BLKÖ:Pussieger, Mathias
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Pusterhoffer, Philipp | ||
Band: 24 (1872), ab Seite: 106. (Quelle) | |||
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[WS 1] in Meran nieder, wo er bis an sein im hohen Alter erfolgtes Lebensende malte. Von seiner [107] Hand finden sich in Tirol, namentlich in Kirchen und Klöstern, viele Altarbilder, so in Meran das Hochaltarblatt, in Algund ein „H. Cassian“, in Wiltau „der H. Dionys Aeropagita“, „die zwölf Apostel“ und eine „Mutter Gottes“. Andere Bilder seiner Hand kommen in Botzen, Bruneck, Lorenzen, Marienberg und in Neustift bei Brixen in der Kirche des Augustiner-Chorherrnstiftes vor, am letzteren Orte befinden sich nicht weniger als 13 Gemälde von P. Das Museum zu Innsbruck besitzt außer mehreren Bildnissen auch ein von ihm gemaltes „H. Abendmahl“. Noch sonst sind seine Arbeiten, Staffeleibilder und Bildnisse, hie und da in Tirol zerstreut zu finden. P. stand als Künstler und Mensch in seinem Wohnorte in hoher Achtung, in den Stadtbüchern geschieht seiner an mehr als einer Stelle mit den ehrenvollen Prädicaten: eruditus artificiosus Matthias Pussieger pictor civis et senator, Erwähnung. P. war seit 1690 mit Ursula Puel verheirathet, welche ihm eilf Kinder gebar, von denen fünf dem Priesterstande sich gewidmet. Einer war im Jahre 1765 mit dem Namen Norbert Abt zu Wiltau. Drei Andere gehörten dem Kapuzinerorden an, und daher, meint das tirolische Künstlerlexikon mag es auch kommen, daß man eben in Kapuzinerkirchen so viele Gemälde seines Pinsels sieht. Was seine Werke betrifft, so stimmen die Urtheile darin überein, daß sie große Gewandtheit[WS 2], und einen kräftigen Pinsel zeigen, doch haben seine Schatten zu sehr nachgedunkelt.
Pussieger, Mathias (Maler geb. zu Rottenbuch in Bayern im Jahre 1654, gest. zu Meran im Jahre 1734). Das Tiroler-Künstler-Lexikon meint, daß er später gestorben sei. Die Malerei erlernte er bei einem Verwandten, bei Michael Pussieger, der in Oberösterreich lebte. Dann nahm der Freiherr von Flugi in Meran sich seiner an und schickte ihn zur weiteren Ausbildung nach Venedig, wo er in Karl Lott’s Schule seine Kunststudien fortsetzte. Von Venedig begab er sich nach Rom und nach seiner Rückkehr ließ er sich 1682- Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 151, 154, 155, 156 u. 389. – Tirolisches Künstler-Lexikon oder kurze Lebensbeschreibung jener Künstler, welche geborne Tiroler waren u. s. w. (Innsbruck 1830, Felician Rauch, 8°.) S. 200]. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XII, S. 120. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 325.