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Beschreibung des Oberamts Künzelsau/Kapitel B 31

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31. Meßbach,
Gemeinde III. Klasse, kath. Pfarrdorf, mit 235 Einw., wor. 71 Ev., Fil. von Dörzbach.

Wenn man von Dörzbach auf dem linken Jagstufer eine steile Höhe hinansteigt und über eine kahle Schafweide hinzieht, wird man plötzlich bei einem kleinen Tannenwald überrascht von einem lieblichen Blick auf das kleine, von Obstbäumen umgebene Dorf Meßbach, dessen schöne Kirche mit dem freiherrlich von Palmschen Schloß von der jenseitigen kleinen Höhe ganz stattlich herüberschaut. Meßbach liegt in einem engen Thälchen, das der Meßbach bildet, der oberhalb Altkrautheim in den Ginsbach mündet. Der Ort theilt sich in zwei Hälften, die einige hundert Schritte von einander entfernt sind. Der eine Theil gruppirt sich um das Schloß und die daneben gelegene Kirche, der andere Theil liegt etwas weiter östlich am Bache. Der schöne, wohlgepflegte Schloßpark und kleine Wäldchen verleihen dem einsamen Thälchen einige Abwechslung und entschädigen für die mangelnde Aussicht auf der Hochebene.

Das Klima ist gemäßigt, etwas rauher als im Thal. Die hohe Lage des Orts gibt den Winden freien Spielraum. Die Sommernächte sind kühl, Hagelschlag und kalte Nebel selten. Die Gewitter ziehen meist rasch über der Hochebene weg. Eine Wetterscheide ist beim Kalbenholz.

| Auf einer kleinen Anhöhe liegt die der h. Trinität geweihte Kirche mit ihrer eindruckvollen Front. Die ganze Kirche ist im Zopfstil des vorigen Jahrhunderts (Jesuitenstil) gebaut und erinnert in ihren Formen an die Schönthaler Klosterkirche und die Kreuzkapelle. Die runden, weichen Formen und Linien, vereinigt mit der ansehnlichen Höhe des Schiffes und Chores, berühren nicht unangenehm, obgleich der Bau gar nicht den Regeln kirchlicher Baukunst entspricht und auch nicht geostet ist. Die Schauseite des Baues geht gegen die Straße nach Osten. Es folgt ein hohes, helles aber verhältnismäßig kurzes Schiff mit einer reich mit Stuckatur gezierten Decke und einem Deckengemälde: der heil Borromäus die Sterbsacramente den Pestkranken in Mailand reichend. Der hochgewölbte, rundabschließende Chor hat ein Deckengemälde: der heil. Augustin und das Knäblein am Meere. Die Kirche hat neben dem Hochaltar noch 2 Seitenaltäre, der h. Maria de bono consilio und S. Joseph geweiht. Auf dem Altar der Maria befindet sich eine gelungene Nachbildung eines berühmten Gnadenbildes Maria de bono consilio. Die Altäre stehen in ausgebauchten Nischen von Muschelform. Die Kirche wurde 1776 erbaut und muß im Inneren schon 1776 fertig geworden sein, denn die Malerei in der Kirche wurde 1776 nach der Inschrift „M. Gündter pinxit 1776“ ausgeführt. Vollendet aber scheint sie nach der folgenden Inschrift, welche zugleich den Erbauer nennt, 1777. Auf der Schauseite der Kirche über dem Haupteingang findet sich eine große Tafel mit dem v. Eybschen Wappen und der Inschrift: Trino unique Deo, Deiparae de bono consilio, Josepho Christi nutritio templum hoc suis excitavit sumptibus Friedricus Carolus L. B. ab Eyb, Baliviae Franconiae Archicommendator jubilatus, anno quo vixit LXXV, quo scripsit MDCCLXXVII. Im September 1777 wurde die Kirche von dem Würzburger Weihbischof Johann Dan. Ant. v. Gebsattel geweiht. Die Sage erzählt, der Stifter habe Deutschmeister werden wollen. Als der Plan mißglückte, sei er in die Schweiz gezogen, von woher auch die drei Altargemälde gekommen seien. Den Plan zur Kirche soll der Stifter selbst gemacht haben. Außer dem Erbauer der Kirche Fr. K. v. Eyb † 1778 Febr. 3. haben sein jahrelang erblindeter Bruder Jul. Friedr. Franz v. Eyb, kaiserl. Kammerherr, bischöfl. Eichstädtischer Rath und Amtmann zu Arberg † 1789 Febr. 23., sein Schwestersohn und Besitznachfolger in Meßbach Ant. K. v. Thüna, würzb. | Generalmajor † 1798 Nov. 9. und dessen Gattin, Soph. Ant. Car. v. Thüna geb. v. Redwitz aus dem Haus Melanger † 1799 Juni 11 ihre Grablege in der Kirche gefunden.

