BLKÖ:Schweninger, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 32 (1876), ab Seite: 374. (Quelle)
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Schweninger, öfter auch Schwenninger, Karl (Landschaftsmaler, geb. zu Wien, Geburtsjahr unbekannt). Ein zeitgenössischer Künstler, über dessen Lebens- und Bildungsgang keine Nachrichten vorliegen; nur der Ergänzungsband zu Müller-Klunzinger’s neuestem Künstler-Lexikon: „Die Künstler aller Zeiten und Völker“ (auch als 4. Band von A. Seubert bearbeitet) gibt die karge Notiz, daß er ein Landschaftsmaler der Gegenwart in Wien sei und seine „tüchtig gemalten Landschaften hauptsächlich Nachahmungen der großen Meister“ seien. Wie diese Behauptung aus der folgenden Uebersicht der Bilder Schweninger’s, welche meist bestimmte Gegenden behandeln, sich rechtfertigen läßt, ist schwer zu sagen. Karl Schweninger hat zum ersten Male im Jahre 1842, und zwar in der k. k. Akademie der bildenden Künste ausgestellt, dann folgten seine Arbeiten mit jedem Jahre, und seit 1852 hat er auch fleißig die Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins beschickt. Bezüglich der Bilder in diesen sei bemerkt, daß eine große Anzahl derselben mit den allgemeinen Bezeichnungen „Abendlandschaft“, „Gewitterlandschaft“, „Waldlandschaft“, „Gebirgslandschaft“, „Ideale Landschaft“ u. s. w. bezeichnet sind. Wir halten es für hinreichend, zu erwähnen, daß S. eine große Menge Bilder unter obigen Bezeichnungen in der Reihe von Jahren ausgestellt hat und führen von den genannten nur die vom Kunstverein angekauften, von den übrigen aber nur jene Gemälde an, welche eine ganz specielle Bezeichnung haben. In den Jahres-Ausstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien waren zu sehen (Aquarelle sind ausdrücklich als solche angeführt, alle anderen sind Oelbilder) im Jahre 1842: „Umgebung vom Schneeberge“; – 1843: „Ansicht von Schottwien“; – „Ansicht von Buchberg mit dem Schneeberge“; – 1844: „Mürzzuschlag“; – „Bruck an der Mur“; – 1846: „Alt-Aussee“; – „Lietzen im Ennsthale“, die bisher genannten Bilder sämmtlich Eigenthum Ferdinand’s Fürsten von Lobkowitz; – „Ansicht von Gratz“; – „St. Gotthard bei Gratz“, dieses und das vorige Eigenthum des Grafen von Traun; – 1847: „Ruine des Schlosses Gösting an der Mur bei Gratz“; – „Ansicht des Hauptplatzes zu Gratz“; – 1848: „Parthie aus dem bayerischen Hochgebirge bei Abendbeleuchtung“ (180 fl.); – 1852: „Waldlandschaft“ (500 fl.); – 1858: „Gewitter“ (500 fl.); – 1859: „Ideale Landschaft“ (500 fl.); – 1864: „Die Ueberfahrt auf dem See“ (500 fl.); – „Weidende Kühe“ (500 fl.); – in den Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins, 1852: „Waldlandschaft bei herannahendem Gewitter“ (vom K. V. angek. um 500 fl.); – 1853: „Gewitterlandschaft“ (vom K. V. angek. um 300 fl.); – 1854: „Aulandschaft“, Eigenthum des Chev. Rousseau d’Happancourt; – 1856: „Der Frühling“, nach Kleist’s [375] Worten: „Und ihr, o lachenden Wiesen voll labyrinthischer Bäche! Bethaute, blumige Thäler, mit eurem Wohlgeruche will ich Zufriedenheit athmen“ (vom K. V. angek. um 400 fl.); – „Ideale Landschaft“ (vom K. V. angek. um 150 fl.); – 1857: „Eine Locke“ (200 fl.); – „Puszta“; – in der Naturforscher-Ausstellung 1856: „Waldbach“; – 1858: „Das Mauthhaus im