Württembergische Oberamtsbeschreibungen/Worterklärungen

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Berufsbezeichnungen[Bearbeiten]

Beindreher Feindrechsler, der Knochen, Horn und Elfenbein verarbeitet
Bestler Kleinkunsthandwerker (Quelle: [1])
Blattsetzer Hersteller der Blätter aus Rohr oder Eisendraht für Webstühle
Büchsenschifter Hersteller von Gewehrschäften
Feldmesser siehe Geodät
Flaschner siehe Klempner
Gimpenstricker verarbeiteten Gimpen, d.s. gedrehte Zwirne aus mehreren Baumwollfäden, die dann mit Seide oder Metallfäden überzogen wurden
Gesälzsieder Hersteller von Marmelade/Konfitüre
Hafner die in Österreich, Süddeutschland und Südtirol gebräuchliche Bezeichnung für den Beruf des Ofensetzers oder Kachelofenbauers
Hauderer Lohnkutscher, im weitesten Sinn Transportunternehmer
Huggler Krämer, Kleinhändler, vergl. Höker, also jemand, der seine Waren auf dem Buckel trägt.
Ipser Gipser, Tüncher
Kärcher/ Karcher Karrenführer, selbständiger Transportunternehmer
Kirschner siehe Kürschner
Kleemeister Abdecker oder Schinder, d.h. Beseitigung und Verwertung von Tierkadavern, vereinzelt auch als Henker / Nachrichter im Einsatz
Kornmesser öffentlich bediensteter Kontrollbeamter für die Messung von Getreide
Marner Tuchmacher, die ausschließlich mit Wolle arbeiten
Melber Mehlhändler (Quelle: [2])
Mühlarzt Mühlenbauer und zuständig für Reparaturen von Mühlen
Nadler Hersteller von Nadeln, Haken, Ösen, Ketten und Pfriemen
Nonnenschneider Tierkastrator
Peruquier Perückenmacher, von frz. peruque
Rotgerber Gerber, die aus Rinderhäuten das härtere Leder für Schuhe, Schuhsohlen, Ranzen usw. herstellten
Saffiangerber Hersteller von (meist gefärbtem) Bock- bzw. Ziegenleder
Seckler Hersteller von Geldbeuteln, Riemenwerk und Lederhandschuhen, siehe Beutler
Sporer Hersteller von Sporen, Reitstangen, Steigbügeln, Striegeln
Weißgerber Gerber, der nicht mit Lohe, sondern Alaun gerbte
Wendenmacher Hersteller von (Seil-)Winden, Spindeln etc.
Zinkenist Spieler des historischen Holzblasinstrumentes Zink

siehe auch Wikipedia-Kategorie „Handwerksberuf“

Gerichts- und Rechtswesen[Bearbeiten]

Bann vom Kaiser verliehene, widerrufbare Vollmacht, in einem definierten Bezirk bestimmte Gesetze zu erlassen und deren Befolgung durchzusetzen. So erlaubte der Blutbann, u.a. Todesurteile zu fällen und zu vollstrecken.
Fraisch hohe Gerichtsbarkeit, Blutbann
Gerechtsame Recht bzw. Vorrecht, etwas tun zu dürfen.
Gerichtsbarkeit die Berechtigung, Straftaten abzuurteilen. Unterschieden wurde zwischen niederer und hoher Gerichtsbarkeit, letztere mit dem Recht, auch Todesurteile zu fällen und zu vollstrecken (siehe auch Blutbann). Die Forstgerichtsbarkeit bezog sich auf Waldfreveln/Wilderei.
Majorat Erbfolgerecht, wonach der älteste Sohn das Erbe erhält.
Scabinen Schöffen
Scortationsstrafen Scortation = Unzucht, also vorehelicher bzw. außerehelicher Geschlechtsverkehr. Die Strafen dafür waren teilweise sehr empfindlich
Sporteln Gebühren für Amtshandlungen, Gerichtsgebühren. Adelung
Stock in der Verbindung „Stock und Galgen“ bedeutet Stock das Gefängnis (vgl. stockfinster)

Kirchliche Begriffe[Bearbeiten]

Collatur Kirchensatz (siehe dort), d. h. Besetzungsrecht für die Pfarrstelle
Indulgenzen vom Papst vergebene Rechte, Ablaß von Sünden (gegen Bezahlung) zu gewähren
infulirter Abt mit der Inful, dem Bischofshut bekleideter, infulierter Abt. (Quelle: [3])
Intercalarfonds vom lat. intercalare = einschalten abgeleiteter Begriff, der in Württemberg eine Vermögensmasse, gebildet aus den Einkünften nicht besetzter Pfründen bezeichnete (Quelle: [4])
Kirchenfabrik Einrichtung zur Finanzierung von Kirchengebäude und/oder Gottesdienst, siehe w:Fabrikgut und dortige Links.
Kirchensatz das Patronatsrecht, das dem Kirchherrn und Kirchenpatron bestimmte Mitwirkungsrechte bei der Besetzung der Pfarrstelle einräumt
Oblei (mittellat. oblagia, oblaia), alte Bezeichnung für Abgaben (in Geld oder Lebensmittel) an geistliche Stiftungen, Klöster etc
Paramente Kirchliche Messgewänder und Geräte
Pfründe vom althd. pruanta = Nahrung, Besoldung abgeleitet, meist Schenkung, mit der die Besoldung eines (kirchlichen) Amtes gesichert war
Präbende mittellat. „praebenda“ siehe Pfründe
Säkularisation die vom Staat einseitig vorgenommene Verwandlung geistlicher Länder, Güter und Rechte in weltliche. Diese erfolgte ab 1802, als Klöster aufgelöst und Kirchengüter eingezogen wurden, um Adelige für ihre an Frankreich gefallenen linksrheinischen Güter zu kompensieren

Lehenswesen und Feudalherrschaft[Bearbeiten]

