Boetticher:Neureuther, Eugen Napoleon

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Neumann, Julius Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1898) von Friedrich von Boetticher
Neureuther, Eugen Napoleon
Neustätter, Louis
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[142] Neureuther, Eugen Napoleon, Maler, Zeichner, Radirer u. Lithograph, geb. zu München am 13. Januar 1806, gest. daselbst am 23. März 1882, erhielt den ersten Unterricht von seinem Vater, dem Maler Ludwig N., besuchte 1823–30 die Münchener Akademie, anfangs in der Absicht, sich zum Landschaftsmaler auszubilden. Da aber mit dem Tode des Könige Max, 1825, [143] die Unterstützung des jungen Künstlers aufhörte, so folgte dieser, von Cornelius ermuntert, seiner Neigung für die Arabeskenzeichnung, die decorative Malerei überhaupt, auf deren Gebiet er Hervorragendes leisten sollte. So malte er im trojanischen Saale der Glyptothek, zum Teil nach Cornelius’schen Entwürfen, zum Teil nach eigenen Compositionen die Einfassung u. Blumengewinde zu den Fresken, führte im Wielandzimmer des Königsbaues den Fries zum „Oberon“ in Wachsfarben aus u. beteiligte sich mit Gerh. Sippmann an der Ausschmückung der Arkadeneingänge des Hofgartens, an denen er die Trophäen, Sippmann die Frucht- u. Blumengehänge herstellte. 1829–30 erschienen Neureuther’s „Randzeichnungen zu Goethe’s Balladen und Romanzen.“ 1830 begab er sich nach Paris, wo er zu den Juli-Revolutionsliedern Randzeichnungen schuf, die als „Souvenir du 29., 30., 31. Juillet“ erschienen, u. in den nächsten Jahren nach seiner Heimkehr, 1832–35, entstanden seine Zeichnungen zu den Werken deutscher Dichter, denen 1838 die Illustrationen zu Herder’s „Cid“ folgten. Als grössere Composition überraschte sein „Dornröschen“ nach Grimm’s Märchen, das, vom Künstler in Stahl radirt, als Münchener KV.-Blatt f. 1836 weite Verbreitung fand. 1838 war er in Rom, von wo er mit seinen „Erinnerungen an die Villa Mills u. die Villa Malta“ zurückkehrte, um seine Tätigkeit als Illustrator u. Radirer wieder aufzunehmen. Es entstand die Zeichnung zum silbernen Tafelaufsatz, den Augsburg u. der schwäbisch-neuburgische Kreis dem Kronprinzen Max zur Hochzeitsfeier dargebracht, u. die des grossen Münchener Künstlerfestes 1840, welche beide von N. auch radirt wurden. In den Jahren 1848–56 wirkte er als künstlerischer Leiter der kgl. Porcellanmanufactur zu Nymphenburg und 1868–77 als Lehrer u. Professor an der Kunstgewerbeschule zu München, neben welchen amtlichen Tätigkeiten seine Productionskraft ungeschwächt fortdauerte. Er schuf auch ferner nicht nur Oelgemälde, Federzeichnungen u. Radirungen zu Märchen- u. anderen Dichtungen, sondern beteiligte sich sogar in bereits vorgerückten Jahren persönlich bei Ausführung der Deckenmalerei im Treppenhause des von seinem Bruder Gottfried erbauten Münchener Polytechnicums, dessen Façadenschmuck in Sgraffito er auch entworfen.

Die mit einem * bezeichnten Bilder befanden sich 1883 auf der 16. Sonder-Ausstellung der Berliner Nat.-Galerie, welche Werke von E. Neuenreuther, A. Dressler, A. Lier u. A. Sybel enthielt.

