Beschreibung des Oberamts Marbach/Kapitel B 14
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Das marktberechtigte Pfarrdorf Klein-Aspach liegt 3 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt, am Fuß der Löwensteiner Berge, auf einem ganz flachen Terrainausläufer zwischen dem Rohrbach und dem krummen Bach, welche sich innerhalb des Orts vereinigen, während der Gräbenbach nahe (nördlich) des Dorfs in den Rohrbach einmündet. Ein kleiner Ortstheil ist auf das rechte Ufer des krummen Bachs in die Thalebene hingebaut. Im allgemeinen ist die Lage des Orts eine sehr angenehme, gegen Nordwinde wohl geschützte. Das Dorf selbst ist sehr freundlich und besteht gleichsam nur aus zwei wohl unterhaltenen, gekandelten Straßen, an denen sich die Gebäude, worunter mehrere im städtischen Styl gehaltene, gedrängt lagern. Eine freundliche Gruppe bildet am östlichen Ortsende die Kirche mit dem Pfarrhause und seinen Nebengebäuden.
Die 1790 in einem modernen Rundbogenstyl neu erbaute und 1856 erneuerte Pfarrkirche trägt auf ihrer westlichen Giebelseite ein| viereckiges Thürmchen (Dachreiter), auf dem 2 Glocken hängen (die eine sehr alt mit den 4 Evangelistennamen, die andere 1847 von Neubert in Ludwigsburg gegossen). Das flach gedeckte Innere der Kirche ist sehr freundlich und hell. Die Unterhaltung der Kirche muß wegen Mittellosigkeit des Heiligen von der Gemeinde besorgt werden.Der Begräbnißplatz, auf den auch sämtliche Filialisten beerdigt werden, liegt außerhalb (östlich) des Orts an der Straße nach Allmersbach.
Das 1844 gründlich erneuerte Pfarrhaus liegt frei und befindet sich in gutem Zustande; die Unterhaltung desselben hat der Staat.
In der Mitte des Orts steht das gut unterhaltene Rathhaus und neben demselben das zu Ende des vorigen Jahrhunderts erbaute geräumige Schulhaus mit 3 Lehrzimmern und den Wohngelassen des Schulmeisters; der Unterlehrer bewohnt gegenwärtig ein nicht benütztes Schulzimmer. Auch die schulpflichtigen Kinder von den Parzellen besuchen die Schule im Ort.
Eine von Pfarrer Werner im Jahr 1852 gegründete Kleinkinderbewahranstalt, an der eine Lehrerin angestellt ist, besteht; das Gebäude ist Eigenthum der Anstalt. Auch sind vorhanden: eine Industrieschule, zwei Keltern, die eine unter den Weinbergen mit zwei Bäumen, die andere in Sinzenburg mit einem Baum, ein Gemeindebackhaus, das auch eine Mostpresse enthält, ein Armenhäuschen und ein Schafhaus.
Der Ort ist der Sitz eines K. Revierförsters, der ein freundliches, gut erhaltenes Staatsgebäude bewohnt.
Gutes Trinkwasser liefern hinreichend 8 Pumpbrunnen und überdieß fließen die oben angeführten Bäche durch den Ort. Neben dem Gasthaus zum Löwen soll früher eine Badstube bestanden haben und noch wird der zunächst stehende Brunnen, der „Badbrunnen“ genannt. Östlich vom Ort bestand ein Weiher, der längst in Wiesengrund umgewandelt wurde. Auf der im allgemeinen wasserreichen Gemeindemarkung entspringen viele Quellen, unter denen der Rohrbrunnen (Ursprung des Rohrbachs) die bedeutendste ist. In den Bächen, die Weißfische, zuweilen auch Forellen führen, hat der jeweilige Schultheiß von Klein-Aspach das Fischrecht.
