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BLKÖ:Hoffmann, Leopold

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 9 (1863), ab Seite: 160. (Quelle)
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Hoffmann, Leopold (Musiker, Capellmeister bei St. Stephan in Wien, geb. nach Leidenfrost zu Wien 14. August 1733, gest. ebenda 17. März 1793). Mit einem vortrefflichen Talent für die Musik begabt, erhielt er auch in derselben eine entsprechende Ausbildung und trat bereits 1760 mit zahlreichen Compositionen in die Oeffentlichkeit. 1763 wurde er für den Orgeldienst der Hofcapelle aufgenommen, nachdem er schon das Jahr zuvor als Capellmeister bei St. Stephan angestellt worden. Als später der Hofclavierlehrer Georg Christoph Wagenseil[WS 1] seines Gichtübels wegen das Lehramt aufgeben mußte, wurde H. am 30. December 1769 als Hofclaviermeister für die jungen Herrschaften mit dem Gehalte von 30 fl. angestellt. Von seinen zahlreichen und zu ihrer Zeit sehr beliebten Arbeiten erschienen nur wenige im Drucke, u. z. sind bekannt: „Oden mit Melodien“. „6 Trios für Violine, Violoncell und Bass“, desto mehr waren seine Arbeiten handschriftlich verbreitet. Sie bestanden aus Symphonien, Violin-, Violoncell- und Clavier-Concerten, Quartetten und Trio’s für Violine, Clavier-Sonaten mit und [161] ohne Begleitung u. dgl. m. Vortreffliche Instrumentation und ein sehr gefälliges Compositionstalent beurkundet sich in allen seinen Tonstücken. Sein Nachfolger auf dem Posten eines Capellmeisters bei St. Stephan in Wien war der berühmte Theoretiker Albrechtsberger [Bd. I, S. 12].

Leidenfrost (Karl Florentin), Historisch-biographisches Handwörterbuch der denkwürdigsten, berühmtesten und berüchtigsten Menschen aller Stände, Zeiten und Nationen (Ilmenau 1825, B. F. Voigt. 8°.) Bd. III, S. 112. – Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, J. G. J. Breitkopf, gr. 8°.) Theil I, Sp. 655; – Derselbe. Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, Kühnel, gr. 8°.) Theil II, S. 704 [nach diesem wäre er bereits um 1782 gestorben]. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Section. 9. Theil. S. 273 [nach diesem 1782 gestorben]. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex. 8°.) S. 437 [nach diesem geb. 1730, gest. 1782]. – Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Dresden, 1856, Schaefer, gr. 8°.) Bd. II, S. 430. – Aus den handschriftlichen Collectionen des Herrn Hof- und Gerichtsadvocaten Leopold Edlen von Sonnleithner, welcher gründliche Musikkenner mit liebenswürdiger Bereitwilligkeit wiederholte Anfragen des Herausgebers beantwortete.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Christian Wagenseil