I. Oelgemälde u. Oelskizzen.[Bearbeiten]

1. Baumstudie. Bez: Ariccia 1837. h. 0,28, br. 0,37.
2. Peter v. Cornelius unter seinen Schülern u. Kunstgenossen an der Tafel. Unter den Künstlern namentlich Klenze, Gärtner, Schwanthaler, Rottmann, Peter Hess u. Kaulbach. In monochromem Sepiaton ausgeführt. Bez: F. Neureuther 1861. h. 0,73, br. 1,01. E: Schack-Galerie, München. – Münch. KV., August 61.
3.* Die weisse Weihnachtsrose, nach dem Gedichte von Hermann Lingg. h. 0,47, br. 1,19. – Lepke’s Berl. K.-Auct.,20. Nov. 83, wo die Bildgrösse 0,38:1,21 angegeben war.
4.* Die Lotosblume, nach Heine. h. 0,47, br. 1,19. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 20. Nov. 83 (hier 0,38:1,21).
5.* Gebirgslandschaft. Composition. h. 0,45, br. 0,46.
6.* Italienische Berglandschaft. h. 0,33, bi. 0,48. Eine „Römische Landschaft mit Staffage“, h. 0,34, br. 0,50, war auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 20. Nov. 83.
7. Ital. Landschaftsstudie mit Staffage. h. 0,39, br. 0,29.
8. Röm. Landschaft mit Ruinen. h. 0,34, br. 0,44.
9.* Maibowle. Grau in Grau. h. 0,54, br. 0,72.
10.* Rheinwein. Grau in grau. h. 0,64, br. 0,72.
11.* 12.* Fischerlisl am Schliersee; Dachauerin. Oelstudien.
7–12 Lepke’s Berl. K.-Auct., 20. Nov. 83.
13. „Das Waldfräulein“, nach Zedlitz, h. 0,56, br. 0,47.
Die Bilder 3–6, 9 u. 10–12 waren zur Zeit der Ausstellung 1883 noch Eigentum der Frau J. Neureuther in München.
14. Die Fabrik v. Cramer-Klett in Nürnberg, im Auftrage des Besitzers gemalt. – Münch. d. allg. u. histor. KA. 58.
15. „Die Nonne“. Nach Uhland’s Ballade. Während die Nonne sterbend vor dem Muttergottesbilde niedersinkt, schwebt die Seele ihres Geliebten als Engel zu ihr herab. Bez: E. Neureuther 1862. h. 1,03, br. 0,83.
16. Erinnerung an die Villa Mills auf den Ruinen der Kaiserpaläste in Rom. Bez: E. Neureuther 1863. h. 0,75, br. 1,01.
17. Maria mit dem Kinde in einer Frühlingslandschaft. Bez: E. Neureuther 1865. h. 1,39, br. 0,87.
18. Aus „Hermann u. Dorothea“. Hermann von seiner Mutter belauscht. Bez: E. Neureuther 1865. h. 0,63, br. 0,80.
19. Der Traum der Rezia. Bez: E. Neureuther. h. 0,97, br. 1,20.
15–19 E: Schack-Galerie, München.
20. Entwurf zu einem Denkmal für König Maximilian II. v. Bayern. – Pariser WA. 67.
21. „Des Pfarrers Tochter von Taubenheim“. – Münch. Local-A. 73.
22. Uhland’s Bauernregel. E: Stadt-Museum Stettin, Geschenk des Kaufm. Stolting.

II. Zeichnungen, Aquarelle.[Bearbeiten]

1.* Zehn Bll. Randzeichnungen zu Goethe’s Balladen u. Romanzen:
Der getreue Eckart;
Der Gott u. die Bajadere;
Der König in Thule;
Mailied;
Haidenröslein;
Hochzeitslied;
Der Totentanz;
Erlkönig;
Es war einmal ein König (aus dem Faust);
Der untreue Knabe.
Erfunden 1829. Aquarellirt 1881–1882.
2.* Drei Bll. Randzeichnungen zu Goethe’s Balladen u. Romanzen: Vanitas vanitatum vanitas; Der Schatzgräber; Die Spinnerin. Erfunden 1830. Aquarellirt 1881–1882.
3.* Der Harfner. Erfunden 1839. Aquarellirt 1881–1882.
4.*–35.* Zweiunddreissig Bll. Zeichnungen meist Blei u. Feder:
David d’Angers 1830;
Strickende Bäuerin, 1835;
Arabeskenfries mit Figürlichem (Feder u. Sepia), 1836;
Erinnerung an Starnberg, Landschaft u. Figürliches in Arabeskenumrahmung, 1836;

[144]