Auf dem Thurme hängen 3 Glocken, gegossen 1878 von Kon. Zoller in Biberach.

Die Baulast der Kirche hat die Stiftungspflege. Der Gottesacker liegt westlich vom Ort. Am 13. Mai 1771 wurde dort der erste Todte von Meßbach beerdigt. Ein abgesonderter Theil ist der Gutsherrschaft als Erbbegräbnis zugewiesen.

Das Pfarrhaus, neben der Kirche sonnig gelegen und wohnlich hergerichtet, wurde 1782 von J. Fr. v. Eyb erbaut. Jetzt hat die Stiftungspflege dasselbe im Bau zu erhalten.

Das Schulhaus liegt in einer kleinen Seitengasse unweit des Pfarrhauses und der Kirche. Es wurde 1829 an der Stelle eines kleinen einstockigen Schulhauses gebaut und enthält das Schulzimmer, die Wohnung des Lehrers und das Rathhaus und entspricht im Allgemeinen seiner Bestimmung.

Die Schule wurde 1783 von Fr. v. Eyb gegründet. Derselbe gab für den Fond 200 fl., der Bischof v. Würzburg jährlich 20 fl. aus Stiftungen. Jeder der 28 Bürger mußte 1 Sri. Korn und 8 kr. jährlich geben.

Mit der Schule ist eine Industrieschule verbunden.

Die Gemeinde besitzt weiter ein kleines, einstockiges Armenhaus.

Das ansehnlichste Gebäude des Ortes neben der Kirche ist das Schloß des Freiherrn Julius v. Palm, ein längliches Viereck mit drei Stockwerken und als solches ein ganz bequemes Wohnhaus, aber ganz ein Werk des vorigen Jahrhunderts. Das einzige, was den Bau äußerlich vor einem gewöhnlichen großen städtischen Wohnhaus auszeichnet, sind die runden gekuppelten vier Thürme auf den Ecken. Das Schloß wurde wahrscheinlich von Joh. Adam. Oehninger vor 1750 erbaut; er verblutete sich beim Bau und verkaufte die Herrschaft an die Herrn von Eyb. Nach dem Meßbacher Steuerbuch 1760–63 ist wahrscheinlich, daß erst die Herrn von Eyb den Bau vollendeten. Ein sicherer Anhaltspunkt, Urkunden oder Inschriften fehlen vollständig. Eine wahre Zierde der Umgebung ist der schön angelegte und gut gepflegte Schloßgarten mit Park und 1/4 M. großem See, in welchem sich eine Insel befindet. Hinter dem Schloß liegen die zur Bewirthschaftung des großen Schloßgutes nöthigen Ökonomiegebäude mit der Wohnung des Verwalters. | Die Gutsherrschaft besitzt eine 3,5 km lange Wasserleitung aus Thonröhren.

Die Umgebung ist nicht sehr reich an Quellen, besonders an ergiebigen Quellen, dagegen befindet sich unterhalb des Ortes der Häuslesbrunnen (so genannt, weil überdeckt) und weiter unten im Thal der Hasselbrunnen mit einer starken Quelle. Brunnen sind im Ort 1 laufender, 4 Pumpbrunnen und 1 Ziehbrunnen. See oder Wette gibt es nicht, abgesehen von dem obengenannten. Zwei unterhalb des Ortes gelegene Seen sind jetzt zu Wiesen verwandelt.