Allodium Mit Gesetzen von 1848 und 1849 begann in Württemberg endgültig die Ablösung des Lehenwesens und Überführung der Lehnsgüter in das Eigentum (= allodium) der Lehensnehmer, meist gegen Abgeltung in 25 Jahresraten. Die Güter wurden also allodificirt.
Aversum Abfindungssumme
Beede im ursprünglichen Sinn eine „erbetene“ (freiwillige) Abgabe; später allgemeine Bezeichnung für eine regelmäßig erhobene (direkte) Steuer (Quelle: [5])
Beisasse Person ohne volles Bürgerrecht
Besthaupt Naturalabgabe in Form des besten Stück Viehs beim Tod des Lehensnehmers
Ehrschatz vulgo auch häufig „Erdschatz“ genannt, vereinbarte Geldleistung an den Gutsherrn bei Übernahme eines Lehensgutes
Fall An den Lehensherr zu entrichtende Erbschaftssteuer beim Tod des männlichen Lehensnehmers
Gefälle Abgabe, Gebühr
Handlohn Besitzwechselgebühr für ein Lehen (oft zusammen mit der Weglöse als „Handlohn und Weglöse“ in gleicher Höhe erwähnt)
Handroß Nebengut eines Hofgutes, siehe Handroß
Ke(h)lhof einem Kloster zinspflichtiges Gehöft.
Laienzehnten Zehnten, der an nichtkirchliche Lehensherrn zu zahlen war.
Landacht auch Landgarbe, nur von den in der Dreifelderwirtschaft jeweils bebauten Äckern zu entrichtender Fruchtzins, später auch in Geld zu zahlen.
Lehen Vom Grundherren vertraglich (z.B. gegen Zins, Gülten, Zehnten) überlassenes Gut (meist Grundstücke). Je nach Vertrag spricht man z.B. von Falllehen (das Lehen erlosch beim Todesfall des Lehensnehmers), Kunkellehen (Lehen an Weibspersonen) oder Erblehen (an die Nachkommen vererbliches Lehen).
Leibhenne An den Leibherren jährlich zu entrichtendes Huhn zur Anerkennung der Leibeigenschaft
Manumission Gebühr für die Entlassung aus der Leibeigenschaft, z.B. zu zahlen, um legal auswandern zu dürfen
Mortuarium Abgaben im Todesfall (Schlauf und Fall, siehe dort)
Mundat ein von der ordentlichen Gerichtsbarkeit oder auf andere Art befreiter Ort. (Quelle:Krünitz)
Rais Kriegsfahrt, davon „Reisiger“
Rodel meist Zinsrodel: Register der Zinserträge aus Feudalherrschaften
Schlauf Abgabe im Todesfall der Ehefrau, bestehend aus dem besten Kleid der Frau
Spolienrecht das Recht des Landesherrn oder Bischofs, den beweglichen Nachlass eines Geistlichen einzuziehen
Tratt das land, das (vom vieh) betreten werden darf, 'brachland', 'viehweide [6]
Vogthaber zu entrichtende Abgabe in Form von Hafer
Weglöse bei Besitzwechsel an den Lehnsherrn zu entrichtende Abgabe (Quelle: [7])
Weisat ein dem Lehnsherr zu bestimmten Zeiten zustehende kleine Gabe [8]
'Wonn / Wunn Grasplatz, Weide, ahd winne. [9]
Zehnt Steuer, die ursprünglich darin bestand, dass der zehnte Teil der auf dem Hof gezogenen Naturalien an den Berechtigten („Zehntherren“) abzuliefern war.
Der große Zehnt bezog sich auf Getreide und Heu, der kleine Zehnt auf die übrigen Feldfrüchte. Der Blutzehnt war für Vieh und deren Produkte wie Milch zu entrichten, der Novalzehnt war auf neu urbar gemachtes Gelände zu bezahlen. Wo die jeweiligen Sonderkulturen eine größere Rolle spielten, kamen auch Weinzehnt bzw. Obstzehnt als eigenständige Abgaben vor.
Oft wurde statt der Naturalien eine Geldzahlung vereinbart („Surrogat“).

Pflanzen- und Tierwelt[Bearbeiten]

Angersen Futterrüben (Beta vulgaris), die als Viehfutter Verwendung fanden
Aspe Espe, Zitter-Pappel
Bersching / Birschling Barsch
Breitputzen veraltete Apfelsorte [10]
Bucheln Bucheckern, Früchte der Rotbuche
Ehmer (oder Emer) Emmer (Triticum dicoccum), eine Getreideart
Esper Esparsette (Onobrychis viciifolia), eine Futterpflanze
ewiger Klee Luzerne (Medicago sativa), eine Futterpflanze
Forche Föhre, Kiefer
glatte Frucht Sammelbezeichnung für entspelztes Getreide (z. B. Roggen, Weizen, gegerbter Dinkel)
Gule Hahn, Truthahn; Wort alemannischer Herkunft. (Quelle DWB)
Hagenbuche, Weißbuche Hainbuche
Halbvögel Sammelbezeichnung für Kleinvögel, bspw. Drosselarten. (Quelle: [11])
Hausblase getrocknete Schwimmblase des Hausen, einer Störart, siehe Hausenblase
Kardendisteln Weber-Karde (Dipsacus sativus), die getrockneten Fruchtstände wurden zum Kämmen von Wolle gebraucht
Kernen entspelzter („gegerbter“) Dinkel
Krapp Färberkrapp (Rubia tinctorum), woraus ein roter Farbstoff gewonnen wird
Luiken Luikenapfel, eine Apfelsorte
Mad Madia (Madia sativa), eine aus Südamerika stammende Ölpflanze
Magsamen Samen des Mohns (Papaver somniferum)
Öhmd Die zweite Mahd der Wiesen, gewöhnlich im Hochsommer, und das dadurch gewonnene Viehfutter aus getrockneten Gräsern, während das Futter der ersten Mahd im Frühsommer als Heu bezeichnet wird
rauhe Frucht Sammelbezeichnung für nicht entspelztes Getreide (ungegerbter Dinkel, Hafer)
Raukarde siehe oben Kardendisteln
Rothtanne Fichte
Schäfenfrüchte Leguminosen, vor allem Erbsen, speziell Zuckererbsen. (Quelle: [12])
Schmelle Rasen-Schmiele, minderwertiges Gras
Sperberbaum Speierling (Sorbus domestica), ein Wildobstbaum
Vesen ungegerbter Dinkel
Wau Färber-Wau (Reseda luteola), woraus ein gelber Farbstoff gewonnen wird
Zetterklee w:Hopfenklee, (Medicago lupulina)
Ziparte w:Zibarte, auch Zibarte, Zippate etc. geschrieben, Wildpflaume, Unterart der (Prunus domestica)

Sonstige Wörter[Bearbeiten]