Pifferaro, 1837;
Motiv aus der Villa Doria-Pamfili in Rom (Blei), 1837;
Zwei Bll. Bayrische Bauerntypen (Blei), 1837;
Waldstudie aus der Umgegend von München (Blei), 1841;
Entwurf zu einem Silberpocal, 1842;
Entwurf zu einem Tafelaufsatz, dem Kronpr. Max als Hochzeitsgeschenk von den Bürgern Augsburg’s, 1842;
Ein Alpenjäger, 1842;
L. Schwanthaler, Bildhauer, 1847;
W. Kaulbach, 1849;
Entwurf zu einem Ofen von Porcellan u. Thon (Aquar. u. Feder), 1851;
Entwurf zu einem phantast. Gascandelaber, Motiv aus dem Schatzgräber von Goethe (Feder), 1861;
Idyll im Mühltale bei München (Aquarell), 1856;
Waldiger Felshang, Staffage Jäger (Aquarell), 1856;
Im Kiental am Ammersee (Aquarell), 1856;
Aschenbrödel (Aquarell), 1861;
Dornröschen (Aquarell), 1862;
Ansicht der Villa Mills am Palatin in Arabeskenrahmung, Entwurf in Sepia u. Tusche zu einem Wandgemälde, 1865;
Auf der Menterschwaige (Feder, Tusche u. Sepia), 1867;
Oberaudorf (Feder, Tusche u. Sepia), 1873;
Friedhof zu Starnberg (Feder, Tusche u. Sepia), 1873;
Illustration zu Schiller’s Ritter Toggenburg (Feder, Tusche u. Sepia), 1873;
Wie einer auszog das Gruseln zu lernen (Feder), 1876;
Hänsel u. Gretel (Aquarell), 1881;
Rumpelstilzchen (Aquarell), 1881;
Italienerin mit Kind am Lago di Nemi (Aquarell) 1881;
Phantastischer Aufzug von Kobolden (Feder), 1881.
1–35 waren 1883 noch Eigentum der Frau J. Neureuther in München. Mehrere dieser Blätter befanden sich auf Lepke’s Berliner K.-Auct., 20. Nov. 83.
36.*–56.* Einundzwanzig Bll. Zeichnungen, meist Blei u. Feder:
Italiener in einer römischen Ruine (Sepia u. Feder);
Ital. Familienscene im Fleischerladen (Sepia u. Feder);
Schneewittchen (Sepia);
Humoristischer Arabeskenfries (Aquar. u. Sepia);
Lesender Knabe;
Zeichnender Knabe;
v. Liphart;
Hofsänger Kraus;
Bayrischer Gebirgsbauer;
Entwurf zu einem Denkmal für König Max v. Bayern;
Ladenmädchen;
Zwei Studien zu „Sängers Fluch“;
Dr. S. Lichtenstein u. Kupferstecher Rohrdorf;
Pilasterstreifen mit Blumen u. Ranken, Ornament (Blei u. Aquar.);
Drei Bll. An den Quellen in Starnberg;
Illustration zu Goethe’s „Erlkönig“;
Gottes Rat u. Scheiden;
Skizze zu einem Plafondschmuck:
Musicirende Putten (Aquarell).
36–56 waren 1883 noch im Besitz der Frau J. Neureuther in München, einige dieser Blätter auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 20. Nov. 83.
57. Bauernregel. Aquarell. Durch den Münch. KV. 1838 an Kupferstecher Montmorillon.
58. Fries mit Darstellungen aus Wieland’s „Oberon“. – 4 Bll. Entwürfe zu den Gemälden in der Münch. Residenz (Salon der Königin) in Friesform, Federzeichnungen, waren auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 20. Nov. 83.
59. Zeichnungen zu Herder’s „Cid“. 70 Randzeichnungen in englischen Holzschnitten. 1838, Stuttg., Cotta’sche Buchh. 4.
60.*–69.* Zehn Erinnerungsblätter an das Münchener Künstlermaskenfest im Jahre 1840 (Feder):
Maler Seibertz als Kunz v. d. Rosen mit Page;