Die Einwohner sind mittelkräftig gebaut. Im Allgemeinen herrscht unter ihnen Fleiß und kirchlicher Sinn. Fortschritt in der Reinlichkeit, welche unter den mangelhaften Wohnungsverhältnissen leidet, ist noch zu wünschen. Die Vermögensverhältnisse und der Grundbesitz ist sehr verschieden. Ein Drittel der Einwohner ist ohne Grundbesitz oder nur ganz unbedeutend begütert und nährt sich durch Tagelohn. Ein zweites Drittel gehört der Mittelklasse an und hat einen Besitz von 10–15 M., Mehrbegüterte sind nur wenige vorhanden. Den größten Grundbesitz hat der Grundherr Freiherr v. Palm, welcher auf Meßbacher Markung 380 M. und auf benachbarten Markungen noch 295 M. besitzt. Von dem freiherrlichen Grundbesitz auf Meßbacher Markung sind 155 M. exemt.

Die Haupterwerbsquelle ist die Landwirthschaft. An Gewerben sind vertreten: 1 Schreiner, 1 Maurer, 1 Glaser und 2 Schuster. Die Herrschaft besitzt eine Dampfbrennerei, welche den Kartoffelertrag v. ca. 25 M. verarbeitet und ihr Fabrikat in der Umgegend absetzt. Im Ort befindet sich eine Schildwirthschaft.

Durch Meßbach führt die Vicinalstraße von Dörzbach nach Ober-Ginsbach, ein Feldweg nach dem Windischenhof. Im Ort führt eine kleine Brücke über einen Abzugsgraben, außerhalb des Orts über denselben ein kleines steinernes Brücklein. Beide hat die Gemeinde zu unterhalten.

Die Stiftung besitzt ein Vermögen von 8780 M., das allmählich aus einem von Karl v. Eyb gestifteten Grundstock v. 1200 fl. erwachsen ist und durch Jahrtagsstiftungen vermehrt wurde. Die Zinse werden zu den Kultkosten, sowie zur Unterhaltung von Kirche und Pfarrhaus verwendet.

Für den Stand der Landwirthschaft ist das Vorbild der Gutsherrschaft mit rationellem Betrieb ihres ansehnlichen Güterbesitzes | ermunternd, doch fehlt es bei den „kleinen Leuten“ an den Mitteln, dem Vorbild durchaus zu folgen.

Neben dem Dünger und der Jauche, für deren Sammlung allmählich rationellere Anstalten nach dem Vorbild der Herrschaft getroffen sind, wird Gyps, Asche und künstlicher Dünger angewandt. Die Gutsherrschaft benützt alle Arten von verbesserten Ackergeräthen, die Ortsbürger haben durchweg eiserne Eggen, vielfach Futterschneidmaschinen und in Gemeinschaft Dreschmaschinen mit Göpel. Die Gutsherrschaft hat die Wechselwirthschaft in 7 und 8facher Rotation eingeführt, die Bürger behalten die Dreifelderwirthschaft mit Anbau der Brache zu 3/4 bei. Man baut in der Brache Klee, Kartoffeln, Futterkräuter. Für den Handel baut die Gutsherrschaft Reps.

Der Boden ist stark lehmhaltig, daher schwer zu bebauen, aber er ist tiefgründig und im allgemeinen fruchtbar, doch findet sich auch leichte Ackerkrume mit steinigem Untergrund. Sämmtliche Halmfrüchte, aber auch die Ölgewächse gedeihen gut. Da die Wiesen nicht ausgedehnt sind, so werden viel Futterkräuter, (rother Klee, Luzerne und Esparsette, engl. Raygras, Hopfenklee) gebaut. Der Weinbau gilt als Nebensache.

Der Obstbau ist bedeutend. Besonders gerathen die späteren Sorten.

An Wald besitzt die Gemeinde nur einen Morgen Laubgebüsch mit kaum zu nennendem Ertrag.

Eigentliche Weiden sind ganz unbedeutend. Diese wie die Brach- und Stoppelweide werden von der Gutsherrschaft mit einheimischen Schafen befahren. Als Pachtentschädigung für ihren Theil an der Weide erhält die Gemeinde die Pferchnutzung von 3 Monaten, was 300–350 M. abwirft. Die Allmanden werden mit der Weide verpachtet. Die wenigen Güterstücke der Gemeinde geben ein Pachtgeld von 10–12 M.