  • Abstreich – Mindergebot, Vergabe eines Auftrags an den günstigsten Bieter
  • Agnaten – leibliche Nachkommen
  • Asot - veraltet für Spieler, Trunkenbold und Müssiggänger. [OAB Ellwangen S. 139] Quelle Adelung.
  • Aucht, auch Ucht - Nachtweide, aus mhd. Uohte=Morgendämmerung [13]
  • Aufstreich – Höchstgebot, Verkauf an den Meistbietenden, Versteigerung
  • Austrägalinstanz – ab 1817 Schlichter bei Streitigkeiten innerhalb von Mitgliedern des deutschen Bundes
  • Barchet = Barchent, Mischgewebe aus Baumwoll-Schuss auf Leinen-Kette
  • Conscriptionspflicht – Wehrpflicht, siehe Konskription
  • Devisen-Fabriken - Backwaren: „In der Konditorei sind Devisen kleine allegorische oder symbolische Figürchen von gewöhnlichem Teig, in denen Zettel mit Devisen enthalten sind“ [14]
  • einfangen - einzäunen, einfrieden [15]
  • Emolumente – Einkünfte, namentlich Nebeneinkünfte
  • Epavenrecht: Recht auf Strand- und Treibholz (Quelle: [16], von frz. épave = herrenloses Gut; epavisiren = herrenlos werden)
  • Ephemeriden – Tagebücher
  • fahen - fangen; einfangen = einzäunen, einfrieden [17]
  • Faselvieh - im Gegensatz zum Mastvieh das für die Zucht gehaltene Vieh
  • fatiren – österreichische Bezeichnung für die Abgabe einer Steuererklärung
  • Fehmelwald – Bäume unterschiedlichsten Alters stehen nebeneinander
  • Feimen - Aufstellen von Garben/Heuhaufen im Freien
  • Fideikommiß – siehe Familienfideikommiss
  • Fischenz – Fischereirecht
  • Friesel – jede Art von Fieber mit Ausschlag
  • Gant – Konkurs, Zwangsversteigerung; verganten = in Konkurs gehen.
  • Gyssibel – wahrscheinlich ein Schandpfahl, Pranger (Quelle: [18])
  • Habe, auch Hape/Häpe - Krummmesser
  • Hallerde – Gemisch aus Ton, Gips und Steinsalz, das am Rande von Steinsalzlagern vorkommen kann. Wurde z. B. bei Sulz am Neckar abgebaut und in der Umgebung als Düngemittel benutzt.
  • Hube – Landmaß ohne feste Größe. Etwa: was eine Familie bewirtschaften konnte, siehe w:Hube.
  • Hundslage – Verpflichtung, herrschaftliche Jagdhunde und Jäger zu verköstigen (Quelle: [19])
  • Insurgenten – Aufrührer, Aufständische
  • Kammerz, Kammerze – Weinspalier an Häusern und Mauern
  • Kammerziel – Beitrag, den Städte und Staaten zu entrichten hatten zur Unterhaltung des Reichs-Kammergerichtes
  • Kandel, gekandelte Straßen – Entwässerungsrinne, mit Abflussrinne versehene Straße
  • Kartetsche, auch Kardätsche - Werkzeug/Bürste zum Reinigen der Fasern von Unrat. (Quelle: [20])
  • Kerf – regional für Mergel
  • Leimen – Lehm (Quelle: [21])
  • Marli, Mz. Marlinen - Schleierbesatz an der Haube (Quelle: [22], von frz. marli = Gaze, durchbrochener Besatz)
  • Mondmilch – Kalkmineral
  • Musselin – feinfädige und glatte Stoffart
  • Nagelflue – Ablagerungsgestein bestehend aus erkennbaren Kieseln und Kalk als Bindemittel
  • Ocher – das Mineral Ocker. (Quelle: [23])
  • Pfechtanstalt, Pfechtung – Eichamt, Eichung; (Meyers, Landesarchiv BW)
  • Quincaillerie – Kurzwarenhandlung, Eisenhandlung
  • Römermonat – eine Art der Kriegssteuer, die von den Reichsständen an das Reich zu entrichten war
  • Sarsenet – dicht gewebtes, leinwandartiges, stark geglättetes Baumwollzeug
  • Schildwirthschaft – Gaststätte, die das Recht und die Pflicht hatte, Gäste zu beherbergen und zu bewirten, im Gegensatz zur Schankwirtschaft
  • Schneller - Garneinheit, in Wttbg. bei Haspelumfang von 74 Zürcher Ellern = 105 cm ; 1 Schneller = 1000 Haspelumwicklungen = 1050 m Garn. [24]
  • Schmalvieh - gegenüber dem Großvieh kleinwüchsiges Vieh wie Schafe, Ziegen etc.
  • Schuppose – Bruchteil einer Hube[25]
  • Scropheln, scrophulöse Übel – z. B. Tuberkulose, siehe Skrofulose
  • Signalstein – Triangulationspunkt der ersten württembergischen Landesvermessung (Quelle: [26])
  • Skrutinien – kirchliche Prüfungsgespräche, ob ein Kandidat für ein Amt geeignet ist
  • Sölde – eine Kleinbauernstelle, von der der Söldner in der Regel nicht leben konnte, sondern noch andere Tätigkeiten ausüben musste.
  • Tädingsbrief – Schriftstück betreffend eine gerichtliche Einigung
  • Tafern – Wirtshaus (vgl. „Taverne“)
  • Trotte - Kelter [27]
  • Unschlitt – Talg
  • Urbar – Verzeichnis über Besitzrechte eines Grundherrn und Leistungen seiner Grunduntertanen
  • Vereinslande, Vereinsstaaten – Staaten des Deutschen Zollvereins
  • Vizdum – (von vice-dominus) Stellvertreter, Statthalter des Landesherrn in einem Bezirk; Titel in Kurpfalz
  • Wette – Wasserlache, Tümpel, Pferdeschwemme
  • Widdum – Pfarrgut, ein Hofgut, das dem Pfarrer zum Lebensunterhalt zur Verfügung gestellt wurde und das er selber bewirtschaften oder verpachten konnte.
  • Wiefling, Stoffart (der im OA Leonberg üblichen) Trachtenkleidung. Siehe Oberamt Leonberg, Seite 30
„Der Wifling, Art groben gewöhnlich schwarz gefärbten Zeuges, wovon der Zettel Leingarn, der Einschlag Wolle ist, und der meist zu Weiberröcken dient.“ [28]

Maße und Gewichte[Bearbeiten]

Württemberg hatte Maße und Gewichte, die sich von denen der Nachbarländer deutlich unterscheiden konnten. 1806 wurden einige altwürttembergische Maße umgestellt. Die in den Reichsstädten und in Oberschwaben verwendeten Maße in vorwürttembergischer Zeit können je nach Region erheblich davon abweichen. 1875 wurden im Deutschen Reich die meisten bisherigen Systeme abgelöst und neue einheitliche (Dezimal-)Maße, Gewichte eingeführt.

