BLKÖ:Bakony, Emerich Freiherr von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 128. (Quelle)
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Bakony, Emerich Freiherr von (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, Mar. Theresien-Ordensritter, geb. zu Levenz in Oberungarn 17. Juli 1768, gest. zu Komorn 24. Jänner 1845). Aus altadeligem Geschlechte abstammend, trat er 1785 als Cadet ins Inf.-Regiment Nr. 33, ward 1787 Fähnrich und in Folge seiner ersten Waffenthaten bei Sabacz (1788) und auf dem Rückzuge von Karansebes nach Lugos Unterlieutenant. Im Feldzuge von 1789 war er beim Sturm von Belgrad der Erste an den Pallisaden, erstieg den Wall und öffnete den Sturmkolonnen ein Thor. Loudon erwähnte diese Waffenthat ehrenvoll im Armeebefehl; dieselbe Ehre widerfuhr ihm in den Niederlanden von 1790–1794, wo er mehrmals verwundet worden. In Deutschland, von 1795–1799 kam er bei der Belagerung von Kehl durch seine Wachsamkeit einem nächtlichen Ueberfalle auf die Spur, schlug sich mit dem Säbel in der Faust durch und verfolgte den von der Redoute Nr. 1 zurückgedrängten Feind. Obgleich er dabei am Fuße verwundet worden, stand er doch nach einigen Tagen schon bei der Erstürmung des kleinen Kehlkopfes wieder im Feuer. 1799 ward er Hauptmann. Ausgezeichnete [128] Waffenthaten vollführte er nun bei Novi, Savigliano, in der Riviera von Genua (1800) und ward in dieser letzten Affaire gefährlich verwundet. Nun zur ungar. Insurrection übersetzt, zeichnete er sich bei der Bildung eines Bataillons und dann bei Gelegenheit eines Meutereigefechts so aus, daß er zum Major im Infanterie-Regiment Nr. 37 ernannt wurde. Im J. 1805 wieder in der italienischen Armee, that er sich bei Caldiero durch rechtzeitiges Vorrücken und bei der Vertheidigung von Vicenza rühmlichst hervor. Im nämlichen Jahre wurde er Oberstlieutenant im Infanterie-Regiment Gyulai Nr. 60, im Kriege von 1809 Oberst des 39. Infanterie-Regiments und erwarb sich durch seine glänzende Waffenthat bei Neumarkt, wo er, nachdem ihm das Pferd unterm Leibe erschossen ward, zu Fuß den Kampf fortsetzte und nach heißer Gegenwehr siegreich in die Stadt drang, das Ritterkreuz des Mar. Theresienordens. Nachdem er noch alle folgenden Feldzüge, auch den in Rußland mitgemacht und 1815 den russischen St. Georgsorden erhalten hatte, ward er 1816 Brigadier in Preßburg, 1819 in Wien, 1823 Inhaber des 33. Inf.-Reg., 1826 FML. und 1832 Festungscommandant zu Komorn. Ein Jahr vor seinem Tode erhielt er noch die geheime Rathswürde.

Oesterr. militär. Zeitschrift 1845, Bd. III. S. 253. – Oestr. Militär-Konvers.-Lexikon. Herausg. v. Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) I. Bd. S. 218. (Art. v. M(eyner)t.)