BLKÖ:Stütz, Andreas
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 40 (1880), ab Seite: 182. (Quelle) | |||
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Neumann [Bd. XX, S. 263][WS 1] mehrere Sätze aus den theologischen Wissenschaften und primizirte am 29. September 1771. Am 1. April 1778 wurde er zum Feiertagsprediger in seinem Stifte ernannt, am 3. November d. J. aber erhielt er an der k. k. Real-Akademie die Lehrkanzel der Naturgeschichte, Geographie und Mechanik. Später kam er in das k. k. Hof-Naturalien-Cabinet, wo er im Jahre 1785 Directions-Adjunct, 1797 zweiter Director und nach dem 1802 erfolgten Ableben des Johann Ludwig Freiherrn Baillou alleiniger Director wurde. Stütz, der sich um die seiner Leitung anvertraute Anstalt wahrhaft verdient gemacht, war in seinem Fache auch schriftstellerisch thätig. Im Druck sind von ihm erschienen: „Versuch über die Mineralgeschichte von Oesterreich unter [183] der Enns“ (Wien 1783, 8°.); vorher schon in den „Abhandlungen einer Privatgesellschaft in Böhmen“. Band III, 1777, abgedruckt; – „Nachtrag“ dazu in Born’s „Physikalischen Arbeiten“, Bd. I, 1783; – „Neue Einrichtung der k. k. Naturalien-Sammlung zu Wien. Mit drei gestochenen Umrissen“ (Wien 1793, 8°.); – „Physikalisch-mineralogische Beschreibung des Gold- und Silberbergwerks zu Szekerembe u. s. w. Mit KK.“ (Wien 1802, Beck, gr. 8°.); vorher abgedruckt in den „Neuen Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Berlin“, Bd. II, 1799; – in Born’s „Physikalischen Arbeiten der einträchtigen Freunde in Wien“: „Beschreibung der im k. k. Naturalien-Cabinet aufbewahrten Zoolithen“ [Bd. 1, 1783]; – „Beschreibung der Chalcedonen des k. k. Naturalien-Cabinets“ [Band II, 1787]; – in der von Born und Trebra herausgegebenen „Bergbaukunde“: „Ueber einige vorgeblich vom Himmel gefallene Steine“ [Bd. II, 1790], – und nach seinem Tode erschien, herausgegeben von J. G. Megerle von Mühlfeld, das „Mineralogische Taschenbuch, enthaltend eine Oryktographie von Unterösterreich, zum Gebrauche reisender Mineralogen“ (Wien und Triest 1807 [Geistinger], 12°.). Stütz wurde mit dem Titel eines kaiserlichen Rathes ausgezeichnet. Er war ein Freund des berühmten Numismatikers Eckhel und dessen Amtsnachbar, und die „Oesterreichische Biedermanns-Chronik“, die ihn auch in die Reihe der trefflichsten Männer aus der Josephinischen Periode aufnimmt, berichtet von ihm, daß er zu „der geringeren Anzahl der aufgeklärten, gutdenkenden, fähigen und nützlichen Theologen“ gehöre.
Stütz, Andreas (Director der k. k. Naturalien-Sammlung in Wien, geb. ebenda 22. August 1747, gest. ebenda 12. Februar 1806). Im Alter von siebzehn Jahren trat er in das seither aufgehobene Stift der regulirten Chorherren des h. Augustin zu St. Dorothea in Wien. Am 31. Mai 1764 wurde er eingekleidet, am nämlichen Tage des folgenden Jahres legte er die feierlichen Gelübde ab, vertheidigte am 20. Juli 1770 mit Canonicus- Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837, 8°.) Bd. V, S. 233 [nach dieser gestorben am 4. Februar 1865]. – Baur (Samuel), Allgemeines historisch-biographisch-literarisches Handwörterbuch aller merkwürdigen Personen, die in dem ersten Jahrzehent des 19. Jahrhunderts gestorben sind (Ulm 1816, Stettini, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 366 [nach diesem gestorben am 11. Februar 1866]. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1863, J. Ambros. Barth, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 1041. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliographisches Institut, gr. 8°.). Zweite Abtheilung, Bd. X, S. 783.
- Porträte. 1) Unterschrift: „Andreas Stütz“. Putz sc. (8°.). – 2) Vor dem von J. G. Megerle von Mühlfeld herausgegebenen „Mineralogischen Taschenbuch“ als Titelbild, in geschabter Manier ausgeführt von Jos. Pacholik, der im k. k. Münz- und Antiken-Cabinet (noch 1857) als Cabinetsdiener angestellt war.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: [Bd. XX, S. 363].