Schwäbische Chronik (Thomas Lirer)

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Textdaten
Autor: Thomas Lirer (Pseudonym eines unbekannten Autors)
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Titel: Schwäbische Chronik
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 12. Januar 1486
Verlag: Konrad Dinckmut
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Erscheinungsort: Ulm
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Originalherkunft:
Quelle: HAB Wolfenbüttel und Commons
Kurzbeschreibung: Schwäbische Chronik des sogenannten Thomas Lirer in der Fassung des Ulmer Inkunabeldrucks von Konrad Dinckmut vom 12. Januar 1486 (Hain 10117). Zweiter Teil: Gmünder Kaiserchronik. Die Wiedergabe (und Foliierung) folgt dem Wolfenbütteler Exemplar/Digitalisat
Das hier dargestellte Bild stammt aus der älteren Ausgabe Hain 10116 (wohl Herbst 1485)
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    • dz => dz
    • nw => nw
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[I]


Die Swebisch Cronick (Tho. Lirer).[1]



[II]

Thomas Lirer:


Schwäbische
Chronik


Daran: Deutsche Chronik bis 1462


Ulm: Konrad Dinckmut, 12. I. 1486.
HC 10997


INC. GUELF. 1492


[1r] In Gottes namen Amen. In diser Cronick würdet durch verdrießlich vermeiden langer geschrifft zuo lesen. vnd lieplich die kürtze zuo hören. begriffen gar vil mengerlay schöner alter geschichten. so vor mer dann tausent iaren geschehen. zuo den zeiten do die schwäbischen land vnd andere land Haiden gewesen sind. Vnd durch wen sie zuo cristenlichem glauben genotdrengt vnd gebracht seind worden.

Item des ersten wie ain kayser zuo Rom ist gewesen der hat Kurio gehaissen. nach der gebuort Cristi hundert vnd vier iar. der ist mit weib vnd mit kinden cristen worden. Vnd darumb von seinem bruoder Antiochius vnd den Römern von Rom her aus biß in Kurwalhen auff Dalfatz vertriben worden.

Item was der selb kayser Kurio darnach guots an cristenlichem glauben gethuon. vnd was von ym kummen ist. Vnd was er von schlossen vnd andern dingen gebauwen hat.

Item wie vnd von wem Vlm das dorff vnd ander stett gewunnen. gebauwen vnd mit notdrang zuo cristenlichem glauben gebracht sind worden.

Item wie die sälig Reichenaw auff ist kummen. vnd durch wen sie gebauwen vnd gemacht ist worden.

Item wie vnd durch was vrsach das tal im Hego allso haist. Vnd durch wen ym der namm allso geben ist. Vnd stett vnd schloß darinne vnd anderswo im Schwabenland gebauwen sind worden.

[1v] Item wie von den Römern vil Grafen Ritter und knecht durch den cristenlichen glauben von Rom vertriben seind worden. vnd in teütsche land kummen. Vnd was sie guots darnach getuon haben. Vnd wardurch sich der adel allso gemeret vnd geöffnet hat.

Item wie die hertzogen von Schwaben auff kummen seient. Vnd was sie von stetten und schlossen gebauwen habent. Vnd in sunderheit wie ain hertzog von Schwaben ainem Römischen kayser halff die römer zwingen vnd notdringen das sie yn ainig zuo ainem kaiser haben muosten. Vnd was der selbig kaiser den hertzogen von Schwaben von stetten schlossen vnd freiheiten gegeben hat.

Item wie ain hertzog von Schwaben ainem kayser halff wider die vnglaubigen streitten. vnd durch sein hilff yn abgesiget.

Item wie ain hertzog von Schwaben kriegt ainen Marggrafen von Bairn. vnd sigt ym ab. vnd zwang vnd notdrang yn cristen zuo werden. Vnd selb zwölffter auff den Rechberg iar vnd tag zuo beleiben. den gelauben zuo lernen. Vnd muost do schwören den zuo vben.

Item wie die kayserin Helena das heilig kreütz vnd vil heiligtumbs zuo wegen bracht. Vnd wie sie ain stück des kreütz vnd sunst vil heiligtumbs durch ainen teütschen man in teütsche land schicket. Vnd den heiligen Berg ließ bawen. Vnd das so vil grosser zaichen do geschahen dardurch manig stett schlösser und klöster gebauwen wurden.

[2r] Item wie vnd durch wen Weingarten das gotzhawß. Heiligkreützstal vnd Sefling die frawen klöster vnd vil andere ding gebawen und gemacht seind worden.

Item sunst vil andrer hübscher sachen vnd getaten so durch die Graffen Ritter und knecht in dem land zuo Schwaben durch sie einander geschehen gemacht vnd gehandelt sind worden.

Item sunst auch vil anderer hübscher gethaten so von den schönen Frawen vnd Jungkfrawen gehandelt seind. dardurch ain iunger man vil auß erlernen mag sich dester Ritterlicher vnd erlicher wiß zuo halten.

Item wie lang von anbeginnen der welt biß zuo der Süntflut gewesen ist. Vnd von der Süntflut biß zuo vnsers herren gebuort. Vnd wie vil Bäbst vnd römischer Kayser von do dannen biß zuo des grossen kayser Karolus zeitten gewesen sind. Was todes sie gestorben vnd wie sich ir yeglicher gehalten hab in seinem regiment. Vnd was guots vnd böß vnder ynen gehandelt ist worden.

[2v]


[3r] Es was in dem Jar nach der gebuort cristi vnsers herren hundert vnd in dem vierten iar ain kaiser zuo Rom des nam was Kurio. der het vier brüder. ainer hieß Antiochius. der ander Barochen. der dritt Schweffenhain. der vierd Elesechen. Vnd het ain weib die hieß Docka. Vnd drei töchter vnd acht sun. Nun was der vngelaub vast groß vnd merer vnd stercker dann der cristen gelaub. Vnd datzuomal thet Theonestus zuo Rom predigen den cristen glauben. vnd kam zuo der kaiserin vnd saget ir wie Cristus gemartert wär. vnd wie er der wär der alle ding geschaffen. vnd himel vnd erden gemacht hette. Vnd alle creatur dem menschen vndertänig müst sein. vnd auch wie Adam vnd Eua gemacht vnd geschaffen wäre worden. vnd das sie das gebot gottes úbergangen hette. vnd wir alle dardurch verloren wäre. Das het Cristus wider gebracht. vnd wär geborn worden von ainer rainen magt. Der lere vnd predig macht er so vil das er die kayserin zuo cristen gelauben bracht. das sie sich tauffen ließ haimlichen. Da ret sie mit dem kayser irem gemahel wie das sie ain cristen wär worden. vnd sagt ym der cristen gelauben vnd wer sie zuo cristenlichem gelauben gebracht hette. Da sandt er nach Theonestus. der bracht yn auch zuo dem glauben das er den tauff name. Da het Theonestus ains bruoders sun der was in dem fünfften iar. der hieß auch Theonestus. den het er auch bei ym. vnd leret yn die geschrifft vnd cristenlichen gelauben. Nun was er gar zuomal ain hübscher knab. den nam der kaiser Kurio zuo ym. Vnd in etwe vil zeit ward deß kaisers [3v] bruoder gedencken wie das der kaiser den cristen gar geholffen vnd gelaubig wäre. Vnd do auff ain tag der Senat vnd die gewaltigen[2] in ainem gesprech bei einander warent. do gieng kaisers Kurio bruoder Antiochius. vnd nam die andern drei brüder mit ym. vnd giengen für den Senator vnd die andern rät. vnd sagten yn wie der kayser ir bruoder cristen wäre. Nun was ainer in dem rat der hieß Amor. der was deß geschlächtes Columbo. vnd noch ainer der hieß ventrum Vrseum. die gabent den rat das man nit gahete vnd den kaiser horte. Dann der bruoder het lang darnach gestellet wie er seinen bruoder vertribe damit er an sein stat erwellet vnd kaiser wurde. Den zwaien ward gefolget. der kayser ward besendet für sie. Do huob ainer an zuo reden vnder yn der hieß Paule Vrseum vnd sprach zuo dem kaiser. Ain gelid der obern vernunfft. ain verweser der vndertanen. ain beschirmer wittwen vnd waisen. ain behüeter der gerechtigkeit. ain starcker fluß der barmherzigkeit. ain vorpild der demütigkeit. vnd merer vnsers hails. Mich haissent reden die gegenwürtigen eüwer gehorsamen in aller billikeit bitent eüch als den grund aller verstentlicheit yn zuo erlauben vnd zuo günnen ain frag zuo thuon. Der kaiser on alles gedencken sprach. Alle gerechtigkeit vnd notdurfftigkeit eüch zuo fragen vnd mir zuo antwurten seien wir zuo baiden seitten schuldig vnd den notdurfftigen gebunden. Vnd ain freies billichs vrlaub gib ich dir zuo reden. Da huob Paule an vnd sprach. Der Senat vnd der gewalt der höchern römer fragent eüch warumb ir Jhesum und seinen nachuolgern so gelaubig vnd hilflich seient. Do antwurt er ym vnd sprach. Deiner vernunft vnd eüch allen ist zuo wissen wol nainßwern her kumbt das leben vnd alle beweglicheit. [4r] vnd alle creatürliche ding auff erden vnd die sele darinne wonet. Hierumb so glaub ich an Jhesum der vns alle geschaffen hat. vnd alle creatürliche ding dem menschen vndertänig gemacht. Vmb vnsert willen von himel auff erd kummen ist. vnd geborn worden von ainer rainen magt. vnd marter vnd auch tod vmb vnsert willen geliten hat. leben vnd glauben an Jhesum. vnd bin getaufft worden. Do wurdent sie erzürnet vnd woltent nach ym gegriffen haben. Do wich er vnd zway der besten geschlächt mit ym in ain hauß Capitolium scripture genannt. Do nam Antiochius die vngelaubigen an sich. vnd wolt yn gefangen vnd getöt haben. Da halff man ym daruon mit den zwaien geschlächten Columbo vnd Vrseo. Vnd kament mit ym seiner schwester sün Jurgo vnd Hego. vnd auch die kaiserin vnd ir töchter vnd acht ir sün. vnd viel von frawen vnd manneß pilde der besten geschlächte von Rom. Nun was der vngelaubigen in der stat vnd auf dem land vast mer dann der glaubigen. darumb er nit dorft in dem land beleiben. vnd zoch úber das hoch gebierg auß gen teütschenlanden wertz. vnd fürt mit ym Theonestum den knaben. Do ward Antiochius genomen zuo kaiser. vnd Kurio floch úber das hoch gebirg. vnd kam auff den plan Dalfatz.

[4v]


[5r] Wann dauor als man zalt achtzig iar nach gottes gebuort do was sant Lucius ain geborner künig von Schotten. an der art vnd in dem gebirg wohnhafftig. vnd het sein zell vnd kirchen dahin gemacht. do es noch zuo sant Lutzen haist. vnd ain Ber schluog ain Ochssen zuo tod als er bauwet. Do pant er den Beren an deß Ochssen stat. vnd muost ziehen als der Ochs gethuon het. Vnd vil ander wunderzaichen die man yetz beleiben lat thet der lieb sant Lucius. Vnd an der selben art do warent cristenleüt die dann sant Lucius bekört het. Vnd do so vil walhen von Rom dahin kament von iungkfrawen weibern vnd kinden. wellisch vnd teütsch vnder einander wonhafft warent. do ward ain besundere sprach dar aus. als böse römische wellisch vnd etliche teütsche wort darunder gemischt. als man die lange zeit biß her gebraucht vnd geret hat. Vnd hieß man die sprach vnd das land an der art Kurwalhen. vnd gieng herab biß an den Bodensee. vnd úbersich auff biß an den Settner do Mailand an stöst. Aber es hat sich darnach fast bekört. vnd die Kurwellisch sprach zuo teütsch worden. Nun het auch Appollomor ain bruoderß sun der hieß Alban. der was in seiner kintheit verschickt worden von seinem vatter die bücher zuo lernen. Do er nun auß fuor cristen glauben zuo predigen. desselben was Alban wol gelert vnd ain guot cristenman. vnd kam zuo Kurio dem kaiser in Dalfatz. dannocht was gar wenig cristen in dem land. vnd in allen teütschen landen.

[5v]


[6r] Nun[3] fraget Alban den kayser Kurio wo seine sün wärent. Do sagt ym der kayser wie er gebauwen het ain vesten die gab er seinem eltesten sun. vnd nannt die vest Hochentrentz. vnd hieß yn Magne von Hewen. vnd macht ym ain schilt getailt. vnd oben dar ein ain stern zuo ainem zaichen cristenlichs glaubens ym erschinen wäre vnd auffgangen. vnd solt den glauben meren vnd die leüt dabey behalten. Dem anderen sun bauwet er ain vesten auff ain sinbelen velse vnd berg die hieß er Guotenberg. vnd gab ym ain schilt weiß vnd ain rots kreütz darein zuo ainem zaichen. das er des leidens Cristi nit vergessen solt. vnd das lob gottes all tag meren. vnd gab ym den namen Egloff von Warthaw. Vnd darnach gab er dem dritten sun ainen berg vnd bauwt ym dar auff ain vest die hieß er Starckenberg. vnd gab ym ain schilt weiß mit ainem roten fanen zuo ainem zaichen das er die cristenlichen ordnung halten solt. vnd darumb fechten ob es not gescheche. vnd hieß yn Anßhelm von Starckenberg. Dem teütsch nach wirt das geschlächt vast gehaissen die von dem rotenfan. Vnd darnach als sich die wellischen Kurwalhen gemert heten do ward der namm in wellisch beköret vnd gehaissen von Montfort.

[6v]


[7r] Nun[4] hett der kayser Kurio ain stat gewunnen oder ain kastel. der nammen was Bolando. die was vngelaubig. dar ein bauwet er ain kirch in der ere vnser lieben frauwen. vnd der heiligen dreier künig. Vnd gab die dem vierden sun. vnd ain schilt mit ainer luikirchen. vnd nannt yn herr Wilpart von luikirchen. Vnd nannt das kastel auch luikirch. Den fünfften sun macht er zuo ainem patriarchen. der was der erst patriarch in cristenlichem gelauben. Vnd macht ym ain wonung auff ain bergk bey dem dorff Vlm. vnd nannt es Kirchberg. Nun het er vnd fuort gar ain sälig leben. das vil herren vnd edelleüt ire kinder zuo ym theten. das sie gaistliche zucht vnd erberkeit lernenten. vnd het vil edeler kinder zuo ym gesamlet. Vnd hieß der patriarch Burgundus. Nun was zuo den selben zeitten ain hertzog in Schwaben. der het sein wonung zuo Rauenaw. das yetz Rauenspurg haist. des nam was Saturninus. dem ward gesagt wie der Patriarch Burgundus den cristen glauben so vast öffnete vnd meret das die gemainschafft der leüt der mer tail sich an yn körten vnd glaubten. vnd er wölt den abtgöttern vnd ym nit mer gehorsam sein. Do ward er ertzürnet vnd samlet sich mit macht. vnd leget sich in das dorff Vlm vnd auch darumb in das gew. vnd trib es so lang das der Patriarch bekümert ward. vnd nit mer zuo essen hette. Do vielend sie ú̈ber die mauren aus. vnd entran mit allen den seinen Vnd satzt der hertzog ain richter in das dorff Vlm der hieß Sigwaldus. vnd entpfalch dem wer Jhesum zuo got veriäch vnd cristenlichen gelauben het den solt er martern vnd töten.

[7v]


[8r] Vnd zoch aus vnd wolt wider haim. do kam er auf ein bühel gar mit hübschem gewächs vnd baummen. dar auff bawet er ain wesen wann er wolt kurtzweil haben. das er alldo wäre. vnd gab ym den namen Warthausen. Nun lag ain kastel gar nahent da bey des namm was Bibrach do verharret er neün monat. Do was der Patriarch Burgundus mit den seinen geflohen in ainen wald der ligt an dem tieffen see. dar ein het er gebauwen ain zell vnd wonung. darinne er got dem herren gar strengklich dienet. Do kam die klag Kurio vnd seinen sünen für wie der Patriarch Burgundus von dem hertzogen Saturnino vertriben wäre. do sterckent sie sich vnd zugent auf den hertzogen mit macht. vnd gewunnent ym das land vnd das dorff Vlm ab. vnd bauwenten darein ain gotz hauß cristenliches glaubens. vnd satzten vil priester dar ein. Vnd gabent es ainem herren ein der hieß Hercules von Wullenstetten. seind darnach grafen von Kirchberg genannt. Der solt yn rechte reformatz geben vnd machen. Vnd zugent wider auff den hertzogen mit macht. vnd erschluogent ym vil volcks. vnd zugent wider auff gen Rauenaw vnd nament das mit gewalt ein. Nun ward Prius kayser zuo sant Albanus zeitten. do kam sant Alban zuo dem vertriben kayser Kurio auff Dalfatz vnd fraget yn wie er mit seinem weib vnd mit seinen kinden daruon kummen wäre. Do saget ym der kayser Kurio all sach wie es ym ergangen was. vnd wie der hertzog von Rauenaw sein sun den Patriarchen vertriben het. Do zuomal was Theonestus zuo Augspurg den gelauben predigen. vnd wurden vil cristen gemacht vnd getaufft. Vnd ließ den säligen Vrseum do. das er die leüt sterckte [8v] vnd manet das sie vest beliben an cristenlichem glauben. Nun was der kayser Kurio vnd Vrseus zwaier brüder sün. Vnd ward Vrseus ertötet zuo Augspurg. Nun fuor Theonestus aus vnd wolt gen Mentz. dahin wolt Alban zuo ym kummen. als er auch thet. In dem het sich der hertzog von Schwaben widerumb gesterckt. vnd Vlm vnd was er vor verlorn het wider gewunnen. Darnach nam Kurio zuo ym sein sün vnd groß volck von den cristen. vnd kam yn wider zuo hilff Vnd zugent wider für den hertzog zuo Schwaben vnd gewunnent ym den sig ab. Vnd ward der hertzog auch erschlagen. vnd gab die stat Rauenaw seinem sun Rumulo. vnd nannt yn hertzog Rumulus von Schwaben. Sein schilt was gülden vnd darinn drei schwartz lewen. der auch der erst cristenlich hertzog in Schwaben was.

[9r]


[9v] Also zugent sie auff Vlm vnd zwungent sie auch mit gewalt wider zuo cristenlichem glauben. wann sie woltent Hercules von Wullenstetten nit gehorsam sein. Allso gewunnen sie es. Vnd gab leüt vnd guot rechten zehent. vnd alle andere nützung in das gotzhawß do der Patriarch innen was. Das man datzuomal nannt die sälig Reichenaw. vnd solt darüber ain beschirmer vnd vogt haissen. vnd sein ain hertzog von Schwaben. als hernach stat. Vnd ward bestetigt ewig vnd ymmer zuohalten. Do fieng man an die Auw zuo bauwen vnd ain schön münster zuo machen. vnd ward gestifft vnd angesehen ob ain fürst ain graff oder ain freier herr ain kind het. vnd nit so vil guots das er ym gehelffen möcht nach seinem stand. der möcht ain sun hinein thuon das er gaistliche zucht vnd die buoch lernete. biß er zuo seinen tagen käme so möcht er dann gaistlich werden ob er wölte. oder in die welt kumen. deß het er seinen freien willen. Doch so solt man kainen rittermessigen noch kainen burger dar ein auff nemen. Nun was der kayser Kurio vast alt worden. vnd het gebauwen ain waidenliche starcke vesten die hieß er Dockenburg nach seiner frawen Docka. vnd gab die seiner frawen. vnd satzt sich darauff vnd wont er bei ir. Sein schilt was weiß mit aim schwartzen wind. der het ain gelb windpand Vnd macht ain kloster nit ferr dauon das hieß Fischingen. Vnd starb der kayser Kurio do man zalt von der gebuort Cristi hundert vnd zwaiundsibentzig iar. Vnd ward begraben in dem kloster Fischingen.

[10r]


[10v] Item allso was Jurgo vnd Hego in ainem weiten tal vnd land. vnd bawten auff ainem starcken berg ain vesten die hiessent sie Heü vnd das land darumb Hego nach ym. Vnd der kayser Kurio het sein tochter ertöt. vnd úber die zinnen aus geworffen. wann er fand sie bei seinem capelan. die hieß Cleopha. die ander hieß Magdalena. der gab er künig Steffan von Ytalia. der lebt nit lang. Vnd sie was bey ir muotter biß sie gestarb. Darnach nam sie ain anderen man. der hieß graff Dolmus von Maliers aus Franckreich. Nun het Hego ain frawen genomen. die was Columbans tochter. der auch von Rom vertriben was worden. von deß glauben wegen. vnd bawt deß ersten Kumb. Der het ain bruoder der was der erst bischoff zuo Kumb. Er het auch zwen sün vnd ain tochter. ainer hieß Petrus. der ander Johannes. die tochter hieß Cleopha. vnd was ain sälige iungkfraw vnd wolt kain man nemen. Nun was sie gar schön vnd het gar vil anfechtung von den herren vnd der welt. Die bat vnser frawen das sie vngestalt würde. vnd nit úberwunden von der welt. Allso ward die feltsiech. vnd bauet mit irem guot vnd klaineten ain kloster gehaissen Wetenfeld. da ligt sie begraben. Vnd Petrum iren bruoder nam Hego vnd macht yn sein erben. dann er kain kind het. vnd ward bischoff zuo Mentz. Nun was Wartaw ain groß man. vnd bawt ain vesten die nannt er nach ym Wartaw. vnd bawt auch an den tieffen see ain tuorn den nannt er End. Nun was er gar ain seltzam wunderlich man das ym niemant sein tochter wolt geben. Vnd starb allso on leibs erben.

[11r] Den dritten sun nant er auch nach der vesten Starckenberg. der nam ains herren tochter. von Vincentz aus Lamparten. Bey der het er sechs sün. vnd was gar vast mechtig. vnd gab dem ainen sun sein schlos. vnd nannt yn ain herren vom rotenfan. vnd Wolffrant was sein nam. sein schilt was weiß ain roter fan darinn. Dem andern sun gab er ain vesten die nannt er Werdenberg. sein schilt was rot vnd ain weisser fan darinn. vnd nannt yn ain herren von Werdenberg. Dem driten sun gab er Reinegk sein schilt was weiß mit aim schwartzen fan. sein nam was herr Anßhelm von Reinegk. derselb erbt den tuorn End. von seim bruoder Wartaw. der nam ains grafen tochter von Badenweiler. bei der het er vil kind. Nun gab er dem vierden sun ain vesten hieß Schellenberg. deß nam was Hainrich. sein schilt was schwartz mit aim weissen fan. Dem fünfften gab er ain gelben schilt. mit ainem roten fan. der kam an deß römischen pfaltzgrafen hof. vnd hielt sich mit so frumer riterschafft das ym der pfaltzgraff sein tochter gab hieß Benigna. vnd gab ym ain groß kastel do vil lands zuo gehört. deß namen was Tübingen. sein nam was Wilhelm. der ward gehaissen ain pfaltzgraff von Tübingen. Do nam er sein bruoder zuo ym hieß Ruoland. vnd ain herr saß nit ferr von ym auff ainer vesten hieß Herrenberg. vnd er hieß Balthaser von Herrenberg. sein fraw was aine von Klingen. bei der het er ain tochter. do bat er yn vmb dy tochter. die gab er ym. Do starb der von Herrenberg. darnach ward er genannt ain herr von Herrenberg. sein schilt was rot vnd ain gelber fan darinn. der besaß allso die herrschafft Herrenberg erblich von seinem weib.