Achtel Hohlmaß (= 2,77 l)
Ecklein Ek. Fruchtmaß (32 Ecklein = 1 Simri) (Quelle: [29])
Eimer Flüssigkeitsmaß (= 16 Imi = 293,9 l)
Elle Längenmaß (= 0,61 m)
Fuder Flüssigkeitsmaß (= 6 Eimer = 1763,5 l)
Fuß Längenmaß; 1 Fuß = 10 Zoll = 28,65 cm (vor 1806: = 12 Zoll = 28,65 cm)
Gran Gr. Apothekergewicht, (= 62,2 Milligramm). Nicht zu verwechseln mit Gramm, gr. !
Imi Flüssigkeitsmaß (= 10 Maß = 18,37 l)
Jauchert oder Tagwerk Jch. Flächenmaß, entspricht 11/2 Morgen bzw. 47,28 ar
Klafter Raummaß für Schichtholz, etwa 3,4 m³
Lachter Im Bergbau übliches Längenmaß, regional unterschiedlich groß. Würrt. Lachter = 2,0045m, siehe w:Lachter
Linie Längenmaß; 1/10 Zoll = 2,8649 mm
Lot Gewicht (= 4 Quentle = 14,61 g)
Malter Frucht-Hohlmaß (= 2 Mut = 8 Viertel = ca. 172 bis 175 l)
Mannsmahd siehe Morgen
Mark Silber M. S. ca. 220 g Silber
Maß Flüssigkeitsmaß (= 4 Schoppen = 1,84 l)
Meile Längenmaß; = 2600 Ruten = 7,448 km
Morgen M Flächenmaß; 1 Morgen = 384 Quadratruten = 31,52 ar, somit 1 ha = 3,172 Morgen (vor 1806: 1 M. = 150 Quadratruten entspricht 31,52 ar)
Mut Mütte, Mutte, Müt, Mut: Trockenmaß, örtlich von verschiedener Größe (Quelle: [30])
In Oberschwaben als Frucht-Hohlmaß (= 4 Viertel = ca. 86 bis 88 l)
Pariser Fuß P. F. Längenmaß (= 0,32481 m)
Pfund Gewicht (= 32 Lot = 467,5 g (bis 1833), ab 1857 per Gesetz 500 g)
Quadratmeile Flächenmaß; = 55,483 km²
Roßbau Steuermesseinheit in Grafschaft Waldburg-Wolfegg-Waldsee pro 6 bis 18 Jauchert Grund, je nach Beschaffenheit des Bodens
Ruthe, Rute Längenmaß; 1 Rute = 10 Fuß = 2,8649 m, die Quadrat-Rute demnach 8,21 m²
(vor 1806: = 16 Fuß = 4,58 m, die Quadrat-Rute demnach 21,01 m²)
Scheffel Hohlmaß (= 8 Simri = 177,2 l)
Schneller Längenmaß 1228,4 m (1 württ. Schneller = 2000 württ. Ellen, 1 Elle = 0,6142 franz. Meters) (Quelle: [31])
See-Eimer   Hohlmaß (32 See-Eimer sind – laut Text S. 139 – 4 Eimer, 4 Imi W. M.)
Simri Sri. Hohlmaß (= 4 Vierling = 22,153 Liter)
Stunde St. Längenmaß (1 württ. Stunde = 13.000 württ. Fuß = ca. 3,7 km)
Vierling Hohlmaß (= 2 Achtel = 5,54 l)
Welle Bündel Reißig und Astholz, Brennholz unter 2 Zoll Durchmesser; 100 Stück Wellen ≈ 1 Klafter (Quelle: [32])
Winterfuhr   Flächenmaß in den Trauchburgischen Besitzungen, entspricht 1½–3 Jauchert
Württembergischer Fuß auch W. F. abgekürzt, Längenmaß (= 0,28649 m)
Zoll Längenmaß; 1 Zoll = 2,8649 cm
Ein Pariser Cubikzoll auf
einen Pariser Quadratfuß
≈ 0,188 l/m² oder 0,188 mm Niederschlag
Zuber Kohlenmaß, 1 Zuber = 20 württemberg. Kubikfuß ≈ 470 Liter[33]

Münzwesen[Bearbeiten]

1875 wurde im Deutschen Reich die Mark als einheitliche Währung eingeführt. Die Umstellung erfolgte jedoch nicht abrupt, sondern die bis dahin in den Teilstaaten vorhandenen Münzen waren zum Teil noch Jahrzehnte im Umlauf.

Batzen Währungseinheit (= 4 Kreuzer)
Bracteat einseitig geprägter Hohlpfennig
Carolin/Karolin Goldmünze u. a. in Württemberg ab ca. 1720 bis 1875, entsprach etwa 11 Gulden
Gulden fl. Währungseinheit; 1 Gulden = 15 Batzen = 60 Kreuzer
Heller H Währungseinheit; 1 Pfund Heller = 20 Schilling = 240 Heller
ab ca. 1650 abgelöst durch Guldenwährung, (1 Pfund Heller entsprach ca. 43 Kreuzern)
Kreuzer kr. Währungseinheit; 60 kr. = 1 Gulden, 1 Kreuzer = ca. 6 Heller
Mark M. Währung des Deutschen Reichs ab 1875; 1 Gulden = 1,71 (genau 15/7) Mark, 1 Mark ~ 0,58 fl. = 35 kr.
Mark Silber M. S. ca. 220 g Silber
Pfund Heller Pf. H. Währungseinheit; = 20 Schilling = 240 Heller
ab ca. 1650 abgelöst durch Guldenwährung, (1 Pfund Heller entsprach ca. 43 Kreuzer)
Schilling ß Währungseinheit (= 12 Heller)

Abkürzungen[Bearbeiten]