Maler Spitzweg als Stadtschreiber v. Nürnberg;
Maler Gerhardt als Albrecht Dürer;
v. Waagen als Patricier;
Buchhändler Lentner als Pokalträger;
Maler Lichtenheld als Kaiser Maximilian;
Maler Halbreuther als Jäger;
Maler Ritter als Landsknecht;
Frau J. Neureuther als Patricierin;
Maler Preyer als Berggnome.
E: Kupferstich-Cabinet Berlin.
70. Erinnerung an die Villa Malta in Rom. Aquarell. h. 0,55, br. 0,66. E: Schack-Galerie, München.
71. Erinnerung an das Münchener Künstlermaskenfest von 1840. Gouache. – Münch. KV., Frühjahr 41.
72. Entwurf zu „Leonore“, Feder mit Tusche. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 20. Nov. 83.
73. „Der Nibelungen Not“. Mit Holzschnitten nach Zeichnungen von J. Schnorr v. Carolsfeld u. E. Neureuther. Text von G. Pfitzer. Stuttg. u. Tüb. 1843. gr. 4.
74. „Des Pfarrers Tochter von Taubenheim“, nach Bürger’s Ballade. Composition in fünf Bildern. Aquarell. Bez: E N (monogr) 1846. E: Dresd. Cab. der Handzeichn., Dr. Müllers Samml. – Münch. Glasp. 76.
75. „Der Wanderer“, nach Goethe. Aquarell. (K. Ludwig’s Album).
76. „Des Sängers Fluch“, nach Uhland. Mittelbild: Der alte Sänger mit dem getöteten Jüngling. Links: Der Einzug der beiden Sänger in die Königsburg. Rechts: Der alte Sänger mit der Leiche die Burg verlassend. Aquarell, bez. m. Monogr. u. 1846. h. 0,64, br. 0,40. E: Rudolphinum Prag, seit 1880.
77. „Des Pfarrers Tochter von Taubenheim“. Fünf Darstellungen in ornamentaler Einfassung. In der Mitte auf einer Schriftrolle der letzte Vers der Bürger’schen Ballade. Aquarell. 1853. h. 0,37, br. 0,27. Aus der Samml. Dr. Arnstein auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 14. Januar 90 ff.
78. Bilder zu Fr. v. Schiller’s Balladen u. Liedern, entworfen von Eugen Neureuther für die Decoration des k. Odeonssaales in München am 10. Nov. 1859. 15 Holzschnitte mit Arabeskeneinfassung in Golddruck, kl. fol.
1) Punschlied.
2) Der Jüngling am Bache.
3) Pegasus im Joche.
4) Die Bürgschaft.
5) Die Kraniche des Ibycus.
6) Der Gang nach dem Eisenhammer.
7) Würde der Frauen.
8) Die Schlacht.
9) Columbus.
10) Der Handschuh.
11) Der Ring des Polykrates.
12) Die Teilung der Erde.
13) Hoffnung.
14) Hero u. Leander.
15) Der Tanz.
München, Mey & Widmayer 1860.
79. „Das Mädchen aus der Fremde“. Aquarell. (Aus dem Cyclus der 25 Teppiche für den Odeonssaal am 10. Nov. 1859.) – Dresd. ak. KA. 60; Münch. KV. Jan. 61.
80. Märchen von der Gänsemagd. – Münch. KV. 60 u. 78.
81. Partie von Ariccia mit reicher Staffage. Aquarell. – Dresd. ak. KA. 60; Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
82. Park aus der Villa Doria-Pamfili in Rom, nebst zwei aufsteigenden Ornamenten mit Vignetten. Aquarell. – Münch. KV. 61. Ein Aquarell „Erinnerungen an Rom“: Kölner allg. u. histor. KA. 61.
83. Burg Hohenschwangau. Aquarell. – Münch. KV. 61; Dresd ak. KA. 61.
84. Wanddecoration: Aussicht auf München. Aquarellirte Zeichnung.

