Boetticher:Neher, Bernhard

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Neff, Timotheus Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1898) von Friedrich von Boetticher
Neher, Bernhard
Neher, Michael
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[129] Neher, Bernhard, Historienmaler, geb. zu Biberach (dem damals badischen, im selben Jahr aber schon an Württemberg abgetretenen) am 16. Januar 1806, gest. zu Stuttgart am 17. Januar 1886, wurde im 13. Jahre Schüler des Malers Franz Müller. 1822 brachte der Vater ihn nach Stuttgart, wo er ihn dem Galeriedirector Hetsch vorstellte u. der j. Neher, von letzterm beraten, in Dannecker’s Zeichnenschule am Modellirzeichnen teilnahm. Mit Unterstützung des Stadträte von Biberach ging Neher in Herbst 1823 nach München. Hier fand er in dem Domherrn v. Ow einen Gönner und besuchte nun die damals von Joh. Peter v. Langer geleitete Akademie. Mehr Anregung bot ihm jedoch die Gemäldesammlung, das Kupferstichcabinet u. der Umgang mit Freunden wie Eug. Neureuther, Hiltensperger, W. u. L. Lindenschmit, Schwanthaler u. Schlotthauer. Durch Cornelius, der 1825 aus Düsseldorf nach München kam, angeregt, zeichnete Neher unter Leitung des Meisters seine grosse Composition die „Wiedererkennung Joseph’s u. seiner Brüder“ in lebensgrossen Figuren nach der Natur. Dem Carton, welcher sowol in München wie 1826 in Stuttgart beifällig aufgenommen wurde, folgte während eines kurzen Stuttgarter Aufenthalts die Zeichnung „Graf Eberhard’s v. Württemberg Klage um den in der Schlacht von Döffingen gefallenen Sohn Ulrich“, zu welcher Composition den jungen Künstler Uhland’s Dichtung u. die im Chor der Stiftskirche befindlichen Grafendenkmale von Schlör begeistert hatten. Das zu München in Jahresfrist als Oelgemälde ausgeführte Bild wurde im dortigen, dann im Stuttgarter Kunstverein ausgestellt, der es für 1200 fl. ankaufte Im April 1828 beteiligte sich Neher mit seinen Stuttgarter Freunden noch an der Gedächtnisfeier des 300jähr. Todestages Dürer’s in Nürnberg u. trat dann mit einem mehrjährigen württemb. Staatsstipendium von je 700 fl. seine Reise nach Italien an. In Rom entstanden die Entwürfe zur „Erweckung des Jünglings von Nain“, welche er in halblebensgrossen Figuren ausführte. Nachdem er das Gemälde in Rom ausgestellt, sandte er es in die Heimat, deren Staatsgalerie er für sein Stipendium ein Bild zu liefern hatte. Zu seinen römischen Freunden gehörten Anton Dräger u. Ludwig Richter, welcher letztere aber bald eine Lehrerstelle an der Meissener Zeichnenschule erhielt, ferner Führich u. Preller, mit denen er im ersten Winter Abends die Comedia divina las, endlich der früh verstorbene Erwin Speckter (1806 bis 1835), der ältere Bruder Otto’s. Im August 1832 verliess Neher Rom u. kehrte nach München zurück. Als hier die Ausführung eines grossen Frieses am Isartor beschlossen wurde, brachte Cornelius ihn für dieses Werk in Vorschlag. Es wurde ihm übertragen u. obgleich es gegen eine Ratenzahlung von 5000 fl. erst in drei Jahren vollendet sein sollte, so lag schon im Januar 1834 der aus vier Stücken bestehende Carton dem Könige zur Ansicht vor. In den Wintermonaten entstand nun die Farbenskizze, welche nach Vollendung der Freske vom Münchener Magistrat erworben wurde, während der Carton später für 300 Thlr. an das Museum zu Weimar überging. Die Ausführung al fresco erfolgte während der Sommer 1834 u. 1835 durch Neher selbst u. den Maler Kögl, der mit grösstem Eifer das Werk förderte, so dass es im September 1835 vertragsgemäss übergeben u. enthüllt werden konnte.