Pferde hält nur die Gutsherrschaft in größerem Maß.

Die Viehzucht ist in erfreulichem Fortschritt, da die Gutsherrschaft für gute Nachzucht sorgt und jährlich 30–50 Stück mästet.

Die Herrschaft hat eine Stammschäferei von 300–350 Mutterschafen des Frankenstamms.

Für Fischzucht wird seit einigen Jahren der große See im Schloßgarten benützt, derselbe ist mit Karpfen besetzt.

Alterthümer. Auf dem Rücken zwischen dem Meßbach- und Ginsbachthale findet sich das Gewand Birkgraben. Die | Sage erzählt, daß hier ein Volk sich gegen das andere habe schützen wollen. Nördlich von diesem Rücken zwischen dem Meßbach und der Jagst ist der Haynberg, über den einst ein Weg von Krautheim hergeführt haben soll. Dort stand ein Zollhaus (vor Errichtung des Zollvereins) und ein Zigeunerstock, welcher den Zigeunern das Betreten der Markung verbot. In der Nähe des Hasselbrunnens war der untere Hof oder Niedermeßbach. Reg. 1359. Auch beim Häuslesbrunnen stand ein Gebäude, von dem sich noch Mauerreste finden. An der Straße nach Dörzbach auf der Höhe war ein Galgen.

An Flurnamen sind zu erwähnen: Goldberg beim Haynberg, Hupberg, Bilsen, Boden, Gaisrenner, Stickelgarten.

Meßbach (cfr. Meßstetten OA. Balingen, der Bach am Holzschlag Buck Flurnb. 172, wenn nicht der Bach einer Mezza) ursprünglich nur ein Hofgut mit bedeutender Schäferei, welche das Weiderecht auf der Markung Klepsau, Krautheim und Oberginsbach besaß, erscheint zuerst 1328 in der Geschichte als Eigenthum der Herren von Dörzbach. Fortan ist es einem steten Wechsel der Besitzer unterworfen. Die Reihe der Besitzer ist: 1359. 1374 ff. von Berlichingen, 1486 Sebald Muffelger von Kronhofstatt, 1492 Christoph von Helmstadt, 1492–1501 die Messe zu Adelsheim, 1501–1617 von Berlichingen, 1617 bis 1641 v. Eyb, 1641–1665 Komburg als Pfandinhaber, 1665—1721 v. Muggenthal, 1721–1736 Tänzel v. Trazberg, 1736–1750 Öhninger, 1750–1789 v. Eyb, 1789–1812 v. Thüna, 1812–1821 Privatbesitz, 1821–1832 v. Zeppelin, seit 1832 v. Palm.

In alter Zeit hatte auch Gnadenthal (1328, 1370) Schönthal (1359, 1694) und Komburg (1483) Einkünfte in Meßbach.

Durch Staatsvertrag vom 17. Okt. und 23. Nov. 1806 von badischer unter württembergische Staatshoheit gekommen, gehörte der Ort 1809–1811 zum Oberamt Schönthal, dann bis 1811 zum Oberamt Ingelfingen, seit 1812 zum Oberamt Künzelsau. 1809 wurde das bisher bestandene Patrimonialamt Meßbach aufgelöst. 1819 wurde Meßbach der Gemeinde Oberginsbach, 1827 der Gemeinde Dörzbach zugetheilt, aber 1829 zu einer selbständigen bürgerlichen Gemeinde erhoben.

