BLKÖ:Orschler (Orsler), Joseph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Orti Manara, Giovanni conte | ||
Band: 21 (1870), ab Seite: 110. (Quelle) | |||
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[WS 1] und Franz. Das Bernsdorf-Schladebach’sche „Universal-Lexikon der Tonkunst“ behauptet zwar, daß Gerber und Andere unrichtig Orsler schreiben und die richtige Schreibart Orschler sei, ohne jedoch die Gründe und Belege anzugeben, worauf es diese Behauptung stützt. Vor der Hand bleibt Herausgeber dieses Lexikons ungeachtet der Bernsdorf-Schladebach’schen Mahnung bei der Schreibart Orsler, gestützt auf das Werk: „Die kaiserliche Hof-Musikkapelle in Wien von 1543 bis 1867. Nach urkundlichen Forschungen“, von Dr. Ludwig Ritter von Köchel, dessen Angaben mit jenen des Bernsdorf-Schladebach’schen wohl die Concurrenz aushalten. Joseph ist ein Sohn des in Breslau im Jahre 1698 gebornen Johann Georg O. Dieser letztere hat seinen ersten Unterricht bei dem Organisten Kirsten erhalten, war dann in des Grafen Zierotin Dienste getreten und von diesem zur weiteren Ausbildung nach Wien geschickt worden, wo er bei Frei und Rosetti in der Violine, bei Fux in der Composition Unterricht erhielt. Nach Schladebach-Bernsdorf wäre Johann Georg um das Jahr 1758 erster Violinist an der kaiserlichen Capelle in Wien gewesen, welche Angabe durch Köchel’s vorerwähnte Quellenschrift sich als unrichtig erweist, da in den Personenverzeichnissen der Capelle aus diesen Jahren kein Johann Georg O. erscheint. Richtig mag es sein, daß Johann Georg O. als Capellmeister in Diensten des Fürsten Liechtenstein gestanden. Im Stiche ist von seinen Arbeiten nichts erschienen, doch hat er Vieles geschrieben und sind von ihm Symphonien, Solo’s und Trio’s für die Violine bekannt. – Wohl aber war Johann Georg’s Sohn Joseph O. seit 1772 bis zu seinem im Jahre 1806 im Alter von 70 Jahren erfolgten Tode Mitglied der Hofcapelle, und zwar als Violoncellist. Auch Joseph war ein geschickter Componist, und Träg’s im Jahre 1799 in Wien erschienener Katalog führt von ihm auf: eine Symphonie, zwei Quartetten für Violoncell, Violine, Viola obl. und Baß, sieben Symphonien für zwei Violinen und Violoncell, zwei Terzetten für Viola, Violoncell und Baß, vier Sonaten für Violoncell und Baß. – Was endlich den dritten, Franz Orsler, betrifft, so war er nach Gaßner ein ausgezeichneter Violoncellist, im Orchester der Hofoper in Wien angestellt, und ist um das Jahr 1798 in Wien gestorben.
Orschler, und öfter auch Orsler, Joseph (Tonkünstler, geb. im Jahre 1736, gest. zu Wien 2. Juni 1806). Es sind drei Künstler dieses Namens zu unterscheiden. Der obgenannte Joseph, dann Johann Georg- Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches [111] Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, J. G. I. Breitkopf, gr. 8°.) Bd. II, S. 47. – Derselbe, Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1813, A. Kühnel, gr. 8°.) Bd. III, Sp. 619. – Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden 1857, R. Schäfer, gr. 8°.) Bd. III, S, 96.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Johann Georg Orschler (Wikipedia).