Auf den Wunsch der Grossherzogin von Weimar sollten einige Räume des von ihr bewohnten Schlossflügels mit Darstellungen nach den Werken Goethe’s, Schiller’s, Herder’s und Wieland’s geschmückt werden. Auf den Vorschlag des Kunstschriftstellers Ludw. Schorn, der seit 1833 das Weimar’sche Kunstwesen leitete, erfolgte für Ausmalung des Schillerzimmers u. der Goethegalerie die Berufung Bernhard Neher’s, der mit Freuden einwilligte, [130] München am 1. Mai 1836 verliess u. über Nürnberg u. Bamberg in Weimar eintraf. In dem für ihn vorbereiteten Arbeitsraume im Schlosse entstanden in den nächsten Monaten die Skizzen u. Cartons zum Schillerzimmer, denen die Maueraufzeichnungen zu „Fiesco“ u. „Don Carlos“ folgten. Bei der Ausführung half ihm wiederum sein Freund Clemens Kögl, der schon am Isartor sein Gehilfe gewesen, u. im Winter 1839–40 gelangte das Schillerzimmer zur Vollendung.

Nach dem Tode V. H. Schnorr’s v. Carolsfeld (1764–1841) zum Director der Leipziger Akademie ernannt, durfte er, in Leipzig durch Prof. G. A. Hennig vertreten, die Weimarer Fresken allsommerlich fortsetzen. Erst im Herbst 1841 trat er sein Leipziger Amt an. So konnte er denn, von Kögl eifrig unterstützt, im Jahre 1846 auch die Goethe-Galerie fertig übergeben u. 1847 in Stuttgart die drei Bronzetüren entwerfen, die Angelica Facius modellirte, ebenso ein Relief über dem Mitteleingang. Den Bronzeguss fertigte Burgschmiet in Nürnberg.

Im Herbst 1846 war Neher nach Aufgabe seiner Stellung in Leipzig mit seiner Familie von Weimar nach Stuttgart gezogen, wo er nun an der Kunstschule wirkte, der er seit 1864 zuerst unter der Direction des spätem Staatsrats v. Köstlin als Hauptlehrer, nach Erhebung der Kunstschule zur Hochschule, 1867, aber als Director vorstand. 1879 legte er dieses Amt nieder. Er war Mitglied der Akademien von München u. Wien.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. Neher’s früheste Versuche, worunter ein „Harfenspielender David“, „Christus mit der Samariterin am Jacobsbrunnen“, einige Portraits u. ein Gruppenbild seiner Familie.
2. Bildniss des Königs Wilhelm v. Württemberg. Lebensgr. halbe Figur. Auf Bestellung des Stadtrats zu Biberach für den Sitzungssaal desselben.
3. Graf Eberhard v. Württemberg betrauert seinen in der Schlacht bei Döffingen 1388 gefallenen Sohn Ulrich. Halblebensgr. Figuren. 1826 in Stuttgart entworfen, während Jahresfrist in München ausgeführt u. vom Stuttgarter KV. für seine Verlosung 1830 angekauft.
4. Die Erweckung des Jünglings zu Nain. Ev. Luc. Cap. 7. h. 1,62, br. 2,00. E: Museum Stuttgart – Stuttg. KA., Mai 33.
5. Besuch der Engel bei Abraham vor seinem Zelte. Abraham’s Bitte für die Gerechten in Sodom u. Gomorrha. In Rom gemalt u. 1832 vollendet. h. 0,37, br. 1,35. E: Öffentl. Kunstsamml. Basel, Stiftung von Frl. Emilie Lindner, der Bestellerin des Bildes. Gest. von H. Merz, kl. qu. fol „Zeitschr. f. b. K.“ 1874. – Berl. ak. KA. 72; Wiener WA. 73; Münch. Glasp. 76. Ein Bild „Abraham’s Fürbitte für Sodom“ (1872) befand sich auf der Berliner Jub.-A. 86.
6. Die Kreuzigung. In der Mitte die Kreuzigung, auf den Flügeln die Apostel Petrus u. Paulus. Gr. Altarbild für die kathol. Stadtpfarrkirche zu Ravensburg. Gemalt 1850.
7. Die Abnahme Christi vom Kreuz. h. 3,85, br. 2,48. E: Museum Stuttgart. – Pariser WA. 55. Die Reproduction einer Studie dazu (Maria u. Magdalena) befindet sich in „Kunst f. Alle“ I. (März 86).
8. Der Frühling von Zephiren getragen. Allegor. Gemälde. E: Stuttg. Schloss. – Münch. allg. u. histor. KA. 58; Sachse’s Berl. Salon 60.
9. Noah’s Dankopfer. (1861). Auf Bestellung der Frau Hofrat v. Jobste. – Par. WA. 67.
10. Christus die Kinder segnend. (1863). Gleichfalls auf Bestellung der Frau Hofrat Jobste.
11. Drei Deckenbilder in der griechisch-russischen Kapelle des Stuttgarter Schlosses: Christus, Mana u. der heil. Nicolaus, ferner zwei Engel auf einem gr. Diptychon hinter dem Altar. Im Auftrage der Königin Olga, 1865 bis 1866.
12. Selbätportrait B. Neher’s, Brustbild.
13. Portr. des Bildhauers Theodor Wagner. E: Frl. Wagner. – Stuttg. Portrait-Ausstellung 1881.
14.–18. Portraits: Commerz.-R. Georg Dörtenbach; Prof. Dr. med. Köstlin u. das seiner Gemahlin; Historiker Stälin d. A.; Kaufm. Ad. Stälin in Calw.

