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Boetticher:Müller, Karl Friedrich Johann von

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Müller, Karl (Historienmaler) Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1898) von Friedrich von Boetticher
Müller, Karl Friedrich Johann von
Müller, Leopold Karl
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[101] Müller, Karl Friedrich Johann von, Historien- u. Genremaler, geb. zu Stuttgart am 2. Oct 1813 als Sohn des berühmten Kupferstechers Friedrich Müller, gest. zu Frankf. a. M. am 27. April 1881, kam mit seiner Familie 1814 nach Dresden, kehrte aber schon 1816, im Todesjahre des Vaters, nach Stuttgart zurück, wo er von seinem Grossvater, Joh. Gotthard v. M., anfgenommen und einem Lehrer in Nürtingen übergeben wurde. Nach dem Tode seiner Mutter, die seit 1822 mit dem Stuttgarter Stadtpfarrer, spätern Prälaten Nath. Köstlin vermählt, fand er in diesem den Erzieher, sowie im Grossvater Müller u. im Grossoheim Dannecker seine Zeichnenlehrer, während Joh. Friedrich Dieterich, Prof. an der Kunstschule, ihn im Malen unterwies. Nach dem Tode des Grossvaters (1830) bezog M. 1831 die Münch. Akad. unter Cornelius, kehrte aber nochmals auf die Stuttgarter Kunstschule zurück und ging darauf nach Paris, wo er sich 1833 bis 37 unter Ingres ausbildete, dem er als Schüler auch nach Rom folgte, als der Meister 1837 Director der franz. Akademie daselbst geworden. Nach elfjährigen Studien in Italien besuchte er die Heimat, lebte zwei Jahre in Frankf. a. M. und liess sich darauf in Paris nieder, das er erst 1867 wieder mit Frankfurt vertauschte, wo er bis an seinen Tod blieb. Ihm dankt das Kupferstichcabinet zu Stuttgart seit dem 6. März 1877, dem Geburtstage des Königs, die 15 Nummern umfassende Sammlung von Zeichnungen seines Vaters und Grossvaters, welche 1881 als Müller-Cabinet ausgestellt wurde. König Karl hatte ihn am 12. Juli 1877 in den erblichen Adelstand erhoben.

1. Romeo und Julia. Unter Leitung Ingres’ gemalt. – Par. Salon 1837.
2. Romeo u. Julia. Im Grabgewölbe der Capulet findet Romeo die todtgeglaubte Julia und sinkt, nachdem er den Giftbecher geleert, tot bei der Geliebten nieder. 1842 in Rom gemalt. h. 1,00, br. 1,37. E: Museum Stuttgart. – Stuttg. KA. 43; Par. WA. 66; Münch. Glasp. 76.
3. 4. Zwei Bildnisse des Kronprinzen von Württemberg. Anfang 1845 acht Tage lang in Stuttgart ausgestellt. Ein Bild des Königs Karl als Kronprinz, Eigentum des Prinzen Hermann v. Sachsen-Weimar, befand sich auf der Stuttg. Portrait-A. 81.

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5. Kindliche Liebkosung. Mezzotinto von Leprix.
6. 7. Undine; Sylphide. Mezzotintostiche von Garnier.
8. Die Freiheit, Scepter u. Fesseln zerbrechend. Lith. von E. Lagsalle.
9. Das Octoberfest in der Villa Borghese bei Rom. Ueberlebensgr. Figuren. 18′ br. bei entsprech. Höhe. Für den Kronprinzen v. Württemberg in Rom gemalt u. 1847 vollendet. Mezzotintostich unter dem Titel .„Il Saltarello“ von Ach. Martinet. imp. qu. fol. Ausgestellt im Residenzschloss zu Stuttgart, Sept. 1847.
10. Der römische Carneval. Gegenstück zum Vorigen. 1850 in Rom vollendet. – Par. Salon 1850/51.
9 u. 10 in der K. Villa Berg bei Stuttgart
11. La Forestiera. Tanz römischer Landmädchen, Erinnerung an Albano. – Dresd. ak. KA. 50.
12. 13. Badende Mädchen; Ruhendes Mädchen. – Münch. ak. KA. 51.
14. Das Urteil des Paris. h. 0,90, br. 1,18. E: Museum Stuttgart. – Münch. Glasp. 76.
15. Hercules am Scheidewege. In Paris unter Leitung Ingres’ gemalt, eines der frühesten Bilder Müller’s.
16. Schlafende Bacchantin, von einem Faun belauscht.
15 u. 16 aus der hinterlassenen Samml. Jul. Lettenmayer in Stuttgart, versteigert daselbst Nov. 77.
17.–19. Diana u. Endymion; Leda; Venus im Bade.
20. 21. Orangenhändler; Musik u. Tanz. E: v. Bethmann, Frankf. a. M. – Stuttg. histor. KA. 81; Frankf. A. a. Privatbesitz 91.
22. 23. Mädchen mit Taube; Mädchen mit Papagei. E: Louis Jäger, Frankf. a. M. – Stuttg. hist. KA. 81.
24. Portrait des verstorb. Geh. Hofrats Jobst mit seinem Enkel. – Stuttg. Portrait-A. 81.
25. Faust u. Helena. Dem greisen Faust erscheint auf seine Beschwörung Helena. (Süddeutsche Sage). Letztes Bild. E: K. Landhaus Rosenstein bei Stuttgart, vom Künstler gestiftet.
26. Aquarell: Wald u. Bach bei Tivoli, h. 0,68, br. 1,62. E: Dr. Wilh. Godeffroy. – Hamb. A. a. Privatbesitz 79.
27. Aquarell: Kinder im Felde spielend. Bez: C. Müller inv. h. 0,175, br. 0,24. – Bangel’s Frankf. K.-Auct., 15. Sept 91.

(Vgl. A. Wintterlin „Württembergische Künstler in Lebensbildern. Mit 22 Bildnissen in Holzschnitt“. Deutsche Verlags-Anstalt 1895).