Kirchliches. Meßbach war ursprünglich Filial von Dörzbach und blieb es auch ungestört, so lange die Grundherrn | evangelisch waren. Wahrscheinlich während des komburgischen Zwischenbesitzes im dreißigjährigen Krieg fanden katholische Unterthanen Aufnahme. Sicher finden sich solche 1654, welche sich zur Kirche in Oberginsbach hielten, ohne regelrecht dorthin eingepfarrt zu sein. Ad. Phil. v. Muggenthal, der einen Dominikaner Chrysantus als Hauskaplan hatte, baute auf der Stelle des Ökonomiegebäudes eine kleine Kapelle, von der eine in den letzten Jahren bei einer baulichen Veränderung gefundene Denkmünze (runde Silberplatte) mit der Inschrift Zeugnis gab: † Zu der ehre Gottes und Mariä seiner lieben mutter ließe diese capellen bauen der wohlgeborne herr Adam Philipps Freiherr von Muggenthal auf Hexenacker, Leyb- und Meßbach, dessen seele Gott gnädig seyn wolle. aufgerichtet im Julio anno 1690. Von 1743 an wurden die Amtshandlungen des Pfarrers von Dörzbach bei den Evangelischen in Meßbach erschwert und ihm ein Revers abgefordert. In diesem Jahr besetzten die Meßbacher unter Leitung des Amtsvogts den Eingang ins Dorf, als der Pfarrer zur Konfirmirung einer Taufe nach Meßbach kam, und hatten sich mit Prügeln, Gabeln, Hacken und Kärsten bewaffnet. Ebenso wurde dem Pf. von Dörzbach 1778 ein Revers abverlangt, als er dem sterbenden Schultheißen Dosch, der seinem evangel. Glauben treu blieb, das heil. Abendmahl reichte.

Als 1772 der Kommenthur Karl v. Eyb Besitz von Meßbach ergriffen hatte (nach einem Prozeß mit dem Deutschorden), verlangte er, daß die evangelischen Unterthanen sich durch den Kapuzinerpater Joachim von Bartenstein, der seit 1771 in Meßbach pastorirte, trauen und beerdigen, sowie ihre Kinder taufen lassen sollten (Dörzbacher Kirchenbücher), und brachte allmählich den ganzen Ort zum katholischen Glauben. Nachdem 1776 die Kirche und 1782 das Pfarrhaus erbaut worden war, wurde ein Pfarrfond gegründet, für den noch Friedrich Karl von Eyb einen Schmuck im Werth von 4400 fl. hinterlassen hatte. Sein Bruder Jul. Fr. Franz gab noch 3600 fl. Der ganze Pfarrfond wurde auf das Klosteramt Wechterswinkel angelegt. Unterm 30. Mai 1783 wurde die Pfarrei errichtet und der seit 1775 hier befindliche Kurat Jüngling zum Pfarrer ernannt.

Pfarrer: Pater Joachim, Kapuziner v. Bartenstein 1771–72. P. Protasius 1772. P. Bruno 1773. P. Berard Stöckert v. Karlstadt, Minorit 24. Dez. 1773. Joseph Neuberger Pf. in Ober-Ginsbach 1774–75. – Diese als vorübergehende Seelsorger. Georg Jos. | Jüngling v. Haßfurt, Kapitelsdefinitor 1775, 1800. Rud. Hoffmann v. Pfarrweissach 1800–1818. Vakatur 1818–32. Widmann Joh. von Söflingen 1832–40. Balle, J. Bapt., von Schechingen 1849–52. Leißle, Joh. B., von Abtsgmünd 1852–68. Denninger, K. Jos., von Duttenberg 1868–77. Rettich, Const., von Altheim 1877.

1328 s. Regesten der Herren v. Dörzbach.

1359 10. Februar s. Marlach.

1370 s. Dörzbach.

1374. Sonntag nach Kiliani kauft Hans v. Berlichingen von Kl. Gnadenthal den Hof zu Meßbach und zu Rengershausen um 85 Pfd. Weik. Arch.

1472. Dienstag nach Barthol. verkauft Lienhard v. Bachenstein Gülten zu Rengershausen, Hohebach, Meßbach und Ober-Ginsbach an den Deutschmeister Ulrich von Lentersheim. Dörzb. Arch.

1483 verkauft Komburg seine Rechte und Gülten zu Meßbach an Hohenlohe, womit dieses von Würzburg noch 1558 belehnt wurde. Wib. I. 109.

1486. Mittwoch Cath. Petri Sebold Mufflinger von Cronhofstatt und seine Gattin Dorothee v. Schwarzenburg verleihen ihren Hof Meßbach an Peter v. Prunn und Hans Hoffmann, dem Kilian Baumann um 9 fl. den Hof abtrat, außer den Wäldern, die dazu gehören, von denen sie nur Nutz- und Bauholz haben sollen, gegen jährl. 25 fl. und 4 Malter Korn, 4 Malter Haber. Dörzb. Urk.