Die im allgemeinen körperlich kräftigen Einwohner sind gutmüthige, friedliche Leute, die sich durch Fleiß und Sparsamkeit auszeichnen; ihre ökonomischen Verhältnisse gehören, insbesondere bei den Bauern auf den Parzellen zu den geordneten, dagegen wohnen in dem Mutterort mehrere unbemittelte Familien, die| sich durch Weberei, Schachtelmachen, Hausirhandel, Taglohn- und Waldarbeiten ihr Auskommen sichern. In Klein-Aspach besitzt der vermöglichste Ortsbürger 40 Morgen Felder, der mittlere Besitz umfaßt 15–20 Morgen und der geringste 1/2–1 Morgen; viele haben gar kein Grundeigenthum.Die Gemeindemarkung besteht theils aus den bergigen, von Schluchten und Thälern vielfältig durchzogenen Ausläufern der Löwensteiner Berge, theils aus dem fruchtbaren Flachlande am Fuße derselben und hat einen sehr verschiedenen Boden; er besteht in dem Flachlande, wozu hauptsächlich die Ortsmarkung von Klein-Aspach gehört, aus einem ergiebigen, tiefgründigen Lehm und in den bergigen Gegenden, in denen die Parzellen liegen, aus den Zersetzungen der verschiedenen Keuperschichten, die theils einen thonigen, theils leicht sandigen Boden liefern, welch letzterer hauptsächlich für den Ackerbau dient, während die thonigen Verwitterungen des Keupermergel mehr für den Wein- und Waldbau benützt werden. Im allgemeinen sucht man, namentlich die Keuperböden, durch guten Bau und tüchtige Düngung (Jauche, Gips, Mergel) mehr und mehr zu verbessern, wie sie denn auch in mehr feuchten Jahrgängen eine gute, mehlreiche Frucht liefern, während die Lehmböden in trockenen Jahrgängen hauptsächlich guten Ertrag gewähren. Zwei Stubensandsteinbrüche und eine Lehmgrube sind vorhanden.
Hagelschlag kommt selten vor, dagegen schaden Frühlingsfröste zuweilen in der Ebene und in den Thälern, während die gegen Nord- und Nordostwinde geschützten Weinberge weniger hievon berührt werden.
Die Landwirthschaft wird mit Anwendung verbesserter Ackergeräthe (flandrische Pflug, eiserne Egge, Walze) gut betrieben; im Dreifeldersystem werden die gewöhnlichen Getreidearten, besonders Dinkel und Haber gebaut.
In der zu 9/10 angeblümten Brache baut man Kartoffeln, die vorzüglich gerathen, Futterkräuter, Angersen, Erbsen, Linsen, Wicken etc.; von Handelsgewächsen zieht man Hanf, der gut gedeiht, Flachs und Reps, letzterer wird, namentlich auf den Parzellen, ziemlich viel gebaut und meist nach Heilbronn abgesetzt. Bei einer Aussaat von 8 Sri. Dinkel, 4 Sri. Haber und 3 Sri. Gerste erntet man durchschnittlich 8–10, ausnahmsweise 12 Scheffel Dinkel, 6–8 Scheffel Haber und 4–5 Scheffel Gerste vom Morgen; der Haber gedeiht vorzüglich. Die Preise eines Morgens Acker bewegen sich gegenwärtig von 100–600 fl., und die eines Morgens Wiesen von 200–700 fl. Getreidefrüchte werden in namhafter Ausdehnung auf den Schrannen| in Backnang und Heilbronn, wie auch an auswärtige Bäcker und Händler abgesetzt.Der ausgedehnte Wiesenbau liefert durchschnittlich ein gutes Futter und zwar 25 Centner Heu und 12 Zentner Öhmd vom Morgen. Wässerung findet wenig statt. Futter wird ziemlich viel nach Außen, namentlich an das Militär in Ludwigsburg verkauft.
Der Weinbau wird an südlich geneigten Keupermergel-Abhängen auf den Markungen Klein-Aspach, Sinzenburg und Altersberg getrieben. Die Reben, welche nur theilweise bezogen werden und von denen etwa 2400 Stöcke auf einen Morgen zu stehen kommen, sind vorherrschend Silvaner und Elblinge; sie liefern einen milden, übrigens wenig lagerhaften, mittelguten Wein und zwar in guten Jahrgängen 8–12 Eimer vom Morgen. Die Preise eines Eimers waren in den Jahren 1854 39–52 fl., 1855 40–46 fl., 1856 38–58 fl., 1857 33–47 fl., 1858 25–33 fl., 1859 36–48 fl., 1860 16–22 fl., 1861 48–55 fl., 1862 46–55 fl., 1863 31–34 fl., 1864 29–34 fl., 1865 77–84 fl. Die besten Lagen sind die „Kelterberge“, die geringsten die obersten Lagen am Vöhrenberg. Die Preise eines Morgens bewegen sich von 100–1000 fl. Der Absatz der Weine geht in die benachbarten Oberamtsbezirke und nach Stuttgart.