[11v]


[12r] Nun[5] was herr Wilpart von luikirch von dem roten fan ain groß fraidig man. Sein weib was ain gräfin von Sunnenberg hieß Cleopha. die het bei ym zwo töchter vnd ain sun. aine hieß Amelei. die ander Katherina. der sun Hego. Er gab der ain tochter ain herrn von Rotenburg. die andern aim herren von Rapenstain. Hego starb do er was im. xij. iar. Da bawt er ain vesten in aim tannen tobel. dem gab er den namen Hochentan. vnd gab sie ainem seim diener hieß Ruoland von Hochentan. der nam ain frawen deß herrn von Angelberg tochter. die töt er in aim gahen zorn vnuerdient. darumb ward er von all sein freünden gehast vnd vertriben. vnd fuor úber mör vnd starb. Vnd do herr Wilpart von luikirch gestarb do erbt yn der herr vom rotenfan. do zoch der herr vom rotenfan auf ain schloß genant Dawenfelt darunder lag ain kastel hieß auch Dawenfelt. Nun het der herr von Werdenberg vnd sein bruoder vom rotenfan gar ain grossen vnwillen vnder yn. das sie nit sicher warent gegen einander. Der herr von werdenberg bawt ain vest hieß Fadutz wider sein bruoder. nun was Dawenfelt kurtzlich cristen worden vnd woltent sich nit cristenlich halten als sie solten. darumb ward yn der herr vom rotenfan feind. Do riet ym der von Werdenberg das sie vnd das land wider yn wärent so wölt er yn helfen. Do sie seins bruoders willen verstuondent do zugent sie für das schloß vnd woltent den herren gefangen haben. Do entran er yn. vnd fiengent seiner diener ain ritter von Emß hieß Albrecht. vnd bezwungen den das er muost den ersten stain an der kirchen ab prechen. den sein vatter gelegt het in der ere sant Johanns.

[12v]


[13r] Nun[6] samlet sich der herr vom rotenfan vnd kam zuo ym hertzog Rumulus von schwaben mit vil cristen. vnd zugent auff Dawenfelt vnd gewunnent es. vnd zwungen sie wider zuo cristenlichem glauben. vnd der herr vom rotenfan nam sie wider ein. vnd besetzt das mit seinem basthart. vnd verkört ir den namen vnd hieß fürbaß Felltkirch. Nun was dannocht ain graff von Wegk der was nit cristen vnd was gar mechtig an land vnd leüten. deß ward hertzog Rumulus innen. vnd sein bruoder Wilpart mit ym vnd zugen für Wegk. vnd die stat darbei hieß auch Wegk. Deß ward ain Marggraff von Bairn innen deß wonung was zuo Burgaw. der was seiner schwester sun vnd besamelt sich so sterckest er mocht. vnd zug auf zuo der Filß Nun het ain herr von der Filß genannt Helffens ain vesten gebawen auff ain felß der nam was Helffenstain. seim wapen nach. wann er ain Helffant zuo aim wapen fürt. vnd haissent darnach grafen von Helffenstain. der het wonung auff dem selben schloß vnd was ain guot cristen. Do kament die cristen wol mit vierundtzwaintzig tausent manen. vnd die vngelaubigen heten wol bei achtundtreissig manen. vnd sluogent einander in dem tal zuo Hawsen. Da ward ain kirch in dem tal gebawen in vnser frawen ere. gehaissen Hawsen. Do ward der Marggraff gefangen. vnd vier mit dem roten löwen mit ym. Vnd wurdent der vnglaubigen dreitzehentausent erschlagen. vnd der cristen viertausent. Darunder warent zwen herren von der Filß. der Pfaltzgraff von Tübingen. ain herr von Stöfel. ain herr von Gerhausen vnd ain graff von Achalm. Do begab sich der Marggraf mit allem seinem volck cristen zuo werden. do nam yn der hertzog auff.

[13v]


[14r] Nun[7] was ain berg nahent dabey hieß Rechberg do muost derr marggraff vnd zwölff mit ym schwören do iar vnd tag zuo sein. Do ward der marggraff mit allen den seinen getauffet. vnd nam zwölf zuo ym. do warent die fier brüder vom roten löwen. zwen von Ybach. ainer von Lomberg. ainer von Portigal. drei von Westersteten. zwen von Ringingen. vnd ainer von Mülhawsen. Do ergab sich der graff von Wegk vnd ward auch cristen. Do bawt man auff den berg ain wonung. do hielt sich der marggraff so wol vnd so ordenlich in cristenlichem glauben vnd muost sein vetter der graff von Wegk sein kastel haissen Kirchen. vnd bat das man ym ain kirchen dar ein bawte in der ere vnser lieben frawen an der stat do er gefangen was worden. Das gefiel dem hertzogen so wol das er yn zuo ym nam gen Rauenspurg[8] vnd bawet ym ain vesten dar ob. die ward gehaissen sant Veitzberg[9] vnd dem selben nach nannt man den grafen von Weck hertzogen von Tegk. Nun het der hertzog kain kind. vnd nam den marggrafen zuo aim erben. vnd gab ym das hertzogtuom auf bei seinem leben vnd huldet ym das land vnd warent ym vast hold. Allso gab ym hertzog Rumulus ain frawen was ain gräfin von Soffay hieß Cleua. vnd der marggraff hieß Wendel. Die hystori von hertzog Wendel kumbt hernach. Item hertzog Rumulus nam zuo ym etwen mengen diener vnd besant zuo ym maurer vnd ander werckleüt. vnd bauwet ain vesten die hieß er Bienburg. vnd ain berg lag nahent dabey do lag ain groß dorff vnder. do bawt er ain schöne kirch in der ere sant Johanns. vnd macht ym ain wonung darbey mit schön reben vnd gerten vnd mengerhant frücht. vnd nannt es Weingart. vnd das dorff [14v] Altdorff. Nun het er ainen diener der hieß Gebhart. dem gab er ain Jaghawß das was vor der Haiden gewesen. vnd nannt es Waltpurg. wann es in ainem tannwald lag. Vnd gab ym ain schilt mit ainer grünen tannen. vnd gülden tantzapffen dar ein. vnd hieß yn Truchsäß von Waltpurg. Er het auch ain andern diener dem gab er ain vesten hieß Radrach. vnd ain schilt mit aim weissen rad. vnd hieß yn Schenck von Radrach. Ainem andern gab er ain kastel das hieß Martdorff. den nannt er Marschalck von Martdorff. sein schilt was rot vnd drei weiß stral darinne. Dem fierden gab er ain vesten hieß Kemerling. vnd gab ym ain schilt gelb mit ainem schwartzen schlüssel darinn. Das thet er das die vier ampt von dem hertzogthuom versehen wärent.

Vnd allso gewan hertzog Wendel zwen sün. vnd ain tochter. Nun het der hertzog geordnet wenn er ab gienge so solt Bienburg die kantzelei sein in dem land zuo Schwaben. vnd Waltpurg truchsässen des hertzogthuombs. vnd Radrach schencken. Martdorff marschalck. vnd Kemerling kamerer. Vnd macht vierundtzwaintzig priester auff dem berg. vnd ordnet den ir guot. vnd wie sie sich halten soltent. als sie in iren büchern wol verstünden. Hertzog Rumulus was alt vnd het sein leben vast cristenlichen gehalten. er was schwach vnd het das botegram an den füssen. Vnd starb nach der gebuort Cristi zwaihundert vnd zwaiundtzwaintzig iar. an dem vierden tag Nouenbris.

[15r] Also het hertzog Werdel noch zwen brüder in Bairn. der ain hieß Ernst. der ander Ludwig Die entboten ym das er sich versech die Vngern zügent mit macht die Donaw herauff In dem kamen mär wie das der kayser Constantinus käm. der was dannocht nit cristen. Vnd zoch ym entgen vnd verainet sich mit ym das sie den Vngern ain widerstand thuon möchtent. In der nacht kam dem kayser für. wölte er seinen feinden ansigen so solt er machen ain weiß baner vnd ain rots kreütz darein. vnd an der andern seitten ain raine magt vnd ain kind auff ir schoß. mit der sunnen vmb geben. so gesiget er yn ab. dann es warent allweg wol dreissig man an ain. Am morgen sagt er es hertzog Werdel vnd macht das baner. vnd zugent den Vngern entgegen. vnd mit ym hertzog Werdel vnd sein freünd vnd vndertanen des lands Schwaben. Do kament sie zuosamen. vnd lag der kayser vnd hertzog Werdel ob nach dem willen gotes.

[15v]


[16r] Also zoch der kaiser wider gen Rom vnd vil cristen mit ym. er ward mit freüden enpfangen Do kam er zuo seiner muotter Helena vnd bat sie das sie ym hülf vmb das kreütz do got angemartert wär worden. Do was zuo Rom ain priester hieß Eusebius der sagt wie das kreütz zuo finden wäre In dem samlent sich die Vngern wider vnd zugent mit grosser macht auff das römisch reich. Do bracht der kaiser vil volcks zuosamen. doch was ir gar wenig gegen den Vngern. vnd ward sich vast förchten vnd besorgen. vnd thet sich dannocht belegern gegen yn in das feld. Nun sprachen die teütschen zuo dem kaiser. es wär besser mit yn ritterlich zuo streiten. dann das sie auff sie zugent vnd yn leib vnd guot nemen. vnd thet man das nit so verdürb das römisch reich. Da lag der kaiser derselben nachts an dem pet vngeschlaffen vor sorgen. vnd sach auff gen himel do bedunckt yn der offenstan. vnd wie er das heilig creütz vor ym sech ston. Er sach es gar ernstlich an. do sprach ain stim zuo ym. Constantine vertzag nit. hab hoffnung zuo dem zaichen. vnd zuo dem der den tod daran geliten hat. Vnd du solt ain solich zaichen wie vor an dein fan machen. so wirdest du innen das du yn an gesigest. Er stuond deß morgens frü auff vnd hieß ym machen ain zaichen deß heiligen kreütz an den fan. vnd hieß die seinen frölich wider dy Vngern streiten. vnd manet sie das sie kain sorg heten dann sie soltent mit dem heiligen kreutz ob ligen. Vnd der fan flog ob den seinen. Sie thetent sich nahent zuo den Vngern. Da die Vngern die ordnung vnd den fanen sahent do trauwet ir ainer nit genesen. dann welicher sein leben wolt haben der floch so er best mocht. Der selben zeit wurdent der Vngern vil erschlagen. vnd [16v] behuob der kaiser die walstat mit grossen eren. Do aber der kaiser den sig gewan do rüfft er zuo ym die lantz herren aus Schwaben Sachssen Francken vnd andern teütschen landen. vnd ordnet vnd schuoff das in yeglichem land zwölff richter soltent sein die die land vnd leüt in irer vnainigkeit entschiedent. vnd úber die zwölff all mal ainer úber die andern. damit ain mererß gemacht möcht werden. Allso zugent sie wider mit dem kaiser gen Rom mit grossen freüden. Do fragt der kaiser den priester Eusebium von dem zaichen deß heiligen kreütz ob ym darumb icht wissent wär. Da antwurt ym der prister. Ym wär wol wissen daruon. es wär got der aller ding gewaltig wär. vnd geboren von der rainen magt Maria. vnd hat beschaffen anfang mittel vnd das end vnd welicher mensch nach seiner lere vnd nach seinem leben thuot deß sel hat freüd ewigklich. dann er dem menschen hat geben freien willen. vnd will ym helffen streiten wider die drei feind. das ist wider sein aignen leib. wider die welt. vnd wider die bösen gaist. Vnd wer ym nachuolgt deß freüd wirt werden ewigklichen on end. Er ist auch allso mechtig vnd gewaltig das ym nichts wider sein mag. Vnd sein gewalt ist úber alle welt.

[17r]


[17v] Mit solicher lere bracht er yn dartzuo das er sein muoter Helena bat das sie mit irselbs leib für úber mör vnd besech ob sie möcht das kreütz finden do Jhesus den tod an geliten hat von den iuden. Vnd sagt ir von dem zaichen wie er den Vngern darmit ob gelegen wär. Do Helena erkant ires suns ernst vnd gepet do macht sie sich auff vnd fuor úber mör mit vil arbeit gen Jerusalem. vnd do sie dahin kam do ward sie gar schon enpfangen. Die iuden schanckten ir groß gab. vnd ward ain geschrai die kaiserin von Rom wär in dem land zuo Jerusalem. vnd in Samaria vnd úberal in Judea. vnd fieng die mechtigen. Also kament sie all zuo ir. do fieng sie an vnd sprach zuo yn. Ir herren ich bin nit vmsunst herkomen. ir habent wol in der geschrifft gehört das got nach seiner barmhertzigkeit wolt geborn werden vnd an aim kreütz gemartert. darumb will ich nit enperen ir tuond es gern oder vngern das ir etweuil der weisesten aus eüch erwelent die mir sagent was ich sie frag. vnd tuond das heüt bei disem tage. Do die iuden das erhortent do erschrackent sie gar úbel vnd forchten irn zorn. Sie nament pald vnd erwelten aus yn sibentzig mann vnd schickten sie zuo der kaiserin. Do sie zuo ir kament do sprachen sie. Fraw kaiserin was ist eüwer pet. wir habent sibentzig gewelt vnd sie zuo eüch geschickt den ist all vnser geheim kund vnd wissent vnd künent eüch das wol sagen. Do sprach die kaiserin. Bringent sie mir oder ir müssent eüwer leben verlieren. Die iuden wurdent gar traurig. sie forchtent die frawen gar úbel. Sie giengen an ain rat zuosamen vnd sprachen. Vnser sach stat úbel. vnd was die fraw mit vns anfahen will das wissent wir nit. Vnder den sibentzig was gar ain weiser mit namen Judas der was [18r] vast alt der sprach. Ich main ich wiß wol was sie wöll ich main gentzlich sie wöll das holtz do Jhesus an gemartert ist worden. Da sprachen die iuden. es lebt niemant der das wiß. Da sprach Judas. do Zacheus gar alt was do sagt er meinem vater Symon vnd zaigt ym das holtz. do zaigt es mir mein vater vnd sprach. Lieber sun nun hüet dich bei deinem leben das du niemant das kreütz zaigst. wann es geschicht das man die iuden wirt nöten das sie es suochen vnd geben. oder sie müssent sterben vnd den tod darumb leiden. vnd ee du den tod leidest. so soltu es sagen vnd zaigen wie es Annas in das hör gelegt hat. Mein vatter sagt mir auch wie das vnser reich von vnser sünd wegen vns werd genomen vnd den cristen vndertan. Die kaiserin hört vngern das sie so lang zuo rat giengent. vnd in ainer gähe hieß sie sy all vahen vnd verprenen oder ir das kreütz zaigen. Da sprachent sie. Fraw sind vns gnädig. wir zaigen eüch ain vnder vns der es eüch zaigen kan. vnd wie es ain gestalt darumb hat. vnd eüch wol vnderrichten kan. er ist ains weissagen kind. vnd zaigten ir Judas. Die künigin nam yn zuo ir vnd het yn vast wol in huot vnd sprach zuo ym. Willtu leben so zaig mir das holtz daran gemartert ward Jhesus. Da sprach Judas. Das ist mir vnkundig. vnd swuor mengen aid das er es nit weste. Mit lieb noch mit laid kund sie yn nit zwingen das er ir das wölt zaigen. Vnd do die fraw sein hertigkeit sach do sprach sie in zorn. Du muost mir es zaigen oder in dem mosigen see hungers sterben. Er wolt es nit zaigen. Da hieß sie yn in den see werffen. vnd yn gar wol bewaren. das ym niemant zuo hilff käme. noch niemant zuo essen gäb. do lag er siben tag gantz vngessen. an dem achten tag schrai er mit lauter stimm. varent herein nach mir [18v] ich will eüch drü ding zaigen. Da die fraw das erhort do ward sie von hertzen fro. vnd hieß yn von stundan herwider bringen. vnd besant ir herren vnd diener. vnd er gieng von stund do er das kreütz west. Da sie kament an die stat do bat er got den schöpffer himel vnd ertrichs das er sich úber yn erbarmet. wann du sitzt ob kerubin vnd seraphin die kör der engel. vnd hast alle ding von nicht geschaffen. vnd all creatur veriehent dich zuo ainem schöpffer. nun zaig vns das kreütz do du deinen feinden an ab gesiget hast. vnd du kamest den selben iuden in dem fegfeür zuo trost. Vil innigklichen er zuo himel auff sach. Do er das gebet gesprochen het do gieng gar ain süsser geschmack aus der stat do das kreütz inn lag das nie kain man süssern schmack befand dann do was do man das ertrich regen begund. vnd Judas in das ertrich graben was do das kreütz lag. An der selben stat do er. xx. elbogen ein gruob do fand er drü kreütz ligen. den ward da von menigklichem grosse er erboten. Da west Judas nit welichs das recht kreütz wär. do starb ain mensch in der selben stund in der stat. do hieß man pald lauffen vnd den toten dar bringen. dann er het grosse hoffnung er wölt das recht kreütz finden. Allso nammen sie ain kreütz nach dem andern vnd legten sie auff den toten. er ragt sich nit biß das recht kreütz kam. vnd do man das auf yn legte do stuond der tod zuo hant auf vnd do er lebendig ward do schrai der teüfel ausser den lüfften herab das es alle menschen horten die da warent. Judas du vnselliger man was hast du getan. du solt on zweifel sein ich bring ain an das kreütz der deß gemarterten gottes verlögnen wirt. der kaiser in meinem namen soll sein. der selb wirt mich an dir rechnen. Vnd da dasselbig zaichen beschach do stifft die fraw [19r] ain kirchen vnd ain münster an die selben stat. vnd füret das kreütz mit ir haim vnd beklaidet es mit gold vnd edelm gestain. Judas ließ sich tauffen. vnd der Bischoff hieß yn Cirtabus. Darnach starb der Bischoff vnd die künigin satzt yn zuo ainem[10] Bischoff gen Jerusalem. Er ward der welt gar lieb. Da bat die künigin den Bischoff das er ir hülff vmb die drei negel die Jhesu durch hend vnd füß wurden geschlagen. Do der Bischoff ir gebet erhört do nam er zuo ym die priesterschafft vnd fuor von stund an gen Cauariam. sein gebet huob er an vnd bat got von himelreich mit gantzem ernst vnd andacht. das er ym zaigte die drei negel. Da er das gebet volbracht het do erschain ym ain liecht an der selben stat. do die drei negel lagent. vnd do Cirtabus die fand do ward er von hertzen fro vnd kam zuo der künigin Helena. die macht gar ain kostlichen peütel darein sie die negel legen wolt. Vnd macht ain brieff für das gotzhauß das es allweg frid solt hon in allen kriegen vnd solt got darin gelobt vnd geert werden. Da sie nun het geschaft weß sie begert het do fuor sie wider gen Rom vnd ward gar hübsche ordnung von ir an gefangen. In den zeiten was ain herr zuo Bissena in der stat des nam was Emerius den besant helena wann sie het von ym gehört wie das er von teütschen landen wär vnd fragt yn von wannen er wär. Er sagt ir er wär von Trier vnd wär mit dem Margrafen hinein kumen. vnd het vier sün vnd ain tochter. sein weib hieß Marina vnd sein geschlächt von Marpach. vnd der zwölff geschlät ainer von Trier. Da fraget sie yn ob er ain crist wär. Ja sprach er. Do hat sie yn gar tür das er in teütsche land züg vnd ir ain stat erwelte do sie das loblich heilitumb ain tail hinschickte. do es geert wurd. Emerius was ir willig vnd gehorsaz [19v] vnd zoch auß vnd besach manig end. Zuoletst kam er in Schwaben auff ain berg der gefiel ym wol vnd macht ain capell darauff in der ere des heiligen kreütz. Vnd zoch wider zuo Helena vnd sagt ir was er geschaffen het funden vnd gebawen. Da danckt sie ym vnd bat yn zuo besuochen ob yemant an das end komen wolt vnd sein wonung do haben. Da antwurt er vnd sprach. wär ich naißwer zuo nütz vnd eüch zuo eren so wölt ich selbs darziehen mit weib vnd mit kinden. dann es mir aus der massen wol gefelt. Deß sagt sie ym danck. vnd bat yn zuorüsten. als er auch thet. Er kam wider zuo Helena do gab sie ym ain michels stück von dem heiligen kreütz. vnd deß stuols do Jhesus auff gekrönt ward. der kron. seül. gaisel. ruot. des schwambs. des hars Marie. irs mantels. vnd des tuochs ab irem haubt. des klaides Herodis das Cristus an het. des klaides sant Johannsen das er verließ do Cristus gefangen ward. auch des stains do er auff kniet an dem ölperg. vnd sunst mengerlei heiltumbs. vnd ain michel guot von gold vnd silber. Do zoch er aus vnd bauwet alldo ain schöne wonung vnd vesten. Do er nun wol gebawen het do kam als gott wolt ain iämerlicher siechtag in die welt. das die leüt nider fielent vnd schrirent. vnd gieng yn der safft zuo dem mund aus das gar vil leüt sturbent.

[20r]


[20v] Nun[11] was ain stain an dem tieffen see gelegen do was ain sälige fraw auff die hieß Clareta. die lag einer nacht an irem pett. do kam ir für das sich die menschen soltent antwurten auff den neüwen berg. so wurd der gebrest ain end nemen. Da ward dem volck des landes das geoffnet. vnd ward ain fast grosser lauf auff den berg. wer dar kam oder sich dar verhieß die genasent all. Da offnet yn der herr Emerius wie er darkomen wär vnd geschickt von der künigin Helena. vnd wurdent die stück des heilitumß verkündet. In dem land was ain sälige fraw die het ain besundern willen alle iar gen Rom zuogan. do sie das so offt thet do ward es dem Babst gesagt. der wolt sie sehen vnd ließ sie für yn bringen vnd fragen warumb sie so offt gen Rom kämme. Da saget sie ym. aus kainer andern vrsach dann allain wann sie wider haim käme so het sie belangen wider gen Rom. Da fraget er sie von wannen sie wär. Da sagt sie ym sie wär von dem Heiligen berg. Da ließ er ir sagen sie bedörfft Rom nit. sie het heilitumbs genuog da haimen bei ir. vnd gab ir zuo buoß das sie ym deß ertrichs von dem heiligen berg solt bringen oder schicken. dann er eben so gern auf den Heiligen berg komen wölt als sie gen Rom. so vermöchte er das an dem leib nit. Datzuomal ward der berg vnd die vesten gehaissen der heiligberg. vnd sein sün die von dem Heiligenberg. Darumb ward der lauff vil vnd so gar groß das sich aus der massen vil volcks an yn begab. vnd ym zinsenten vnd vndertänig wurden. da mit er ser zuonam vnd mechtig ward. Vnd das ward zwen herren dar zuomal gar vast úbel verdriessen. der hieß ainer Amelang. vnd was von der Filß. der ander hieß Gilg. der was von Kelmüntz. vnd die zwen genanten herren [21r] nament vil volcks zuo yn. vnd all ir guot güner vnd zugent auff yn an dem zwölfften tag deß Mertzen. vnd lagent do vier tag. do ward alles volck plind. Da was grosser iamer in dem hör. Da kam die sälig fraw Clareta vnd saget vnd riet yn das sie ain ewigen frid mit ym machten so käment sie wider vnd wurdent gesehen. Do die herrn hörten die botschafft werben. do wurdent sie ein gelassen mit vierundtzwaintzig mannen. vnd für das heiltumb gefürt. do wurdent sie von stund an gesehent. do ward das gantz volck darfür besant vnd wurdent all wider gesehen. Vnd zwischen yn ewiger frid vnd freüntschafft gemacht. Vnd gab der herr von der Filß sein tochter seinem sun Alban. do bawet er auff den velß do die fraw Clareta auff saß ain kastel vnd satzt sein sun Alban darauff. vnd nannt das kastel Merspurg. Die sälig Clareta bauwet ain kloster mit sibentzig mägten. deß nam was Eßling. Vnd der herren von der Filß warent drei brüder. ainer hieß Amelang. der ander Hanns. der drit Wilhalm. vnd Amelangs wesen was zuo Gmünd Hannsens zuo Giengen. vnd Wilhalms zuo Pfullendorff

[21v]


