Boetticher:Genelli, Camillo

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Genelli, Buonaventura Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band (1891) von Friedrich von Boetticher
Genelli, Camillo
Genelli, Janus
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[373] Genelli, Camillo, Historienmaler u. Zeichner, geb. zu München am 30. März 1840, gest. zu Weimar am 19. Jan. 1867. Schüler seines Vaters Buonaventura u. d. Akad. zu München, welche er, von der bayr. Regierung unterstützt, von 1857–59, bis zur Berufung des Vaters nach Weimar, besuchte. Auch er zog zugleich dahin, folgte aber im November 1864 der wiederholt an ihn ergangenen Einladung Rahl’s nach Wien, wo er der Leitung des Meisters bis zu dessen im Juli 1865 erfolgten Tode genoss. Im Herbst 1865 kehrte er nach Weimar zurück. Das Urteil Rahl’s über die Bestrebungen u. Leistungen des jungen Genelli schloss mit den Worten: „Ich kann Dir nur zu einem solchen Sohne gratuliren.“ (Brief Rahl’s an B. Genelli vom 27. Nov. 1865.)

1. Federumrisse zu Bojardo’s „Verliebtem Roland.“ 1854 oder 1855 entstanden. Figuren gegen 12″ h. Mehrere Bll. besitzt die Wiener Akad. d. K.
2. Kl. Oelgem., dessen Gegenstand Bojardo’s „Roland“ entnommen. 1862.
3. Entwürfe zu einem Achilleus-Cyclus.
4. Portr. eines Kindes. Ende 1862 gem.
5. Selbstportrait. In Weimar gem. E: Frau Caroline Genelli, Weimar.
6. Faust auf der Anatomie, mit seinem Famulus über die Verbindung von Geist u. Körper disputirend. Nach der Lenau’schen Dichtung. Lampen- u. Mondbeleuchtung. In Weimar gem. nach dem bereits in München entstandenen Entwurf.
7. Odysseus, die Freier erschiessend. Skizze, bei Rahl in Wien gez.
8. Narkissos, sich im Quell spiegelnd, 1865. E: Frau Caroline Genelli. Weimar.
9. 10. Portr. Caroline Genelli’s, der Mutter Camillo’s. Kreidez.; Portr. Laetitia’s, seiner Schwester. E: Laetitia Marshall, geb. Genelli.