[145]

85. Winddecoration: Scenen aus „Hermann u. Dorothea“. Aquarell.
86. Illustration zur „Lotosblume“ von Heine. Aquarell.
87. „Ein Stündlein wol vor Tag“, nach Mörike. Aquarell.
81–87 Lepke’s Berl. K.-Auct., 20. Nov. 83.
88.* „Schneewittchen“. Aquarell. 1862. E: Nat.-Gal. Berlin.
89. „Schneewittchen“. Feder- u. Sepiaz. mit Weiss gehöht. h. 0,66, br. 0,49. – Heibing’s Münch. K.-Auct., 11. Januar 93 ff.
90. Federz. zum „Froschkönig u. d. eiserne Heinrich“. – Münch. KV., Anfang 77.
91. Der Würmsee mit der Sage von der Fischerlise. Aquarell. E: Aquarell-Samml. Jacob Holzinger, Augsburg.
92. Nymphen baden im Würmsee bei Mondschein. Mit Arabesken eingefasst. Aquarell. h. 0,12, br. 0,35. Aus der Samml. F. Otto in Halle auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 15. und 16. Oct 95.
93. „Der König in Thule“. Federz. h. 0,135, br. 0,115.
94. Kinder im Garten, auf verschiedene Weise beschäftigt. Federz. h. 1,195, br. 0,26.
95. „Der Erlkönig“. Federz. h. 0,22, br. 0,305. - Helbing’s Münch. K.-Auct., 2. April 94 ff.
93–95 Helbing’s Münch. K.-Auct., 27. Juni 92 ff.
96. Am Königssee. Aquarell. h. 0,45, br. 0,325. – Helbing’s Münch. K.-Auct., 2. April 94 ff.
97. Faust u. Mephisto in Auerbach’s Keller. Arabeske. Federz. h. 0,34, br. 0,23. Kam aus der Samml. Egid Kobell in die Samml. Becker v. Bobersberg u. aus dieser auf Bangel’s Frankf. K.-Auct., 15. Sept. 91.
98. Götz v. Berlichingen, nach Goethe. Mit Holzschnitten. 4. Stuttgart.

