Benutzer:Methodios/Johann Christian Hasche

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Johann Christian Hasche (* 1. Januar 1744 in Nieska bei Mühlberg; † 25. Juli 1827 in Dresden)

Weblinks[Bearbeiten]

  • Umstaͤndliche Beschreibung Dresdens mit allen seinen aͤußern und innern Merkwuͤrdigkeiten. Historisch und architektonisch, mit zugegebenem Grundriß. Leipzig, im Schwickertschen Verlage. 1781.

Benutzerseiten[Bearbeiten]

Benutzer:Methodios/Johann Christian Hasche: Umstaͤndliche Beschreibung Dresdens mit allen seinen aͤußern und innern Merkwuͤrdigkeiten. Historisch und architektonisch, mit zugegebenem Grundriß (Band 1, 1781).

Benutzer:Methodios/Johann Christian Hasche: Umstaͤndliche Beschreibung Dresdens mit allen seinen aͤußern und innern Merkwuͤrdigkeiten. Historisch und architektonisch. Anderer Theil. (Band 2, 1783).

Benutzer:Methodios/Johann Christian Hasche: Versuch einer Geschichte derer Burggrafen zu Meissen, oder Diplomatische Annalen derselben. 1793.

Band 1[Bearbeiten]

S. 216

Das Börnersche Haus muß ich noch erwähnen, weil in ihm die Meißnische Quatembereinnahme ist. [Schreibergasse]

Hasche, S. 246.

Am Taschenberge ist die Hofkonditorey, vor

welcher, als einem Churfuͤrstlichen Hause, zum Schlos=

se gehoͤrig, Tag und Nacht eine Schildwache steht.

Im ersten Stock wohnen katholische Paters.


S. 261

Schoͤsser=Gasse.

Sie faͤngt in der Mitte des viereckten Marck=

tes, queer uͤber der Schreibergasse, an, und en=

digt unten an dem Berggemach und der Kanzlei,

die queervorsteht, am Kanzleigaͤßchen.

In alten Zeiten hieß sie von der schon erwaͤhnten

Niklaskapelle, die Niklasstraße. Dieser Name

blieb bis nach der Reformation, wo die Kapelle

einging, und in sie des Rathsgeschoßexpedition,


S. 262

oder Schoͤßerey verlegt ward. Nun erhielt sie

den Namen Schoͤßergasse bis auf den heutigen

Tag. Sie hat 23 Haͤuser und einen oͤffentli=

chen Born.

Das Riegersche Haus, eins der groͤßten in

der Stadt, an Hoͤhe und Umfang, in schon ange=

fuͤhrten Taxationskataster 22000 Rthlr. taxirt. Es

hat einen tiefen Saal, der sonst sehr zu großen

Feten, Gastereyen und Baͤllen gebraucht ward.

Sein Besitzer hatte nach dem Koͤniglichen das voll=

staͤndigste Naturalienkabinet. - In ihm wohnt

jetzt der Vizekanzler von Hopfgarten. Außer dem

Unterstock, der blos zu Gewoͤlbern und Kramlaͤden

eingerichtet ist, enthaͤlt solches noch daruͤber vier

Stockwerke. Weil es ein Eckhaus ist, so zeigt es

zwo Fronten, eine von acht Fenstern, in die

Schoͤßergasse, wo die Einfarth hinein gehet, wel=

che ein ausgeschnittener Fronton mit einem verzier=

ten Gefaͤße kroͤnet, und die andere von eilf Fen=

tern auf die Rosmaringasse. Das Wesentlichste

beyder Seiten bestehet in Fenstern, welche alle mit

ihren Sohlbaͤnken, durch drey Stockwerke durch,

auf kleinen vorliegenden Consolen ruhen, und den

Sturz derselben mit einem doppelten Schlußsteine,

dessen oberes Ende spitz zulaͤuft, in sich schließet,

weswegen denn wohl auch die daruͤber befindlichen

Fuͤllungen triangulair ausgeschnitten sind: Die

Schaͤfte aber, zwischen den Fenstern, haben weiter

keine Vorlagen.

Ein großer steinerner Simms endet dieses lange

Gebaͤude, welcher zu gleicher Zeit ein Hauptgebaͤlke

vorstellen soll, dessen Architrav unter dem vierten

Stock sich befindet, und bloß an dem aͤußersten Win=


S. 263

kel und an Eckschaͤften der anstoßenden Gebaͤude Pi=

laster hat.


Rosmaringasse

Die drey Haͤuser der Rosmaringasse verdien=

ten nicht besonders genennt zu werden, wenn nicht

das auf 15000 Rthl. taxirte Offeralsche Anspruͤche

auf diese Ehre machte; wenn ich nicht zugleich das

schrecklich lange Hintergebaͤude vom Hotel de

Baviere, was in diese Gasse hineinlaͤuft, anfuͤh=

ren muͤßte.

