mit Recht für den größten Dichter der Nation anerkennt.“ – „Toldy“ und die „Belagerung von Murány“ sind von Kertbény in’s Deutsche (Erzählende Dichtungen von A. Leipzig 1851, 2 Bde.) übersetzt worden.

Ujabb kori ismeretek tára, d. i. ungar. Conversations-Lexikon (Pesth, Heckenast, 1850) I. Bd. S. 170. – Kertbény (C. M.), Album hundert ungarischer Dichter (Dresden u. Pesth 1854) S. 488. Proben von A.’s Dichtungen, ebenda S. 390, 432, 480.[BN 1]

Berichtigungen und Nachträge

  1. E Arany, János [Bd. I, S. 58].
    Westermann’s Illustrirte deutsche Monatshefte (Braunschweig, gr. 8°.) Bd. I, S. 109. [Band 22, S. 466]