II. Fresken.[Bearbeiten]

1. Kaiser Ludwig des Bayern Einzug in München nach seinem bei Ampfing 1322 erfochtenen Siege über Friedrich den Schönen v. Oesterreich. Fries am Isartore zu München. Höhe desselben 8 Fuss, bei einer Länge von 75 Fuss. Ueber den Seitengängen befinden sich die Bilder der „heiligen Jungfrau“ u. des „heiligen Benno“ als Schutzpatrone der Stadt München. Leider widerstand der Fries dem Einfluss der Witterung nicht, so dass er schon 1863 einer schonenden Ausbesserung durch Prof. Wilhelm Lindenschmit unterzogen werden musste. 1880 aber verfügte der Magistrat München’s eine Neuherstellung des Werkes, welche von zwei Schülern Lindenschmit’s, Paul Wagner u. C. Boos, mit Benutzung der im Besitz der Frau Prof. Echter befindlichen Original-Farbenskizze, in der vom Chemiker Keim erfundenen Technik ausgeführt wurde.
Die Kohlezeichnung, h. 2,30, br. 21,78, ist im Besitz des Museums zu Weimar, angek. von der Grossherzogin Maria Pawlowna 1836. Lith. von C. Heinzmann in Raczynski’s Gesch. der neueren deutschen Kunst gr. qu. fol.; Gez. v. Lebschée, gest. von Riegel u. E. Bose. gr. qu. fol.; Stich von Fr. Zimmermann als Vereinsblatt für den Münch. KV. 1881; Holzschn. „Illustr. Z.“ 1883; Kleine Abb. in „Denkm. der Kunst“ Taf. 128 A. (Fragm.) u. Pecht’s „Gesch. der Münch. Kunst im 19. Jahrh.“ Die „Madonna“ u. der „heil. Benno“, nach der Skizze u. dem Carton von Neher gem. von Kögl, lith. von S. Tröndlin. gr. fol. – Weimar. A. des grossh. Kunstinstituts Sept. 36; Dresd. akad. KA. 37; Münch. d. allg. u. histor. KA. 68; Brüsseler Carton-A. 64.
2. Die Gemälde des Schiller-Zimmers im Schloss zu Weimar. Figuren in ¾ Lebensgrösse.
a) Zu Seiten der Tür aus der Bibliothek links: 3 Bilder zum „Fiesco“, rechts: 3 Bilder zum „Don Carlos“.