Von ziemlicher Ausdehnung ist die fleißig gepflegte Obstzucht, die gerne guten Ertrag liefert; man zieht vorzugsweise gute Mostsorten (Luiken, Knausbirnen etc.) und von Steinobst Zwetschgen und Kirschen, welch letztere häufig nach Außen abgesetzt werden, wie auch in guten Jahren ziemlich viel Kernobst zum Verkauf kommt. Die Jungstämme bezieht man theils aus den vorhandenen kleineren Privatbaumschulen, theils aus dem Remsthal.
An Waldungen besitzt die Gemeinde Klein-Aspach nur 7 Morgen und die Parzelle Einöde 25 Morgen, dagegen haben die Einwohner der Parzellen ziemlich viel Privatwaldungen.
Die Feldweide ist von der Gesamtgemeinde um 370 fl. an einen Schäfer verpachtet, der im Vorsommer 300, im Nachsommer 350 Bastardschafe auf der Markung laufen läßt und im Ort überwintert; überdieß trägt die Pferchnutzung jährlich 240 fl. der Gemeindekasse ein. Der Weiler Fürstenhof hat das Übertriebsrecht auf den Markungen Klein-Aspach, Allmersbach, Einöde und Rohrach, über welche er alle Wochen je 2 Tage mit 600 Schafen fahren darf.
Die Rindviehzucht, welche sich vorzugsweise mit einem tüchtigen Neckarschlag beschäftigt, ist in gutem Zustande und wird durch drei| Farren, die ein Ortsbürger gegen Entschädigung von Seiten der Gemeinde hält, nachgezüchtet. Mit Vieh wird einiger Handel auf benachbarten Märkten getrieben, auch setzen mehrere Landwirthe gemästetes Vieh in ziemlicher Ausdehnung nach Ludwigsburg und Backnang ab. In der Gemeinde befinden sich einige Viehhändler, die in Bayern junges Kuhvieh aufkaufen und in der Umgegend wieder absetzen.Eigentliche Schweinezucht besteht, jedoch werden mehr Ferkel (meist hallische, in neuerer Zeit auch halbenglische Race) aufgekauft als nach Außen abgesetzt. Die Mästung geschieht theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf.
Geflügel wird ziemlich viel, jedoch nicht zum Verkauf gezogen, dagegen werden von Händlern in namhafter Ausdehnung Eier aufgekauft und in Ludwigsburg, Stuttgart und Heilbronn abgesetzt.
Die Bienenzucht ist unbedeutend, ebenso die Zucht der Ziegen.
Von den Gewerben sind außer den gewöhnlichen zu nennen: 2 Kaufleute, 2 Krämer, 5 Schildwirthschaften, eine mit einem Pferd getriebene Ölmühle, mehrere kleine Branntweinbrennereien und in geringer Ausdehnung die Baumwollweberei für Fabrikanten in Ludwigsburg und Backnang. In der Weilergemeinde Einöde liegen am Rohrbach die obere Mühle mit 2 Mahlgängen und einem Gerbgang und die untere Mühle mit einem Mahlgang und einem Gerbgang.
Der Ort hat das Recht den 20. Juli einen Leinwand- und Krämermarkt und den 14. December einen Vieh- und Krämermarkt abzuhalten; ersterer gehört zu den bedeutenderen Märkten der Umgegend.
Die Vicinalstraße von Backnang nach Heilbronn führt durch Klein-Aspach und im Ort über eine hölzerne Brücke; von dieser Straße führt eine Vicinalstraße nach Röhrach und von da nach Allmersbach, wohin auch eine Vicinalstraße direkt von Klein-Aspach geht. Überdieß ist eine gute Straße nach Einöde angelegt.
