Beschreibung des Oberamts Blaubeuren/B 11

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11. Ermingen mit Allewind und Schaffelklingen.

a. Ermingen, ein katholisches Dorf auf dem Hochsträß, 31/4 St. südöstlich von Blaubeuren und 13/4 St. von Ulm, mit 247 Einwohnern, Filial von Harthausen, OAmts Ulm, C.Amt Ulm, und F. A. Alpeck. Den großen Zehnten hat der Staat, den kleinen die Pfarrey. Der Name des Orts wird in ältern Schriften sehr verschieden, häufig auch Ermaringen geschrieben gefunden. Der Ort hat eine Kirche, eine Schule und eine Schildwirthschaft.

Ermingen gehörte mit aller Obrigkeit der Deutschordens-Commende Altshausen und war mit der Herrschaft Arneck verbunden. Die Zehnten gehörten dem Kloster Söflingen als Lehensherrn der Kirche Harthausen. Das Kloster hatte auch Antheil an dem Orte mit 3 Unterthanen, verkaufte aber denselben im Jahr 1778 an die Commende Altshausen. Einen andern Theil hatte der Land-Commenthur mit Arneck 1700, und einen dritten, 1702, von dem Kloster Urspring erkauft (S. Arneck). Im J. 1299 eignet Graf Conrad v. Landau seinen lieben Frauen, der Aebtissin und Convent zu Sevelingen, das Gut zu Ermingen, das Rudolph v. Klingenstein mit seinem Willen an sie verkauft, mit allen den Äckern die dazu gehören, „uf dem Hochgestreze liegent.“ Über das Hochsträß, das durch die Markung des Orts führt, s. S. 15.

b. Allewind, ein Hof nebst Wirthshaus, 1/4 St. südlich von Ermingen auf dem Hochsträß mit einer Familie, Filial von Harthausen. Der Hof wurde erst 1804 erbaut, von seiner freyen, allen Winden ausgesetzten, Lage wurde ihm der Name Allewind beygelegt. Man hat hier eine ausserordentlich schöne und weite Aussicht.

c. Schaffelklingen, ein katholischer Weiler an dem Hochsträß, 3/8 St. südlich von Ermingen, mit 25 Einwohnern, Fil. von Harthausen; C.Amt Ulm, F. A. Alpeck. Den Zehnten hat der Staat.

| Der Ort gehörte vormals dem Reichsstift Söflingen und kam mit diesem, 1802, an die Krone Bayern und 1810 an Würtemberg. An das Kloster Söflingen war Sch. von den v. Erbach oder Ellerbach gekommen: 1294 verkauft Burkhard von Elrbach all sein Gut zu „Schäflachingen“ an das Kloster Sevelingen um 180 Pfd. Heller. An dem Grundeigenthum müssen aber auch noch andere Theil gehabt haben; und man findet, daß sich sogar noch in spätern Zeiten ein Geschlecht von dem Orte schrieb; denn noch 1609 überlassen Hans Eberhard v. Schaffelklingen und seine Frau dem Kloster ihren untern Hof daselbst um 1155 fl., und gegen Übernahme von 660 fl. Schulden und des Leibgedings ihrer Eltern.