[22r] Darnach macht der herr vom Heiligen berg ain kastel bei aim schön prunen der wiel dreier elpogen hoch auff von der erden. das ward in neün monaten gebawen von dem gemainen volck vmb das brot. dann ain sack mit korn den ain yeglicher ring truog galt gern drei marck pfennig. Do nun das kastel gebawen ward do nant er es Walsee. vnd gab es seinem sun Alban. vnd nant yn ain herren von Walsee. da bawet der herr von Kelmüntz ain stat hieß Meming. darumb das sich manig mensch do erneret. das sunst grossen hunger muost haben gehebt. oder gar hungers sterben. Nun het er gar vil korns vnd bawet sunst noch ain kastel hieß Babenhausen. do was ain herr in Schwaben der het sein wonung zuo Dillingen der het deß von Kelmüntz tochter zuo aim weib. vnd was sunst kainer von Kelmüntz mer. darumb so erbt er yn. Nun dingt er seim sweher ain schreiber vnd bestalt yn das er yn ertöten solt. darumb gehieß er ym. xx. marck silbers. Vnd auff ain tag an dem abent do gieng der herr auff dem berg bei dem schloß spatzirn do stieß yn der schreiber úberab vnd vil ertrichs mit ym. als ob es sunst mit ym hinab wär gefallen. vnd schrir gar laut. O we meines lieben herren. Da das die fraw vnd die andern in der vesten erhörten die schrirent vnd luffent heraus zuo ym. do kund er nit mer reden. vnd starb von stundan. Do kam sein tochterman der herr von Dillingen. vnd tet als ob es ym vast laid wär. vnd nam das guot. land vnd leüt ein. Da kam herr Jacob von Aißlingen seiner schwester sun vnd herr Peter von Wolffsreüt auch seiner swester sun die mainten auch erben zuosein. das mocht yn dannocht nit gon. vnd wurdent vnainß. Do er nun dem schreiber sein verdient vnd verhaissen gelt solt geben do [22v] wolt der schreiber mer haben. do wolt yms der herr nit geben. Da kam der schreiber zuo dem herren von Aißlingen vnd sprach. wölt er yn nit melden vnd ym ain behausung bauwen dahin er ym wolt sagen. so wolt er ym vnd seinem vetern zuo dem erb helffen. vnd thet er das nit so sölt er yn töten. Das sagt er ym zuo. vnd bauwet ym ain vest auff ain hochen berg vnd gab ym die ein. Da wolt ym der schreiber nit halten. vnd muostent die zwen herren baid ir freünd vnd guot günner anruoffen vnd nament zuo yn den von Bernegk. den von Rotenburg. Seiffrid von Stauffn. Wilpart von Erenberg vnd zugent für den schreiber. do begeret er das man ym das leben friste so wölt er sagen wie es ain gestalt het. Sie fristent ym das leben. Da saget er yn gantz wie es er ergangen was. Da nam yn der herr von Aislingen vnd fürt yn mit ym. Da er yn haim bracht do fragt er yn von wannen er wär. do sagt er ym er wär von Dietrich beren vnd wär des geschlächts die man nannt von feigen. vnd ain plowen schilt fürten vnd darin drei grün feigen. er het auch weib vnd kind vnd wär an zeitlichem guot arm worden. vnd sagt wie sein vordern von Jerusalem wären kumen. vnd von Kaiphas geschlächt geboren. dann Kaiphas het ain bruoder der hieß Malchus der het vil kind gehebt. vnder den warent zwen guot maister in der schwartzen kunst. der ain hieß Symon der ander Dalmar. die kamen baid úber mör. Symon in ain stat genant Gent. Dalmar in Lamparten gen Bern. allso ist vnser geschlächt herkumen úber mör. Allso ward dem herren von Aislingen vnd seim vetern von Wolffsreüt geraten das sie nach dem von Dillingen stalten. Das theten sie vnd fundent yn in aim kastel das hieß Lawingen. vnd gleich von stundan fürten sie yn für den künig [23r] Sigmund. des wonung was datzuomal zuo Trier. vnd rüfften das recht an. do wurden vil leüt darzuo berüfft vnd das recht gab das die zwen herren den morder vnd schreiber bringen solten. Nach dem ward zuo hant gesant. Do stuond der herr von Dillingen in grossem laugnen Da zaiget der schreiber zuo Kelmüntz die brieff so er mit sein selbs hand geschriben het. nach den ward pald gesant. do die kamen do befant sich mit warheit das das úbel von dem herren kumen was. Do het der herr von Dillingen ain herren von Hirschorn bei ym der hieß Philipp dem bat er zuo geben ain vest mit namen Landaw Das geschach. vnd ward gehaissen herr Andres von Landaw. Es het auch der herr von Dillingen nit mer kind dann ain knaben der was in dem driten iar. vnd was die fraw verwidemet auff ain schloß hieß Faichingen das gab man der frauen. do gehört wol sechs hundert marck an gold vnd korn zuo. Nun ward an gesehen das man dem kind seins vatters guot warten lassen solt biß er zuo seinen tagen käm. vnd solt ym vormünder geben. allso ward ym geben herr Nidiger von Wasserburg vnd Peter von Kulental. Nun ward der von Dillingen gericht als er verdient het. do woltent die herren den schreiber nit töten lassen. dann sie hetent yn deß lebens getröst. do ward an gesehen das man yn vermauren solt vnd zuo essen geben biß in sein tod. Es ward auch an gesehen vnd ernstlich geschafft von dem künig. wäre das der knab zuo sein tagen käme das man yn gaistlich machen solt. wölt er aber nit gaistlich werden so solt man yn ein legen vnd versorgen damit er kain frauen nemen möcht dann sein pluot vnwirdig wär. Do ward auch dem schreiber vnd allen sein nachkomen genomen das sie nit mer solten die feigen füren. sie möchten aber wol im schilt [23v] füren fünff oder neün kalbs platern. vnd solten auch nimermer nichts eigens haben. vnd was sie hetent oder zuo ewigen zeiten úberkumen möchten das solt lehen von den herren vom Heiligenberg sein. die dann in teütschen landen wärent. vnd in dem Römischen reich. Vnd welich des namen vnd stammen von feigen wärent in Lamparten von den herren von Vincentz. Nun nam die fraw von Dillingen iren sun vnd bauwt ain kloster das nant sie Sefling. vnd bauwt ir ain wonung darbei. vnd was mit irem sun da biß er. xiiij. iar alt ward. do úberkame die fraw den knaben das er sich begab gaistlich zuo werden die weil sein muoter in leben was. vnd darnach wölt er aber tuon was yn sein fürmünder vnd freünd hiessent vnd rietent. Da macht die fraw in das kloster. lxxij. frawen. darüber gab sie ain vogt graff Wilhalm von Helffenstain. vnd den frawen gab man zuo ainem verseher ain tuomherren von Wullensteten. Der knab ward gebissen von aim vnsinnigen hund. vnd starb am. xv. tag elendigklich. vnd lebt die muoter nach ym. viij. iar vnd vierthalb monat. vnd ward begraben in dem kloster Sefling das sie selbs gestifft hat.

[24r]


[24v] Do nun künig Sigmund starb do ward hertzog Ludwig von Sachssen künig. datzuomal was grosser vnfride in teüschen landen. Do ward ain gesprech gerüfft vnd gelegt in ain stat an der Donaw hieß Regenspurg. dahin kament gaistlich vnd weltlich mit grossem gewalt vnd macht vnd künig Karolus von Behem mit der guoten müntz. vnd ain graff von Mißland. Gabriel von Maienberg der kam mit grossem volck. Da was ain graff von dem rotenfan yetz von Montfort ain grosser starcker man der stuond vor dem künig mit andern herren. Da gieng der graff ein vnd ainer seiner diener mit ym der schluog yn mit aim stab vnd sprach. Tuck dich du langer man Do warff sich der vom rotenfan vmb vnd nam den grafen der was ain klain man bei dem hare vnd warff den vndersich vnd sprach. Streck dich du kurtzer man. Do ward ain grosser auflauff das mer dann achtzehenhundert man erschlagen wurden. Da ward der künig verborgen in ains iuden hauß das ym nichts geschech Der selb künig gab den iuden vil freiheit. vnd die grösten die sie noch hond. Nun ward ain grosser außzug von der stat yederman haim. do west dannocht niemant wo der künig hinkomen was. dann es was niemat mit ym hinweg kumen dann allain der Marschalck vnd ain knab. Darnach úber drei wochen ward er gefunden bei graff Wetzeln von Fogburg. do berüfft er ain andern tag vnd gesprech gen Hailprunn. vnd do die herren wider haim kament do ward graff Hainrich vom rotenfan an ziehen vnd beschuldigen den grafen von Werdenberg mit dem weissen fan wie er wäre von ym geflohen. daruon wurdent sie so vnainß das sie den kampff butent. Vnd solt das beschehen vor dem [25r] künig vnd andern herren die datzuomal zuo Hailprunn warent. dann sie hettent vormals auch ain vnwillen gegen einander von der schloß vorst vnd iagens wegen. Nun kam herr Hanns von Werdenberg vnd mit ym herr Thoman von Nellenburg sein schwager. vnd herr Sigmund von Helffenstain seiner schwester man vnd graff Bathaser von Wegk. vnd Bartholomeß vnd Veit von Rechberg. vnd Philipp von Westersteten. Peter von Mülhawsen. Seitz von Grafenegk. vnd Hanns von Griesingen. Claus von Ramstain. vnd Jacob von Emerchingen. vnd sunst vil schlechter edelleüt. Vnd do bracht graff Hainrich von dem rotenfan mit ym herren Effram von Arburg. vnd herren Seiffrid von Aichelberg. vnd Lutzen von Asch. herren Anders von Klingen. Wolffart von Erenbach. Hannsen von Hochenstain. vnd Pauls von Schwainhausen. Wilbrecht von Hocheneck. vnd sunst auch vil schlechter edelleüt. Do sie für den künig kament do rett herr Hainrich von Salwerd von haissens vnd zuogebens künig Ludwigs dem herren von Werdenberg vnd dem herrn vom rotenfan ret herr Hanns von Oschenstain. Vnd do sie nun lang vnd vil retent do begert der kunig die sachen in der gütlicheit zuo richten. vnd mit der nun zuo entschaiden. Das wolten sie nit vergünnen. Vnd do die herren die mit ym da warent vnd ander ir freünd ersahent vnd iren grossen neid erkantent do wurdent sie ainß vnd viengent sie baid vnd satzten ir vnainigkeit in geschrifft. vnd legten sie baid zuosamen. in ain stuoben. vnd satztent yetwedern in ainen stock. vnd befalchent yn das sie sich mit einander ainenten. vnd ansehent das sie von ainem pluot vnd von ainem stammen geborn vnd herkumen wärent. vnd theten sie [25v] das nit biß morgen vmb die achte so wöltent sie yn geschrifft zaigen die sie müsten halten. Da es nun morgen was do kamen die herren vnd freünd zuo yn do warent sie vil vnainser dann vor. Vnd do die herren das kanten do nament sie die geschrifft vnd huobent yn die für. die stuond allso das sie einander guot freünd solten haissen vnd sein. von der geschicht wegen zuo Regenspurg geschehen. das solt von kainem tail yetz vnd hernach nimermer gemelt noch für getzogen werden in kainen weg. dann von der vesten land schloß vnd forst wegen solt die vesten Werdenberg den rein auff das land biß an Salganser herrschafft gan. vnd vndersich ab biß an die pfarrkirchen Grienstain. daran stöst der herren von Reinegk herrschafft. Vnd deß herren vom rotenfan vesten vnd kastel Felltkirch ober halb solt gan biß an deß herren von Nüburg herrschafft. vnd vnder herab biß an deß von Bregentz herrschafft. Vnd solt von yn baiden ain thuorn gebauwen werden der solt den vorst enhalb vnd dißhalb Reins in irer baider land tailen. vnd der thuorn ward gehaissen Vorsteck.

[26r]


[26v] Nun[12] het der herr von Bregentz ain tochter vnd ain sun die het er auf der vesten. vnd er vnd sein weib warent in dem kastel Bregentz. sein fraw was aine von Schlüsselberg. so het der herr vom rotenfan ain bruoder der was der iüngst vnd hieß Malsier der ward der iungkfrawen hold. vnd stig ainer nacht úber die maurn zuo ir. vnd fürt sie vnd die alten frauen mit ym gen Aspermont. Darab ward ir vater vast zornig. vnd wolt ye die ding nit verricht lassen sein vnd mechtiget sich vnd zoch úber den herren vnd wolt yn beschedigen. Deß ward sein vater von Tübingen innen. der het ain schwester man hieß graff Wilhalm von Helffenstain. vnd sein tochter man graff Burckhart von Wegk. vnd graff Wendel von Ortenburg. die zugent mit grossem volck gen Bregentz. vnd für das kastel Lindaw vnd zwungent die vnd irn herren das sie mit irem herren vom rotenfan gericht wolten sein. vnd sich begeben gen ym vnd verschreiben. wenn des namen von Bregentz das mannß pild nit mer wäre so soltent alle land vnd leüt vnd was er oder sein nachkumen die dann der letst des namen verlassen het erben die deß pluotz vnd namen vom rotenfan wärent. Das ward alles mit briefen vnd leüten gefestigt. Nun úber vier iar darnach do was sein sun hieß Hugo in seinem kastel Lindaw. das lag datzuomal nit im see. do het ainer von Emß ain tochter hieß Eua. die was gar schön der nam die vnd macht sie schwanger. do was ain man in der stat gesessen hieß Schönstain. der gab den von Lindaw den rat das sie mit irem herren Hugo retten das er etweuil geltz von yn näme vnd sie frei sagte. so wölten sie ym helfen das er ain vesten vnd wonung bauwte vnd sein lieb frauwen darauff satzte das sie [27r] sicher wär das sein freünd ir nit laid täten. Das triben sie so lang das er mit yn ainß ward vmb. xlij. marck. halb gold vnd halb silber. da mit bawt er ain vest hieß Bodman. Do sein vater starb do nam er sie zu der ee. vnd het mit ir drei sün. Yn woltent die herren vom rotenfan nit erb lassen sein. er was gar ainfeltig. vnd der vom rotenfan überkam mit ym vmb das erb vnd gab ym Megkingen seins brupders aus der säligen Reichenaw fluchthauß. vnd gab dem Abt darumb. xxj. marck silbers. vnd nam Bregentz ein mit allem land vnd zuogehör. Sein sün hieß man die von Bodman. Nun het er ain freie herrschafft hieß Eglos. die gab er herr Simon von Wolckenberg zuo kauffen. Der herr von Bregentz fürt ain hermin kürsen vnd miten dardurch ain gelben strich vnd drei schwartz egli darinn. Da het der herr von Wolckenberg ain alte frawen die was aine von Erenberg vnd het kain kind. do erbt yn der hertzog von Schwaben. dy lehen erbt herr Lux von Erenberg vnd schilt vnd helm damit. Do nun hertzog Walthaser von Schwaben het genomen hertzog Albans tochter von München die het in. xiiij. iaren kain kind. do het der selb hertzog ain iäger dem getrawet er vast wol vnd legt mit ym an wenn sein weib ains kindlins swanger wurd das er es heimlich het so müst sein weib tuon als ob sie swanger wär. vnd wann sein weib genäß so sölt er ym das kind bringen. vnd sein weib müst tuon als ob es ir wär. Das geschach. do was grosse freüd. vnd nant yn Bundus. Nun hetent des iägers nachbauren gehört etwas vngeheürs in der nacht die fragten was es wär gewesen. er sagt yn die iaghunt heten gewelfft. Do der knab. xiiij. iar alt was do wolt er nun bei den iägern sein. vnd do er was in dem. xxij. iar do starb [27v] der alt hertzog. do wolt man dem iungen ain frawen geben ain hertzogin[13] von Geldern. In dem schluog der iäger ainen am hoff. darumb lag er in dem tuorn. do kam deß iägers weib vnd begert heimlich mit dem herren zuo reden. das trib sie so ernstlich das sie der herr ließ eingan. vnd yederman hinaus. do viel sie ym vmb den hals vnd sprach. Hertz lieber sun. vnd sagt ym das der iäger sein vater wär. vnd wie es ain gestalt het gantz úberal. Do erschrack er von hertzen ser vnd sendet nach seim beichtuater hieß maister Cuonrad lob. der wolt ym nit raten das er ain frawen näm. er wölt dann sein sel verlieren Da nam er deß herren vom Heiligen berg sun zuo ym. hieß Hugo vnd ließ ym die hertzogin von Geldern geben. das was mit der lantz herren willen. vnd mit yn úber ain kumen das er das hertzogtuom inhaben solt vnd sein lebtag besitzen vnd regiren. Darnach mochten die lantzherren aber ain welen wie sie mainten der dartzuo füglich vnd guot wär. Nun was ain michel beraitschaft da die nam hertzog Bundus. vnd etweuil gelegner güter. vnd kam in das gotzhauß Altdorff vnd dient got gar ernstlich. xxix. iar. Da er sterben wolt do besant er hertzog Hug vnd mit ym die aller mechtigsten herren des lands vnd sagt yn wes sun er wär. vnd gantz wie es vmb yn ain gestalt het. do ward er gehaissen hertzog Wolf vnd ward allso in die gedechtnuß vnd iartzeit geschriben Vnd was hertzog Hug den sterbent geflohen auff Bienburg.

[28r] Nun[14] het er zween sün vnd fier töchter. ainer hiß Hainrich. der ander Ruoland. die erst tochter Helena. die ander Clareta. die drit Feronica die vierd Magdalena. Zuo den selben zeitten stuond ain lauff auff vnder den pauren das kainer mer wolt schuldig sein dann den gaistlichen den zehend. vnd seinem herrn. xx. pfening vnd ain henen. vnd wolten nun fier gericht deß iars haben zuo den fier quotenbern. vnd mainten nun. xiij. erwelen vnd die aim herren zuo schicken. vnd vnder den ain Aman vnd ain richter auch erwelen vnd zuo den. xij. setzen. der solt fragen vnd öffnen. die vrtail pieten vnd verpieten wie dann das zuo den rechten zimet. Das het ain maister zuo Augspurg prediget vnd zuo wegen bracht. hieß maister Matheus Korsang. Da kament die lantzherren zuo dem hertzog vnd wurdent ainß das ain yeglicher herr sein leüt vnd vndertan solt besenden vnd mit yn reden vnd fuorhalten die heiligen geschrifft der bebst vnd der kaiser bestetigung vnd ordnung. vnd welich nit gehorsam woltent sein so soltent ym die andern all helffen sie zuo zwingen. Da was ain herr von Klingen do satztent sich die seinen wider. In dem kam hertzog Hugens sun vnd mit ym vil herren. nun was ain paur der nant sich Haintz vom stain ain herfürbringer der gerechtigkeit vnd ain hauptman. do kament sie mit einander zuo schlahen vnd ward des hertzogen sun erschlagen vnd vil herren. dannocht lagen sie den paurn ob vnd fiengent den haubtman der sagt yn allen iren geheim.

[28v]


[29r] Da zuo mal was ain Babst der hieß Vrban. der gebot aller priesterschafft. das sie den paurn kain außrichtung täten vnd ym sie schickten die wider ir herren wärent. In dem ward zuo ym geschicket der paurn haubtman. vnd ym ward zuo buoß gegeben das er vnd die vnder ym wärent gewesen soltent zuo dem Babst Vrban gon. Sie kament zuo dem Babst. do sie nun etwe vil zeit da warent. do gab er yn zuo buoß das innigklichen gericht do deß geschlächtts innen wäre alleweg ewigklichen in. xv. iaren der drit tail gon soltent gen rom. vnd ain yeglicher an tragen ain weiß leine klaid. als lang vntz biß auff die füß vnd vngegürt. in stetten märckten vnd in dörffern. vnd parfuoß. vnd ain stab in der hand tragen. vnd die bärt lassen wachssen. Das geschach nach der gebuort Cristi vnsers herren neünhundert vnd zwaiundtzwaintzig iar. Die selb schlacht geschach an dem Rein. Vnd do ward ain kirchen gebauwen und gehaissen das Paradiß. Vnd Vlrich truchsäß von Diessenhoffen legt den ersten stain daran. Nun was ain Römischer Künig abgangen deß nammen was Ludwig. Do nun der selb gestarb. do warent zwen herren von Stauffen zwen brüder die warent von dem pluot des hertzogen von Schwaben. der ain hieß Ludwig vnd der ander Cuonrad. Der muotter was Graff Vlrichs von Helffenstain des iungen tochter. Vnd warent die brüeder vast vnainß. Vnd Cuonrad het innen Hochenstauff. do bauwet Ludwig ain schlößlin darbei dem gab er den nammen Stauffenegk. Nun was ain Graff von Ortenburg bey dem Grafen von Helffenstain an dem hoff der erwarb Cordulam der herren von Stauffen schwester. vnd fuort sie in Kerrentland[15] zuo seiner muotter [29v] die was aine von Senegk[16]. dann sein vatter wasen tod vnd het zwen brüeder vnd zwo schwester. der ain hieß Herman. der ander Sigmund. Er hieß Dietrich. die ain schwester hieß Anna. die ander Feronica. do starb der künig. deß ward Ludwig von Hochenstauffen innen. vnd eilet bei der nacht an das schlos Stauffen zuo seinem bruoder. Der wachter sagt es dem herren. sein bruoder wär do vnd müst zuo not zuo ym. Da gedacht der herr er het ain hinderhuot vnd wölt ym das schlos abgewinnen. Da bat er so gar ernstlich vnd tet das schwert von ym. er gelobt vnd fiel ym zuo fuossen vnd sprach. Lieber bruoder vergib mir das ich dich ertzürnet han. du muost künig werden. Wie sprach er. wo wöllent wir guot vnd leüt nemen. er sprach wol. wir haben vil guoter freünd vnser veter von Helffenstain. Graff Vlrich von Weck Graff Danck von Zorn. vnd vnser schwesterman graf Dietrich von Ortenburg. Graff Hainrich von Werdenberg mit dem weissenfan. Hainrich Justinger. vnd graff Stoffel von Marstain. Graff Wilhalm vom rotenfan zuo Lükirch. Graff Hanns von Reinegk. Wolf von Klingen. Graff Wilhalm vom Heiligenberg. Nun ward angesehen auff wen sie sorg müesten haben der wider sie wär. vnd yn wee vnd schaden tuon möcht. Da kam yn botschafft. graf Etzels von Hochenberg tochterman. Graff Marquart von Hapspurg mainet Künig zuo werden. Allso pald kament mär der Graff von Freiburg maint künig zuo werden mit macht. Do stercktent sich die herren all. Nun het der herr von Stauffen gar vil volcks. deß hauptman was der Graff vom rotenfan zuo Lükirch. Vnd deß von Hapspurg was Philipp von Liechtenberg hauptman. Vnd deß herren von Freiburg hauptman was der von Schwartzenberg. [30r] do zugent sie vnd kament zuo sammen in dem Seefeld. ward ain ordnung gemacht das wol zway tahusent man an dem spitz warent. Da was herr Gallus von Vnnay hauptman. vnd warent füntzehenhundert man an der rechten seiten. vnd souil an der lingken seit Zuo der rechten seitten was hauptman Paulus von Rechberg. Vnd zuo der lingken seitten Pat von Künsegk. Vnd deß grossen hauffen was wol achtzehentausent mann. der was hauptmann Graff Philipps von Aichelberg der elter. Da giengent die vordern an wie sie beschaiden warent.

[30v]


[31r] Do sie nun traffen mit einander do floch der von Aichelberg. vnd vil volcks mit ym. do ward der vordern bei sechs hundert erschlagen. Das sach der von Lükirch vnd schrai vnd bracht sie wider vmb. vnd kam mit yn wider an die feind vnd behuob das feld. Da ward der von Stauffen künig mit gewalt von seiner frümkeit willen vnd bauwet ain stat hieß Göpping. Da nam der herr vom rotenfan den von Aichelberg für vmb die flucht die er getuon het. Sie hetent zuo baider seiten vil freünd bei yn. do ret der Graff von Wegk dem vom rotenfan. vnd Seiffrid von Rotenburg dem von Aichelberg sein schwesterman. Das wert vntz an den sechsten tag. Do ret der von Wegk. dem vom rotenfan kurtz weß er yn zig vnd auff yn rete. das läg offenlich an dem tag. vnd wolt yn deß weisen mit der hand. vnd ward darumb gekempfft. Da zuomal was sit das ain Graf oder ain herr ain seines genossen muost bei ym haben. allso het der vom rotenfan graff Wilhalm[17] von Helffenstain. vnd der von Aichelberg den herren von Rotenburg. Vnd lag der vom rotenfan des kampffs ob.