  • Act. Theod. palat., Acta Theod.-palat. oder ähnlich abgekürzt
Acta Academiae Theodoro-Palatinae – Historia et Commentationes. Academiae Electoralis Scientiarvm et Elegantiorvm Litterarvm Theodoro-Palatinae. = Dokumentensammlung der kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften; 1766 und später
  • B. - Bischof
  • C.A. – Cameralamt
  • cfr. - confer= vergleiche
  • Cod. Laur. – Codex Laureshamensis = Lorscher Codex
  • E., Einw. – Einwohner
  • ev. – evangelisch
  • F.A. – Forstamt
  • Fil. – Filial
  • G.H. – Grundherrschaft
  • Gr., auch Gf. – Graf; gräflich
  • H. – Heft, Hof, Hinter-, Herzog (je nach Kontext)
  • Hs. – Haus
  • i. J. – im Jahre
  • Ib. Ibid. – Ibidem = Ebenda
  • k. – königlich; kaiserlich; katholisch (je nach Kontext)
  • K. – König; Kaiser
  • kath., kathol. – katholisch
  • Kl. – Kloster
  • l.c. - loco citato = an schon zitierter Stelle
  • L.H. – Lehensherrschaft
  • landvogt. – landvogteiisch
  • lib. dec. – Liber decimationis cleri Constanciensis pro Papa de anno 1275.
  • lib. marc. – Liber marcarum in dioecesi Constanciensi ~1370
  • M. - Morgen, Mark, Mühle (je nach Kontext)
  • MGH - Monumenta Germaniae Historica
  • Mon. Boic. gelegentlich Mon. b. – Monumenta Boica, Quellensammlung zur bayrischen Geschichte herausgegeben von der Bay. Ak. der Wissenschaften ab 1763 bis 1916
  • Mon. Zoll. – Monumenta Zollerana, Urkundenbuch zur Geschichte des Hauses Hohenzollern, von Rudolf M. von Stillfried-Alcantara u.A.
  • O. – Ober-
  • O.A., auch OA. – Oberamt
  • Pfrw. – Pfarrweiler
  • Ravensb. – Ravensburgisch (zur Reichsstadt Ravensburg gehörend)
  • Reg. auch Regg. - Regest/ Regesten Zusammenfassung rechtsrelevanter Inhalte in mittelalterl. Dokumenten
  • Reg. Boic. – Regesta sive rerum Boicarum autographa ad annum usque 1300, Quellensammlung zur bayrischen Geschichte von Karl Heinrich von Lang
  • s. h. – siehe hinten
  • Schildw. – Schildwirtschaft (Gaststätte mit Übernachtungsmöglichkeit)
  • U. – Unter-
  • u. s. f. – und so fort
  • ux. - uxor (lat.) = Gemahlin
  • V. – Vorder-
  • vorm. – vormals
  • W. – Weiler
  • W. Wolfegg. – Waldburg-Wolfeggisch
  • Weingart. – Weingartisch (zum Kloster Weingarten gehörend)
  • Weissen. – Weissenauisch (zum Kloster Weißenau gehörend)
  • Wib. - Johann Christian Wibel, Kirchenhistoriker aus Hohenlohe
  • W.F. - Württembergisch Franken, Zeitschrift bzw. Jahrbücher des Historischen Vereins für Württembergisch Franken
  • W.U. bzw. WUB. - Württembergisches Urkundenbuch, online einsehbar, siehe www.wubonline.de.
  • Z. f. d. G. d. OR. - Zeitschrift für die Geschichte des Ober-Rheins

Personennamen[Bearbeiten]

