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BLKÖ:Rosenberg, Johann Andreas Graf von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 27 (1874), ab Seite: 6. (Quelle)
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7. Johann Andreas Graf v. R. (geb. zu St. Andrä in Kärnthen 7. September 1600, gest. in Kärnthen 4. Jänner 1667), der erste Freiherr und später erste Graf des Hauses Rosenberg. Ein Sohn des Andreas von R. [S. 5, Nr. 1] aus dessen Ehe mit Katharina Weiß von Schmelzhofen. Graf Johann Andreas ist als der zweite Gründer seines Hauses, durch den es zu seiner nachmaligen Größe und Bedeutenheit emporkam, anzusehen. Das Freiherrn-Diplom ddo. 2. August 1633 und das Grafen-Diplom ddo. 8. October 1648 führen seine Verdienste um den Thron ausführlich an. R. lebte in einer Zeit, in welcher seine Anhänglichkeit an den Kaiser ihm Gelegenheit bot, ebenso sein Ansehen zu steigern, wie die Bedrängnisse, welche durch die Gegen-Reformation über die Anhänger der neuen Lehre bald mehr, bald minder schwer hereinbrachen, die Auswanderung vieler Stände des Landes es ihm ermöglichten, auch seinen Besitzstand ansehnlich zu vermehren. Die Wirren des dreißigjährigen Krieges verschonten auch das fernabliegende, von den Bergen eingeschlossene Kärnthen nicht. Ihm war es anheimgestellt – da die militärischen Kräfte im Reiche beschäftigt waren – den Knappenaufruhr, die Gährung unter den in ihrem Glauben bedrohten Protestanten, die wilden Aufläufe der meuterischen Söldner und die drohenden Bewegungen der Bürger niederzuhalten und für die Ruhe im Lande zu sorgen. Als am 2. Juni 1686 durch Unvorsichtigkeit im Jesuiten-Collegium Feuer ausbrach und ganz Klagenfurt einäscherte, war es Rosenberg, der die von Verzweiflung aufgestachelte Bevölkerung, die sich an den Jesuiten vergreifen wollte, beschwichtigte, die Patres an einen sicheren Ort brachte und, nachdem sich die Gemüther beruhigt hatten, wieder in ihr Collegium zurückführte. Johann Andreas ist ferner der Erbauer des Rosenberg’schen Palastes in Klagenfurt und des eine kleine halbe Stunde von Klagenfurt entfernten, auf einer Insel des Wördtsee’s gelegenen Schlosses Maria von Loretto und der Wiederhersteller der dabei befindlichen Capelle, dessen Reize ein hübscher Stahlstich von H. Lauterbach im 4. Bande der neuen Folge von Payne’s „Universum“ vergegenwärtigt. Das Schloß, welches im Bau im Jahre 1650 vollendet worden, erregte in damaliger Zeit durch seine Pracht großes Aufsehen. Am 29. Juli 1652 erhielt Graf Andreas Johann von [7] Kaiser Ferdinand III. das Oberststabelmeisteramt von Kärnthen, welches er laut Diplom ddo. 1. Juni 1660 mit den Herren von Keutschach um das Erbland-Hofmeisteramt vertauschte. Aus einer zweimaligen Ehe mit einer Freiin von Kulmer und einer Gräfin von Saurau [siehe die Stammtafel] hinterließ er zwei Söhne: Georg Nikolaus [s. d. Vorigen] und Wolfgang Andreas [S. 8, Nr. 15], von denen der Letztere das Geschlecht fortpflanzte. Die Nachkommenschaft des Ersteren erlosch in seinen Enkeln. Der Graf ist zu Maria Saal in Kärnthen begraben, wo noch sein Grabmonument sich befindet. –