[31v]


[32r] Nun hett Graff Clemens von Hochenberg zwen sün. ainer hieß Ruoland. der ander Cuonrad. vnd zwo töchter aine hieß Agata die ander Ann. ainer gab er Wilhalm von Wullensteten. der andern Lutzen von Landaw. die Wullensteterin het kain kind. die ander dreitzechne. acht töchter vnd fünff sün. ainer hieß Alban. der ander Burckart. der drit Ege. der vierd Hug. der fünfft Ott. Nun gab der Burggraff von Nürnberg dem herren vom Heiligenberg sein tochter. do stal Ege des heiligen kreütz ain stück vnd ließ fassen. do ward er plind vnd verhieß sich zuo dem wirdigen heilitumb zuo dem heiligenberg. do gedacht er. nun hab ich sein auch. vnd verhieß allso was ym von seinem vater würde das wölt er geben an ain samlung. das ym got hülff das er gesehen wurd. Da kam ym ain traum in der nacht er sölt das heiltumb wider zuo dem andern tragen und bringen so würd er gesehen[.] Da nam er das heilitumb vnd bracht das dem herren vom heiligenberg wider. vnd begert beicht und buoß auch zeitlich gestrafft werden. Da starb sein vater vnder dem er auß was vnd kam ym botschafft das er haim käm sein vater wär tod. vnd bat den herren vom heiligenberg das er ym deß heiltumbs ain wenig gäb so wölt er ain wirdigs gotzhauß bawen vnd seins vaters guot daran geben. Das gab ym der herr. do kam er zuo seinen bruedern vnd tailt mit yn. vnd machtent in der säligen Reichenaw ain münich. vnd ward Alban vnd Hego zuosamen getailet. vnd ward yn ain vesten mit dem hirschorn hieß Wirtenberg. Egen vnd Burckart ward Landaw. vnd nit verr daruon lag ain mairhoff hieß Bünstal den nam er dar zuo. vnd. lx. marck pfenig. vnd ließ seinem bruoder Landaw mit aller zuo gehörd vnd fieng an zuo bauwen.

[32v] Vnd do der erst stain gelegt ward do geschachen grosse zaichen. das gieng seiner schwester auch zuo hertzen. wann er sagt ir auch was er verhaissen het. do gab sie auch daran was sie het. vnd machtent alldo ain samlung mit sechtzig mägden vnd nanten es Heiligkreützstal. Nun fuor sein bruoder Alban zuo vnd erwarb das er vnd all sein nachkomen solten füren auff dem helm ain iägerhorn mit aim gefäß. Vnd die Landaw hetent die soltent das hirschorn füren. Nun het Vlrich von Hohenberg ain weib die was herr Hannsen vom Altensteig tochter ain ainig kind die het ym geschriben. dem edelman Egen von Landaw. das verdroß yn vast vnd maint sie solt ym schreiben Graff Egen. dann es was da zuomal vnd auch vor her sit wann ain ritter was er wär ain fürst. ain graff. oder ain frei so schrib man ym herr Hanns. wie der tauff nam was. was er nit ritter so schrib man ym Graff Hanns. oder wie er dann hieß. vnd wann ain edelman ritter was so schrib man ym ritter Cuonrad. oder wie sein taufnam was. darumb sind die grafen die ritter seind gewesen nit grafen genant sunder ist die ritterschafft vergangen vnd genant herrn wie er hieß nach vil ergangen dingen. Da nam Ege von Landau erst ain weib der vater hieß Steffan Graulich. vnd het neün kinder bei ym. Do starb sein bruoder Bürckart der het siben kind. deßhalb ererbt er Landaw vnd ward vor seinem tod feltsiech. Nun was graff Ruodolff vom Hochenberg ain frumman aber bekümeret vmb den vnschuldigen tod seins gemahels. vnd tet sein sün zuo künig Wentzel von Behem. vnd die tochter versprach er graff Krafft von Sponheim. vnd aim grafen Fritzen von Zor zuo hechingen vnd graff hannsen von Sponheim dem alten enpfalch er das land vnd er fuor [33r] úber mör selb vierd. vnd satzt auff die vesten Veit von Bernegk. vnd enpfalch ym die iüngst tochter. vnd allso starb er auff der vart. vnd ligt in dem kloster der brüder sant Franciscen orden begraben. Vnd die iüngst tochter ward hernach geben ainem herren von Tirstain. Nun ist ain vesten genant Horb die het er vor gepaut vor etlichen iaren die ward dem iüngsten sun der hieß Graff Herman von Hochenberg. do ward graff Cuonraden alt Rotenburg. vnd graff Alban. Noch heten sie ain bruoder der hieß graff Eberhart der hanck zuo baiden seiten dem ward Bintzdorf geordnet zuo laigeding. do was ain witwe die macht ain bethauß da hin vnd. xij. schwester in götlichem dienst vnd die. xiij. ain muoter vnd verseherin der andern. Da gabent die herren etweuil korns. gelt dar zuo da mit sie irs leibs narung desterbas mochtent gehaben. vnd ligt der selb herr do begraben.

Es was ain graff vom rotenfan hieß Hainrich. der het ain frawen die was graff Orttolffs von Dockenburg tochter. die het zwuo töchter. die ain hieß Margreth. die ander Frena. Margreten gab er Dietrichen von Klingen. Frenen gab er graff Vlrich von Montfort seinem vetern. doch so mocht es sipp halben wol gesein. die het bei ym ain tochter vnd drei sün. der ain hieß Wilhalm. der ander Vlrich. der drit Ruodolff. Nun het der vom rotenfan kain kind mer. vnd was er vnd sie alt das sie kainer kinder mer warten warent. Da nam Graff Hainrich seiner töchter sün zwen zuo ym. vnd gab Wilhalm ain schlos genannt Montfort. vnd het do Ruodolffen bey ym zuo Felltkirch. Nun gab er ainem Graffen Etzels tochter von Schellenberg. vnd satzt yn gen Bregentz die selbig fraw het fünff sün vnd ain tochter bei [33v] ym. ainer hieß Hainrich. der ander Hugo. der drit Ruoland. der fierd Hanns. der fünfft Vlrich. Da nam Wilhalm ritter Jörigens von Lochen tochter vnd hetent vil kind. die wurdent nun für schlecht ritters gnoß gehalten. die hieß man Montforter. ir wapen was dreü schwartze roch in aim gelben feld. Nun starb graff Hainrich. vnd besaß herr Ruodolff das erb. wann das was seines vetern geschäfft. Da ward der herr ye lenger ye mächtiger. vnd der ain sun ward Abt in der Reichenaw. der ander Bischoff zuo Saltzburg. Hainrich vnd Ruoland die besassen ires vaters guot. Da kam Hugo gen Lamparten zuo dem herren gen Vincentz do was er. xxj. iar bei. vnd bracht vil parß gelts mit ym. Vnd bey aim dorff an dem tieffen See fieng er an ain hawß zuo bauwen auff aim bühel in dem wasser der hieß der Gaißbühel. vnd das schloß zuo der langen Argo[18]. Nun bawt er wol drithalb iar daran do ward er wassersüchtig. vnd kam gen Bregentz vnd starb do vnd ligt in dem kloster begraben.

[34r]


[34v] Nun[19] was Graff Ruodolff gar ain frum man. vnd het Graff Ludwigs von Phirt tochter die het zwen sün mit ym. der ain hieß Vlrich der ander Ruodolff. Vnd het Graff Eberhart von Werdenberg Graff Hannsen zuo ym genommen wann er gar ain vntreü man was. vnd graff Ruodolff von Montfort was gar ain frumer herr. das man yn nant den frumen graff Ruodolff. Vnd auff ain tag do warent die iungen herren baid an dem geiäg. do kam Graff Eberhart von Werdenberg vnd fieng sie baid vnd fürt sie gen Albegk. Da dem vater die mär kamen do ward er ser betrüebt vnd rait zuo Graff Wolffhart vnd zuo graff Thoman von Dockenburg vnd het iren rat. da was ir rat das er sich samelet als starck vnd er möcht. das wöltent sie auch tuon. Das auch beschach. Da zugent sie gen Werdenberg vnd zerwüestent ym was sie an kumen mochten. Da sie nun all dar kamen do was der von Bregentz dinnen. vnd mochtent nütz geschaffen. Es halff ym sein bruoder Hainrich. an dem was graff Ruodolff vast úbel. dann er in. xiiij. iaren nie kain wort mit ym geredet het. dann er saß mit hauß zuo Pludentz vnd het ains paurn tochter zuo der ee genommen der hieß Zehender. Vnd do was Graff Ruodolff in grossem kumer vmb sein sün. vnd verhieß sant Lienhart ain kirchen zuo bauwen das sie ledig würden. vnd huob an zuo bauwen. vnd do er ains knies hoch gebawen het do het ainer von Westersteten den iungen herren aus geholffen. vnd het sie baid Graff Wilhalmen von Helffenstain gen Giengen bracht. Nun kam der von Westersteten zuo dem alten herren gen Bregentz vnd sagt ym wie die iungen herren ledig wärent worden. do kament die von Werdenberg mit gewalt gen [35r] Westersteten. Da kament die Graffen von Helffenstain. Graff Hanns. vnd graff Vlrich vnd berichten es. wann es in irem land lag. Allso ward alle sach gericht. vnd kament die iungen herren baid wider haim. Da het sich graf Vlrich zuo dem heiligen grab in der gefengknuß verhaissen. do fuor er hin. vnd nam mit ym Jacob Emser. Marxen von Rainschwab. vnd Ruodolffen von Rosenberg. do starb der herr auff der fart vnd ward begraben in sant Johanns kirch zuo Genaw. do wolt graff Ruodolff der iung ain hirsch iagen zuo Beseling. der stach yn zuo tod. Da der vatter sach das er kain sun mer het. do macht er den von Bregentz warent auch Montforter was vnder der klausen was vnd Tetnang. biß in den vorst der lantfogtei. vnd wann er stürb so solt Felltkirch vnd Maienfeld vnd Sunnenberg die graffschafft halb als er es erkaufft het vnd Guotenberg. die aigenschafft het er Vlrich von Sachssen sein lebtag geben. vnd dann so er nit mer wär so solten dann die von Dockenburg das erben vnd hon. vnd machtent es auff das best. vnd wann kain herr mer wär von Dockenburg so solt es aim herrn von österreich gefallen vnd werden dann Mailand sölt ainer frawen von Dockenburg werden. ob aine do wär vnd kain herr. Das ward alles mit briefen vnd allen sachen nach dem besten vnd aller notdurfft versichert vnd versagt. Auch gab er dem von Bregentz all sein gerechtigkeit an Wangen und Lükirch. das sie es lösen möchten mit hundert vnd sibenzig pfunden Regenspurger. die hettent sie dem herren gelihen. Nun do er starb do wolt es ym ain hertzog von österreich nemen. das wolten die grafen von Dockenburg nit lassen zuogon. Deß wurdent die von Dockenburg. vnd Bregentz vnainß. do richtent sie ir freünd das die [35v] von Bregentz das neü schlos Montfort nemen soltent vnd die land vnd leüt so dartzuo gehörent helffen beschirmen. vnd yn des kriegs helffen. Da hieß ainer Wilhalm Montforter der fieng graff Hannsen von Hapspurg der was deß hertzogen nechster freünd. vnd fürt yn auff Montfort. der het ain kelner der gab das hauß úber vnd nam man den herren herauß. vnd kament zuo gütlichen tagen gen sant Gallen. do kament souil leüt dahin das man sie in die stat nit wolt lon. do wurdent sie gericht.

Nun[20] do rom gestifft was. darnach was fünffzehenhundert vnd dreü iar das nie kain kaiser do was. Der erst kaiser der do ward zuo rom. der hieß Julius. der was ain teütscher man. vnd was von Trier bürtig. Den selben kaiser satzt ain herr von Schwaben mit gewalt. Der hertzog Breme hett vor gekriegt mit den Römern hundert vnd zehen iar. krefftigklich vnd on vnderlos. Er bauwet auch mit gewalt für Rom sechs stet auff sie. vnd das sie auch gegen teütschen landen sachen. das auch die Römer auff dem land nit zuo ym mochten kumen. do was die Hohensen die Teütschensen. Bewen vnd Brissen. Mailand vnd Pauy. vnd alles das opffer das man solt bringen aus Lamparten vnd Teütschenlanden in das hauß Capitolium gen Rom den heiligen. das müst man bringen den heiligen gen Bern. Dartzuo zwang sie der hertzog von Schwaben. Er bauwet auch ain gotzhauß zuo Bern do man das opffer hingab. vnd ward auch gebauwen in den zeiten als das Capitolium zuo Rom gebauwen ward. Da kam Virgilius zuo den selben zeiten gen rom der was bürtig von Mantho. der macht mit sein listen als wol kund alle land die der römer warent gewesen vnd sie hetent betzwungen das sie muostent tribut [36r] dahin geben. Also santen die römer kaiser Julium aus mit grossem gewalt der leüt vnd auch mit reichtumb des guots dar mit er gen Schwaben für vnd das land betzwüng vnd auch andere Teütsche land. vnd santen yn aus von seiner witz kunst vnd manheit wegen. Do hieß ain herr Graffus den santen sie gen Hispania. ainer hieß Pontheus den santen sie gen Egipten. Vnd warent da zuomal zuo Rom. xix. mit den genannten drei herren. die warent gewaltig úber alle land. Der yeder gewaltig was ain monat vnd sechs tag. vnd was auch der Senat ir hauptherr gewaltig úber die land die yn vndertänig warent. vnd die selben vnd die land gemainklichen santen die drei vor genanten herren aus vnd gebutent yn auch bei ir huld das kainer vnder yn dreien lenger auß wäre dann. x. iar. vnd welicher vnder yn ain tag úber das zil auß belib. der het ir vnd deß lands huld verloren. Da fuor herr Pontheus in Egipten vnd bezwang das land vnd satzt do ain künig mit gewalt. der auch den römern wartet vnd yn vndertänig was. was sie ym vnd dem land gepütent deß warent sie gehorsam zuotuon. vnd hieß der künig Thelus. Vnd do fuor herr Pontheus wider haim vor den. x. iaren. vnd ward von den römern wol enpfangen. Da fuor Graffus in das land zuo Hispania vnd zwang es auch. vnd satzt ain künig dar mit gewalt. vnd kam auch bei rechter zeit wider haim. Da fuor kaiser Julius gen Schwaben vnd facht mit den herren von Schwaben. vnd teten drei feltstreit. den ain auff dem Hasenbühel ob Füessen bei dem Lech. den andern bei Mündelhain. vnd mochtent kainer den andern angesigen. als mächtig warent sie baid. Da wurdent sie mit einander versönt vnd gericht. vnd ward der von schwaben des kaisers diener vnd gab ym vnd bauwet ym ain [36v] stat darumb zuo lieb. das er dar mit seinen leüten witwen vnd waisen besserte. vnd die schaden von ym vnd den seinen enpfangen hetten. Er galt auch den armen leüten was sie von seinent wegen verloren hetent. Die selb stat ward gehaissen Tharcinus. das bedeüt ain stat der milten. Julius der kaiser vnd der herr von Schwaben die fuorent mit einander in das land zuo Bairn vnd fachtent do mit zwaien herren von Bairn. do wurdent die selbigen zwen herren auch des kaisers diener. dann sie zwen brüeder warent. Vnd het yn der kaiser baiden angesiget. der elter hieß Portemont. der iünger Ygrum. Julius der kaiser bauwet yn auch zuo lieb ain stat die hieß er Albach. vnd macht yn do ain Margraffthuom. Er fuor auch mit yn durch das land mit gewalt. Er bauwet auch Wienn. vnd betzwang Behemerland Boland. Sachssen. Meissen. Osterland. Thürringen. Westfalen. Hessen. Westerreich. vnd dar zuo Winndischeland. Auch besaß er Triel dritt halb iar on vnderlos.

Nun[21] warent in Triel zwölff Hertzogen mit wesen. vnd er bauwet auff sie mengen grossen stainberg. Andernach. Buochparten. Wesel. Mentz. Oppenham vnd Altsach[22]. Nun gabent ym zwen hertzogen Triel in sein gewalt. der hieß ainer Gigenthür. der ander Dultzemer. die selben herren satzten Julium den kaiser gen Mentz zuo hauß mit weib vnd mit kinden. Vnd dauon haissent die Mentzer noch heüt bei tag von alter her mengentzer verräter. Vnd do besatzt der kaiser die länder vnd Triel. vnd gab dem hertzogen von Schwaben vnd den zwaien hertzogen von Bairn vrlaub vnd ließ sie wider haim faren vnd er fuor gen Rom. Nun was kaiser Julius ains halben [37r] iares lenger auß gewesen dann die zehen iar. wie es dann die Römer gesatzt vnd geboten hetent. Allso versagten sie ym huld. vnd woltent yn nit einlassen. do erschrack der kaiser ser vnd ward deß von gantzem seinem hertzen betrüebet das er mainet er sölt deß pillich geniessen das er es allso wol geschaffen hette. vnd entbot es seinem öhem dem hertzogen von Schwaben. vnd klagt es ym. vnd bat yn fleissigklich ymmer durch seiner liebe willen das er ym zuo hilff käm. vnd brecht mit ym alle die die er mainet ym guots zuo günnen. Vnd kam zuo ym mit ainem gar grossen vntzalberlichem volck. vnd kament vnd zugent für die Römer. Da nun die Römer vernament das der gewaltig künig Bremo kumen was mit so grossem volck. do erschracken sie gar ser. dann er het yn vor auch gar vil laides gethuon. vnd von rechter forcht da fluhent der gewaltigen herren zwen von den zehen. der ain was der hertzog Pompeus. der entran vnd floch in Egipten land zuo dem künig Bartholomeus. den er auch dahin gesetzt het. vnd do was er auch sicher. Da floch herr Tato der ernsthafft richter. vnd entran mit ainem grossen volck an das mör vnd wolt darüber gefaren sein. Da eilt vnd zoch ym hertzog Bremo nach mit seinem volck an das mör vnd facht mit ym vnd schluog yn zuo tod vnd vil seines volcks mit ym. Da das die Römer vernamen do wurdent die acht herren zuo rat. die auch gewaltig do warent das sie Julium den kaiser enpfiengent zuo ainem ainigen herren vnd iren gewaltiger vnd kaiser. Wann der gewaltig got wolt es allso haben. vnd sie machtent ain loblich gesang damit sie yn enpfiengen vnd enpfahen woltent. Vnd das gesang sprach allso. Got der allmechtig vnd gewaltiger herr der sei gelobt trülich. wir [37v] hettent vor. x. herren den sprachen wir allen herr. vnd muost auch yn das land vndertänig sein. wann wir aber nun ain herren haben der soll auch ir aller ere vnd gewalt haben vnd wirdigkeit in allen billichen sachen. vnd wann er auch der erst vnd ainiger künig ist vnd ir herr dem nie gesprochen ward von vns herr. wann es tuotzet dazuomal yederman den andern. die selb ere vnd wirdigkeit gewalt krafft vnd macht die Julio dem kaiser gefestnet von den römern vnd geben ward vnd auch krefftigklich besessen. vnd die besaß mit allen dingen vnd sachen. vnd auch mit all den rechten die dar zuo gehorten vnd gehört hond. Die selben all wie die genant sind gab der kaiser Julius dem hertzog Bremo. vnd mit allen den rechten als sie an yn bracht warent vnd auch von den Römern mit dem cristenlichen gewalt besessen hettent. vnd der wirdigkeit die er an yn gelegt het mit seiner hilff. vnd gab sie auch ym vnd allen Teütschen herren die dann von gebuort vnd von eren vnd ritterlicher tat wegen der selbigen eren wirdig warent. daruon hat niemant die ere noch soll sie niemant haben dann die Schwaben und Teütsch leüt der gnaden beholffen warent von den Römern. Vnd solich gnad vnd freiheit ist bestalt mit gnuogsamer vrkund von aim artickel zuo dem andern. als man es findet in der Schwäbischen kantzeleie mit vrkund vnd mit briefen.

[38r] Item zuo den selben zeitten do ist gewesen ain mechtiger vnd edler herr von Montfort. vnd der saß ob der stat die hieß Cleroa. auf ainem schloß das hieß auch Montfort ain ritterlicher frummer vnd manhaffter man gewesen ist. Der ist vmb eren willen vnd der ritterschafft nach weiten vnd in verre land aus getzogen. vnd kummen an des grossen Kaisers hoff des Chans von Kathay. dar an hat er sich etwen vil zeit so gar ritterlich vnd wol gehalten. In dem do het sich ain sach begeben das die Künigin deß egenannten kaisers von Kathay ausserhalb ires herren vnd eelichen gemahels ainen andern geliebet vnd auß erwelt ir kürtzweil mit ym zuo haben. Das ward ain ritter an dem hoff ser úbel vnd vast verdriessen. Vnd die Künigin ward gegen dem Künig verklaget. Nun ist da zuomal an dem hoff vnd in dem land sit gewesen das ain yegliche getzigne fraw der vneren sich mit ainem rittermessigen mann deß kempflich gegen dem zeicher verantwurten vnd ab ir bringen müst. das ir auch allso von dem Künig auff gelegt ward. Nun was die Künigin in grossem schwären laid vnd west niemant an irem hoff vmb solichs an zuosuchen. auff den sie trauwen vnd glauben setzen möcht. Vnd kam deß an den Graffen von dem rotenfan mit hochem ermanen vnd ersuochung vil glimpflicher schönen vnd guoter wort die teütschen hoch in frawen dienst her kumen berömen vnd bittlich vmb aller frawen zucht vnd ere willen an kumen. ob ym ye kain guotheit oder erwirdigkeit von kainer frawen geschehen wär oder aber noch zuo gegenwürtigen zeiten geschehen möcht. soliche ir er vnd guoten leümde gegen dem mortlichen vnd ere abschneider iren versager kempflich zuo entschuldigen

[38v] mit vil vnd gar grossem erbieten das selbig bittende. Daruon zuo schreiben nit not ist. sunder ain yeglich ritterlich man sich des wol besinen mag. Der frumb riterlich Graff beweist sein manheit weißheit vnd herkummen vnd gewert der künigin ir gebet. dardurch ward alles ir trauren hinlessig. vnd ir hertz zuo grossen freüden gemert das sie gar zuo grossem danckperlichem vnd in gnaden erkennen von ym auff nam. doch allso er ir zuo muoten bei iren künigklichen treüwen in ainer frag er zuo iren gnaden hette ain warheit zuo sagen. das sie auch allso thet. Da fragt er sie bei der gelübte ob sie der tat solichs zigs schuldig wär oder nit. Da saget sie ym ia sie wär deß schuldig. do sagt er ir zuo nit dester minder wölt er dannocht vmb irer eren willen vnd seinem zuo sagen kempffen. Solicher kampff ward durch den künig für genommen vnd an geschlagen. Der frum ritterlich Graff besamelt sein gemüete mit an rüeffung den allmechtigen got vnd sein liebe muotter bittent vm aller frawen ere willen hilff vnd beistand zuoton. vnd ward sich deß besinnen vnd kempflich gegen dem versager der künigin in den kraiß treten. Vnd do er in den kraiß kam vnd sich kempflich gegen dem ritter vmb der künigin ere wegen wören solt. forcht er der frawen veriehen vnd ware tat vnd waich vnd floch yn ain klaine zeit vnd weil. Das ward den riter verdriessen vnd sich mit schelt worten an yn legen vnd schreien. Ey du bößwicht du flüchst. Das ward dem grafen zuo hertzen gon sich deß gegen ym zuo entschuldigen vnd sprechen. Du lügst mich an vnd bist an dir selber. vnd will heüt ob gottwill mein ere vnd frümkeit an dir rechen. vnd dich darumb mit der hilff gottes zuo tod schlahen. Vnd gewan deß den sig vnd rett der künigin ir ere vnd schluog yn zuo tot

[39r]


[39v] Das kam der künigin zuo grossem guot. als das nit vnpillich was. mit hochem erbieten vnd vermügen. ym wandel vnd widergelt zuo tuon. vnd ym grosse hab vnd guot zuogeben. Deß er sich wideret. vnd kainer zeitlichen hab darumb begert noch auch haben wolt. wann er das zuo voran vmb vnser lieben frawen ere vnd aller frawen ere willen getuon het. Doch so het sie ain tuoch das wär als vnser herr Jhesu crist von dem stamen deß heiligen kreütz gestorbner genomen wäre. wär das vnder vnd über yn gelegt worden bete er ir künigkliche gnad vmb das zuo geben vnd nit anders. Da gab sie ym mit grossen eren diemuetigkeit vnd hochem erpieten sein gnädige fraw zuo sein. Allso kam er hinweg vnd fürt das mit ym vnd kam an des herzogen hoff von Saffoy do ist es beliben. Vnd sein riterliche getat an der künigin hof ymer vnd ewig. ym vnd allen teütschen zuo lob vnd preiß ein geschriben. Des sich ain yeder rittermessiger man wol freuwen mag. vnd schön frawen dester pflichtliger hernach dienen wöll vmb den lon zuo enpfahen den sie zuo geben habent.