III. Orig.-Radirungen.[Bearbeiten]

1. Die Nymphe des Brunnens, nach Musaeus, 1835. kl. 4.
2. Oriental. Dame auf dem Sopha, dabei ihre Dienerin. Kl. Arabeske. 1835. 8.
3. Bauernhochzeit. Kl. Arabeske. Oben der Tanz vor dem Wirtshause, unten die Kahnfahrt 1835. 8.
4. „Leonore“, nach Bürger’s Ballade, 1835. fol.
5. „Des Pfarrers Tochter von Taubenheim“, nach Bürger, 1835. fol.
6. „Dornröschen“, nach Grimm’s Märchen. Münch. KV.-Bl. f. 1836. imp. fol.
7. Das Octoberfest in München. Arabeske, in der Mitte als Hauptscene das Pferderennen. 1837. kl. 4.
8. Ansicht von München von Neuberghausen aufgenommen, umgeben von vier Einzelbauten in Arabesken. 1838. qu. fol.
9. Der wilde Jäger, nach Bürger. 1838. fol. Die Aquarellz. kam durch den Münch. KV. 1838 an J. H. Mertens in München.
10. Bauernregel, nach Uhland. fol.
11. „Heute rot, morgen tot“, nach Körner, fol.
12. „Schön blau ist der See“, Arabeske, oben Gebirgslandschaft, unten ein Schiffer im Kahn, links eine Senne, rechts eine Sennerin. kl. fol.
13. Zwei Bll. Kinderfriese: Zug nach links, auf einem Wagen die allegor. Figur des neuen Stils ziehend; Zug nach rechts, Kinder tragen Malrequisite, Pokale etc., eines sogar „Neureuther’s Radirungen“. Zu einem Bl. durch lithograph. Arabesken verbunden, schmal qu. fol.
14. Kupferplatte u. Scheidewasser. 1839. kl. fol. Humoristische Arabesken zu Buddeus’ Album.
15. Grossblättrige Pflanzen u. Schilfgewächse, im Hintergr. München u. die Zugspitze. 1840. kl. qu. 8.
16. Am Morgen nach dem Maskenfeste. Ein Künstler (Maler Ernst Richter) noch im Costüm vor der Staffelei sitzend, von Traumgebilden umschwebt. 1840. kl. qu. fol.
17. Die Verleihung des Künstlerwappens an Albrecht Dürer durch Max I. (Maskenfest der Künstler 1840). roy. fol. Vereinsbl. des Dürer-V. f. 1843–44.
18. Das Titelblatt zum Album Deutscher Künstler in Original-Radirungen. Bez. m. Monogr. 1841. Düsseldorf.
19. Das Lochner’sche Hans in Starnberg am Würmsee. 1841. qu. fol.
20. Familie Neureuther. Drei Kinder an einem Tische spielend, dahinter links die Mutter u. das kleinste Kind, rechts im Hintergr. der Meister. Halbfig. 1843. schmal qu. fol.
21. Der Christbaum mit den Malern. Titel zum 1. Heft des Radirclubs. 1843. qu. 4.
22. Das Mädchen mit Katz u. Hund. 1843. kl. qu. fol. (Radirclub).
23. Amor ein Fass flössend, das von Gnomen durch Weinranken angehalten wird. kl. qu. 4. (Radirclub).
24. Der Angler am Weidenbaum, Landschaft von St. Emeran. kl. qu. 4. (Radirclub).
25. „Des Pfarrers Tochter von Taubenheim“, nach Bürger’s Ballade 1844. (Mit teilweiser Benutzung einzelner Bilder aus der Darstellung vom J. 1836, doch in veränderter Composition). fol.
26. „Das Waldfräulein“, nach Zedlitz, roy. fol. Münch. KV.-Bl. 1845.
27. Pokal mit Liebespaar, als Deckelknopf Amor auf dem Kopf stehend. 1845. schmal kl. 16.
28. Trinkhorn in Form eines Ziegenbocks. 1845. kl. 16.
29. Pokal mit harfespielendem Sänger, mit der Aufschrift: „An das Vaterland“, kl. 16.
30. Ein Römer unter Blumen, darüber Geistersang. kl. 16.
31. Auf der Erde schlafendes Kind (Caroline Lange) bei seinen Spielsachen, kl. 8.
32. Der Tafelaufsatz für den Kronprinzen Max. 1845. fol. (Mit Arabeskenfassung in lithogr. Golddruck, oder auch ohne denselben erschienen.)
33. Die Praterinsel, im Hintergr. rechts die Frauentürme. kl. qu. 8. Vignette für den 1845 bei Lange in Darmstadt erschienenen Titel zu den Radirungen Neureuther’s. gr. fol.
34. Pokal mit dem Gedichte „Offene Tafel“ von Goethe. 1846. fol.
35. Schnadahüpfeln zwischen Arabesken, in der Mitte ein Liebespaar auf einer Holzbank. 1846. qu. 8. Abb. des Titelblatts in Pecht’s „Gesch. der Münch. Kunst im 19. Jahrh.“
36. Ein Weinfass mit der Aufschrift „Dom Dechant“ zwischen scherzenden Gnomen und Nixen. 1846. kl. qu. 4.