Arx
Ildefons von Arx (1755–1833) Verfasser der ersten Geschichte des Kantons St.Gallen und Mitarbeiter an den Monumenta Germaniae Historica
Bacmeister
Adolf Bacmeister (1827-1873), Philolog aus Eßlingen/N., Verfasser der „Alemannische Wanderungen. 1. Ortsnamen der keltisch-römischen Zeit.“
Baumann
Franz Ludwig Baumann (1846-1915) Verfasser u. a. von „Quellen zur Geschichte des Bauernkriegs in Oberschwaben“ (1876), dto. .. aus Rotenburg an der Tauber (1878).
Bensen
Heinrich Wilhelm Bensen (1798-1863), Verfasser u. a. der „Historische Untersuchungen über die ehemalige Reichstadt Rotenburg“ (1837), „Geschichte des Bauernkrieges in Ostfranken“ (1840).
Besold
Christoph Besold (1577–1638), Tübinger Jurist und Staatsgelehrter, Verfasser zahlreicher Werke, u. a. zu Württembergischer Geschichte.
Biedermann
Johann Gottfried Biedermann (1705–1766), Genealoge; Verfasser bzw. Herausgeber genealogischer Werke über fränkische Fürsten- und Grafenhäuser sowie die fränkische Ritterschaft, gegliedert nach den Ritterkantonen.
Bierlinger, Birlinger
Anton Birlinger (1834–1891), Theologe und Germanist; Autor und Herausgeber volkskundlicher Werke und Mundart-Wörterbücher.
Binder
Christian Binder (1775–1840), württembergischer Hofrat und Numismatiker; Herausgeber von „Württembergische Münz- und Medaillenkunde“.
Binder
Christian Binder (? [derselbe wie oben ?]), Pfarrer zu Ottmarsheim und Liebenstein; Autor von „Wirtembergs Kirchen- und Lehrämter. Oder Vollständige Geschichte von Besezung des Herzoglich-Wirtembergischen Consistoriums und Kirchenraths (...)“, Tübingen 1798–1800.
Braig
Michael Braig, ehemaliger Mönch des Klosters Wiblingen, Verfasser von: Wiblingen. Kurze Geschichte der ehemaligen vorderösterreichischen Benediktinerabtei in Schwaben. Isny 1834
Brigel
Johann Gottfried Brigel, Bürgermeister von Laupheim von 1838-1850, Verfasser von Statistisch-geschichtliche Beschreibung des Ortes Laupheim
Bucelin
Gabriel Bucelinus (1599–1681), Benediktinermönch in Weingarten, Prior in Feldkirch, Verfasser u.a. von „Constantia sacra et profana“
Buck
Michel Buck (1832–1888), Arzt, Kulturhistoriker, Dialektdichter und -forscher.
Burgermeister
Johann Stephan Burgermeister (1663–1722), Verfasser des 1721 zu Ulm erschienenen mehrbändigen Codex diplomaticus equestris oder Reichs-Ritter-Archivs.
Chmel
Joseph Chmel (1798–1856), österr. Augustiner-Chorherr, Archivar und Historiker.
Cramer
Johann Ulrich v. Cramer (1706–1772), aus Ulm gebürtiger Jurist und Philosoph, mit Berufung in das Wetzlarer Reichskammergericht. Verfasste Wetzlarische Nebenstunden in 32 Bänden, Ulm 1755–73.
Crusius
Martin Crusius, eigentlich Kraus (1526–1607), Altphilologe und Historiker, Verfasser u.a. der Annales Suevici, hatte einen Lehrstuhl in Tübingen, wo er auch starb
Datt
Johann Philipp Datt, (1654–1722), aus Eßlingen/Neckar, Verfasser von „de pace imperii publica“ (UB Heidelberg)
Eben
Johann Georg Eben, Verfasser der Stadtgeschichte Versuch einer Geschichte der Stadt Ravensburg in 6 Heften (= 2 Bänden), 1830–1834
Förstemann
Ernst Wilhelm Förstemann (1822–1906), Historiker und Sprachwissenschaftler.
Gabelkover, Gabelkhover
Oswald Gabelkover, (1539–1616) Arzt und Historiker, Verfasser eines unvollendet gebliebenen Manuskriptes „Darstellung der württembergischen Geschichte“
Gehres
Siegmund Friedrich Gehres (1760-1837), badischer Historiker, Verfasser von Chroniken z. B. Weil der Stadt, Bretten und Pforzheim
Georgi
Jacob Friedrich Georgi (1697-1762), Verfasser u.a. der „Uffenheimische Neben-Stunden“ und „Imperatorum Imperiique principum etc. “
Georgii-Georgenau
Eberhard Emil von Georgii-Georgenau (1848–1927), deutscher Genealoge; zitiert wird meist das von ihm herausgegebene Fürstlich württembergisch Dienerbuch vom IX. bis zum XIX. Jahrhundert.
Gerbert
Martin Gerbert (1720–1793), Fürstabt von St. Blasien, Autor der dreibändigen Historia Nigrae Silvae ordinis Sancti Benedicti coloniae, St. Blasien 1783–1788 – die von Memminger in der Oberamtsbeschreibung Ravensburg zitierten Urkunden finden sich im Band 3 Codex Diplomaticus: die im Kapitel „Gemeinde Eßenhausen“ zitierte Urkunde auf S. 125 (siehe Digitalisat Bild 130), die im Kapitel „Gemeinde Haßenweiler“ zitierte auf S. 74 (siehe Digitalisat Bild 79)
Glafey
Adam Friedrich Glafey (1692–1753), deutscher Rechtshistoriker und Philosoph, u. a. Verfasser von Registrum Registrandorum Karoli IV.
Goldast
Melchior Goldast (1578–1635), Schweizer Humanist und Verfasser div. Geschichtswerke, z.B. „Suevicarum rerum etc.“ und „Alamannicarum rerum scriptores etc.“
Gräter
Friedrich David Gräter, 1768–1830, aus Schwäbisch Hall gebürtig, Philologe, Schriftsteller und Pädagoge, Mitbegründer der Nordistik
Gudenus
Valentin Ferdinand Gudenus (1679–1758), Jurist und Historiker, Verfasser von Sylloge variorum diplomatariorum und Codex Diplomaticvs
Haggenmüller
Johann Baptist Haggenmüller (1792–1862), Historiker, Verfasser u.a. von „Geschichte der Stadt und der gefürsteten Grafschaft Kempten“. Kempten, Band 1: 1840, Band 2: 1847; Reprint in einem Band im Verlag Tobias Dannheimer Kempten 1988, ISBN 3-88881-009-4
Hanselmann, Hanßelmann
Christian Ernst Hanselmann (1699–1776), Archivar am fürstl. hohenlohischen Hauptarchiv. Verfasser von „Diplomatischer Beweis von der Landeshoheit des Hauses Hohenlohe“, 1751; „Beweiß, wie weit der Römer Macht, in den mit verschiedenen teutschen Völkern geführten Kriegen, auch in die nunmehrige Ost-Fränkische, sonderlich Hohenlohische, Lande eingedrungen“, 1776, sowie weiterer Schriften zum Limes und dessen Verlauf.
Heid
Friedrich Heinrich Heid: Die Geschichte der Stadt Wimpfen. Darmstadt 1836, Google
Heideloff
Carl Alexander Heideloff (1789–1865), Architekt und Autor mehrerer Werke zur deutschen Architektur des Mittelalters.
Nikolaus Heideloff (1761-1837), Kupferstecher
Viktor Wilhelm Peter Heideloff (1757–1816), Maler
Hess
Gerhard Hess (1731–1802), Mönch und Historiker – die von Memminger im Kapitel „Gemeinde Berg“ der Oberamtsbeschreibung Ravensburg angeführte Stelle findet sich in Monumentorum Guelficorum pars historica, S. 9, siehe Digitalisat
Heyd
Ludwig Friedrich Heyd (1792–1842), ev. Stadtpfarrer in Markgröningen und Historiker, publizierte einige Werke über württembergische Landesgeschichte.
Huillard
Alphonse Huillard-Bréholles (1817–1871), französischer Historiker, Herausgeber des Urkundenwerks Historia diplomatica Frederici secundi
Hundpiß
Humpis, eine der maßgeblichen Kaufmannsfamilien der Großen Ravensburger Handelsgesellschaft
Jaffé
Philipp Jaffé (1819-1870), aus der Provinz Posen gebürtiger Historiker und Philologe. U. a. Mitverfasser der Bibliotheca rerum Germanicarum
Jäger
Karl Friedrich Jäger (1794–1842), württembergischer Pfarrer und Autor von Geschichte der Stadt Heilbronn und ihres ehemaligen Gebietes in 2 Bänden (1828), sowie weiterer Werke zur Heimatgeschichte
Khamm
Corbinian Khamm (1645-1730), Benediktiner-Subprior in Augsburg, Verfasser zahlreicher Werke über Kirchenobere im Bistum Augsburg etc.
Klunzinger
Karl Klunzinger, (1799–1861), Pfarrer und Heimatforscher, verf. „Geschichte der vormaligen Cisterzienser-Abtei Maulbronn“, „Geschichte des Zabergäus und des jetztigen Oberamtes Brackenheim“