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b) An der Hauptwand zu Seiten des Kamins: 3 Bilder zum „Wallenstein“ u. 3 Bilder zur „Braut v. Messina“.
c) Zu Seiten der Entréetür: 3 Bilder zu „Maria Stuart“ u. 3 Bilder zur „Jungfrau v. Orleans“.
d) Zwischen den Fenstern: 3 Bilder zum „Wilhelm Teil“.
e) Im Fries über jeder Tür u. in dem über den Fenstern je 3 Bilder zu den Balladen: „Ritter Toggenburg“, „Gang nach dem Eisenhammer“, „Graf v. Habsburg“ und „Kampf mit dem Drachen“.
f) Auf sechs senkrechten Arabeskenstreifen: die Compositionen zur „Glocke“.
g) In der Mitte der Hauptwand: „Die Huldigung der Künste“. Der Genius führt die Herrscherin und Beschützerin des Landes in den Musenkreis.
Sämmtliche Entwürfe u. Cartons sind von B. Neher, der fast alle auch al fresco ausführte. Die drei Tellbilder der Fensterwand u. die Friesbilder über „Maria Stuart“ u. „Braut von Messina“ hat C. Kögl aus München (gest. zu Leipzig 1845), die Buder zur „Glocke“ u. die Masken August Könitzer aus Neustadt a. d. Orla mit Kögl’s Hilfe gemalt, während die Ornamente teils von Hummel u. Thon, Schülern Preller’s, teils von Hütter in Weimar u. Witter aus Hamburg in Wachsfarben hergestellt wurden. Das Schiller-Zimmer ward im Winter 1839–40 vollendet. (Die Fresken des Schiller-Zimmers im grossh. Residenzschloss zu Weimar gest. von Wilh. Müller. 1842. fol.)
3. Die Gemälde der „Goethe-Galerie“ im Schloss zu Weimar.
a) An der durch eine Tür geteilten Hanptwand je ein Bild zum ersten und zweiten Teil des „Faust“.
b) Unter dem ersten Hauptbilde aus dem ersten Teil des „Faust“ in drei Friesbildern die Balladen „Der Zauberlehrling“, „Der Erlkönig“ u. „Der König in Thule“.
c) An den Seiten dieses Wandteils auf zwei verticalen Pilasterstreifen von schwarzem Grunde: „Prometheus“ u. „Meine Göttin“.
d) Ueber dem zweiten Hauptbilde aus „Faust’s“ zweitem Teil als Friesbilder die Balladen „Der Fischer“, „Der neue Pausias“ u. „Der Gott u. die Bajadere“.
e) In den Verticalstreifen links „Ganymed“, rechts „Wanderers Sturmlied“.
f) In den schmalen Bildfeldern, die jede Seitenwand beider Türen bot, zwei Bilder zum „Götz“ u. zwei Bilder zum „Egmont“.
g) Im Fries über den Seitentüren vier Bilder zur „Iphigenie in Tauris“.
h) In den Friesstücken über den drei Fenstern, jenen über den Türen entsprechend, Darstellungen aus „Pandora“.
i) Von den drei Pfeilerwänden zwischen den Fenstern enthalten die beiden äussersten zwei Bilder aus „Tasso“, der mittlere zeigt „Hermann u. Dorothea am Brunnen“. Das Friesbild über dem letztern ist der einsam verzweifelnde „Werther“, über jenen „Wilhelm Meister“, der Mariannen sein Puppenspiel weist, und der „Harfner u. Mignon".
Auch in der Goethe-Galerie sind sämmtliche Bilder Schöpfungen Neher’s, der auch die meisten al fresco malte, während die der Seitenwände u. einige Friesbilder von Kögl, die Scene aus „Hermann u. Dorothea“, sowie „Tasso mit Antonio“ von Gustav Jäger, die reliefartigen Friesbilder über den Fenstern von Leutemann, einem Schüler Neher’s, u. die Genien im Plafond, sowie die Sockelfiguren von Sixt Thon ausgeführt wurden. Die Decoration, Stuckornamente u. gemalten Guirlanden sind eine Arbeit Hütter’s in Weimar. Die Fresken der Goethe-Galerie wurden erst 1846 fertig.
Vgl. Schorn, L. v. „Die Malereien im neuen Schlossflügel zu Weimar“ in Weimar’s Album zur vierten Säcularfeier der Buchdruckerkunst am 24. Juni 1840. Weimar, gr. 8. (Dabei eine Scene aus „Maria Stuart“ u. eine aus der „Jungfrau v. Orleans“ in Umrissstichen von W. Müller). – Schöll, Ad. „Weimar’s Merkwürdigkeiten“. 1847. – B. Neher’s „Fresken im Schiller- u. Goethe-Zimmer des grossh. Residenzschlosses zu Weimar“. Mit Text von W. Lübke. 20 Bll. nach den Orig.-Cartons phot. von Fr. Hanfstängl. Stuttg., W. Spemann (jetzt Berlin). fol.