Das Offeralische Haus, ist ein Eckhaus von

sechs Fenstern in die Rosmaringasse, und von zehn

in die Schoͤßergasse. Es hat weiter keine Ver=

zierungen, außer die in Mahlerey angegebenen Fuͤl=

lungen. Die Fenstergewaͤnde sind mit gothischen

schraͤgen Einfassungen versehen. Ein steinerner Er=

ker, welcher schraͤg an der Ecke angelegt ist, hat die

meiste Verzierung, welche in Natura gehauen ist.

Woher die Straße Rosmaringasse ihren

Namen habe, gehoͤrt auch unter die Dinge, die ich

nicht weiß. Rosmarinbaͤumchen sollen ihr sol=

chen gegeben haben, warum? und wenn? das

weiß mein Autor, der es anfuͤhrt, nicht. Ich auch

nicht. * Die Straße selbst stoͤßt auf die Schloß=

gasse, der Großen Bruͤdergasse gegen uͤber, und

hat, wie schon gesagt, nur drey Haͤuser, wenn ich

drey Hinterhaͤuser nicht mitrechne.

In ihr wohnen unter andern zwey Buͤcheranti=

quare, Koͤplitz und Hollmer der aͤltere, die ge=

bundene Buͤcher aller Art verleihen, verkaufen und

kaufen, zu großem Verdruß der Buchlaͤden.

* Wie wenn man annaͤhme, es sollte Rosen Marie

heißen? - Denn was fuͤr wunderliche Beinamen hatte

nicht in alten Zeiten die liebe Mutter Marie!


S. 264

Schoͤßer=Gasse.

Ueber dem Rosmaringaͤßchen, welches sie

als Quergaͤßchen durchschneidet, verdient noch das

Durchhaus oder die alte Kriegskanzley genannt

zu werden.


S. 372

1707 am 5. Dec. fieng man endlich an abzubrechen. Die Niklaskapelle war das erste. ... Man aptirte indes das Beuchlingische Haus an der Schreibergaßecke zum Rathhause, und bezog es im November.

Band 2[Bearbeiten]

S. 764


Die ersten wurden 1705. 10. November

auf der Schloßgasse angebrant, 1706. 26. Merz 46. St.

auf der Bruͤcke, und 1728. 11. Januar die er=

sten zu Neustadt. Es sind ovalrunde Glaͤser,

(Diese Form ist zur Verstaͤrkung eines groͤßern

Scheins besser als die 3 und 4 eckigte Gestalt.)

oben zur Ausdampfung mit blechern Hauben be=

deckt, haben unten eine Oefnung, zu welcher der

Anzuͤnder gleich, ohne Anlegung einer Leiter mit

seinem Licht hinein fahren und sie anzuͤnden kann *.

Die darinne befindlichen Lampen werden des Ta=

ges uͤber mit Oel versehen und auf die Nacht zu=

bereitet. Zu ihrer Bedienung sind 12 Lampen=

putzer ** angeordnet, zu deren und der Lampen Un=

[S. 765.]

terhalt jeder eingehende Scheffel Weitzen 2 gr.

Korn 1 gr. jedes Faß Bier auch 1 gr. dazu abgiebt.

An ihnen zu freveln ist unter Bau = Zuchthauß

und Prangerstrafe verboten. Wer eine zerschlaͤgt und

sich selbst darzu meldet giebt ein neu Schock Strafe.

Die Laterneninspection besteht aus 1 Direcktor

dem geh. Finanzrathe Vieth, 1 geh. Sekret. Mat=

haͤi, welcher die Rechnung fuͤhrt, Anschaffen des

Oels und den Unterhalt der Laternen besorgt. Sie

ist ein Zweig der Generalhauptkasse. Die Unter=

haltungskosten belaufen sich jaͤhrl. auf 5000 Thlr.

  • *Diese Art Laternen ist die bequemste und besser als / die Pariser, die uͤber die Gassen queer uͤber am Stricken / queer haͤngen, und von den Hauswirthen besorgt werden muß. / Marperger uͤber die Gassenlaternen giebt viel huͤbsche / Nachrichten über das Kapitel. / 1 London besitzt 15000 Laternen / 2 Paris - 6223 - / 3 Wien - 3000 - / 4 Berlin - 2354 - / 5 Goͤttingen - 400 - / 6 Dresden - 860 -
  • **Jean Lapin war der erste der 1705 angenommen / ward. In seiner Jugend war er als Soldat 1683 mit / bey der Entsetzung vor Wien gewesen. Er starb 1756, 105 Jahr alt.

Quelle[Bearbeiten]

Johann Christian Hasche: Umständliche Beschreibung Dresdens mit allen seinen äußern und innern Merkwürdigkeiten historisch und architektonisch, 2. Theil, Leipzig 1783, S. 764f.