1492. Donnerstag nach uns. Frau Wurzweihe verkauft Christof v. Helmstadt, Mufflingers Schwiegersohn seinen Hof Meßbach an die von Anna v. Bopfingen zu Adolzheim gestiftete Messe, welche Wendel Lawer inne hat, um 400 fl. Bürge Engelh. V. Berlichingen und Hans v. Aschhausen. Dörzb. Urk.

1492. Freitag nach Mariä Himmelfahrt theidingen Martin von Adelsheim und Hans von Aschhausen, als Engelhard und Götz von Berlichingen Ansprüche an den Hof machen. Es wird ihnen vergönnt, denselben binnen acht Jahren um 435 fl. wieder von der Messe zu Adelsheim einzulösen. Dörzb. Urk.

Um 1500 hat Schönthal 14 Sri. Korn und 14 Malter Haber und 27 β[ws 1] ohne 4 Heller, sowie Fastnachtshühner von Hans Hartmann und Peter auf dem Rein zu Meßbach. Schönth. Jurisdikt.

1494 4. Aug. wird vor Notar und Zeugen festgestellt, daß der Hof zu Meßbach Schaftriebrecht zu Krautheim Klepsau und Ober-Ginsbach habe, aber auch der Schäfer von Krautheim zu M. Dörzb. Kopb.

1501. Sonntag St. Valent. Wendelin Lawer, Altarist zu Adelsheim bekennt, daß Engelhard v. Berlichingen für sich und seinen Bruder Götz den Hof Meßbach um 400 fl. gelöst habe. Dörzb. Kopb.

1501. Götz v. Berlichingen und Ursula Geyer, seine Hausfrau, verkaufen an den Pfarrer und Heiligenpfleger zu Dörzbach 121/2 fl. jährl. Gült vom Hof zu Meßbach um 2171/2 fl. Die Fruchtgült und die Obrigkeit sowie die Wiederlösung behalten sie sich vor. Sterben sie und ihr Sohn Moriz ohne Erben, so ist der Kauf ewig und sollen auch die 4 Malter Fruchtgült und alle Obrigkeit des halben Hofs der Kirche verbleiben. Dörzb. Kopb.

| 1539. Mittwoch nach Lichtmeß wird vor Schultheiß und Gericht zu Krautheim festgestellt, daß die Fruchtgült von Meßbach erst an Lichtmeß zu liefern seie, daß kein Fastnachtshuhn gegeben, auch kein Dienst geleistet werde. Der Hofmann habe das Recht zu jagen und Vögel zu fangen, soweit der Hof gehe. Dörzb. Kop.

1551. Dienstag nach praes. Mariae Kundschaft vor Schultheiß und Gericht zu Igersheim wegen des Fastnachtshuhns von Meßbach, das der Vater des Zeugen, der vor 60 Jahren auf dem Hof war, nicht gegeben. Dörzb. Kopb.

1561. Medardi verkauft Valentin v. Berlichingen seinen halben Theil am Hof zu Meßbach an seinen Vetter Maximilian zu Leypach um 535 fl., dieser errichtet in M. einen Herrensitz. ib.

1582. Jubilate empfängt Marg. v. Berlichingen geb. Gebsattel zu Meßbach 125 fl. Leibgeding und 40 fl. Zins v. Valentin v. Berlichingen, Dörzb. Kopb. Ihr ist auch der Zehnten zu Heimhausen von den Herren v. Stetten verpfändet. Stett. Urk.

1617 24. März verkaufen Albrecht und sein Sohn Joh. Konrad v. Berlichingen an die Herren v. Eyb Meßbach um 5600 fl. Doch mußten letztere auch die 3500 fl., welche Albrecht v. Berl. Komburg schuldete, gegen Einräumung des Frucht- und Weinzehnten übernehmen. Staatsarch. Bauer.

1620 verkauft Joh. Konrad v. Berlichingen und sein Bruder Hans Burkhard auch den Zehnten zu M. an die Herren v. Eyb um 4200 fl. (Bauer).