III. Cartons u. Zeichnungen.[Bearbeiten]

1. Die Wiedererkennung u. Versöhnung Joseph’s mit seinen Brüdern. Carton, den er als Schüler des Cornelius nach Naturstudien gezeichnet – Münch. ak. KA., Oct. 1826. Im selben Jahr in Stuttgart ausgestellt.
2. Kopf einer j. Römerin, nach links gewendet. Bez. (auf dem Untersatz): Rom 1829. h. 0,33, br. 0,18.
3. Kopf einer j. Römerin en face. Bleiz. Bez. (auf dem Untersatz): Rom 1831. Rund, Durchm. 0,23.
2 u. 3 aus der Samml. F. Otto in Halle auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 15. u. 16. Oct. 95.
4. Carton zur Freske für das Isartor „Einzug Kaiser Ludwig des Bayern in München nach dem Siege bei Ampfing 1322“. Der Carton war bereits im Januar 1834 fertig. Die Farbenskizze besass die Wittwe des Historienmalers Prof. M. Echter in München.
5. Graf Eberhard’s v. Württemberg Klage um seinen in der Schlacht bei Döffingen gefallenen Sohn Ulrich. Zeichnung, während eines kurzen Aufenthalts Neher’s in Stuttgart entworfen.
6. Zwei Scenen aus der „Braut von Messina“ (Anfang u. Ende). Im Kupferstich in Schorn’s „Kunstblatt“ 1839.
7. Entwürfe zu den von Frl. Angelica Facius modellirten, von Burgschmiet in Nürnberg gegossenen Reliefs der drei Bronzetüren zur Goethe-Galerie im Schlosse zu Weimar. – Ausstellung des grossh. Kunstinstituts, Sept. 1840.
8. Federzeichnung zu Goethe’s Ode „Meine Göttin“. Gest. von W. Müller in Schorn’s „Kunstblatt“ 1841.
9. Zeichnungen der Fresken des Schiller-Zimmers. Nach den Federzeichnungen des Meisters in getreuen Facsimiles gest. von Wilh. Müller. Weimar u. Leipzig 1842. fol. (6 Lief. zu 4 Bll.)
10. Zusammenstellung einiger Momente aus Goethe’s „Faust“. Carton. – Dresd. ak. KA. 45.