Item wie ain Römischer Kaiser ist gewesen. vnd genannt hainrich. ain hertzog geboren von Sachssen. der hat wöllen gen Franckfurt ziehen vnd ein reiten. do ist mit ym gewesen gar vill fürsten. gemain herren ritter vnd knecht. vnd alldo ist gewesen ain hertzog von Bairen der hat gehaissen Adolff. vnd ain hertzog von Schwaben der hat Vlrich gehaissen. Vnd ist gewesen ain Graff vom rotenfan. gar ein stoltzer wol gestalter man vnd darzuo hochuertig. vnd mainet mit dem hertzogen von Bairen gleich zuhaben vnd ym gantz kain vortail zulassen. Das wolt der hertzog von Bairen nit leiden von dem [40r] erwelten hertzogen von Schwaben. vnd machten sich gegen einander auff mit gar vil leüten. vnd ward gar ain grosser auflauff. Da wurden vil guoter leüt erschlagen vnd gar vil wund. Es ward do erschlagen ain graff hieß Philipp von Sen. vnd graff Cuonrad von Runggel. vnd ainer von Abersperg aus Bairn. ainer von Derrigen hieß Seitz. Vil grafen ritter vnd knecht wurdent auff baiden seitten wund vnd erschlagen. Da ward darunder geret vnd die sach gericht auff den frumen hertzogen von Braunschwig. der den tag satzt zuo kumen gen Nürnberg. vnd solten baid tail mit yn bringen wer yn dar zuo gefellig wär. auff den nechsten zinstag nach sant Gallen tag an der herberg zuo sein. Da wurdent die sach an gefangen. vnd der ob genant hertzog von Braunschwig[23] saß nider die ding zuo verhören. Da stuond der hertzog von Bairn dar vnd ließ ym reden ain Doctor genant maister Pauls von Freisingen wie er von dem grafen vom Rotenfan der erwelt wär an das hertzogtuom zuo Schwaben yetzund zuo regiren anders gehalten wär mit sein worten vnd geperden. mit gan vnd stan anders dann pillich vnd leidenlich wär. vnd wolt sein klag setzen mit manig artickel vnd gebrauch.

Dar wider redet hertzog Vlrich von Schwaben durch sein redner genant maister Hanns von Bregentz auch ain Doctor. vnd mainet er wär der der die klag pillich haben solt wann doch die ding an gefangen wärent durch den hertzog von Bairn. wann er vnd die sein wärent die. die ym vnd den sein hettent vil schmach vnd muotwillens ertzaiget. vnd wurdent do zuo baiden seiten vil wort geret vnd gepraucht die nit not sind zuo schreiben. Vnd weret das den gantzen tag biß nach der vesper. Da ward so vil [40v] darunder geret das der hertzog von Bairn sein red solt füren vnd der von Schwaben darnach. damals gieng yederman zuo herberg. vnd morgens deß tags solten baide tail allso zwischen fünffen vnd sechssen wider do vor dem genanten hertzogen von Braunschwig sein vnd die sach wider an zuo heben. als auch geschach. Vnd do die genant stund kam da warent baid tail wider do. Do stuond der hertzog von Bairn vnd ließ ym reden. es wär menglich zuo wissen das der genant von Schwaben nit ain geborner hertzog wär. sunder vom vater ain graff vom rotenfan. vnd wär von der muoter ain herr von Klingen. vnd wär kainer seiner vier änen ain fürst gewesen vnd wär erwelt vnd gesetzt von dem kaiser Erhart dem got gnädig sei nechst ab gangen vnd von diser welt geschiden. vnd maint auch dar bei es wär auch gar vnpillich vnd allen Fürsten nit zuo leiden das man ain amptman als er nun wär zuo aim hertzogen solt nemen. dardurch er vnd ander fürsten von ym anders gehalten werent dann pillich wär. Vnd satzt dar bei gar mengerlei klag vnd wort. das alles durch kürtz willen vnderwegen beleibt zuo schreiben. Die klag wert den gantzen tag vntz das es fiere schluog. do gieng der hertzog von Braunschwig vnd yederman an die herberg. vnd des morgens zwischen fünffen vnd sechssen wider do zuo sein die antwurt deß hertzogen von Schwaben zu hören. als auch geschach. Da nun des morgen die selb stund kam do warent aber baid tail do vnd wer das hören wolt. Da ließ ym der von Schwaben reden den vor genanten doctor der sprach. Yn gedeücht soliche klag vnd fürnemen gar vnpillich vnd maint es wär mengklich vnd allen fürsten vnd herren vnd ainer gemainschafft der land zuo guoter maß wol zuo wissent das kainem seinem [41r] vordern hertzogen zuo Schwaben solich schmach von kainem fürsten nie ertzaigt worden. noch solich verachtung getuon het. Es het auch des von Bairn vater hertzog Ernst seim vordern hertzog Wendel von Schwaben allweg geschriben vnserm lieben öhem. als ain fürst dem andern schreibt. Er wär auch selbs nun ain graff von Reinegk von seim vater vnd von der muoter ainer von Dockenburg. So wär der genant hertzog Adolff von Bairn von seiner muoter ain graff von Ortenburg deßhalb er maint es wär allen fürsten darzuo tuond. vnd es wär nit leidenlich. vnd maint es verstüend es der hertzog von Braunschwig wol. vnd wer das hört das solichs nun geret ward vnd beschech durch neids willen vnd nit durch der gerechtigkeit willen als aim fürsten zäm. auch maint er nach der weißheit die der von Bairn het so wär nit not all red vnd wort zuo achten. vnd sunder so sie das reich leren wölt wie sie sich halten vnd regiren söltent. vnd seitmals die füeß dem haupt nit geuöllig wöllent sein. vnd in seim fürnemen vnd gefallen regieren vnd leben. so wär laider wenig frids in dem land. vnd wirt die gerechtigkeit laider gar wenig an gesehen. Vnd die andern artickel all verantwurte der von Schwaben gar subtill das gar lang zuo schreiben wär vnd durch kürtze willen vnderwegen beleibt. Do sie nun zuo baiden seiten ir red notdürfftigklich geretten do nam ym der vor genant hertzog von Braunschwig ain gedencken. er wölt inerhalb dreier monat sein spruch yeden tail in geschrifft schicken. In der selben zeit het der römisch künig ain geschäfft berüefft vnd die Fürsten bei ym zuo Wurmiß am Rein gelegen. vnd vnder anderm ward nämlich geret vnd grüntlich beschlossen nach aller notdurfft das zuo ewigen zeiten nimermer kain hertzog von Schwaben [41v] sein solt. noch genennt werden ain hertzog. vnd solt das selb ampt versehen werden vnd gehaissen sein ain lantuogtei. vnd der selb genannt man solt auch gehaissen werden ain lantuogt von Schwaben auff dem schlos genannt sant Veitzberg ob Rauenspurg gelegen. vnd sölt in dem schilt füern drei schwartz löwen. vnd auff dem helm ain pfawenfeder boschen. als dann biß her gewesen wär. vnd wann ain landuogt ab gieng so söltent. xij zuo Schwaben ain andern welen mit namen fier grafen. fier herren vnd fier rittermessig. vnd ob die nit ains möchten werden so solt ain Pfaltzgraff vom Rein ain lantuogt geben ain gebornen man. doch nun auß dem land zuo Schwaben. vnd wurdent die geslächt genennt Item ain graff von Tegk. ain graff von Tübingen. ain graff vom rotenfan. vnd ain graff von der Fils. Item ain herr von Stöffeln. ain herr von Asch. ain herr von Klingen. vnd ain herr von Wolffurt. Item die fier geschlächt. ain ritter von Clerenbach. ainer von Rechberg. ainer von Waltpurg. vnd ainer von Schellenberg vnd man soll allweg die eltsten des selben geschlächts nemen. vnd wenn ain lantuogt ab gienng so solt man innerhalb in sechs wochen vnd drei tagen ain ander erwelt werden in der stat zuo Rotweil. Das ist allso an gesehen vnd solt auch ain ewigen bestant haben. vnd habent es die vergangen kaiser vnd künig allso all conformiert. wenn der geschlächt ains oder mer vnder den. xij. vor bestimbten ab gienge so sölent die andern vnd die úberigen gewalt haben ain andern zuo erwelen vnd erkiesen. doch das die an gebuort vnd geschlächt den ab gegangen gleich seient vngeuorlich. Vnd auff das do bestetiget der römisch künig der schwaben recht vnd freiheit. Allso ee der spruch zwischen den hertzogen von Bairn. [42r] vnd dem von Schwaben beschach. vnder dem ward der hertzog von Schwaben erschlagen von seinem diener aim. der was sein vogt hieß Walther von Wolffegk. der fand yn bei seiner swester. der von Wolffegk floch gen Werdenberg zuo dem herren mit dem weissen fan. der gab ym ein das schlos Vadutz. vnd der hertzog vnd der von Werdenberg warent lang vnains mit einander gewesen. allso zog des hertzogen bruoder aus mit ainem micheln volck vnd wolt den von Werdenberg schedigen do was der von Werdenberg ain alt man vnd het fünff sün vnd zwo töchter. der samelt sich auch mit aim grossen volck. do was ainer hauptman hieß Amalrich von Aspermont. vnd herr Hanns von Nüenburg. des ward gewar ain hertzog von östereich hieß Lüpolt der kam selb vnd verricht die ding zuo grund. Allso zoch er gen Felltkirch vnd wider haim. Do ward gesprochen das der von Wolffegk hundert meil aus Schwaben land solt vnd nimermer dar ein. das tet er. vnd nam mit ym seiner swester sün Arbogast vnd Andelon vnd kament mit einander in das land zuo Portigal. do fundent sie ainen teütschen riter hieß herr Oswald von Hatstat der was ir freünd vnd halff yn baiden an des künigs hoff. Nun was Andelon ain knab von. xv. iaren den tet man in das frawen zimer. do ward der von Wolffegk des künigs truchsäß. Nun stuond ain vnglaub anff in ainer insel hieß Zang. den vermaint der künig zuo weren. also zog er aus auff die Zänger. do satzten sie sich zuo wer vnd ward vil volcks erschlagen vnd erschossen. vnd der von Wolffegk auch leiblos geton. do wichent die Zänger in ain andere insel haist Vegtal. Also gewan der künig die insel vnd zwang sie zuo cristem glauben. vnd gab sie wider in den gewalt des künigs von Bossa. der was [42v] auch kürtzlich zuo dem glauben gepracht worden. vnd zog des künigs volck wider haim. do kam die pestilentz vnder das volck. do floch der künig mit sein kinden. wann er ain witwer was auff aim schlos hieß Ampernesto. Nun het er ain tochter die was das eltest kind die hieß Elisa. vnd zwen sün ainer hieß Anthonius der ander Franciscus. nun belib der künig nit lang do. er hieß aber die kind da beleiben. als nun die iungen leüt da belibent von kürtzweil fiengent sie an zuo lauffen in ainem garten. do sprach Elisa zuo Arbogast. wir wöllent dich wellisch leren vnd ler du vns teütsch. Er sprach. gnädige fraw. gern. künd ich nun etwas anfahen das eüwern gnaden gefellig wäre als ain armer diener vnd möcht so vil verdienen das mich eüwer genad etwas hieß. Da sprach die künigin. Ain iung man sol allweg gedencken in die höche. dann denckt er vnder den panck er kumbt nimermer darauff. Da sprach Arbogast. wer hoch klimbt der fellt hart. wer dann úber sich hauwet dem fallent gewonlich die spen in die augen. Da sprach Elisa. ich main du seist mit yn gen schuol gangen. wann gelerten leüten ist guot predigen. Da sprach Arbogast. ich bin vnweiß vnd ain gantzer tor. got geb mir barmhertzigkeit vnd gnad das ich ain mensch úber kum das sich úber mich erbarm vnd mein vnderwind vnd mich lere sein willen vnd zug zuo gebürlichen dingen. hierumb gnädige fraw seind mir gnädig vnd haissent mich etwas thuon oder lon in eüwerm gefallen. Da sprach sie. du bist ain kind man soll dich mit ruotten straffen das stüend dir wol an. Da kam der kamermaister vnd sprach er solt gan zuo dem dienst. do gieng er vnd berait den tisch. vnd gieng zuo seinem vetern vnd sagt ym alle die red die geschehen warent von Elisen vnd ym. Da sprach er. [43r] Mein lieber sun gang zuo dem dienst. ich hab dich wol vernomen. du solt mir geuöllig sein. Da sant der von Hatstat nach aim schneider vnd hieß ym vnd allen den seinen machen grüne klaider vnd úbernet mit ruoten vnd auch seim vetern Arbogast mit yn. Als nun die klaider gemacht wurden do legten sie die an. vnd gieng Arbogast mit der künigin zuo kirchen. do sprach sie von wanen kumt dir das neü klait. Arbogast antwurt. mein veter hat mir es geben. Da sprach sie. nun ist er doch ain alter schuoler er solt pillich wol gelert sein der kunst vnd mer schuoler vnder ym haben. Arbogast der was iung vnd ward vor scham rot vnd west nit was er zuo ir sprechen solt. Da sprach sie het ich ain schuoler ich hieß yn an den schaten sitzen vnd das antlüt weiß behalten. wenn aber ain schiff úber das mör füer úber die Haiden so müest er yn engegen kumen vnd sie mit den ruoten streichen. do west Arbogast aber nit was er sagen solt. vnd sagt es seinem vetern. do sprach er. sie maint wenn die haiden herschifften so sölt du dich mit andern in ain schiff setzen. vnd wider sie fechten. Allso kürtzlich darnach kament die mär wie das die Haiden kumen wärent das land zuo beschedigen. do eilt Arbogast mit andern in ain schif vnd hielt sich so ritterlich das sie mainten wär er nit gewesen sie wärent gen den Haiden nider gelegen.

[43v]


[44r] Das geschrai kam an den hoff vnd in das frawen zimer. Das gefiel Elisen gar wol vnd gewan yn vast lieb. Vnd ains tags sprach sie. Arbogast hastu dein muoter noch. Er sprach nain gnädige fraw. nur ain vater der hat ain andere frawen genomen nach meiner muoter tod. Da sprach sie. Du solt on zweifel sein ich will dein muoter sein. vnd was dir an lig so kumb zuo mir ich will dir mit gantzn treüen raten vnd helffen als meinem aignen hertzen. Des danckt ir arbogast so hoch vnd er das an seinem hertzen mocht gehaben. Allso gewunen sie einander vast lieb. Vnd darnach úber eilff monat kament die Haiden mit grosser macht. do macht sich Arbogast auff vnd eilet mit andern in ain schiff vnd facht mit den Haiden vnd do gewunen die Haiden den sig. vnd ward Arbogast gefangen vnd alle die dar inn warent vnd fürten sie mit yn hin weg. Allso kament die rodischen herren vnd wurffent die Haiden nider vnd nament yn alle die sie gefangen hettent vnd mainten sie wärent auch wider sie gewesen vnd fürten sie gen Rodis vnd fragten yn sunder wer er wär. Da sprach er. Ich bin ain teütscher vnd wolt nit sagen wie er hieß noch wannen er wär. Da fürten sie yn auff ain schlos genant Schönehab. do lag er in ainem zimer gefangen. in dem was ain eehalt in deß künigs hoff der was auch ain teütscher vnd was bürtig aus ainer stat hieß Felltkirch. sein namm was Caspar Rimolt der ward aus gesant vom künig von Portigal zuo dem Römischen künig vnd zuo andern fürsten grafen vnd herren vnd gemainer ritterschafft in teütschen landen. vnd rüefft die an vnd bat sie vmb hilff wider die Haiden. Vnd do er kam gen Felltkirch do fand er den Graffen auff dem schlos da selbs. vnd [44v] der was ainer von Felltkirch der hieß Hainrich mit dem weissenfan. der het ain frawen genant Dorothea von Fatz. die het bei ym zwo töchter. aine hieß Künegund die gab er ainem grafen von Ortenburg. die ander hieß Frena die gab er ainem herren von Stadeck von Behem. Vnd het fünff sün der eltest hieß graff Hainrich. der ander graff Albrecht. der drit graff Ruodolff. der fierd graff Hug. der fünfft graff Vlrich. Nun was graff Hainrich gar ain einfeltig man vnd was úbel gesprech. dem gab er ain weib ain gräfin von Sunnenberg ain erbtochter ir muoter was geborn von Starckenberg. vnd gab ym ain Salgans mit seiner zuo gehöre vnd nam der vatter graff Albrecht ym zuo helffen das land regiren. wann er vast alt vnd kranck was. vnd schicket graff Ruodolffen zuo ainem Künig von Behem hieß Karl mit dem ain augen. vnd macht graff Hug zü aim tuomherren zuo Straßburg. wann er gebresthafft was an ainem fuoß. vnd gab graff Vlrich ain weib ain von Wullensteten vnd starb der vater am fünfften tag im Maien als man zalt von der gebuort Cristi hundert vnd eilff iar. Da nam graf Albrecht die herrschaft zuo hand vnd regiert die. In kürtz darnach was ain pasthart von Sunnenberg der riet graff Hainrich er wär der eltst er sölt pillich das land regiren. do erfordert er das an sein bruder. do antwurt ym graff Albrecht. sein vater het yn bei lebendigem leib auß gericht vnd ym die herrschafft Salgans geben für sein tail. an dem wolt aber graff Hainrich kain benügen haben. vnd kament daruon in grossen vnfrid das sie einander an griffent vnd verderbten vnd schedigten. Das woltent die gemainen freünd nit leiden vnd die ritterschafft von Schwaben die schicktent dar herr Hannsen von Waltpurg. vnd [45r] herr Cuonrad von Eckersteten. Seiffrid von Wolffhartschwending. Dietrich von Helmstorff die machtent ain richtung in maß als her nach stat. das yeder tail sechs geborn man dar gäb die fürsten herren oder grafen werent von vater vnd muoter. Das solt geschehen in zwaien monaten zuo Costentz in der stat. Allso schickten sie baid tail zuo iren schwestermannen den grafen von Ortenburg. vnd dem von Stadeck. die kamen baid mit vil volcks als gemain freünd. vnd kam gar ain groß volck dar. Nun woltent die von Costentz nit mer in die stat lon dann ain Fürsten selb zwölfft. ain grafen selb fünfft. ain herren selb drit. vnd ain ritter oder edelman selb ander. Allso besatztent die von Costentz die stat vnd gabent dar zuo zwen hauptman Cuonrad Stickern. vnd Bruuen Tetikoffen. vnd wenn der ain ab gieng so stuond der ander an. Vnd fieng sich der tag an. vnd satzt graff Hainrich graff Vlrichen von Teck des muoter was von Nellenburg. Vnd satzt graff Walrauff von Dockenburg des muoter was von Kyburg. graff Hannsen von Hapspurg des muoter was von Steten. graff Hugen vom Heiligenberg des muoter was vom rotenfan. graff Egen von Fürstenberg des muoter was vom Falckenstain. graff Friderich von Leiningen des muoter was von Liechtenberg. Da satzt graff Albrecht graff Ruodolffen von Hochenberg des muoter was von Tierstain. graff Wilhalm von Helffenstain des muoter was von Henenberg. graff Cuonrad von Feringen des muoter was vom Heiligenberg. graff Erbental von Landaw des muoter was von Pfirt. graff Ott von Ettingen des muoter was von Schlüsselberg. graff Hainrich von Schlüsselberg des muoter was von Görtz. vnd rett graff Hainrich lang Hanns [45v] von Bodman. vnd graff Albrechten herr Cuonrad von Tengen. Allso wurdent sie durch die ob geschriben grafen vnd herren gütlich geaint mit irer baider wissen vnd willen. Allso das graff Hainrich die herrschafft Salgans mit irer zuo gehörd behuob. vnd die ander brüder an dem úberigen vngeirrt lon. Aber die gemain freünd retten dar zwischen. Es bedeücht sie guot vnd nutzber sein das sie die herrschafft Salgans Werdenberg vnd die andern schloß besatzt mit aim gemain mann der all ränt vnd nützung ein neme. vnd die gemain schuld dar mit bezalte. vnd das land ledig macht. Es het graff Hainrich ain guot betragnuß mit seim gemahel. so solt man graff Albrecht geben ain zerung vnd rüstgelt aus dem lant zuo reiten ritterschafft nach. Vnd des giengent baid tail ein mit guotem willen. Nun ward das schlos Werdenberg vnd andre schlos vnd herrschafft enpfolhen vnd ein geben aim ritter hieß herr Jacob von Altsteten der was ain weitfarender riter vnd ain frum man der solt es fier iar in halten nach dem besten als man ym trauwet. derselb von Altstetten het ain weib die was aines ritters tochter der hieß herr Eüglin Windenhengst. Der von Altsteten het auch zwen sün. ainer hieß Marquart. der ander Eüglin. Nun rüst sich graff Albrecht aus dem land zuo reiten. vnd nam mit ym Marquart von Altsteten vnd ritent in das künigreich Portigal. do kam er gen hoff. do vand er ain hieß Oswald von Hatstat der sagt ym wie ainer von Wolffegk. dinnen tod wär. der bei seim vater gewesen wär. vnd der het mit ym bracht seiner schwester sün Arbogast vnd Andelon. die hettent die Haiden gefangen das er besorgt sie wären ertöt Nun bat graff Albrecht den von Hatstat das er niemant sagt wer er wär vnd ym yn ließ befolhen sein vnd ym deß [46r] lands vnd hoffs sitten sagte. das sagt er ym zuo er wölt das mit gantzem willen tuon. vnd halff ym an den hoff. Nun was graff Albrecht ain waidenlich starck man. vnd was man thet zuo schimpff vnd zuo ernst so wolt er allweg ainer sein. Ains tags do gieng der künig vnd baid sein sün auch die künigin Elisa mit iren frawen vnd iungkfrawen in den garten vnd in das zucker feld spaziren. do sprach die künigin zuo graff Albrecht. Ach ir teütscher das eüch got vnd allen teütschen hail geb. vnd ersünfftzet gar inigklichen dar zuo. Graff Albrecht fiel auff die knie vnd danckt ir als seiner gnädigen frawen vnd wo er für sie gieng. vnd wo er sie vnd sie yn ersach so sünfftzten sie gar inigklich. Des nam graff Albrecht war vnd füegt sich ains mals zuo ir liebsten iungkfrawen hieß Amisa vnd bat die zuo erfaren ob die künigin ain mißfallen ab ym het so wölt er an dem hoff nit wider sie sein. Die iungkfraw ret es mit der künigin. Sie sprach vnd antwurt. das er käm zuo abent so nit vil leüt vmb den weg wärent so wölt sie ym sagen was ir anlege. Die iungkfraw sagt es graff Albrecht. der kam als er gehaissen ward. do enpfing sie yn gar gnädigklich vnd sprach. Das vns an ligt das wöllent wir eüch sagen als ainem frumen teütschen vmb das ir vns helffent vnd ratent vnd huob an vnd sagt ym wie ain teütscher bei ir gewesen wär vnd yn zuo guoter maß ertzogen het. der von den Haiden gefangen wär worden vnd hin weg gefürt. vnd niemant weste ob er lebendig oder tod wär vnd bat yn vmb hilff vnd rat ob er ir möcht gehelffen das sie inne wurd wie es vmb yn ain gestalt het. so wölt sie ym geben zerung vnd was dar zuo gehörte. vnd dennocht hoch dar zuo dancken. vnd das zuo guoten gnaden nimmermer vergessen.

