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BLKÖ:Horváth, Andreas

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Horváth, Adam
Band: 9 (1863), ab Seite: 313. (Quelle)
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Horváth, Andreas (ungarischer epischer Dichter, geb. zu Pázmánd im Raaber Comitate 25. November 1778, gest. 7. März 1839). Besuchte zuerst die Schulen bei den Benedictinern am Pannonberge, und nach Aufhebung des Klosters setzte er seine Studien in St. Márton, Pázmánd und Raab, für die Humanitätsclassen in Comorn fort und hörte die Philosophie in Preßburg. Im Jahre 1797 trat er zu Heinrichau in Preußisch-Schlesien in den Cisterzienserorden, kehrte 1798 in die Heimat zurück, wo er in das Seminarium der Raaber Diöcese trat und 1802 die h. Weihen erhielt. Er verrichtete nun zu Széplak, zu Szergény und seit 1803 zu Raab Caplandienste, und wurde 1806 Pfarrer zu Téth. Die ungarische Akademie hat ihn am 17. November 1830 zu ihrem ordentlichen Provinzialmitgliede, die Kirche in seinen alten Tagen zum Dechanten ernannt, als welcher er im Alter von 61 Jahren starb. Seine Werke sind folgende: „Franczia egyházi katekismus“, d. i. Französischer Kirchenkatechismus (Ofen 1815); – „Theodul estvéi“, d. i. Das Gastmal Theodul’s (ebd. 1819), eine Uebersetzung; – „A’ buzogányos viléz magyarok“, d. i. Die bepanzerten tapferen Magyaren (Raab 1809 u. 1813); – „Zircz emlékezete“, d. i. Das Andenken von Zircz (Ofen 1814), ein episches Gedicht in Hexametern, welches allgemeinen [314] Beifall fand; – ferner die zwei kleineren epischen Dichtungen: „Gritti Lajos“, d. i. Ludwig Gritti; erschienen in der „Aurora“ (1821): – „Sziszeki gyözedelem“, d. i. Der Sieg von Sziszek (ebd. 1827); – die zwei Heroiden: „Török Bálint hitveséhez“, d. i. Valentin Török an seine Gattin (ebd. 1824) – und „Borbély Helena férjének Békesi Istvánnak“, d. i. Helena Borbély an ihren Gatten Stephan Békesi (ebd. 1825). Seine Episteln und Lieder sind unter dem Titel: „Horváth kisebb költeményei“, d. i. H.’s kleinere Gedichte, gesammelt (Pesth 1833) erschienen. Ueberdieß schrieb er noch in verschiedene Zeitschriften. Angeregt von mehreren Freunden begann er das große Epos „Arpad“, worin er den Stifter des ungarischen Reiches verherrlicht und welches er 1830 vollendete und dafür von der ungarischen Akademie den großen Preis (200 Stück Ducaten) erhielt. In Handschrift hinterließ er „Bátori Zsigmond erdélyi fejedelem élete“, d. i. Das Leben des Sigmund Bátori, Fürsten von Siebenbürgen. Horváth lebte in enger Freundschaft mit Kazinczy, Kisfaludy, Vörösmarty; er bediente sich fast nur antiker Versmaße und wurde von seinen Freunden – in das Volk sind seine Arbeiten wenig gedrungen – Ungarns Virgil genannt. Eines seiner berühmtesten Gedichte ist die „Ode an die Insurrection“, 1809, welche fünfmal aufgelegt wurde.

Toldy (Ferencz), A’ Magyar költészet kézikönyve a Mohácsi vésztöl a legújabb idöig (Pest 1855, Heckenast, gr. 8°.) Bd. II, S. 379 [nach diesem geb. am 25. November 1778]. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) S. 194 [nach diesem geb. 28. November 1778, gest. 7. März 1839]. – Handbuch der ungrischen Poesie … In Verbindung mit Julius Fenyéry herausgegeben von Franz Toldy (Pesth und Wien 1828, Kilian und Gerold, 8°.) Bd. II, S. 137 [nach diesem geb. am 25. November 1778]. – Ungarns Männer der Zeit. Biographien und Karakteristiken hervorragendster Persönlichkeiten (Prag 1862, A. G. Steinhauser, 8°.) S. 270. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. II, S. 648 [nach diesem gleichfalls geb. 25. Nov. 1778].