Beschreibung des Oberamts Rottenburg/Kapitel B 5

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5. Eckenweiler,

evang. Filialort von Wolfenhausen, mit einer Schule und 134 Einw., 21/2 St. von Rottenburg[1].

Den großen Zehnten theilt die Universität Tübingen (1/3) mit dem ehemaligen Kloster Wittichen (nun Fürst von Fürstenberg) 2/3; den Kleinzehnten bezieht in dem Univ. Bezirke die Pfarrey Wolfenhausen, in dem andern die Pfarrey Weitingen. Der Ort liegt sehr hoch und von allen Seiten frey, ist daher sehr gesund, und die Leute erreichen ein beträchtlich hohes Lebensalter.

Viele halten diesen Ort für das Eiganteswilare, wo im J. 878 ein gewisser Erpherich sein Gut gegen die Abgabe zweyer Hirschhäute empfängt. Die Gräfin Hema von Tübingen vergabt mit ihren Söhnen Heinrich und Hugo für sich und ihren Eheherrn Hugo im J. 1105 zu Eckenweiler 1 Raufeld und 3 Huben an das Kloster Hirschau. Eckenweiler dürfte wohl früher den Grafen von Hohenberg, wie die Umgegend zugehört haben, von denen es vielleicht mit Wolfenhausen an die Pfalzgrafen von Tübingen, von diesen 1382 mit Herrenberg an die Grafen von Würtemberg dürfte gekommen seyn. Auch bestand ein eigenes Geschlecht der Freyen von Eckenweiler. Im J. 1318 unterschreibt sich in alten Briefen Eberhard von Eckenweiler: eben so 1320 Heinrich von Eckenweiler. Im J. 1373 starb nach dem Seelbuch Herr Eckenweiler von Stetten, und seine Brüder Heinrich und Dieterich, zu deren Seelenheil Luitfried von Stetten, ihr Vater, 10 Pfd. Heller vergabte. Um diese Zeit stifteten Dieterich Eckenweiler und seine Hausfrau Lucardis für sich, ihren Sohn und Adelheid ihre Tochter 80 Pfd. Heller zur Abhaltung | eines Jahrtages in den Spital zu Rottenburg; 1492 haben sich das Kloster Wittichen und das Kloster Allerheiligen zu Schafhausen wegen einiger Güter verglichen. S. Wolfenhausen.



  1. Eckenweiler ist ein altwürtembergischer Ort und gehörte früher zum Oberamt Herrenberg. Es ist der einzige Oberamtsort, der zum Forstamt Altensteig eingetheilt ist.
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