[46v] Also sagt ir graff Albrecht zuo. vnd bat den künig das er ym erloubte zuo dem heiligen grab zuo ziehen wann er ain fart dar schuldig wäre. Allso erlaubt ym der künig. deß was er gar fro. vnd sagt es der künigin. die gab ym zerung vnd was ym not was. Allso berait er sich vnd rait hin weg vnd nam mit ym den von Altsteten vnd ain knecht vnd kam gen Rodis. do het er ain freünd der was ain graff von Pfirt. zuo dem kam er vnd sagt ym warumb er aus kumen wär vnd wie es ain gestalt vmb yn het. Do sprach sein freünd Ich waiß wol ain gefangen der ist ain teütscher der will niemant sagen wer er sei. noch sein tauffnamen. noch sein geschlächt nit nennen. vnd ist gar zuo mal ain hübscher iunger knab. Da bat er sein freünd das er yn zuo ym ließ. Das thet er vnd fürt yn zuo ym. da bat er yn das er ym ain wol künden maler besante vnd yn ließ ab malen. das geschach. ain maler ward besant vnd zuo ym gefüert der malte yn eben gleich nach seiner gestalt vnd nach aller lidmaß. Allso nam er das gemalt tuoch vnd macht sich vorderlich wider auff den weg gen Portigal. Vnd do er kam vnd sein die künigin innen ward do was sie gar fro. vnd sant nach ym das er forderlich on alles vertziehen zuo ir käm. das thet er gar behend. Da sprach die künigin. Sind vns gotwilkumen mein lieber freünd. sagent vns wie es eüch ergangen seie. vnd was ir vns geschafft habent. Er antwurt vnd sprach. Ich bin gesund wider kumen von den gnaden gottes. Aber der von Altsteten der ist gar tötlich kranck worden. doch so hab ich yn mit mir her bracht. Da sprach sie. Hat er nit rüwig gemach vnd was ym an lig vnd notdurfft sei das soll er vns sagen des wöllent wir ym genuog schaffen. vnd sprach was habent ir erfarn oder was [47r] sind ir innen worden. Da sprach er. gnädige fraw ich hab eüch ain gemäl bracht ist es ym gleich so hoff ich wöll guot mär bringen. Da sprach sie. zaigt her. das tet er. Als pald sie es ansach do ward sie von freüden rot. vnd darnach plaich vnd sprach. Wo habent ir das gemäl genomen. oder wo ist es eüch worden. do sagt er ir alle ding. Da sprach sie. ist er noch bei leben so wölt ich mein leben wagen vnd zuo ym kumen möchtent ir mich dar zuo bringen ich wölt wol groß guot vnd klainet mit mir hin weg bringen. Da sprach er. gnädige fraw was ich mit eren tuon mag do will ich meinen leib vnd guot vmb wagen. Da sprach sie. gedenck ym nach. das will ich eüch tuon vnd kument morgen vmb die zeit wider zuo mir. Allso nam er vrlaub vnd gieng wider von ir vnd kam zuo seinem diener dem von Altsteten vnd sagt ym die ding. vnd was ym die künigin entboten het er sölt kain mangel haben. Nun was sant Bernharts orden erst an gefangen in der cristenheit. do het der künig anfahen lassen machen ain kloster vnd darein. lxx. münich do sprach der von Altsteten. ich waiß ain guoten weg ich will begern das man mich in das kloster leg in ain heimelich gemach dar inne ich die ruo haben möcht. vnd wenn das geschicht so gont zuo der künigin vnd redent mit ir vnd besehent ob sie mit eüch hinweg wölt faren wölt sie das tuon so westent ir gar ain guoten weg darmit sie gar wol daruon möcht kumen. vnd das kloster lag nahent bei dem mör. Allso ward der von Altsteten in das kloster gefüert vnd lag mengen tag do. vnder dem kam graff Albrecht aber zuo der künigin was ir will wär Da sprach sie. ich hab mich bedacht das ich mit eüch hin weg will vnd mein iungkfrawen Amisen mit mir nemen. Nun was Amisa ains herren tochter zuo Portigal [47v] der hieß herr Anthoni de Ponaziri. die rüst sich mit ir hin weg zuo kumen. Allso gieng er mit ir zuo dem von Altsteten vnd sagt wie er es anfahen wölt. Da sprach der von Altsteten. Gar wol mein rat ist ir söllent vrlaub nemen von dem künig das ir nimer sein diener seient vnd sprechent ich sei tötlich siech ir wöllent mich haim füeren in mein lufft. dann die ärtzt ratent es sunst müg ich nit genesen. so wöllent wir dann ain guot schiff bestellen das mit leüten wol geuertigt sei vnd forderlich von stat faren. dann so es als zuo gerüst ist so soll die künigin ain weil vor tag kumen vnd bringen was sie mit ir nemen will in mein gemach. so wöllent wir in das schif sitzen vnd hin weg faren. vnd ee man sein innen wirt so wölent wir gar ain ferren weg sein das wir wol sicher seient mit gotes hilff. Das gefiel graff Albrecht wol vnd gieng zuo der künigin vnd sagt ir das. do gefiel es ir auch vast wol vnd sprach sie wölt es in dem namen gottes wagen vnd saget es irer iungkfrawen Amisen. vnd sie nam zuo ir vnmessigklich vil guots vnd vil hübscher kleinet. Graff Albrecht gieng von stund an zuo dem künig. vnd nam vrlaub von ym. Da sprach er warumb er von ym wölt. wann er het yn gar lieb vnd ließ yn vngern von ym. Da sprach er. genädiger herr die ärtzt sagent der von Altsteten müeß sterben man füer yn dann in sein lufft. vnd ob es sich allso macht so kumb ich villeicht wider. also gab er ym ain guote zerung vnd kostlich tuoch von samet vnd von seiden. vnd nam allso vrlaub von allem hofgesind vnd den iungkfrawen vnd der künigin vnd von dem von Hatstat vnd sagt ym nit von den dingen. Allso morgens früe vor tag sassent sie in das schiff. vnd kam die künigin mit iren iungkfrawen vnd fuorent vnd do die sun wol auff kam vnd vmb die zeit als ir gewonheit [48r] was das sie auff stüend vnd meß hört. Da kam ir diener ainer vnd sprach ob sie schier wölt meß hören. do sprachent die iungkfrawen sie wär noch in der kamer vnd Amisa bei ir. als pald sie aufstüend so wölten sie es sagen. allso baitet er noch ain weil vnd kam aber vnd sprach das man sie weckte es wär grosse zeit wie sie heüt allso lang slieff. do sprachen sie. wir haben sie noch heüt nie gehört vnd thüren sie nit wecken. Das sagt der diener dem künig. der sprach er sölt wider dar gan vnd sie lassen wecken. das thet der diener vnd kam hin auff zuo den iungkfrawen vnd hieß sie wecken es het es der künig geschafft. Die iungkfrawen giengent hin ein. vnd wo sie hin sahen vnd luogten so sahent sie niemant. do erschracken sie on massen ser vnd westen nit wie sie ym thuon solten. vnd schickten nach dem marschalck des hoffs vnd sagten ym wie es ain gestalt het der marschalck erschrack ser vnd gieng zuo den anderen räten allen vnd worden úber ain das sie es dem künig sagten. vnd also giengent sie zuo dem künig vnd sagten es ym. do erschrack er on massen ser als pillich was. vnd schuoff das man alle die fieng die zuo ir gehörten frawen vnd mann. vnd besunder auch all teütsch vnd gest die an dem hoff warent. allso ward herr Oswald von Hatstat auch gefangen vnd besunder in ain gemach beschlossen. dann die gemain red ward von stund an die teütschen hetent sie hin weg gefüert. Allso schicket man vil volcks auff dem wasser vnd auff dem land ob yemant möcht erfaren wo sie aus wär. do gieng man úber all ir behaltnuß zuo sehen ob man ichtz mangelte. do warent die besten klainet alle hin weg. allso fuorent sie da hin vnd kament in kurtzen tagen gen Rodis. do ward sie von dem graffen von Pfirt gar wol enpfangen [48v] der füert sie in ain haimlichen gemach do niemat west wer sie warent. vnd kürtzlich darnach füert er sie auff ain schlos genannt zuo der Schönhab. wann der von Pfirt das selb schlos besunder inn het. vnd do es abent ward do sprach der von Pfirt vnd graff Albrecht. Wir wöllent gan zuo dem gefangnen vnd yn fragen wer er sei oder wie er haiß. vnd ym trawen wöll er es nit sagen so müeß er sterben. Allso giengent sie zuo ym vnd fragten yn was geschlächts er wär oder wie er hieß. vnd reten vil mit ym herte vnd tröwliche wort. Da sprach er. wer sie wärent oder wie sie hiessent. er west doch nit ob er wär in cristenlichem oder haidnischem gelauben vnd landen. Da sprach der von pfirt. Ich haiß graff Hanns von Pfirt. vnd der graff Albrecht von Werdenberg. Da ward er von hertzen fro vnd sprach. Mein vetter sälig von Wolffegk dem gott genädig sei der hat mich her ein gefüert. vnd ist aus dem land vertriben worden vmb der von Werdenberg willen. vnd sprach. Nun schat mir nit was ich gelitten hab so ich zuo frummen herren kumen bin die mein gewalt habent. vnd sprach Ich haiß von meinem geschlächt Andelon. vnd mein vater haist Ruoprecht von Andelon. Da sassent sie zuosamen vnd reten gar von mengerlai. do sprach der von Pfirt. Wir wöllent eüch eüwer langen zeit ainstails ergetzen vnd eüch zuo schönen frawen füeren. Da sprach Arbogast. Ich bin gelb vnd vngestalt. vnd so ich mich auff das schönest mach so bin ich dannocht nit gar wol gestalt zuo frawen zegan. Allso giengent sie aus von ym vnd schuoffen ym ain parbirer der ym rat thet. Da es nun nacht ward vnd tunckel do kam graf Albrecht vnd füert yn zuo der frawen vnd saß er zuo der iungkfrawen. nun was es tunckel in der kamer. do fraget [49r] er sie ob sie teütsch künde. do sprach sie. nit vil. do wolt er sie an griffen haben. do sprach sie in ir sproch. er sölt die hend bey ym beheben. do gedacht er wol wie redet sie meiner frawen Elisa so gleich. vnd ward gar von hertzen traurig. vnd do gedacht sie auch. wie redet der meinem Arbogast so gleich. Da sprach der graf Albrecht. Wol auff wir wöllen hin weg gan. Da sprach Amisa. Fraw wer ist der der an eüch gesessen ist. Sie sprach. Ich waiß nit. wol ret er meinem lieben Arbogast so gleich. das mir gleich an meinem hertzen we ist worden. Allso sprach Arbogast zuo graff Albrechten. Ach lieber herr wol ret die fraw nainßwer ainer frawen so gleich das mir geleich an meinem hertzen wee ist worden. Da sprach er. Ist dir erst wee worden. ich mainet ich wölt dir ain lang zeit kurtz machen. Da sprach er. Ich förcht sie imermer die ich main. Da sprach graf Albrecht. Gott ist aller gnaden zuo trawen. Vnd morgens früe kam graff Albrecht zuo Elisa sitzent an dem fenster vnd luogent dort hin úber in gene beü. vnd wenn ich dann zuo eüch kum so sagent mir was ir gesehen habent. vnd gieng zuo Arbogast vnd sprach. Gang mit mir dort hin úber vnd sich wie der wirt ain schöne frawen hab. Vnd do er sie sach do bran er vnder den augen als ain feür vnd sprach. Wär es müglich zuo reden. es ist aber vnd kan nit gesein so wär doch die fraw ainer frawen so gleich das ich geren ain leiplichen tod wölt leiden das ich sie noch west. Da sprach graff Albrecht. Nun thuo es von der liebsten willen die du habest vnd sing mir ain tageweiß. so du mainst das die liebest vor hab von dir gehört. vnd gieng damit von ym vnd kam zuo Elisa vnd sprach. Fraw was thuond ir. Da sprach sie. Da sitz ich vnd mir ist weder wol noch wee. Lieber [49v] lassent vns schier hin weg das ich kum zu meinem Arbogast. Da sprach er. frau wir wöllen noch zwen tag hie ruowen vnd dann hin weg faren. Da huob Arbogast an zuo singen. do sprach graff Albrecht. Frau wen habt ir gesehen. Da sprach sie. ains hübschen mans pilde. wenn er nit so plaich wär so sech er mein Arbogast gleich. vnd do er sang do sprach sie. er singt ym auch nit vngleich. Da sprach graff Albrecht. Es ist ain knecht in dem hauß. Nun was der von Pfirt gen Rodis gefaren. vnd wartet graff Albrecht sein der selben nacht als er kam do wurdent sie mit ein ander auß den dingen reden vnd kament úber ain das er mit yn gieng. allso gieng er mit yn do füerten sie yn zuo ir. vnd do sie yn ansach do erschrack sie von hertzen vor rechten freüden. deß gleich geschach ym auch. Da fraget der von Pfirt wie es ain gestalt het. do sagt sie ym alle geschicht vnd allen handel wie es ergangen was. vnd wie die ding vmb vnd vmb ain gestalt hetent. do het sie yn gern zuo der ee genomen. Da sprach er nain. deß wöll got nimermer das ich eüwern gnaden soliche vner ertzaigte. aber diser ist ain wolgeborner graf von Werdenberg den solt ir nemen. vnd mag ichs an eüwern gnaden vnd an ym gehaben so gebent mir Amisen. Allso schicket der von Pfirt von stund an nach seinem kapelan der hieß herr Hanns Heberlin der selb gab sie zuosammen. vnd allso ward graff Albrecht vnd Arbogast úber ain wie sie die frawen dem von Altsteten wöltent entpfelhen. das er úber mör füere und zuo Triest wider zuo lente vnd iren alldo baitete. als es dann auch geschach. So wöltent sie gen Jherusalem zuo dem heilligen grab faren. vnd alldo haim suochen die heiligen stet. vnd auch aldo zuo ritter geschlagen werden. vnd füro hin weiter farn [50r] zuo sant Katherina grab gelegen auff dem berg Sinai als sie dann auch theten. Da sie dar kamen do funden sie vil teütscher alldo. allso liessent sie yn sant Katherina leben ab schreiben das ob irem grab hangt. als man es dann yetz allenthalb hat. Da sie nun allso ir kirchfart geendet hettent vnd gerecht warent do fürent sie endlich mit irem besten vermügen vnd kamen gen Triest do was der von Altsteten tod vnd ward do begraben in der kapellen des patriarchen der was ain graff von Görtz hieß Ludwig. alldo noch heüt bei tag sein helm vnd schilt sind. Allso zugent sie heraus vnd kament in ain stat hieß Saltzburg do ist ain bistumb vnd lagent do still vnd schicket graff Albrecht zuo dem von Altsteten. der vogt zuo Werdenberg was. vnd ließ ym sagen das er ain künigin von Portigal brecht die sein gemahel wer vnd mit ir ain groß guot. do solt er zuo sein brüedern vnd andern sein freünden reiten vnd yn zuo wissen thuon das sie ym entgegen riten so best sie künden. Auch das schlos Werdenberg zuo richten so kostlich vnd best sie künden. Da was der von Altsteten der botschafft gar fro vnd west nit das es sein tod was vnd wie ym sein herr geschriben vnd entboten het. Allso ward ym auch engegen geriten wol mit sechß hundert pferden vnd zwaiundtreissig frawen wägen. vnd wol achtzig vnd hundert speiß wägen. darunder warent zwen Burggraffen von Nürnberg. der ain hieß Friderich vnd der ander Bernhart. vnd drei graffen von Tegk. vnd zwen von Helffenstain. vnd etlich von Dockenburg. vnd seiner sün drei. ainer von Hailspurg. zwen von Feringen vnd der hinckent graff Wilhalm von Acham. vnd zwen seiner sün. Diether von Stöffeln vnd sein bruoder. vnd do warent der herren vnd knecht so vil das man sie nit all [50v] geschreiben mag. do ward der graff vom rotenfan der zü Lükirch saß des innen vnd entbot seinem schwester sun vnd dem grafen von Leinigen das sie zuo ym käment. vnd die weil man zuo der hochtzeit wär so wöltent sie schaden tuon. Also stercktent sie sich vnd zogent an den bodensee gen Hard. vnd in die grafschafft Reinegk. vnd pranten vnd nament was sie hin weg mochtent bringen. vnd das geschrai kam in das volck bei der hochzeit vnd was am end vnd auff prechen. doch was es mit grossen freüden volbracht. da nam graff Albrecht zuo ym sein brüeder herren freünd vnd günner vnd zoch dem grafen von rotenfan gen Tetnang. das het er von seim weib die was aine von Bregentz. vnd zerschlaifften vnd zertzarten das stetlin gar biß on ain pfarrkirch vnd ward der krieg gar schwär vnd groß. Des ward ain pfaltzgraff vom Rein gewar der hieß Ruoprecht. der ret dar ein vnd pracht es zuo ainer richtung. Allso do ward das stetlin wider gebauwen vnd gesetzt zwischen der pfaarkirchen vnd der burg. Darnach ward ain herr vom rotenfan ain lantuogt der macht darumb ain graben vnd bauwet es erst recht. Allso nam graff Hainrich von Werdenberg Salgans für sein tail. vnd graff Ruodolff sein bruoder der starb zuo Behem. vnd graff Vlrich ward zuo seim weib der von Wullensteten die herrschafft Albegk mit ir zuo gehörde. vnd do het graff Hainrich zwen sun. der ain hieß graff Hartman. der ander graff Hanns. vnd das gemain volck hieß den von Altsteten nun den herren von Werdenberg biß in sein tod. Nun het graff Albrecht ain sun der was das erst kind als pald der neün iar alt ward do schicket er yn in das land gen Portigal seinem änen auff genad. vnd ließ ym sagen er het ym den liebsten vnd grösten schatz gegeben [51r] den er vnd sein gemahel hetent auff diser erd. vnd das er ym gnädig wär vnd sein vngnad ab ließ vnd yn verhörte so wölt er ym sagen wie die sach ain gestalt het vnd an ir selb wär. Allso do er das hübsch kind ersach do ward er frölich vnd schrib ym ain gelait zuo vnder seim haimlichen secret das er zuo ym käm. Allso macht ersich auff vnd fuor zuo ym. vnd do er in die stat kam gen Portigal zuo seinem schweher auff gnad. do fragt er yn wie es ain gestalt het do er hinweg ist kumen. vnd vmb der frawen iungkfrawen vnd diener die gefangen wärent worden. Da sagt er ym das sie drei monat wärent gelegen vnd ander teütsch vnd gest. doch het man yederman ledig gelassen on den von Hatstat der leg noch. der wär getzigen worden er het dar zuo geraten vnd geholffen. vnd wär das allso so müest er in der gefencknuß sterben. Das lag nun graff Albrecht hart an. Des morgens schickt der künig nach ym. allso kam er. vnd do er zuo dem künig ein gieng do fiel er auff seine knie vnd bat den künig das er ym vergäbe ob er yn ye ertzürnt het. Der künig antwurt vnd sprach. Ainer der mainet ain frumer zuo sein der sölt aim sein er vnd guot nit enpfremden deß diener er wär. vnd vnbewart dieplich bei nacht vnd nebel. Da sprach graff Albrecht. Gnädiger herr eüwer genad vergeß eüwers zorns so will ich eüch sagen wie es ain gestalt hat vnd wie es dar zuo kumen ist. vnd huob an vnd saget von anfang biß zuo ende wie Arbogast in das land kummen wär. vnd die sach gantz auß zuo end. Da sprach der künig. Got der allmechtig wil vns mit mengerlai straffen vnd manen das wir die sünd meiden vnd erkenent das er allmechtig sei. vnd hieß den knaben bringen. der hieß graff Hanns. der ward gebracht. Do sprach der künig. Das ist meines [51v] vnd eüwers pluots. got vnd sein liebe muoter voran die sich úber mich erbarmbt hond. vnd vnser herr Jhesu crist vns zuo nutz geborn vnd erpern werden. vnd hieß yn auf knien vnd sprach der künig. Also will ich gnad freüntschafft vnd liebe zuo eüch haben. vnd bittent was ir wöllent das zimlich sei deß wöllen wir eüch gewern so ferr wir künden vnd mögen. deß viel er auff seine knie vnd danckt ym hoch vnd vast. Vnd vor freüden giengent graf Albrecht die augen úber. Da sprach der künig mer. Ich will eüch geben ain gab das ist ain zaichen des frides allso das ir vnd all eüwer nachkomen auff eüwerm helm vorn an der yffelon ain güldin ring mit ainem saphir söllent füern. Des danckt ym graff Albrecht gar hoch vnd was von hertzen fro. Da sprach der künig. Nun tuond eüwer gepet. do sprach graff Albrecht. So pit ich eüwer gnad das ir mir wöllent geben herr Oßwald von Hatstat ledig mit mir haim zuofüern dann er weder rat noch that noch kain schuld an der sach hat. Des ward er gewert. Allso lag graff Albrecht dem von Hatstat zuo lieb dennocht. xvj. wochen do still biß er erstarckt vnd des luffts gewonet. Da fürt er yn mit ym haim. Nun het graff Albrecht ain tochter hieß Margreth vnd aine hieß Dorothe. vnd als er auß was geriten do lag sie dennocht in der kintpet aines suns hieß graff Vlrich. do er nun haim kam do vermehelt er die eltern tochter Margreth des grafen sun von Sophay. Darnach het er etwen menig kind. Vnd sein bruoder graff Hug was gar ain gaistlicher tuomherr vnd kom in sant Bernharts orden. darinn starb er. Nun hieß graff Albrecht den von Altsteten sein vater biß in den tod dann er het wol an ym geton vnd fürgeschlagen das sie die schuld betzalten vnd die herrschaft allenthalb ledig gemacht. [52r] vnd het herr Oswald von Hatstat auch bei ym biß an sein tod. vnd saß graff Albrecht im land vnd regiret es ordenlich als es aim frumen herren zimbt. Item do graff Albrechts hochtzeit ain end genam vnd auch die raiß do het Arbogast sein haußfrawen auch haim gefüert in die stat Bern. do was sein vater lantuogt vnd stathalter des stiffts zuo Straßpurg. Nun was mit ym graff Albrecht vnd ander herren vil und wurdent wol enpfangen von seim vater vnd aller ritterschafft. vnd das erst kind das sein frau gepar hieß Albrecht. das ander was auch ain sun vnd hieß Lazarus. das drit was ain tochter hieß Elisa. vnd kam in grosse wirdigkeit ere vnd guot dann er vernünfftig was frum vnd keck. Nun ward graff Hanns graff Albrechts sun der zuo Portigal was nun. xiij. iar alt do starb er vnd ward in sant Bernharts kloster begraben. vnd ist noch heüt zuo tag do ain stain do schilt vnd helm vnd der ring an dem helm anhangt. als manig ritter vnd lantfarer gesehen hat vnd noch sehen mag. Vnd ich Thoman Lirer gesessen zuo Ranckweil das do gehört zuo dem schloß vnd herrschafft Felltkirch hab dise ding den merern tail gesehen. vnd auch vil an frumen leüten erfragt vnd erfarn. an warhafften herren rittern vnd knechten die mich des gar warlich vnderricht habent. dann ich auch meins gnädigen herren von Werdenberg knecht bin gewesen vnd mit ym auß gefaren gen Portigal. vnd mit ym wider haim kumen. Vnd ist das buoch zuom ersten abschriben worden in dem als man zalt von der gebuort Cristi xj. hundert vnd im. xxxiij. iar an sant Oswalts tag.

[52v]


[53r]

[Der Cronig zweyter Theil]

In Gottes namen Amen. Dise Cronig ist gemacht auff das aller kürtzest. darumb das man von langer red nit vrdrützig werd darin zuo lesen von den Römischen künigen. Vnd besunder von den die seider dem grossen künig Karolo zuo dem römischen reich kumen sind. Die habent auch zuo dem ersten Gmünd gestifft vnd die selben stat gefreit.

Des ersten ist zuo wissen das nach anfang vnd schöpffung der welt zwai tausent iar die welt gentzlich mit der süntflut des wassers vertilget ward. on allein herren Noe vnd die menschen. das gefögel vnd die thier die er bei ym in der Archen behalten het.

Item nach der selben süntflut aber úber zwai thausent vnd sibentzig iar ward Troy durch Paris vnd Helena von den Kriechen zerstört. vnd vil ander grossen Fürsten vnd herren dannen vertriben. der ainer was genant Eneas. der kam gen Ytalia vnd wonet do biß an seinen tod in kriegs weise. Vnd nach ym sein nach kommen vil iar. Vnd sunderlich so kament nach ym zwen brüeder Rumulus vnd Remus die bawten Rom. Das geschach nach dem als Troy zerstöret ward. cccc. vnd. xiiij.

Item Rumulus ertöt sein ene Ninitor. vnd sein bruoder Remum. Vnd vndertzoch sich ainig des römischen reichs. darumb so ward er von dem thuorstrall erschlagen. Darnach do ward Rom wol zway hundert vnd vierundfünfftzig iar mit Künigen auff gericht. Die [53v] Römer vertribent do die künig vnd erwelten ratgeben vnd gesetzmacher die sie vnd ire kind aus richtent. vnd darnach erweltent sie aber schöpffer vnd senator die sie vnd ire land versehent. daruon wuochs yn grosser langwerig vnd vnmessig krieg. allso das sie in vil iaren nit mer dann ain sumer on anfechten vnd krieg beliben

Item nach dem als Rom des ersten von Rumulo gebauwen ward. vnd darnach úber vierhundert vnd füntzig iar do was rom zehen iar on vnderlos von den aus Gallien besessen vnd zerstört. vnd ward darnach wider gebauwen von kaiser Julio.

