BLKÖ:Pálffy, Nikolaus (VI.)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 21 (1870), ab Seite: 214. (Quelle) | |||
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Nikolaus (IV.) [s. den Vor.] und Eleonorens Gräfin Harrach. Schon in seiner Jugend kämpfte er gegen die Türken und übte sich in den Waffen, so daß er später einer der ausgezeichnetsten Krieger seiner Zeit wurde. Er hatte ein eigenes Regiment errichtet, welches er in Person gegen die Türken anführte und ihnen großen Nachtheil zufügte. Im Jahre 1687 wurde er zum Commandanten von Gran ernannt; im Jahre 1689 focht er in Italien und 1690 zeichnete er sich bei der Belagerung von Belgrad so aus, daß er zum General-Major befördert wurde. Im Jahre 1692 wurde er Feldmarschall-Lieutenant. In allen diesen Eigenschaften machte er die Feldzüge in Ungarn mit und bewährte sich als tüchtiger und tapferer General. Früher bereits mit der Würde des Kronhüters bekleidet, wurde er im Jahre 1700 geheimer Rath, 1701 Hauptmann der Arcièren-Leibgarde, dann General-Feldzeugmeister und General über die k. Land- und Feldzeughäuser. Die Kaiserin Eleonora erwählte ihn zu ihrem Oberststallmeister, welche Stelle er bis 1714 versah, dann wurde er judex Curiae, 1712 Ritter des goldenen Vließes und General-Feldmarschall und 1714, durch Wahl vom 15. October, Reichspalatin, welche Stelle er bis zu seinem Tode bekleidete. Nikolaus Pálffy war in Gemeinschaft mit dem Kalocsaer Erzbischof, Emerich Graf [215] Csáky, einer der thätigsten Förderer für die Annahme der pragmatischen Sanction Kaiser Karl’s VI., welche auf dem Preßburger Landtage am 30. Juni 1722 erfolgte. Als Krieger nahm er an Wiens Entsatz und an den Siegen von Párkán, Gran, Nissa und Szalankemen Antheil, und die Folge einer noch in früher Jugend bei Belgrad erhaltenen Wunde war, daß er stets hinkte. Er stand in vertrauter Correspondenz mit Prinz Eugen von Savoyen, der durch ihn genaue Kenntniß der ungarischen Zustände, vornehmlich bei dem Umsichgreifen des ungarischen Aufstandes unter Rákóczy, 1704, erhielt. Der Graf starb 1732 im hohen Alter von 75 Jahren. Im December 1680 hatte er sich mit Katharina Elisabeth von Weichs vermält und mit ihr die ältere – nach ihm die Nikolai’sche genannt – Linie gestiftet, welche sich unter seinen Enkeln in drei Aeste, den älteren, mittleren und jüngeren, theilte, von denen dann der erstere den fürstlichen Zweig bildete. [Palatini Regni Hungariae bello paceque clarissimi e diversis scriptoribus etc. eruti (Tyrnaviae 1752, typ. acad. Soc. Jesu, kl. Fol.) p. 203. – Arneth (Alfred), Prinz Eugen von Savoyen (Wien 1858), I, Bd. (1663–1707), S. 229 bis 232. – Taschenbuch für vaterländische Geschichte. Herausgegeben von Hormayr und Mednyánszky (Wien, 12°.) IX. Jahrg. (1828), S. 67, im Aufsatze: „Ungarns drei Palatine aus dem Geschlechte der Pálffy“.] –
29. Nikolaus (VI.), auch der Jüngere genannt (geb. 1. Mai 1657, gest. zu Preßburg 20. Februar 1732), der Stifter der älteren (nach ihm die Nikolai’sche benannten) Hauptlinie: der älteste Sohn