Freiherr von Laßberg
Joseph von Laßberg (1770–1855), Germanist und Schriftsteller
Leichtlen, Lampadius
Ernst Julius Leichtlen, Pseudonym Julius Lampadius, (1791–1830), Freiburger Archivrat, Verfasser mehrerer Geschichtswerke, vor allem „Schwaben unter den Römern“
Lichnowsky
Fürst Eduard Maria Lichnowsky (1789-1845), Verfasser einer „Geschichte des Hauses Habsburg“
Lünig
Johann Christian Lünig (1662–1740), Verfasser des 24-bändigen „Teutsches Reichsarchiv“
Thomas Lyrer
Thomas Lirer, Pseudonym des anonymen Autors der Schwäbischen Chronik (verfasst um 1460–1485)
Mabillon
Jean Mabillon (1632–1707), französischer Benediktinermönch, Gelehrter und Begründer der Historischen Hilfswissenschaften
Martens
Karl v. Martens, (1790–1863), württ. Oberst und Militärhistoriker, Verfasser von „Geschichte der innerhalb der gegenwärtigen Gränzen des Königreichs Württemberg vorgefallenen kriegerischen Ereignissen vom Jahr 15 vor Christi Geburt bis zum Friedensschluß von 1815“.
Meusel
Johann Georg Meusel (1743–1820), Historiker, Autor bzw. Herausgeber zahlreicher Werke zur Wissenschafts- und Literaturgeschichte; hier zitiert wird meist sein Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller.
Mone
Franz Josef Mone (1796–1871), bedeutender badischer Archivar und Historiker (GLA Karlsruhe). Begründer der „Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins“. Herausgeber der vierbändigen „Quellensammlung zur badischen Landesgeschichte“.
Moser
Johann Jacob Moser (1701–1785), bedeutender Staatsrechtslehrer, Verfasser zahlloser, meist juristischer Werke, Herausgeber u. a. der „Wirtembergische Bibliothec“
Moser
Dr. Rudolf Moser (1803–1862), Mitarbeiter im statistisch-topographischen Bureau, Verfasser zahlreicher Oberamtsbeschreibungen, Finanzrat und Geheimsekretär der Königin Pauline von Württemberg.
Murer
Heinrich Murer, eigentlich Johann Heinrich, (1588–1638), Verfasser einer Chronik des Klosters Reichenau
Neugart
Trudpert Neugart (1742–1825), Herausgeber des Codex diplomaticus Alemanniae et Burgundiae transjuranae intra fines dioecesis Constantiensis und des Episcopatus Constantiensis alemannicus
Oechsle
Ferdinand Friedrich Oechsle (1797-1845), Gymnasiallehrer, später Verwalter der Stiftsbibliothek in Öhringen, zuletzt Archivrat in Stuttgart. Bedeutend sein Werk „Beiträge zur Geschichte des Bauernkrieges in den schwäbisch-fränkischen Grenzlanden“
Oeheim
Gallus Oeheim, (†1511) Priester und Kaplan des Klosters Reichenau, Verfasser einer Chronik des Klosters Reichenau.
Pappenheim
Matthaeus von Pappenheim (1458–1541), Domherr zu Augsburg, Verfasser einer „Chronik der Truchsessen von Waldburg“
August Friedrich Pauly
August Friedrich Pauly (1796–1845), Verfasser mehrerer Oberamtsbeschreibungen des Königreichs Württemberg, übernahm 1845 die Leitung des Königlichen statistisch-topographischen Bureaus. Er begründete die Real-Encyclopädie der classischen Alterthumswissenschaft.
Pertz
Georg Heinrich Pertz (1795–1876), Historiker, Herausgeber von Monumenta Germaniae Historica. Siehe auch ADB:Pertz, Georg Heinrich
Pfister
Johann Christian von Pfister (1772–1835), ev. Pfarrer und Historiker, Autor zahlreicher Werke zur deutschen und württ. Geschichte, insbesondere Eberhard im Bart, erster Herzog von Württemberg und Herzog Christoph zu Württemberg.
Reyscher
August Ludwig Reyscher (1802–1880), Verfasser von Die grundherrlichen Rechte des württembergischen Adels. Tübingen 1832.
Röder
Philipp Ludwig Hermann Röder (1755–1831), Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Schwaben wird oft zitiert als „Röders Lexikon von Schwaben“
Ruckgaber
Heinrich Ruckgaber (1806–1859), Verfasser der „Geschichte der Frei- und Reichsstadt Rottweil“ und der „Geschichte der Grafen von Zimmern“
Sattler
Christian Friedrich Sattler, Verfasser mehrerer zwischen 1757 und 1783 erschienener Geschichtswerke zu den Grafen und Herzögen von Württemberg
Schannat
Johann Friedrich Schannat (1683–1739), Historiker, Verfasser mehrerer geschichtlicher Werke, u. a. zu den Bistümern Trier und Worms sowie der Fürstabtei Fulda
Schlaperiz
Dr. Johann Ludwig Schlapperitz (1649–1738), Verfasser einer Chronica Ravenspurgensis (Hauptstaatsarchiv Stuttgart J 2 Handschrift Nr. 194)
Schmid
Dr. Ludwig Schmid (1811-1898), Schulpädagoge und Historiker, Verfasser u. a. der „Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen“
Schmeller
Andreas Schmeller (1785–1852), Germanist, Sprach- und Dialektforscher, Verfasser von Bayerisches Wörterbuch in vier Bänden
Schöll
Laurentius (Lorenz) Schöll (1568-1632), hohenlohischer Kanzleirat, Verfasser der Collectanea Hoenloica
Schönhuth
Ottmar Schönhuth (1806-1864), württembergischer Pfarrer, Schriftsteller und Heimatforscher
Schöpflin
Johann Daniel Schöpflin (1694–1771), Historiker, Verfasser von „Historia Zaringo-Badensis
Stadelhofer
Benedikt Stadelhofer (1694–1760) Prior des Klosters Rot an der Rot, Verfasser der „Historia collegii Rothensis“.
Stälin
Christoph Friedrich von Stälin (1805–1873), Historiker und langjähriges Mitglied des Statistisch-Topographischen Bureaus, Autor von „Wirtembergische Geschichte“ in vier Bänden (1841–1873).
Dr. Paul Stälin (1840–1909), Mitglied des statistisch-topographischen Bureau und Direktor des württembergischen Haus- und Staatsarchivs; Herausgeber des Wirtembergischen Urkundenbuchs.
Steichele
Anton von Steichele (1816–1889), Erzbischof und Historiker, Autor bzw. Herausgeber mehrerer Beiträge zur Geschichte des Bisthums Augsburg.
Steinhofer
Johann Ulrich Steinhofer (1709–1757), evangelischer Theologe, Verfasser der „Neue Würtembergische Chronik“ im vier Bänden, Stuttgart 1746–1755.
Stillfried
Rudolf M. von Stillfried-Alcantara (1804-1882), preußischer Historiker, Verfasser von Monumenta Zollerana und Kloster Heilsbronn (1877)
Sulger
Arsenius Sulger, eigentl. Georg Philipp Sulger, (1641–1691), Prior im Kloster Zwiefalten, Verfasser der „Annales imperialis monasterii Zwiefaltensis
Ussermann
Aemilian Ussermann (1737–1798), Verfasser des Chronicon seu annales monasterii Petershusani, St. Blasien 1790 (siehe auch BBKL)
Domcapitular von Van(n)otti
Johann Nepomuk von Vanotti (1777–1847), Domkapitular in Rottenburg, Verfasser der Geschichte der Grafen von Montfort und von Werdenberg
Wächter
Karl Georg von Wächter (1797–1880), Jurist und Politiker; Verfasser mehrerer Werke zum (württembergischen) Privatrecht.
Wegelin
Johann Reinhard Wegelin (1689–1764), Historiker, seit 1746 Bürgermeister von Lindau; Verfasser von Gründlich historischer Bericht von der Kaiserlichen und Reichs-Landvogtei in Schwaben, 1755
Wibel
Johann Christian Wibel (1711-1772), Hofprediger in Grafschaft Hohenlohe, Kirchenhistoriker, Verfasser von „Hohenlohische Kyrchen- und Reformations-Historie“
Widder
Johann Goswin Widder (1734–1800), pfälzischer Beamter und Historiker, Verfasser einer Beschreibung der Kurfürstl. Pfalz am Rheine, 4 Bände, 1786–1788
Würdtwein
Stephan Alexander Würdtwein (1719–1796), Kirchenrechtler und Kirchenhistoriker, Verfasser von „Subsidia diplomatica ad selecta iuris ecclesiastici Germaniae et historiarum capita elucidanda“, 13 Bände, Heidelberg 1772–1783.