Item do man zalt von anfang der stat rom tausent hundert vnd achtundsechtzig iar do kam kaiser Julius der erst kaiser zuo dem reich. Vnd do er fünff iar regiert do ertöten yn die römer. Vnd nach dem kaiser Julio kam Augustus zuo dem reich. vnd vnder dem kaiser Augusto seins reichs im. xl. iar do ward Cristus geboren. zuo Bethlehem. Allso finden wir das von rom anfang biß zuo Cristus gebuort tausent vierhundert vnd. xv. gewesen sind.

Item das von anefang der welt biß zuo Cristus gebuort fünfftausent hundert vnd neünundneüntzig iar gewesen sind.

Item von dem ersten kayser Julio sind sechs vnd sibentzig römischer kaiser vnd künig gewesen biß zuo des grossen künig Karolus zeiten. Vnd der selben künigen vnd kaiser ward ainer erhenckt. ainer verbrent. tzwen ertrenckt. zwen ertötten sich selber. vierden ward vergeben. vnd den andern dreiundtreissig ward vergeben von den Römern vnd von iren freuonden. Die andern sturbent rechts tods.

[54r] Es ist auch zuo wissen das hie vor zeiten teütsche land ain besunder künigreich gewesen ist In dem reich was hie vor ain künig der hieß Granus[24]. der bauwet Ach[25]. darumb so haist es noch allso im latein[26].

Es was auch hie vor ain künig des selben reichs bei Mentz[27] gesessen der hieß Atus. der het ain weib die hieß Pyla. von den zwaien namen do gabent sie irem sun den namen Pylatus. der ward in Judea gesant von Tyberio. Von dem ward Cristus verurtailt vnd gekreützigt. Vnd darnach nach vil künigen vnd iaren do kam Pipinus[28] zuo dem frenckischen reich das vor das teütsch reich ist genant vnd auch das germanisch. das allmanisch oder theotonisch reich haist. die namen wissent die gelerten wol.

Nach dem Pipino kam sein sun Karolus magnus[29] zuo dem teütschen reich. der selb halff die römischen kirchen wider den Ailstulffum beschirmen lange zeit. Der künig thet so weißlich biderberlich vnd so cristenlich das ym der stul zuo rom vnd mit der römer willen das römisch reich enpfolhen ward vnd die wirdigkeit vnd auch das kaisertuom des selben reichs zuo Constantinopel. als es vor der groß Constantinus ain römischer kaiser gewidmet het vnd es den teütschen in des grossen künig karls person gab vnd ym enpfach das ymermer zuo behalten vnd zuo besigen doch mit des babst conformirung. Das beschach do man zalt von der geburt Cristi achthundert vnd zwai iar. Der selb kaiser karolus regirt bei dem reich xiiij. iare. vnd ligt zuo Ach begraben.

Den kaiser Karolus erbet sein sun Ludwicus[30]. vnd regirt. xvj. iar. Vnder dem starb sant Gilg[31] [54v] vnd ward Vngerland des ersten cristen. Der kaiser Ludwig ligt zuo Mentz begraben.

Der kaiser Ludwig ließ drei sün. Locharium. Ludwicum. vnd Pipinum. Die kriegten mit einander vmb das reich das zuo der selben zeit mer dann eilff hundertthausent menschen erschlagen wordent in iren gefechten. Doch ward es zuo letst gericht. also das locharius das römisch reich solt beheben. der ander bruder Franckreich. das dar vor Gallia hiesse. ee das es Karolus der groß mit dem schwert gewan. Das selb reich ist noch heüt des tags vom römischen reich vnd von teütschen landen gesundert ist. Dem driten bruder wurden andere land zuo seinen handen. allso [?] er auch verricht ward. Locharius lebt vnd regiret vnlang darnach vnd starb on sune in des babsts bann.

Den Locharium erbt sein bruder Ludwig. der vor mit ym vnd mit Pipino wol. ix. iar kriegt het. vnd regirt. xx. iar. Derselb kaiser Ludwig ließ drei sün. Karolum. Bartholomeum vnd Ludwicum. do kriegt Karolus mit sein brüedern. xj. iar vnd ward do vertriben.

Nach dem selben regirt sein bruder Karolus magnus sun genant Arnolfus. xij. iar. den frassen die leuß. Der kaiser Arnolffus was vnder dem babst der ain fraw was. vnd an offner straß zuo Rom do zersprang sie an ainem kind. als ym der tüfel geoffnet het vor den römern. Die selb straß meiden noch all bebst das sie nit daran komen von der schant wegen.

[55r] Als der kaiser Arnolff starb do regirt sein sun auch. xij. iar. Vnder dem kaiser nament die tüfel bischoff Hato von Mentz vnd fürten yn gen Sicilia auff ain berg vnd wurffen yn lebendig in ain feürin gruoben. wann er het graff Albrecht durch haß dem kaiser hingeben zuo töten.

Den kaiser Ludwig erbt sein sun Cuonrad. der regirt. xviij. iar. vnd an ym starb schilt vnd helm ab. Allso was kain vatermag mer von schilt vnd von helm deß grossen künig Karolus.

Item des künig Karolus geschlächt het das römisch reich mer dann. c. vnd. xx. iar innen gehebt. Der letste kaiser Ludwig ligt zuo Fuld begraben.

Item do man zalt von Cristi geburt. ix. hundert vnd xxiiij. iar. vnd nun kain erb des grossen künig Karolus von schilt[32] vnd von helm nit mer was. do vnderzugent sich die hertzogen von Sachssen des reichs. wann sie warent des letsten kaiser Cuonrads nechsten muottermag. vnd ward hertzog Hainrich von Sachssen erwelter künig. Vnd den hieß man kaiser vogler. wann ym was gar vast wol mit dem federspil. Er kam auch nit gern zuo dem reich. aber er nam sich deß reichs darumb an das es seinem geschlächt nit entpfürt würde. Der selb künig Hainrich der regirt. xvij. iar. vnd was auch der erst an dem namen Hainrich in dem römischen reich.

Den erbt sein bruder Ott der erst an dem namen. der hieß der groß Ott vnd regirt. xviij. iar. Vnder dem kaiser verbrant ain bischof zuo Mentz ain schüren voller armer leüt. wann das selbig iar was gar grosser hunger in dem land. vnd darumb so plaget yn gott das er die meüß fliehen muost [55v] in dem Rein. Vnd do mocht er dannocht gottes plag nit entrinnen yn frassent die meüß in dem Rein. Der selbig groß kaiser Ott ligt zuo Maidburg begraben.

Er kaiser Ott erbet sein sun. der ander Ott regirt neün iar. Bei des zeiten was sant Vlrich zuo Augspurg. Vnd sant Cuonrad Bischoff zuo Costentz. Der kaiser verbot frid prechen. bei ab schlahen des haubts. wann das gar gemain was in wälischen landen. welcher den frid prach dem schlug man sein haübt ab. Vnd hieß ains mals do er grossen hoff hielt zuo rom. Vnd do die herren ritter vnd knecht zuo tisch gesessen warent. Do ließ er all frid precher lesen vnd rüegen. vnd nam do die selben von dem tisch vnd hieß sie enthaubten. vnd hieß do die andern frölich essen. O was freüd do mocht gesein. Der selb kaiser Ott ligt zuo Rom begraben.

Den selben kaiser Otten erbet sein sun der drit Otto. Vnde versus. Otto post otto regnauit tercius otto. Derselb Ott het ain vnstet weib die warb an ainen Grafen das er sie leiplich nüsse. das wolt der Graf nit thuon. dann er wolt seinen herren vnd sich selber nit enteren. Die künigin gab den Grafen hin gegen dem künig vnd sprach. Der graf het sie ires leibs vnd irer eren an gemutet. Der künig hieß den Grafen in ainem gähen zorn ertöten. Da begegnet ym sein eeliche haußfraw. do sagt ir der Graff sein vnschuld. vnd wie yn die künigin so bößlich vmb sein leben vnd vmb sein frümkeit vnd biderwerkeit hin geben het. Vnd er ermanet sie ser so er ymmer ernstlichest mocht das sie auff sein sel nach seinem tod mit dem glüenden eisen sein vnschuld beweisen wölt. Wann das was zuo den zeiten vast gewonlich. Vnd darnach ains [56r] mals do berüefft der kaiser Ott ain gericht vnd darzo all witwen vnd waisen. die wolt er all nach dem rechten richten lassen vnd do er das gericht besetzt do kam des enthaubten Graffen weib mit des graffen haubt für das gericht vnd rüfft do das gericht vmb hilff vnd recht an vnd beweist alldo des Grafen irs enthaubten mannes vnschuld. vnd sprach den kaiser an vmb sein haubt. Der kaiser erschrack des gar ser vnd hart. vnd erwarb ain aufschlag des gerichts zehen tag. darnach acht tag. darnach siben tag. darnach sechs tag. Vnd gab der Gräfin vmb yeden aufschlag ain guote vesten. vnd ir namen dar von. aine haist die zehent. die ander die acht. die trit die sibent. die vierd die sechst. vnd ligent in Lümer bistumb. vnd ee die tag nun volgiengen do befand der künig des Grafen vnschuld vnd das ym vnrecht geschehen was. Vnd das die künigin mit aim andern ir vnkeusch auch gepflegen het. vnd fieng sie vnd ließ sie lebendig in ain feür werffen vnd sie verbrenen. Vnd do der künig kains erben mer wartent was von schilt noch von helm. vnd auch kain erben het der ym von schilt noch von helm zuo gehört do macht er ym mit willen der römer vnd bestetigung des Babsts. die ordnung der kuor als sie noch die kuorfürsten haben. vnd gab do yn die ämpter vnd dar zuo gewalt vnd macht do ain römischen künig vnd künfftigen kaiser zuo erwelen vnd zuouolfüren ire ämpter. als sie noch heüt des tags habent. Der selb kaiser Ot regiert. xv. iar. vnd starb schilt vnd helm mit ym ab. Allso hetent die hertzogen von Sachssen das reich bei. xviij. iaren inn.

Do man zalt von Cristus gebuort tausent dreü iar do erwelten die kuorfürsten hertzog Hainrich von Bairen zuo Römischem künig vnd [56v] künfftigem kaiser. vnd ward auch der erst den die kuorfürsten ye erwelten. Vnd er hett ain frawen die hieß Kunegundis. Die zway eelichen gemechet beliebent keüsch in irem leben biß an ir end. vnd sind noch baide heilig. Vnder dem kaiser do was ains armen wagners sun Bischoff zuo Mentz. der hieß Willigis. der het von demüetigkeit wegen ain pfluogßrad bey seiner bettstat hangen. vnd het dar ein mit grossen güldin buochstaben geschriben. Willigis Willigis gedenck von wannen du kumen seiest. Vnd darumb so habent die von Mentz noch heüt deß tags ain pfluogßrad in irem baner vnd auch das bistumb von Mentz von deß wagners wegen. vnd ist allso da mit betzaichnet vnd bestetiget Derselb kaiser Hainrich was der ander an dem namen Hainrich. vnd regirt. xxij. iar. vnd ligt zuo Babenberg begraben.

Do man zalt von der gebuort Cristi vnsers herren thausent vnd fünffundtzwaintzig iar do erwelten die kuorfürsten hertzog Cuonrad von Francken. der regieret fünfzehen[33] iar. vnd ligt zuo Speir begraben. der selb künig Cuonrad gebot wer den fride brech dem solt man sein haubt ab schlahen. Das gebot brach graff Lüpolt von Kalb. vnd do der künig zuo land kam do entwaich graff Lüpolt an den Schwartzwald in ain öde mül. vnd mainet sich do zuo enthalten mit seiner haußfrawen. biß das ym deß künigs huld erworben wurde. Vnd ains mals rait der künig vngefarlich an Schwartzwald für die mül hin. Vnd do yn graff Lüpolt hort do forcht er der künig der suochte yn vnd floch in den wald vnd ließ do sein haußfrawen in der mül. Die fraw mocht vor schrecken niendert kumen wann es vmb die zeit was das sie solt gebern [57r] ain kind. als nun der künig neben die mül kam vnd die frawen in iren nöten hört schreien. do hieß er besehen was der frawen geprest. In den dingen hört der künig ain stim die sprach. Auff dise stund ist ain kind hie geborn das wirt deiner tochter man. Der künig erschrack vnd west anders nit dann das die frau ain beürin wär vnd gedacht wie er fürkäm das sein tochter nit ainem baurn wurd. vnd schickt do zwen seiner diener in die mül das sie das kind töten soltent. Vnd des zuo ainer sicherheit so hieß er ym des kindes hertz bringen. vnd sprach er müest es haben zuo einer buoß. Die diener muosten dem kaiser genuog thuon. doch hetent sie gots forcht vnd woltent das kind nit töten. wann es gar ain hübsch knäblein was. vnd legtent es auff ain baum. darumb das etwer des kindes innen wurde. vnd brachten dem kaiser aines hasen hertz. das warff er den hunden dar. vnd maint er het dar mit fürkumen der stime weissagung. In den weilen iaget hertzog Hainrich von Schwaben auff dem wald vnd fand das kind ainig. vnd sach das es ain neü geborn kind was. vnd bracht es haimlich haim seiner frawen. die was vnberhafft. vnd bat sie das sie sich des kindes an näme. vnd sich in ain kintpet legt vnd das kind für ir aigen natürliches kind het. wann es yn von gott geschickt wär worden. Die hertzogin thet es geren. vnd allso ward das kind getaufft vnd ward Hainrich gehaissen. vnd das kint dorft niemand anders halten dann für ain hertzogen von Schwaben. Vnd do das kind allso erwuochs do ward es künig Cuonrad gesant zuo hoff. do hieß der künig den knaben gewonlicher vor ym stan dann die andern iungen herren die an seinem hoff warent von seiner kluogen weißheit vnd höfligkeit wegen. Nun kam [57v] dem kaiser für das ain lömde wär das der iung herr nit ain rechter hertzog wär von Schwaben. vnd wie das er ain geraubt kind wär. Da das der kaiser vernam do rechnet er seim alter nach vnd kam in ain forcht das er der wär von dem die stim bei der mül geret hett. vnd wolt das aber für komen das er seiner tochter nit zuo ainem man wurd. vnd schrib ain brieff der kaiserin in dem enpfalch er ir als lieb ir leib vnd leben wär das sie den zaiger diß brieffs hieß töten. Den brieff enpfalch er dem iungen herren beslossen das er yn der kaiserin antwurte vnd niemant anders. Der iung herr verstuond in den sachen nit anders dann guots. vnd wolt die botschafft volenden vnd kam vnder wegen in ains gelerten wirtzhauß dem enpfalch er sein teschen von sicherheit wegen darin der brieff vnd anders ding lagent. Der wirt kam úber den brieff von seins wunders wegen vnd do er geschriben fand das die kaiserin yn töten solt do schrib er das die kaiserin dem iungen herren zaiger diß brieffs ir tochter gebe vnd ym sie zuo legte vnuertzogenlich. vnd beslos den brieff mit dem insigel gar höflich zuo on gebrechen. Da nun der iung herr der kaiserin den brief zaigt do gab sie ym die tochter vnd legt sie ym zuo. Die mär kament für den kaiser do befand der kaiser mit dem hertzogen von Schwaben vnd ander riter vnd knecht wie der iung herr was von graf Lüpolts weib in der mül geborn von dem die stim ym geweissagt het vnd sprach. Nun merck ich wol das gotes ordnung niemant vnderston mag. vnd vordert sein tochterman zuo dem reich. Künig Hainrich bauwet vnd stifft darnach Hirschaw das erst kloster an die stat der müle darin er geborn was worden. Allso kam künig Hainrich zuom Römischen reich. Vnd hieß yn Hainricus pius. er regirt. xvij. iar. vnd ligt zuo Speir

[58r] Der selb kaiser Hainrich schuoff bey lebendigem leibe das die kuorfürsten in gegenwürtigkeit Babst Victor sein sun künig Hainrich. den vierden zuo künig erwelten der was. ix. iar alt. Sein muotter fraw Agnes richt das reich vnd die land gar herrlich auß biß das er zuo sein tagen vnd alter kam das er das reich zuo seinen handen näme. Der kaiser Hainrich úberwand ain hieß Friderich der sich wider das reich satzt. Wider den vierden kaiser Hainrich erwelten die kuorfürsten zuo Pfortzhein hertzog Ruodolff von Sachssen. den conformiert Babst Gregorius der sibent. vnd úberwand den mit dem rechten. aber kaiser Hainrich lag in aim streit ob. vnd berüeffet do ain hoff gen Brixen. vnd schuoff das der Gwibertus von Rauen zuo Babst erwelt ward wider Gregorium vnd regirt. l. iar. vnd ligt auch zuo Speir.

Do man zalt von Cristus gebuort tausent hundert vnd siben iar. do kam des vor genanten kaiser Hainrichs sun der fünfft Hainrich zuo dem reich. In des kaisers ersten iar do stifft hertzog Friderich von Schwaben Lorch das kloster in Augspurger bistumb. Der kaiser Hainrich fieng sein vater den vierden Hainrich. vnd hielt den in gefencknuß biß an sein tod. vnd vndertzoch sich auch des reichs Er fieng auch ain Babst. darumb so ließ yn auch got on leibs erben sterben. vnd ward do mit ym schilt vnd helm zuo Speir begraben. vnd kam do das hertzogtuom in Francken mit hilff des stuols zuo rom an das bistumb zuo Würtzburg.

Do man zalt von cristi gebuort tausent hundert vnd sibenundtzwaintzig iar. do erwelten die kuorfürsten in ainer zwaiung hertzog Locharium [58v] von Sachssen. vnd hertzog Cuonrad von Swaben hertzog Friderichs bruoder. darumb kriegt Locharius Schwabenland. vnd zerbrach Vlm. vnd behuob auch das reich wider den hertzogen von Schwaben. wann der babst conformiert vnd krönet yn. vnd warff do den hertzogen von Schwaben vnder den Lochario Da gebar ain fraw von Hispania ain gebuort die het vornen ain menschen haubt vnd hinden aines hunds haubt. in der zeit sant Bernhart ain münich was vnd ain getreüwer vogt der kirchen. Der Locharius regirt eilff iar.

Do man zalt von Cristus gebuort tausent hundert vnd achtundtreissig iar do erwelten die kuorfürsten hertzog Friderich des vor genanten künig Cuonrads bruoders sun. der was der erst kaiser Friderich. der gewan Mayland. vnd gab bischoff Ruomolt von Kölen der heiligen drei künig leichnam zuo sold. wann der bischoff het ym mit grosser macht geholffen. Der kaiser was ain guoter crist vnd fuor úber mör durch die wüest Rumanei. do schanckt ym künig Soldan ainen micheln Schmaragten was vol balsams. das nam der kaiser Friderich in angesicht des künigs Soldan boten vnd lobt das von seiner kostligkeit wegen. wann es was ains gantzen lants wert vnd sprach. Da sei got vor das ich so ainig ain sollich groß schenck nem. vnd nam das vaß vnd warff es auff den estrich das es zuo klain stücklin zerbrach. vnd hieß das sein edel diener aufflesen. als vil dann yeglichem werden mocht. des ward do manig edelman reich vnd sälig. Vnd vnder demselben kayser Friderich wurden aines mals drei sunnen vnd drei mon gesehen. vnd vnder ym ward das Decret vnd das buoch von den hohen sinnen [59r] gemacht. als er wol. xxxviij. iar geregieret het. vnd het auch den Haiden vnd allen sein feinden hailsamlich an gesiget. Da ertrenckt er sich an sant Bartholomes tag zuo Armenia in aim klain bach darinn er sich wuosch. in angesicht aller seiner diener. der doch ym kainer zuo hilf kam. vnd in der stat Thyro bei dem kaiser wurden drei Bebst erwelt. Vnd der kaiser hielt den vngerechten. Der künig von Franckreich hielt Alexandrum den die gerechten hieltent. Vnd do die zwaiung. xviij. iar gestuond. do behuob Alexander den stuol zu rom. Da bekant der kaiser sein vnrecht. vnd darumb ward ym zuo buoß geben das er muost úber mör faren.

Do man zalt von Cristus gebuort tausent hundert. vnd. xcj. iar. do erwelten die kuorfürsten kaiser Hainrich den sechsten. deß vor genanten kaiser Friderichs sun. der betzwang Buller land in seinem ersten iar an sant Johanns abent zuo sünwenden. do erlasch die sunn von tertzeit biß zuo non zeit. Als nun das erleschen der sunnen allweg künfftig úbel tuot. do kam gar vil úbels darnach. vnd kament solich groß regen doner vnd weterplick der geleich vor nie mer gesehen noch gehört ward. Grosser vnfrid in den landen. Man sach do auch die rappen prinnent kolen in iren schnäbeln tragen vnd die heüser antzünden. Vnd do er acht iar regiert do ward ym vergeben. vnd ward zuo Speir begraben.

Do man zalt von Cristi gebuort tausent zway hundert iar do erwelten ain tail der kuorfürsten hertzog Ott von Braunschwig. vnd der ander tail hertzog Philipp von Schwaben kaiser Friderichs bruoder. Otto ward durch legaten deß Babsts zuo Auoch gesalbet zuo künig. Aber hertzog Philipp [59v] widerstuond ym vestigklich. Vnd künig Oten seins ersten iars lag hertzog Philip ains streits ob bei Köln vnd schrib sich darnach irn römischen künig. das stond biß in das. ix. iar. do erstach yn ain Pfaltzgraff von Wilspach zuo Babenberg mortlich.

Do vndertzoch sich aber hertzog Ott deß reichs vnd ließ sich zuo Rom krönen. vnd schwur der kirchen als gewonlich ist. vnd prach den aid von stund. wann er beraubet die den heiligen stul haimsuchten. darumb bannet yn der Babst Innocencius der drit vnd gebot den kuorfürsten das sie der kirchen ain andern vogt vnd römischen künig erwelten do erwelten sie hertzog Friderich von Schwaben kaiser Hainrichs des sechsten sun. Aber künig Ott was ym zu starck das er an das reich nit komen mocht dieweil künig Ott lebt. Von den mißleüffen schreibt Babst Innocencius dem hertzoggen von Zöringen. vnd beweist yn gar aigentlich das dem Babst zu gehört erkennen vnd erkiesen die person die dann allso von den kurfürsten erwelet wirt zu dem reich ob sie des wirdig wär. vnd die erwelung als recht ist geschehen oder nit. In disen leüffen ward parfusser orden angefangen.

Do nun künig Ott in des babsts bann gestarb do ward der vor genant hertzog Friderich zu rom gekrönt. Er was auch künig zu Sicilia Er fur auch gen Jherusalem vnd gewan es mit macht. vnd schuff auch das die kurfürsten bei seinem lebendigem leib sein sun Hainrich zu römischen künig erwelten. vnd das er auch Ach gekrönt ward. Der künig Hainrich mißtet wider sein vater kaiser Friderich. darumb fieng yn sein vater der kaiser vnd verschickt yn in das ellend. Darnach satzt der kaiser Friderich mit [60r] kuor der kuorfürsten sein sun Cuonrad zuo römischem künig. Der kaiser Fridrich bauwet Eßling. Reütling. Hailprun vnd ander stet in Schwaben. vnd gab yn freiheit vnd stetrecht. Er was auch vast gewaltig vnd gieng ym wol. deß úberhuob er sich. vnd let sein böß zunge in den himel vnd sprach in gegenwürtigkeit lantgraff Hainrichs von Türingen vnd auch ander herren ritter vnd knecht. Diß ketzerlich lästerlich drei göt haben die gantz welt betrogen. Moyses die iuden. Machmet die haiden. vnd Jhesus die cristen. darumb het ich es an den fürsten ich wölt besser weg finden vnd wissen rechter zuo leben dann ir noch kainer. Vnd vmb die boßheit vnd gemainschaft die er mit den haiden het vnd auch vmb sein leichtigkeit das er nit acht ob er ain satzung brech oder vmb ander vncristenlich getat. do gebot der babst den kuorfürsten das sie ain andern künig vnd künftigen kaiser erwelten. do erwelten sie lantgraff Hainrich von Türingen wider kaiser Friderichen. Der lantgraff kriegt Schwabenland gar vast vnd belag Vlm. aber er muost vngeendet dannen ziehen. Der lantgraff ward riterlich an sant Oswaltstag von Franckfuort geiaget. das thet künig Cuonrad deß kaisers sun. Darnach kürtzlich starb der lantgraff. do er ain gantz iar vmb das reich gekriegt het.