Eine römische Straße, die sog. Hochstraße, führt von Steinheim her nördlich an Sinzenburg, Völklenshofen und Altersberg vorüber nach Sulzbach.
Den 21. August 1442 verkaufte Schwigger Sturmfeder hiesige Gülten an Württemberg.
Der ganze Gemeindebezirk (außer dem Warthof und Zugehörung s. u.) kam 1357 mit der Herrschaft Lichtenberg an Württemberg.
Zu demselben gehören:
b. Altersberg, der aus mehreren Häusergruppen bestehende| Weiler liegt 3/4 Stunden vom Mutterort in den Löwensteiner Bergen und ist theils in das Mauswiesenbach-Thälchen, theils auf die beiderseitigen Anhöhen hingebaut. Trinkwasser ist hinreichend vorhanden. Unter den Einwohnern befinden sich etwa 12 vermögliche Bauern.Ursprünglich hieß der Ort Algersberg, meist Alkersperg geschrieben, doch kam schon vor längerer Zeit nebenbei auf der Name Altersberg, welcher den früheren jetzt verdrängt hat. Hiesige Güter besaß bereits 1247 das Stift Oberstenfeld.
c. Einöde, Weiler, liegt 1/4 Stunde nördlich von Mutterort im Rohrbach-Thälchen. Trinkwasser liefern hinreichend ein Pump- und ein Schöpfbrunnen. Die Einwohner sind sehr vermöglich und zeichnen sich durch Fleiß und Sparsamkeit aus. Auch hier war bereits 1247 das Stift Oberstenfeld begütert.
d. Hezelhof (auch Hezelberg, Hezelsberg), ein 5/4 Stunden nordöstlich von dem Mutterort, auf den Löwensteiner Bergen, in einer waldreichen Gegend gelegener Hof, der bis auf eine Scheune abgegangen ist; er gehört dem Staat, der ihn mit dem Warthof 1862 bis 1863 von dem Freih. Felix Friedrich von Brusselle (s. Kleinbottwar) erkaufte, und allmählig zu Wald umwandeln läßt. H. kam mit dem von Eltershofischen Antheil von Klein-Bottwar und Schaubeck 1749 durch Kauf von Elisabeth Marie Charlotte v. Haindel, geb. v. Gaisberg, an das herzogliche Haus, 1765 an die v. Kniestädt.
e. Hinter-Vöhrenberg, Weiler, hat 1/4 Stunde nördlich von Klein-Aspach eine hohe Lage auf einem Vorsprung der Löwensteiner Berge und in Folge dieser zuweilen Mangel an Wasser. Die Einwohner sind vermöglich und haben ziemlich viel Privatwaldungen.
f. Hornungshof, 1/4 Stunde nordwestlich vom Mutterort gelegen, hat keine eigene Markung, sondern gehört zu Klein-Aspach. Ein Pumpbrunnen liefert das nöthige Wasser. Der Hof gehört zwei minder vermöglichen Bauern.
g. Röhrach, Weiler, liegt angenehm im Rohrbach-Thälchen, 1/4 Stunde unterhalb Klein-Aspach, mit dem es auch die natürlichen Verhältnisse theilt. Der Ort ist hinlänglich mit Wasser, das 3 Pumpbrunnen liefern, versehen. Die Einwohner sind theils wohlhabend, theils mittelbegütert.
h. Sinzenburg, ein auf der Höhe der Löwensteiner Berge, an der Klein-Aspach–Oberstenfelder Straße gelegener Weiler, dessen Einwohner sich in mittelmäßigen Vermögensumständen befinden. Der Ort erhält sein Wasser aus einem Radbrunnen, der zuweilen so sehr nachläßt, daß der Wasserbedarf im Thal geholt werden muß. Zum| Tränken des Viehs sind 5 Cisternen angelegt. Die Entfernung vom südöstlich gelegenen Mutterort beträgt 1/2 Stunde.i. Steinhausen, Weiler, liegt 1/2 Stunde nordöstlich von Klein-Aspach, in den Ausläufern der Löwensteiner Berge, oben an dem Rande eines kleinen Thälchens. Das Trinkwasser liefert ein nie versiegender Pumpbrunnen. Von den Einwohnern besteht etwa die Hälfte aus wohlhabenden Bauern, die übrigen sind minder begütert.