Schneegestöber“ (180 fl.); – „Der Platzregen“ (180 fl.); – „Am Neusiedler-See“; – „Augegend, Thiere an der Tränke“ (vom K. V. angek. um 350 fl.); – „Waldhöhe bei Abendbeleuchtung“ (100 fl.); –1859: „Waldesabhang bei Abendbeleuchtung“ (500 fl.); – „Rehe im Walde“; – „Die Jägerhütte im Walde“ (450 fl.); – 1860: „Gewitterlandschaft mit heimziehender Heerde“ (280 fl.); – 1864: „Ueberfahrt in der Au“ (220 fl.); – „Weidende Kühe“ (500 fl.); – 1865: „Kühe an der Tränke“ (400 fl.); – „Ländliche Scene mit herannahendem Gewitter an einem Gebirgssee“ (350 fl.); – „Kühe auf der Weide“; – 1866: „Kühe im Gewitter“ (350 fl.); – „Jägerhaus im Walde“ (80 fl.); – 1867: „Der Eisenhammer“ (220 fl.); – „Schlagbaum“ (Mauth) (150 fl.); – „Die Ueberfahrt am Obersee bei Berchtesgaden“ (280 fl.); – 1868: „Obersee bei dem Königssee“ (350 fl.); – „Berchtesgaden“ (350 fl.); – „An der Donau“ (80 fl.); – „Am Wege zum Gosau-See“ (120 fl.); – 1869: „Der Obersee bei Berchtesgaden“, verschieden von der bereits angeführten Ansicht; – 1870: „Lofer mit dem grossen Loferer im Pinzgau“ (230 fl.); – „Meran“ (50 fl.); – 1871: „Mondnacht“ (400 fl.); – „Abend am See“ (400 fl.); – in der III. allgemeinen deutschen Kunstausstellung im September 1868: „An der Donau“; – „Sommerlandschaft“; – „Abend an der Donau“; – „St. Bartholomä am Königssee“; – in der I. großen internationalen Kunstausstellung in Wien im April 1869: „Gewitterlandschaft“ (500 fl.); – „Parthie bei Berchtesgaden mit dem Watzmann“ (600 fl.); – in der II. großen internationalen Kunstausstellung im April 1870: „Parthie aus Böhmen“ (450 fl.); – „Parthie am Chiemsee“ (100 fl.); – „Ruine an der Donau in Abendbeleuchtung“ (600 fl.); – in der III. großen internationalen Kunstausstellung in Wien im April 1871: „Das Nassfeld bei Gastein“ (800 fl.); – in den Ausstellungen des Künstlerhauses in Wien, 1869, im Jänner: „Abendlandschaft“ (180 fl.); – 1870: „Landschaft mit Kühen“; – „Der Königssee“. In der Kunsthalle der Wiener Weltausstellung war der Künstler durch einige Gemälde vertreten, welche mit Ausstellungspreisen: „Mondlandschaft“ (2000 fl.) und „Landschaft“ (2000 fl.) bezeichnet waren. Seit der Zeit, als das Künstlerhaus periodische Ausstellungen veranstaltet, begegnet man auch S.’s Bildern in denselben, und eine „Mondnacht am Ammersee“, nebst einer „Sturmlandschaft“, welche beide im Mai 1873 ausgestellt waren, gehören wohl zu den gelungensten Stimmungsbildern der Gegenwart.

Kataloge der Jahres-Ausstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien (8°.) 1842, 1843, 1844, 1846, 1847, 1848, 1852, 1858, 1859, 1864. – Monats-Verzeichnisse des österreichischen Kunstvereins, 1852, Mai; 1853, Jänner, Februar, April, Juni, November; 1854, Jänner, April, Mai, Juli; 1855, Juni; 1856, Mai, Juli; 1857, Jänner, Februar, März; 1858, Jänner, Februar, März, April, Mai; 1859, Mai, December; 1860, Februar, September, December; 1861, Jänner; 1862, April; 1864, Jänner, Mai, Juli; 1865, März, Juni; 1866, April, Mai, December; 1867, Jänner, April, Juni; 1868, Februar, April, Juni, Juli u. August; 1869, Mai; 1870, Mai, October-November; 1871, Februar, Mai. – Außer dem Landschaftsmaler Karl Schwenninger gibt es noch einen Karl junior Schwenninger, einen oder eine C. R. Schweninger und [376] eine Rosa Schweninger.