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BLKÖ:Kinderfreund, Karl Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kindermann, Dominik
Band: 11 (1864), ab Seite: 265. (Quelle)
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Kinderfreund, Karl Joseph (Schriftsteller, geb. in Böhmen 1793). Beschäftigte sich frühzeitig mit der Musik und ein Schüler des tüchtigen Tomaschek, verlegte er sich in Prag auf den Unterricht im Clavierspiel. Eine gute Lehrmethode, mittelst welcher er Kinder von 7–8 Jahren fähig machte, schwierigere Compositionen – es kann hier nur von technischer Fertigkeit die Rede sein – vorzutragen, machte ihn bald als Lehrer gesucht. Auch veranstaltete er zum Besten der leidenden Menschheit öffentliche Concerte und erzielte damit günstige Erfolge. Aber die Musik genügte K. nicht, auch auf literarischem Gebiete suchte er – wenngleich weniger glücklich – Lorbern zu pflücken. Anfänglich trat er als Correspondent über Theater und Musik in der Bäuerle’schen „Theater-Zeitung“ [266] auf und sind seine Mittheilungen in derselben mit der Chiffre –f–, in späteren Jahren mit dem ganzen Namen unterzeichnet. In der Folge betrat er das pädagogische, kalendarische, historische – dieses in eigenthümlicher Weise – und journalistische Gebiet. So ließ er erscheinen: „Thalia’s und Euterpe’s Klagen. Nebst vermischten Episoden über Manches aus unserer Zeit“ (Wien 1850, Leop. Grund, 8°.); – „Interessantes Portfolio“ (Wien 1854, Sommer), eine Jugendschrift; – „Merkwürdiger Geschichtskalender des Königreichs Ungarn und Fürstenthums Siebenbürgen vom Jahre 1600–1698, während der türkischen Invasion (Wien 1854, Grund); – „Das Fürstenhaus Eszterházy“ (Wien 1860, kl. 8°.) [vergleiche das Nähere darüber in den Quellen]. Seit dem Jahre 1858 oder 1859 redigirt K. die Zeitschrift: „Oesterreichische Signale für Theater, Kunst u. s. w.“, welche in Wien (gedruckt bei Leop. Sommer, 4°.) wöchentlich einmal erscheint.

Oesterreichische National-Encyklopädie, herausg. von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 196. – Wurzbach von Tannenberg (Const.), Bibliographisch-statistische Uebersicht der Literatur des österreichischen Kaiserstaates (Wien, Staatsdruckerei, gr. 8°.) II. Bericht (1854), S. 145, Marg. 4313; S. 229, Marg. 6993. – Hier wird auch die in seinen „Oesterreichischen Signalen“ 1860, Nr. 34, gegebene Erklärung, welcher zufolge Herr Kinderfreund zu der von ihm herausgegebenen Schrift „Das Fürstenhaus Eßterházy“ „meine reichhaltigen Geschichtsquellen benützt zu haben“ vorgibt, dahin berichtigt, daß ich Herrn K. nicht kenne, ihm niemals meine Geschichtsquellen zu benützen gegeben, sondern daß derselbe einfach den Artikel Eßterházy aus dem vierten Bande meines Lexikons, S. 89–108, wörtlich abgeschrieben und als selbstständige Broschüre drucken lassen, die Quelle verschwiegen und seinen Namen als Autor vorangestellt habe. Wie man ein solches Verfahren heißt, wird Jeder leicht beantworten können.