k. Völklenshofen, ein ansehnlicher Weiler, der 1/2 Stunde nördlich vom Mutterort schön und hoch auf den Löwensteiner Bergen liegt. Brunnen ist keiner vorhanden und das Trinkwasser muß in dem etwa 1/8 Stunde entfernten Rohrbach-Thal geholt werden; für das Vieh sind Cisternen angelegt. Die Felder liegen eben und haben einen ziemlich ergiebigen Sandboden. Die Einwohner sind größtentheils vermöglich.
l. Vorder-Vöhrenberg, Weiler, nahe bei Hinter-Vöhrenberg gelegen, hat nur einen Pumpbrunnen der häufig versiegt, so daß das Wasser im Thal geholt werden muß. Die Einwohner sind mittelbegütert und besitzen minder ergiebige Felder und ausgebeutete Privatwaldungen.
m. Warthof, liegt 11/2 Stunden nordöstlich von Klein-Aspach auf den Löwensteiner Bergen in einer abgeschiedenen, waldreichen Gegend. Der Weiler wurde 1862–1863 vom Staat dem Freiherrn Felix Friedrich von Brusselle abgekauft und soll allmählig zu Wald umgewandelt werden. Ein nie versiegender Brunnen liefert vortreffliches Wasser und speist einen kleinen See, in welchem einige Fischzucht getrieben wird. Hier stand eine Burg, von der die etwa 20′ hohe Umfriedigungsmauer und der Burggraben auf 3 Seiten noch vorhanden sind; auch der ehemalige Schloßkeller ist noch erhalten.
Eine Zugehörung der alten Burg war das obengenannte Hezelberg.
Längst in württembergischem Besitz befindlich, in welchen er wahrscheinlich mit Backnang um 1300 gelangte, wurde der Warthof 1435 von den Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg an Konrad von Stammheim vorbehältlich der Öffnung verpfändet (Steinhofer 2, 794).
Im J. 1456 verlieh Graf Ulrich den Burgstall W. für jährlich 2 Pf. Heller, 1 Malter Haber, 2 Faßnachthennen und 8 Sommerhühner an Bernold Nothaft zu Hohenberg, bei dessen Familie er| blieb, bis ihn samt Zugehör 1509 Eitel Hans Nothaft für 800 fl. an Herzog Ulrich von Württemberg verkaufte.Im J. 1524 veräußerte Erzherzog Ferdinand als Herzog von Württemberg an den württ. Sekretär Trautwein Vaihinger aus Schönthal um 500 fl. das Haus Wart mit Vorhof, Graben, Gütern und verschiedenen Zugehörungen, dabei 40 Morgen Waldes mit Vorbehalt der Gerichtsbarkeit.
Bald darauf jedoch litt solches im Bauernkrieg durch Brand. Nach seiner Wiedereinsetzung in das Land erhielt Herzog Ulrich 1535 von seinem Obervogt in Backnang folgenden Bericht: W. sei ganz in Abgang, die St. Lorenzkapelle dabei verbrannt.
Noch in demselben 16. Jahrh. erscheint der W. als Eigenthum der Herren von Plieningen und kam namentlich 1593 an Sebastian und Christoph von Plieningen bei ihrer Theilung mit ihren Brüdern Dietrich und Friedrich. Von den von Plieningen gelangte er an die von Gaisberg und deren Rechtsnachfolger (s. oben u. Kleinbottwar). Von der oben, bei Hezelhof genannten von Gaisberg, verehelichten von Haindel, erwarb 1749 einen Antheil hieran der Herzog Karl von Württemberg.
In der Mitte des 15. Jahrh. war ein Bergwerk im Betrieb; Graf Ulrich von Württemberg belehnte damit den 27. Jan. 1444 Heinz Decker und Michel den Augstein- (Bernstein-) Dreher zu Gmünd gegen Abgabe des Zehnten, und ähnlich am 7. Juli 1456 Heinz Decker, Claus Ebner und Heinrich Kitzing, Bürger zu Gmünd.
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