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8. Bakchos unter den Musen, dem Tanz Silen’s mit Eros unter den Paukenschlägen des sie umschwebenden Komos zuschauend. In den Zwickeln: Bakchos, eine Nymphe vor einem Triton schützend; Bakchos, den Hephaistos auf einem Esel zum Olymp zurückführend; Bakchos, auf einem Kentaur reitend, erschlägt den König Lykurgos; Bakchos geleitet die auf dem Panther sitzende Ariadne zum Wohnsitz der Götter. 1868 in Weimar vollendet. Letztes für die Gal. Schack u. überhaupt ausgeführtes Gem. des Künstlers. Die vier Zwickelbilder gest. von H. Merz in „Satura“ Taf. 11–14; der „Hephaistos“ ausserdem von H. Schütz, rov. qu. fol.

Der künstlerische Nachlass B. Genelli’s enthielt 284 Bll. Den grössten Teil derselben, namentlich die Studien zu den Gemälden der Galerie Schack in München, erwarb, auf Veranlassung K. v. Lützow’s, 1809 die Wiener Akad. d. K. Die vom Oesterr. KV. 1869 veranstaltete Genelli-Ausstellung umfasste 64 Aquarelle, Zeichnungen u. Stiche.

Ueber die der Gal. Schack in München gehörigen Werke Genelli’s vergl. „Meine Gemäldesammlung. Von Adolf Friedrich Grafen von Schack.“ 3. veränd. Aufl. Stuttg., Cotta 1884.

Genelli, Camillo, Historienmaler u. Zeichner, geb. zu München am 30. März 1840, gest. zu Weimar am 19. Jan. 1867. Schüler seines Vaters Buonaventura u. d. Akad. zu München, welche er, von der bayr. Regierung unterstützt, von 1857–59, bis zur Berufung des Vaters nach Weimar, besuchte. Auch er zog zugleich dahin, folgte aber im November 1864 der wiederholt an ihn ergangenen Einladung Rahl’s nach Wien, wo er der Leitung des Meisters bis zu dessen im Juli 1865 erfolgten Tode genoss. Im Herbst 1865 kehrte er nach Weimar zurück. Das Urteil Rahl’s über die Bestrebungen u. Leistungen des jungen Genelli schloss mit den Worten: „Ich kann Dir nur zu einem solchen Sohne gratuliren.“ (Brief Rahl’s an B. Genelli vom 27. Nov. 1865.)

1. Federumrisse zu Bojardo’s „Verliebtem Roland.“ 1854 oder 1855 entstanden. Figuren gegen 12″ h. Mehrere Bll. besitzt die Wiener Akad. d. K.
2. Kl. Oelgem., dessen Gegenstand Bojardo’s „Roland“ entnommen. 1862.
3. Entwürfe zu einem Achilleus-Cyclus.
4. Portr. eines Kindes. Ende 1862 gem.
5. Selbstportrait. In Weimar gem. E: Frau Caroline Genelli, Weimar.
6. Faust auf der Anatomie, mit seinem Famulus über die Verbindung von Geist u. Körper disputirend. Nach der Lenau’schen Dichtung. Lampen- u. Mondbeleuchtung. In Weimar gem. nach dem bereits in München entstandenen Entwurf.
7. Odysseus, die Freier erschiessend. Skizze, bei Rahl in Wien gez.
8. Narkissos, sich im Quell spiegelnd, 1865. E: Frau Caroline Genelli. Weimar.
9. 10. Portr. Caroline Genelli’s, der Mutter Camillo’s. Kreidez.; Portr. Laetitia’s, seiner Schwester. E: Laetitia Marshall, geb. Genelli.

Genelli, Janus, Landschaftsmaler, geb. zu Kopenhagen 1761, gest. zu Berlin 1813. Vater des Buonaventura G. War 1785 mit seinem ältern Bruder, dem Architecten Hans Christian G., in Rom, und lebte seitdem in Berlin.

1. Die Heuscheuer. Gegend am Harz. h. 38″, br. 48″. – Berl. ak. KA. 1800.
2. Gegend aus dem Harz hinter Thale, am Ausfluss der Bode, mit den daran liegenden Eisenhammern. – Berl. ak. KA. 1802.

Génisson, Victor-Jules, Architecturmaler, geb. zu St. Omer 1805, gest. 1860. Schüler der Akad. zu Antw. u. van Bree’s. Bereiste Deutschland, Frankreich u. Italien u. liess sich in Löwen nieder.

1. Laurentiuskirche zu Nürnberg. E: Stadt-Mus. Stettin, Samml. Maurer.
2. Inneres der Kirche zu Löwen. E: Samml. des Dr. Barez, Berlin.
3. Inneres einer Kirche. E: Samml. Reichenheim, Berlin.
4. Inneres einer Kirche. E: Rechtsanwalt Licht, Berlin.
5. Inneres einer Kirche. Bez: Génisson 45. Holz. h. 0,66, br. 0,55. E: Kunsthalle Hamburg. Verm. d. Frau Dr. Halle, geb. Heine 1880.
6. Inneres der Hospitalkirche zu Brügge, h. 1,00, br. 1,23. Aus d. Gal. Fallou, Berlin, versteig. Nov. 77.
7. Inneres der Kathedrale von Amiens. E: Wittich, Berlin. – Karfunkel’s Berl. KA. z. B. der Armee 1866.
8. Chor der Collegiatkirche St Gommaire zu Lierre bei Antwerpen. Bez. 1851. E: Consul Ad. Meyer, Bremen. – Bremer KA. 52, angek. f. d. Verlos.; Bremer A. v. Gem. aus Privatbes. 63.
9. Inneres der Collegiatkirche St. Gommaire zu Lierre, während der Brotverteilung an die Armen. Bez: Genisson 1852. h. 13½″, br. 30″. E: Gal. Ravené, Berlin.

Gennerich, Otto, Historienmaler, geb. zu Berlin 1823, Schüler der Berl. Akad. Ging 1841 mit dem Historienmaler H. Lengerich nach Rom, wo er sich unter dessen Leitung fortbildete. Im folgenden Jahre liess er sich in Berlin nieder. Als Kunstschriftsteller machte er sich durch sein „Lehrbuch der Perspective für bildende Künstler“, Leipz. 1865, bekannt.

1. Ein ital. Improvisator. – Berl. ak. KA. 44.
2. Götz von Berlichingen vor dem Rate zu Heilbronn. 1848 gem. Stahlst, von A. F. Schultheiss. gr. qu. fol.
3. Das Testament des Grossen Kurfürsten. Letzte Geheimratssitzung desselben. Gest. von E. Pfeiffer. Westfäl. KV.-Bl. f. 1867/68. – Berl. ak. KA. 52.
4. Die brandenb. Kurfürstenfamilie bei der Leiche Gustav Adolf’s in Wolgast. 1869 gem.

Genschow, Georg, Landschaftsmaler, geb. zu Rostock 1829, Schüler A. Achenbach’s in Ddf. Studienreisen im bayer. Hochlande, in der Schweiz, in den Karpathen. Lebt in Ddf.

1. Der hohe Göll am Hintersee. Bez. 1858. E: Dr. med. Pletzer. – Bremer A. a. Privatbes. 63.
2. Der Kohlbachfall im Tatragebirge. E: Kunsthalle Kiel, angek. 68. – Dresd. ak. KA. 61 u. 66.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 373. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/386&oldid=- (Version vom 2.6.2022)