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BLKÖ:Mayer, Thaddäus

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 18 (1868), ab Seite: 179. (Quelle)
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112. Mayer, Thaddäus (Maler, geb. zu Katzerow in Böhmen im Jahre 1813). Sein Vater, der im Jahre 1847 als 82jähriger Greis noch lebte, war Schullehrer zu Katzerow und leitete in [180] den ersten Jahren persönlich den Unterricht des talentvollen Sohnes, den er später nach dem benachbarten Pilsen schickte, wo er bis 1832 die Gymnasialclassen beendete. In Pilsen zuerst regte sich in M. die Liebe zur bildenden Kunst, und ohne Meister, ohne weitere Anleitung, nur den Regungen seines Talentes folgend, brachte er es in kurzer Zeit so weit, daß er befähigt war, den Kindern des Grafen Lazanzky darin Unterricht zu ertheilen. Mit Empfehlungen des Grafen begab sich M. nach Wien, wo er in Würdigung seines Talentes aus der Privatcasse des Kaisers Franz ein Stipendium von 200 fl. erhielt und durch sechs Jahre die Akademie der bildenden Künste besuchte. Daselbst entwickelte sich sein beachtenswerthes Talent in vortheilhaftester Weise und seine im Jahre 1836 in der Ausstellung bei St. Anna ausgestellten Bildnisse fanden ihrer geistvollen Auffassung und lebenswarmen und sehr ähnlichen Ausführung wegen allgemein Beifall. Im Jahre 1838 begab er sich, nachdem er vorher seine Eltern besucht, nach Prag, wo er sich bleibend niederließ und bald als Künstler sehr gesucht ward. Im Jahre 1843 begann er auch zu lithographiren und eröffnete eine Gallerie der Schauspieler in Prag. Den zehn gelungenen Bildnissen aus dieser Sphäre schlossen sich Bildnisse hervorragender Personen aus der eigentlichen Kunst, dem Gelehrtenstande und bedeutender Staatsmänner an. So sind hunderte von Bildnissen aus seinem Atelier hervorgegangen. Ueber Empfehlung des Erzherzogs Stephan erhielt M. von Seite der Großfürstin Maria Nikolajewna eine Berufung nach Stettin, wo die Großfürstin sich eben befand, und begab sich von dort mit ihrem Gefolge nach St. Petersburg. Ueber sein späteres Wirken und seine gegenwärtige Thätigkeit als Künstler ist nichts bekannt.

Frankl (L. A.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) I. Jahrgang (1842), S. 469 u. 470, 862; III. Jahrg. (1844), S. 216; und VI. Jahrg. (1847), Kunstblatt Nr. 16, S. 99.