Erläuterungen harrend[Bearbeiten]

Neidensgüter in OAB Calw S. 364

Transkriptions- oder Druckfehler für Widemsgüter? --Ostermaus (Diskussion) 13:54, 15. Okt. 2012 (CEST)

Was sind Möhingelder, auf S. 395 OA Spaichingen?

Dazu und zu ähnlichen Wörtern konnte ich auch nichts finden.

und Herinen, auf S. 91 OA Rottweil? Könnte das korrekt Hernien heißen?

Hernien macht in dem Zusammenhang auf jeden Fall Sinn. Der Begriff kommt auch in Seite:OASpaichingen0103.jpg und Seite:OberamtTuttlingen0127.jpg vor, war also seinerzeit durchaus üblich sodass man Herinen wohl als Buchstabendreher ansehen muss. --9xl (Diskussion) 09:19, 21. Okt. 2013 (CEST)
Heuchelsteine
kommen vor in Beschreibung_des_Oberamts_Crailsheim/Kapitel_B_25#Seite_499, Beschreibung_des_Oberamts_Künzelsau/Kapitel_B_33#Seite_694 und jetzt wieder in Brackenheim. Meine üblichen Quellen versagen, gefunden habe ich Deutsche Encyclopädie, da steht etwas über die Verwendung aber nicht was das ist. --9xl (Diskussion) 11:12, 26. Feb. 2014 (CET)
Google Books findet „Als Material für die Umfassungsmauer diente zumeist Heuchelstein, ein schwarzer Kalkstein, welcher bei Unterohrn gewonnen wird; [...]“ Google, leider nur Snippet-Ansicht. Ist wohl w:Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches, Abteilung B, Band 4. --Rosenzweig (Diskussion) 15:47, 3. Aug. 2019 (CEST)

Quellen[Bearbeiten]

  1. Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen
  2. Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen
  3. DWB
  4. Diözese Rottenburg-Stuttgart
  5. DRW
  6. Quelle: DWB
  7. DWB
  8. Quelle: DWB
  9. Quelle: DWB
  10. gem. Auskunft eines Tübinger Pomologen mit Schwerpunkt alte Obstsorten
  11. DWB
  12. Fischer, Schwäbisches Wörterbuch, 5. Band, Spalte 731. Siehe auch DWB.
  13. siehe auch DWB: Ucht. Dass die Etymologie zeitweise „verlorengegangen“ war, belegt Schmids Wörterbuch: Google. Ausführlich Fischer Band 1, ab Sp. 355.
  14. (Meyers 4. Auflage). Nachdem im Folgesatz von Conditoren die Rede ist, die dasselbe wie die besagten Fabriken fertigen, und der im gleichen Satz erwähnte Tragant ebenfalls „vielseitige Benutzung zu Pastillen und Konditoreiwaren, […]“ findet (Meyers, dto.), wird es das wohl sein.
  15. siehe DWB: Einfang, Flurname Einfang im Schwäbischen und Alemannischen nicht selten
  16. DRW
  17. (nach DRW durchaus verbreitet)
  18. DWB
  19. DRW
  20. DWB
  21. DWB
  22. Fischer, Schwäbisches Wörterbuch, 4. Band, Spalte 1492
  23. DWB
  24. Almut Bohnsack, Spinnen und Weben etc., 1985. siehe auch Wikipedia
  25. DWB
  26. Vorlesungsskript „Amtliches Vermessungswesen“
  27. Quelle: Schwäbisches Handwörterbuch von Fischer/Taigel
  28. J. Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch, Theil IV, 1837.
  29. Wolfram Hauer, Lokale Schulentwicklung und Städt. Lebenswelt, Das Schulwesen in Tübingen etc. bis 1806, Franz Steiner Verlag
  30. DWB
  31. Dinglers Polytechnisches Journal, Band 69, 1838, Seite 79f.
  32. [1], S. 55
  33. C. L. W. Aldefeld: Die Maße und Gewichte der deutschen Zoll-Vereins-Staaten und vieler anderer Länder und Handelsplätze in ihren gegenseitigen Verhältnissen. Verlag J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart/Tübingen 1838, S. 302