Darnach erwelten dy kuorfürsten hertzog Wilhalm von Holand wider kaiser Friderich. der schuoff auch nichts. wann er lebt nun drü iar. do nun kaiser Friderich regirt wol auff xxxij. vnd xj. iar in des babsts bann gewesen was do starb er. Bei dem kaiser stuond die kirch wol zwai iar on bebst wann er was gar ain grosser wüetrich. also das er die kardinel bischoff vnd ander prelaten vnd die pfaffenheit [60v] betzwang das sie muostent vor den weltlichen richtern recht nemen. vnd betzwang sie das sie muosten kempfen vnd erhanckt vnd ertrenckt etlich prelaten vnd pfaffen. Er brach auch sein aid. Vnd das waren sachen seins absetzens wie ob stat.

Do man zalt von Christus gebuort. M. cc. vnd l. iar do vndertzoch sich künig Cuonrad des reichs nach seins vaters tod. Vnd darnach kürtzlich zoch er in Buller land vnd facht do vmb das künig reich. do fieng yn der künig Mauricius. vnd hieß ym das haupt ab schlahen. Allso starb das hertzogthuom zuo Schwaben mit schilt vnd mit helm ab. Dieselben hertzogen hetent das reich wol bei hundert vnd xxij. iar inen. Darnach stuond das reich wol. xxij. iar on künig vnd kaiser. vnd was doch guoter frid in den landen.

Do man zalt von Cristus geburt. M. cc. vnd lxxiij. iar do erwelten die kuorfürsten graf Ruodolf von Hapspurg. der ward künig vnd nit kaiser. vnd macht guoten frid in den landen. vnd in dem sechsten iar seins reichs do was es so wolfail in schwabenland das ain schöffel rocken galt zwen schilling heller. vnd ain schöffel dinckels. xx. heller. vnd ain schöffel haberns. xvj. heller. der künig Ruodolff erschluog in dem fünfften iar seins reichs den künig Vdelcker von Behem in ainem streit zuo tod. Vnd vnder ym do starb ain hertzog von österreich mit schilt vnd mit helm ab. und ward do das hertzogthuom von österreich dem heiligen reich ledig. vnd do lech künig Ruodolff österreich vnd die Behem seinem sun graff Albrecht von Hapspurg. allso wordent aus den graffen von Hapspurg hertzogen von österreich. Der künig Ruodolff regieret xviij. iar. dar nach stuond das reich ain iar on künig vnd [61r] on kaiser. Bei deß ob genanten künig Ruodolffs zeiten was ain herr genant graff Eberhart zuo Wirtenberg der leget sich auch wider künig Ruoprecht mit kriegen hertigklich. Der selb graff Eberhart ward aus seiner muoter leib geschniten als er geborn solt werden. Sein muoter was ain erberge fraw genant Agnes. ain hertzogin auß Holland. vnd als pald sie das kind an sach als es von ir geschniten ward do sprach sie. Tuond hin das kind. dann die weil es lebt so gibt es allem schwabenland zuo schaffen mit kriegen. Darnach zuo hand do starb die fraw. vnd wie sie gesagt het das ward alles war. wann er kriegt die weil er lebt mit allen römischen kaisern vnd künigen die bei sein zeiten warent. Der selb graff Eberhart ward wol. lxxx. iar alt.

Do man zalt von Christus geburt. M. cc. vnd xcij. iar do erwelten die kuorfürsten graff Adolff von Nassaw zuo Römischem künig. Dar wider satzt sich Hertzog Albrecht von österreich vnd sprach. sie soltent yn pillicher erwelt haben. wann er mainte das reich solt aber an dem geschlächt beleiben die weil doch ainer von dem geschlächt in leben wär der do nütz vnd guot zuo dem reich wär. Die fürsten mainten man solt ain aus aim andern geschlächt nemen vnd erwelen. darumb das man es nit in langer gewör für ain erbampt hette. Da mainet aber hertzog Albrecht man solt ym tuon als vor auch geschehen wär nach dem dritten Otten. wann do belib das reich allweg in ainem geschlächt. als dann vor geschriben stat von dem hertzogen von Schwaben. Aber das mocht nit gesein. Da zoch hertzog Albrecht auff den Rein wider den Künig Adolff. vnd erschluog yn in ainem veltstreit in dem sechsten iar seines reichs. Der ee genant [61v] Graff Eberhart von Wirtenberg beweget sich auch wider den Künig Adolffen. vnd halff Künig Albrecht von östereich den ee genanten Künig Adolffen in ainem streit erschlahen. Darnach do huob er an vnd krieget mit Künig Albrecht als lang biß das er von seinem bruder Hertzog Hannsen von östereich zuo tod erschlagen ward.

Do vndertzoch sich hertzog albrecht des reichs vnd stifftet do Künigßprunn in Augspurger bistumb. Vnd do er allso mit gewalt vnd mit vnrecht in das eilfft iar geregiert het. do plaget yn got der allmechtig mit seinem aignen pluot. wann er huob seins bruder sun hertzog hannsen von östereich sein väterlich erb mit gewalt vor. Vnd do er nun sein erb muntlich an yn erforderet do antworte er ym vnd sprach. er solte nach ainem schepelin gedencken das gehörte ym zuo vnd nit ain soliche herrschafft. Hertzog Hanns der het das für ain gar grosse schmacheit vnd schluog ym sein hals darumb ab on streit. Vnd ligt bei Künigßfeld ob Basel. Bei seinen zeiten macht Babst Bonifacius der acht Sextum Decretalium. Der künig ward auch nit kaiser wann er ward erschlagen an sant Waltpurgen tag. do man zalt von geburt vnsers herren .M. ccc. vnd .viij. iar

Darnach do man zalt von Cristus geburt. M. ccc. vnd acht iar do erwelten die kuorfürsten Grafen Hainrich von Lützelburg der ward kaiser zuo Rom vnd tet grosse mechtige ding. doch so het er krieg mit künig Ruprecht von Sicilia. Der Babst wolt sie verrichten vnd schickt brieff yn baiden vnd ain Kardinal von Rom da hin sie dann zuo tagen komen warent. In den briefen was vnder andern [62r] dingen begriffen wie das die baid Künig von aides wegen der kirchen treüw vnd warheit laisten soltent. vnd der kirchen nutze zuo werben vnd iren schaden zuo wenden. Das nam kaiser Hainrich gar verübel auff vnd sprach. er het niemant kain aid geschworn der yn zuo solichen dingen punde. Von den dingen schreibt der Babst in dem Clementin de iureiurando Romani prin. Extra in cle. Vnd ist versehenlich het er lenger gelebt er wär in deß Babsts bann gestorben. Aber ym ward vergeben in Lamparten in ainem kelch do er an vnser frawen tag Assumptionis das sacrament enpfieng. in dem achten iar seins reichs. Darnach stond das reich in úbeln dingen zwai iar. Der yetz genant kaiser hainrich het nit stoß zuo teütschen landen. doch bestalt er mit allen herren. vnd des reichs steten in teütschen landen das sie mit dem ob genanten Graff Eberhart kriegten. Derselb krieg weret. x. iar. Vnd die weil kaiser hainrich lebt do besassen die herren vnd die reichstet Wirtenberg das schlos. Da nam der selb Graff Eberhart ain vermessen streit mit yn. Er het den streit erfochten do was sein dienern zuo gach nach dem raub vnd fielen nach dem guot in die getzelt vnd in die hütten. mit dem verloren sie den streit wider. vnd worden seiner diener vnd auch deß fuoßuolcks der mer tail gefangen vnd erschlagen. Dar nach worden seiner stet ettlich bruochig an ym vnd vielent von ym. welich aber das nit theten die worden ym an gewunnen. biß on Vrach Niffen Wirtenberg vnd Seeburg. Als er nun den streit vnd Wirtenberg das schlos zerbrochen ward. Da zugent die stet gen Bütelspach do was ain stifft vnd was der herschafft von Wirtenberg leichlege vnd begrebtnuß do selbst. Da geschach der herschafft zuo schmach vnd [62v] widerdrieß das die greber do die herrschafft inen lagent zerbrochen. vnd die stain die dar ob lagen erschlagen worden. Als nun der ee genant kayser Hainrich gestorben was darnach in den nechsten zwaien iaren gewan er all sein stet schlos lant vnd leüt wider. Nach dem selben gedacht der selb Graf Eberhart von Wirtenberg wie seinen vordern soliche schmach geschehen wär. vnd solichs zuouerkomen das es nit mer in künfftigen zeitten gescheche do rait er selbs personlich gen rom vnd mit gunst vnd erlaubung vnsers heiligen vaters deß Babsts leget er den stifft zuo Bütelspach gen Stogkart in die stat. Vnd warent zuo Bütelspach in dem stifft nit mer person dann ain Probst sechs Korherren vnd auch sechs Vicari. Zuo den selben macht vnd ordiniert der ob genant herr noch sechs Korherren vnd sechs Vicari vnd das ain Probst solt haben zwen gesellen vnd helffer die das volck versehen mit den sacramenten. Allso das zuo ewigen zeitten sibenundtzwainzig person söllen sein in dem stifft on ander kapelon vnd frümesser die auch pfrümbd habent in dem stifft. Allso kamen die herren des stiffts zuo Bütelspach gen Stockgarten. Vnd ward diser stifft erhaben vnd bestetiget auff sant Johanns Waptisten tag in dem iar nach der geburt cristi als man zalt. M. ccc. vnd. xxviij. iar nach dem als diser Stifft erhebt ward. In dem. iiij. iar starb der ob genant herr Eberhart Graff zuo Wirtenberg. Stiffter des Stiffts zuo Stogkarten an sant Bonifacius tag do man zalt von Christi geburt. M. ccc. vnd xxv. iar.

[63r] Do man zalt von Cristus geburt. M. ccc. vnd xiiij. iar. Do erwelten ain tail der kuorfürsten hertzog Friderich von österreich. vnd der ander tail hertzog Ludwig von Pairn. Yetweder tail het ain tail der Fürsten vnd Reichstet an ym. Vnd do sie etwe vil zeit mit einander krieg ten do kamen sie zuosamen an sant Michels abent. vnd stritent mit einander. do gewan Hertzog Ludwig von Pairn den sig. vnd fieng Hertzog Friderich seinen öhem. Vnd darnach úber dreü iar do lediget yn sein freünd. Er swuor vnd verbriefft sich wider künig Ludwigen nymermer zuo thuon. Aber er brach das alles. vnd schrib sich aber ainen römischen kaiser. Darnach nit lang do frassen yn die leuß. Der selb künig Ludwig regieret. yn kund aber niemand dar tzuo bringen das er sich dem Pabst erzaigte vnd beweiset das er recht erwelt vnd dar zuo kummen wär. als das gewonlich ist. Dauon kom vil úbels Pabst Johannes hielt do sein hoff zuo Amen. wann die Römer hetent feintschafft zuo ym. Der künig fuor gen rom vnd ließ sich do on gunst des Pabsts ain einfeltigen Pischoff zuo kaiser krönen. deß hulffen ym die römer vnd wurffent mit ym auff ain Parfussen zuo Pabst der hieß Nicolaus. vnd thet ain klaine zeit die weil der kaiser Ludwig in wällischen landen was als zuo bebstlichem ampt gehört. vnd do der kaiser hinweg kam do erkant er sein vnrecht vnd enpfieng von dem rechten babst buoß darüber. Kaiser Ludwig nam eim von behem sein eelich weib die was. xj. iar bei ym gewesen vnd gab sie seinem sun dem von Prandenburg. das geschach von Kernten vnd Triel wegen. die auff die frawen erstorben warent. der kaiser het zuo gelimpff der künig von behem möcht nit. das solt mit gaistlichem recht aus getragen werden. er [63v] belib aber in des Babsts ban biß an sein tod. wann yn verbanten drei Bäbst nach einander. vnd worden gar vil kirchen in teütschen landen von seinent wegen verschlagen. Aber er macht in Teütschen landen vil guoter stet. vnd gab vil steten zunfftrecht vnd ander freiheit. das vor nie geschehen was in Teütschen landen. In dem xxxj. iar seines reichs do gebot babst Clemens den kuorfürsten das sie ain andern römischen künig vnd künfftigen kaiser erwelten. Da erwelt ain iunger Bischoff von Mentz. wann dem alten was sein wirdigkeit genomen von der benne wegen vnd het der Babst dem iungen das bistumb gelihen. vnd der Bischoff von Triel der Bischoff von Köln vnd ain Hertzog von Sachssen und ain künig von Behem die erwelten künig Karl von Behem zuo Römischem künig vnd künfftigem kaiser. Der stond do wider kaiser Ludwig vnd kriget mit ym zwai iar do viel kaiser Ludwig den hals ab auff ainem geiäg do er nach aim bern rait. etlich mainten ym wär vergeben vnd die vergifft felt yn zuo tod vnd starb in dreier Bäbst bann. Graff Eberhart von Wirtenberg ließ ain sun der hieß Graff Vlrich der was allein herr biß in das zehent iar. vnd starb an sant Benedickten tag den man nent translatio. nach Cristus geburt. M. ccc. vnd xliiij. iar.

Darnach wolt künig Karl regiren. aber etlich Fürsten vnd herren stalten sich dar wider. do erwelten etlich kuorfürsten Graff Günthern von Schwartzenburg dem selben huldenten die stet in der Wederaw vnd die von Nüenburg. ym legten auch zuo die Pfaltzgrafen bei Rein. Die Hertzogen von Bairn brachten ym vil volcks gen Franckfuort vnd krönten yn mit gewalt auff sant Bartholomeß altar. [64r] vnd teten sich aus yn gen Ach zuo füern mit gewalt yn do zuo krönen. Das fürkam künig Karl mit grosser hilff der stet auff dem Rein. vnd deß von Wirtenberg des ee genanten Graff Vlrichs. vnd der von Helffenstain vnd ander herren von Schwaben die legten sich gegen ym an das gestat yenhalb deß Reins. Ains tags ward ain geschrai vnder baiden hören do was der von Wirtenberg mit den sein der erst úber Rein an die feind. Darnach die andern künig Karls helffer. Do wurden vil neüwer ritter gemacht. Man mainet es solt do gestriten sein worden von baiden künigen. der von Schwarzenburg entwich vnd ward lam. vnd man zig deß den ain artzt vnd sprach er het ym vergeben. das ward verricht. Also das künig Karl ym verhieß ab zuo ton allen kost vnd schaden die er auff das reich gelegt het vnd das er ym dar zuo geb sechstausent marck silbers. vnd ain gegent haist Luteri zuo leip geding. do gab künig Karl hertzog Ruoprecht ain ledlin das het sein Endlin versetzt dem bischoff von Triel. der herren was kainer ym ward etwas hübsch geschenckt. wann künig Karl gedaucht es wurd minder volcks schadhafft gewünn er das reich mit guot wann mit den schwert. Dem hertzogen aus Bairn dem halff er aus dem ban vnd erwarb ym des Babsts huld vnd halff ym Brandenburg wider gewinen wider ain der nant sich volckmair vnd sprach er wär des alten margrafen sun von Brandenburg. vnd nach der richtung fuor künig Karl gen Ach vnd ward gekrönt. In dem ersten iar seins reichs an sant Pauls bekörung tag kam ain grosser erbidem in Vngern in Behem vnd in teütschen landen. vnd verdarb do ain grosse stat haist Villach. darnach kam ain grosser sterb in alle land als nie kein man gehört het. do stuond ain lümd [64v] auff es hetten die Juden geton. das fand sich auch an vil sachen. wann man fand vil säcklin in den prunnen ligen. vnd fand das auch an vil bösen cristen die man darumb wag. vnd das sie auch veriahen das sie das vmb der Juden sold hettent geton.

Item do man zalt. M. ccc. vnd. l. iar do worden die Juden in Teütschen landen erschlagen vnd ertötet. Vnd darnach als man zalt von der geburt vnsers herren. M. ccc. vnd[34]. lvj. iar do kam ain erpidem das ain tail Basel nider viel.

Item do man zalt. M. ccc. vnd. lx. iar do was künig Karolus von Brag mit ainem grossen volck getzogen in Teütsche land das den von Eßlingen gar úbel kam Wann sie muosten ym geben sibentzig tausent güldin. von ains auflaus wegen der geschach zuo den parfuossen als man in dem refental zuo rat was.

Item vnd musten die von Eßlingen do auch geben dreissig tausent güldin Graff Eberharten von Wirtenberg das der dem kaiser die von Eßlingen bekriegt vmb seinen sold. Vnd müsten all reichstett vnd alles reich für Eßling ziehen. do gaben sie ee das gelt.

Do man zalt von Christus geburt vnsers herren. M. ccc. vnd. lxvij. iar do kamen die Grafen von Eberstain mit ainem zeüg volcks für das Wiltpad. vnd woltent den herren von Wirtenberg in dem land gefangen haben. do halff ym ain baur in der nacht úber die berg allain daruon. dar nach ward der Schlegel krieg. das all edel in disem land wider die herren von Wirtenberg warent. Vnd Eßling stond den Wirtenbergischen herren bei. vnd legeten sich für Haimhaim. das sich der adel ergab an Wirtenberg.

[65r] Der ob genant Graff Vlrich zuo Wirtenberg verließ zwen sün. graff Vlrich vnd graff Eberhart. Graff Vlrich der verließ kain leibs erben. vnd starb nach seinem vater in dem. xxvj. iar an dem nechsten tag nach sant Jacobs tag in dem iar als man zalt nach der geburt vnsers herren. M. ccc vnd. lxx. iar. Graff Eberhart von Wirtenberg des obgenanten grafen Vlrichs bruder der was darnach allain herr. Der selb herr graff Eberhart het auch etwe vil zeit vnd manig iar krieg vnd vrlüge mit des reichs steten.

Item do man zalt von der geburt Cristi vnsers herren. M. ccc. vnd. lxxij. do geschach ain streit vor Althein mit den von Vlm. vnd die Wirtenbergischen herren gewunent den sig. vnd viengent wol dreühundert der von Vlm edel vnd auch vnedel. Vnd darnach in dem als man zalt nach der geburt vnsers herren. M. ccc. vnd lxxiij. iar do nam der von Wirtenberg grosse schatzung von gemain reichsteten.

Darnach als man zalt von Cristus geburt. M ccc. vnd. lxxvij. iar do geschach ain streit vor Reütling. vnd worden vil Grafen Ritter vnd knecht erschlagen. vnd kam der von Wirtenberg kaum daruon auf das schlos dar bei. Darnach besamelten sich die reichstet mit ainem so gar grossen hör vnd zugent dem herren mit macht vnd gewalt in das land in mainung ym sein land vnd leüt zuo beschedigen vnd sie zuo verderben. Vnd der ob genant graff Eberhart der besamelt sich auch mit seinem volck vnd auch mit grosser macht vnd kament zuosamen zuo Teffingen bei Weil gelegen vnd hetent ain grossen streit mit einander. Der von Wirtenberg gewan den sig vnd [65v] wurden auch vil von den reichsteten erschlagen vnd gefangen. die man auch darnach fast an ain zeilen vnd ir etwe vil erstach die gefangen warent. Auff den selben tag ward auch erschlagen graff Vlrich des ob genanten graf Eberharts sun. vnd das beschach auf sant Bartholomeus abent in dem iar nach Cristi gebuort als man zalt. M. ccc. vnd. lxxxviij. iar. Darnach in dem iiij. iar starb der ob genant graff Eberhart zü Stockgart. am nechsten tag vor sant Gerdrutten tag in dem iar nach vnsers herren gebuort als man zalt. M. ccc. vnd xcij. iar.

Item als man zalt von Cristus gebuort. M. ccc. vnd xxij. iar do ward Hochenzoll von den reichstetten gewunnen. vnd lagen iar vnd tag daruor.

Item als man zalt von Cristus gebuort. M. cccc. vnd xlj. iar do ward Mayenfels gewunnen von den reichsteten an sant Augustinus tag.

Item do man zalt von Cristus gebuort. M. cccc. vnd xliiij. iar do was der Telffin von Franckreich mit den armen iäcken in dem land vor Straßburg vnd vor Basel. vnd do worden fünfftzehen hundert Schweitzer erschlagen dabei. vnd in dem siech hauß vor Basel. Vnd als sie haim zugent do erschluogent die von Schletzstat die armen iäcken das mertail.

Item do man zalt von Cristus gebuort. M. cccc. vnd xlviij. iar do geschach ain streit vor Eßlingen an aller heiligen tag als sich tag vnd nacht schied. vnd gewunnen die Wirtenwergischen herren den sig. vnd nament die walstat in der nacht ein. Vnd ward Walther Echinger von Vlm. vnd Jeronimus Bopffinger von Nördlingen erschlagen. die warent der stet haubtleüt. Vnd worden auff baider seit vil erstochen.

[66r] Do man zalt von Cristus gebuort tausend vier hundert vnd. lxij. iar do warent zwen Bischoff zuo Mentz. der von Ysenburg[35] vnd der von Nassaw[36]. vnd legt sich der Ysenburg zuo feld. mit ainer wagenpurg wider den Pfaltzgrafen hertzog Friderich bei Rein. der selb hertzog Friderich gewan die wagenpurg vnd fieng vil edel vnd vnedel. vnd wurden auch vil erschlagen. Vnd ward darnach ains mit dem von Ysenburg. vnd halff ym darnach wider den von Nassaw. Darnach zoch margraff Karl vnd sein bruder der bischoff von Metz vnd graf Vlrich von Wirtenberg dem pfaltzgrafen in sein land yn zuo beschedigen Da zoch der hertzog Friderich von Haidelberg zu yn. vnd geschach ain grosser streit. vnd ward margraff Karel vnd der bischoff sein bruder von Metz vnd graff Vlrich[37] von Wirtenberg gefangen vnd wol fünff hundert ritter vnd knecht vnd wurden geschetzt.

Item do man zalt von der geburt Cristi tausent fier hundert vnd. lxij. iar ward Mentz ein genommen von hertzog Ludwig bei Rein genant Schwartzhertzog Vnd ward Sackman do gantz gemacht. vnd pfaffen vnd burger geschetzt vnd erstochen.

Nach der gebuort Christi vnsers herren. M. cccc. lxxxvj. iar. an dem. xij. tag deß Jeners. ward dise Cronigk getruckt von Cuonrad Dinckmut zuo Vlm.


Anmerkungen (Wikisource)

Ein Register von Karl Heinz Burmeister (nach der Ausgabe Thurnher 1967) ist auf Commons verfügbar.

  1. „(Tho. Lirer).“ wurde mit Bleistift nachgetragen.
  2. gewaleigen Vorlage
  3. NVn Vorlage
  4. NVn Vorlage
  5. NVn Vorlage
  6. NVn Vorlage
  7. NVn Vorlage
  8. Ravensburg
  9. Veitsburg
  10. Vorlage: aiem
  11. NVn Vorlage
  12. NVn Vorlage
  13. Vorlage: hertzngin
  14. Vorlage: NVn
  15. Kärnten
  16. Sonneck in Kärnten
  17. Vorlage: Wilhaml
  18. Burg Argen in Langenargen
  19. Vorlage: NVn
  20. Vorlage: NVn
  21. Vorlage: NVn
  22. Andernach, Boppard, Wesel, Mainz, Oppenheim und Alzey
  23. Handschriftliche Notiz am rechten Rand der Vorlage: Nota. B: ein Hertzog zu Braunschw.
  24. romisch-keltischer Heilgott
  25. Aachen
  26. lat.: Aquisgranum
  27. Metz
  28. Pippin der Jüngere (* 714; † 24. September 768)
  29. Karl der Große (* um 742; † 28. Januar 814)
  30. Ludwig der Fromme (* Juni/August 778; † 20. Juni 840)
  31. Ägidius von St. Gilles (* um 640, † um 1. September 720)
  32. schllt Vorlage
  33. füntzehen Vorlage
  34. vud Vorlage
  35. Diether von Isenburg (* 1412 in Büdingen; † 7. Mai 1482 in Aschaffenburg)
  36. Adolf II. von Nassau (* um 1423; † 6. September 1475)
  37. Vlch Vorlage