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11.–14. Die Cartons zu „Meine Göttin“ und „Ganymed“, „Prometheus“ u. „Wanderers Sturmlied“. – Dresd. ak. KA. 44; Münch. KA, eröffnet 25. Aug. 1845. Dieselben vier u. ein Carton zum 2. Teil des „Faust“: Münch. allg. u. hist. KA. 58.
15.–64. Die Cartons (49) zu den anderen im Schiller-Zimmer und in der Goethe-Galerie ausgeführten Frescogemälden (im Ganzen 53 Cartons).
11–84 sind Eigentum des Museums zu Stuttgart. Mehrere dieser Cartons befanden sich auf der Brüsseler KA. 60, auf der dortigen Carton-A. 64 u. auf der Pariser WA. 67.
65. Vier Bll. Darstellungen zu „Wallenstein“. Gez. von B. Neher, gest. von W. Müller, fol. u. qu. fol.
66. Zwanzig Bll. Zeichnungen (Studien u. Entwürfe) zu den Wandgemälden der Goethe-Galerie im Schlosse zu Weimar. Blei u. Feder. E: Nat.-Gal. Berlin, angek. 1893.
67. Der neue Pausias. Aquarell. Lithogr. im K. Ludwig’s-Album. 1850.
68. Schiller’s Lied von der Glocke in 40 Blättern bildlich dargestellt von Bernh. Neher. Nach den Entwürfen des Meisters zu den Wandgemälden im Schlosse zu Weimar, auf Holz gez. von H. Leutemann, geschnitten von J. G. Flegel. Mit einem Vorworte von Carl Vogel. Leipzig 1855. fol.
69. Erlkönig. Nach Goethe’s Ballade. Fresco im Goethe-Zimmer des Schlosses zu Weimar. Gest, von Ed. Eug. Schäffer. gr. qu. fol. Leipz. KV.-Bl. f. 1846.
70. Die Schlussscene zum zweiten Teil des „Faust“. Holzschn. in der „Illustr. Z.“ 1874.
71. Dr. L. v. Schorn, Kunstforscher, Brustbild. Zeichnung 1829. Gest. von J. C. Thaeter. fol.
72. Obermedicinalrat Köstlin. Zeichnung. Lith. von C. Pfann.
73. Entwurf zur Medaille auf Staatsrat Ludwig, den Leibarzt König Wilhelm’s v. Württemberg.
74. Cartons zu den Glasgemälden in der alten protestantischen, in den Jahren 1840–42 von K. A. Heideloff restaurirten Stiftskirche zu Stuttgart.
1) Obere Hälfte des ersten Chorfensters: Die Gläubigen des alten Bundes, David, Moses, Jesaias, Maleachi, sehen der Ankunft des Messias entgegen; Die heilige Nacht; Der Engel Gesang.
2) Untere Abteilung des ersten Chorfensters: Ungehorsam der ersten Eltern; Mariä Verkündigung.
3) Schlussteil des ersten Chorfensters: Fortsetzung der Gläubigen des alten Bundes, Abel, Abraham.
4) Obere Abteilung des dritten Chorfensters: Die Auferstehung Christi; Die Evangelisten als Zeugen der Auferstehung u. ein Engel mit den letzten Worten des Heilandes: „Siehe ich bin bei euch alle Tage“ etc.
5) Untere Abteilung des dritten Chorfensters: Erlösung der Gerechten des alten Bundes aus der Vorhölle; Das Vorbild der Auferstehung im alten Bunde.
6) Schlussteil des dritten Chorfensters: Ausgiessung des heil. Geistes. (Paris. WA. 67.)
7) Obere Abteilung des vierten Chorfensters: Pfingstpredigt. (Berl. Jub.-A. 86); Petri Befreiung aus dem Gefängnisse. – Par. WA. 67.
8) Untere Abteilung des vierten Chorfensters: Der erste Märtyrer Stephanus am Boden liegend, die Fahne in der Rechten; Pauli Bekehrung. (Par. WA. 67); Himmlische Mitwirkung beim Wachstum des Evangeliums.
9) Orgelfenster, von K. Wilhelm 1852 persönlich bestellt, im selben Jahre vollendet: Die heil. Dichtkunst (David) u. die Kirchenmusik (die heil. Caecilie).
10) Obere Abteilung des fünften Chorfensters: Das letzte Gericht (Berl. Jub.-A. 86).
11) Untere Abteilung des fünften Chorfensters: Fortsetzung des Gerichtes: Die klugen u. die törichten Jungfrauen. (Abt. „Kunst f. Alle“ I. 1886.)
12) Obere Abteilung des Chormittelfensters: Christi Versöhnungsopfer am Kreuze.
13) Untere Abteilung des Chormittelfensters: Grablegung.
14) Der Carton des sechsten u. letzten Chorfensters mit der „Anbetung des Lammes“ (Abb. „Kunst f. Alle“ I. (1886), von Verehrern des 1879 verstorbenen Prälaten von Kapff bestellt, wurde 1883 von Neher vollendet, aber erst nach dessen Tode in Glas ausgeführt. Von diesen Cartons, welche der Meister als Hauptwerk seines Lebens betrachtete, wurden die der fünf ersten Fenster schon auf Antrag Prof. Haeberlin’s, der des sechsten später für das Museum zu Stuttgart angekauft. Er befand sich auf der Berl. Jub.-A. 86.
Die Glasgemälde in der Stiftskirche hat Joseph Scherer, die architektonischen u. ornamentalen Einrahmungen an den Fenstern C. F. Beisbarth ausgeführt.
75. Cartons zu Glasgemälden in der von Leins gebauten Johanniskirche zu Stuttgart.
1) Obere Abteilung des Chormittelfensters: Christi Tod am Kreuze.
2) Das letzte Abendmahl, als Predelle.
1) u. 2) auf Bestellung des Geh. Hofrats Dr. Jul. Jobst 1876 vollendet.
76. Carton zu einem Glasgemälde für die St. Leonhardskirche zu Stuttgart: Segnender Christus u. die vier Evangelisten. Gestiftet vom verstorbenen Hofebenisten Wirth. 1863.
77. Cartons zu den vom Könige Karl bestellten Fenstern des alten Schlosses in Stuttgart. In der Mitte: „Die Anbetung der heil. drei Könige“, auf den Seiten: „Graf Georg u. Herzog Christoph mit je ihren Namenspatronen“. 1866.

(Vgl. A. Wintterlin „Württembergische Künstler in Lebensbildern. Mit 22 Bildnissen in Holzschnitt.“ Deutsche Verlags-Anstalt Stuttg. 1895.)