1629. Ludw. Albrecht v. Berl. genannt v. Meßbach empfängt die Hinterlassenschaft seines Bruders Hans Ludwig. Neunst. Arch.

1641 zieht Stift Komburg das Rittergut Meßbach an sich, das ihm von den Herren v. Eyb zum Unterpfand verschrieben war. Schönh. Vorz. 175.

1642 24. Feb. klagt Marg. v. Berlichingen, daß die Herren v. Eyb die Ausbezahlung des Kaufschillings v. Meßbach nicht einhalten (Bauer).

1645. Komburg, Verwalter Jörg Jäger. Staatsarch.

1652 26. Juli klagt Marg. v. Berlichingen, daß ihr die Herren v. Eyb das Haus und Güter, welches sich ihr Vater beim Verkauf von Meßbach vorbehalten habe, entziehen. Dörzb. Verkaufsakten.

1661–64 wohnt Wilh. Hermann v. Enschringen Amtmann zu Jagstberg auf Meßbach, das er vom Stift Komburg als Pfandinhaber gepachtet hatte (Akten in Meßbacher Kirchenbücher von Ober-Ginsbach).

1665 hat der Gemahl Mar. Barb. v. Eyb, Ad. Phil. v. Muggenthal auf Hexenacker, Adelmanstein, Lichtenwald und Laibach das Gut Meßbach vom Ritterkanton Odenwald gekauft, der es am 6.–26. Mai von Komburg erwarb. Schönh. Vorz. S. 175. Pfarrchr. v. Meßbach. Staatsarch.

1673 19. Febr. † zu Hüngheim und wird zu Berlichingen vor St. Veits Altar begraben Joh. Konrad v. Berlichingen, genannt von Meßbach, kathol. Relig. Geneal. Samml. 2, 335 (Bauer).

1691 1. Okt. † Ad. Phil. v. Muggenthal zu Meßbach und wird begraben in Rengershausen. Dörzb. Kirchenb.

1694 kauft Joh. Phil. v. Muggenthal von Abt Benedikt zu Schönthal die Gülten vom obern und untern Hof zu M. und 2 fl. vom Goldberg um 150 fl. (Schönth. Krs.).

| 1721 kommt M. durch Joh. Phil. v. Muggenthals Tochter Eva Charlotte an ihren Gatten, K. Ign. Tänzel v. Trazberg, kurpfälz. Pfleger und Hofrath zu Reichertshofen.

1736 läßt der Ritterkanton Odenwald, da die einzige Tochter des † Besitzers v. Meßbach, Max. Jos. Ant. Charlotte Eleonore Joh. Magd. Tänzel von Trazberg Ursulinerin in Neuburg an der Donau geworden, das Rittergut an Joh. Adam v. Öhninger, kais. Rath, verkaufen, welcher auch 1737 2 Keltern zu Ober- und Unter-Ginsbach vom Kl. Tückelhausen erwarb (Stett. Urk.).

1750 1. Mai kaufte Jul. Fr. Chr. Franz v. Eyb Meßbach um 25.000 fl. und 100 Speziesdukaten. ib.

1789 erbt Karl v. Thüna, Schwestersohn der Herren v. Eyb, würzb. Generalmajor Meßbach.

1812. Im Konkurs des Franz v. Thüna, preuß. Kammerherren und Salmschen Oberforstmeister, wird Meßbach sammt den Gefällen zu Rengershausen, Assamstadt und Krautheim an den Bauern Leonh. Preuß v. Weidenhof um 32.000 fl. und 25 Dukaten verkauft. ib.

1817 verkauft Preuß das Gut an die Mennoniten Joh. Bucher v. Rohrhof bei Mannheim und Joh. Heer v. Eppingen um 35.000 fl. ib.

1821 15. Juni kauft Graf Joh. Fr. K. v. Zeppelin das Gut um 37.000 fl. ib.

1832 2. Mai geht das Gut für 39.000 fl. an Friedr. v. Palm württ. Kammerherrn und Oberforstmeister über. ib.

1845 25. Juni wird Meßbach zum Fideikommiß gemacht.



Anmerkungen [WS]
  1. Schilling, siehe Glossar
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