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37. Weinkelternde Gnomen, Elfen im Mondschein umtanzen das Fass. 1846. kl. qu. 4. Gegenstück zum Vor.
38. Die verliebten Buab’n, nach Fr. v. Kobell. 1846. fol.
39. Die Almros’n, nach dems. 1846. fol.
40. Scheiben-Schütz’n-Lied, nach dems. 1846. fol.
41. „Oft hängt grad in an Augenblick – An Mensch’n sei Schicksal und sei Glück“. Nach dems. 1846. fol.
42. Fünf Arabesken mit Scenen aus Kobel’schen Gedichten für Wandfüllungen, qu. fol.
43. Titelblatt zu einem Kochbuch: Oben eine Tafel mit Zechern, unten die Köchin mit Mägden in der Küche. 1846. gr. 8.
44. Aschenputtel, nach dem Märchen der Gebr. Grimm, roy. fol. Rhein. KV.-Bl. 1847.
45. Ein schlafender Sänger von Elfen belauscht 1847. kl. 16.
46. „Der König in Thule“, nach Goethe. Arabeske. 1847. kl. fol.
47. Zum Eingang, nach Pocci’s Gedicht, kl. fol. Für Scherer’s „Deutsches Kinderbuch“.
48. Das Schloss am Meer. 1847.
49. „Ein jedes Ding hat seine Zeit in unserm Lebenslauf“. 1848. kl. fol.
50. Christkindlein: „Euch will ich alles Gute bescheren“. 1848. kl. fol.
49 u. 50 für Scherer’s Kinderbuch.
51. Ein Pokal, kl. 16., u. die Arabeske für denselben mit dem Bildn. des Reichsverwesers, Erzh. Johann, zwischen den allegor. Figuren der Städte Frankfurt u. Wien. kl. qu. fol. Beide Platten auf einem Bl.
52. Ein grosser Henkelkrug mit den auf ihm als Verzierung angebrachten Medaillons von Uhland, Klopstock, Wieland, Lessing. J. P. Richter, Schiller u Goethe. 1848. kl. qu. fol.
53. Ein Künstler-Pokal, darüber die an ihm angebrachten Darstellungen: Carneval 1835, Sonnenwende auf Schwanthaler’s Burg, Carneval 1840 u. Maifest in der Menterschwaige. 1850. kl. qu. fol.
54. Goethe’s „Wanderer“, nach N.’s eignem Aquarell im K. Ludwig’s-Album. gr. fol.
55. Die Wasserlilie, nach Heine. 1848. kl. fol.
56. „Das Blatt im Buche“, nach A. Grün. 1848. kl. fol.
57. „Nachbarhaus“, nach K. R. Tanner’s Gedicht. 1852. kl. fol.
58. „Der Blumen Rache“, nach Freiligrath. 1852. kl. fol.
59. „Memento mori!“ (Der Tod unter dem Tannenbaum u. der Knabe) nach Georg Scherer. 1852. kl. fol.
60. „Im wunderschönen Monat Mai“, nach Heine. 1852. kl. fol.
55–60 für Fr. Hoffmann’s Volkskalender in Stuttgart.
61. „Das Veilchen“, nach Goethe. Arabeske. 1852. kl. fol. Gegenstück zum „König in Thule“.
62. „Die Nonne“ von Uhland. Nach dem eignen Gemälde in der Schack-Galerie. 1866. kl. fol.
63. Fischefangen u. Vogelstellen verdirbt so manchen Junggesellen. Humoreske in Medaillonform. kl. 4.
64. Der Pokal mit den Riesen u. Zwergen. kl. fol.
65. Staatswirtschaft. Reiche Arabeske mit den Versen Wackernagel’s: Wenn sich der Kessel stösst am Topf etc. 1849. Plattengr. h. 0,17, br. 0,24.
66. „Des Mädchens Klage“, nach Schiller, h. 0,12, br. 0,08.
67. Fünf Vignetten auf einer Platte, in der Mitte eine Tulpe, in deren Kelche ein Mädchen mit Handspiegel. h. 0,21, br. 0,16.
68. Mädchen (des Meisters Töchterchen Sophie) mit Puppe. h. 0,11, br. 0,09.
69. Bacchusknabe mit einem Fass Johannisberger den Rhein herabflössend. h. 0,10, br. 0,15.
70. Der Pokal mit der Stadt München im Hintergr. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 9. Juni 94 u. ff. Tage.

IV. Radirungen nach anderen Meistern.[Bearbeiten]

1. Das 10. Kuppelbild der alten Pinakothek: Correggio umgeben von seinen Schülern. Nach Cornelius, 1838. 4.
2. Das 16. Kuppelbild der alten Pinakothek: Claude Lorrain umgeben von Zephyr, Amor u. Psyche. Nach Cornelius, 1838. 4.
3. Das Leben Christi. Zusammenstellung verschiedener Bilder zu einem Tableau. (In der Mitte die Kreuzigung nach Cornelius, unten das Abendmahl nach L. da Vinci), roy. fol. (Lange, Darmstadt).
4. Kinder, Soldaten spielend, nach W. Kaulbach. kl. fol.
5. Das Kind an der Himmelspforte, nach W. Kaulbach. kl. fol.
6. Fuhrmannslied, nach Schwind, 1847. kl. fol.
7. Die verlassene Mühle, nach Schwind, 1847. kl. fol.
8. Das bucklige Männlein u. die Köchin, nach Schwind, 1848. kl. fol.
4–8 für Scherer’s Kinderbuch.
9. Gruppe aus dem babylon. Turmbau, nach W. Kaulbach. 1854. gr. 8.
10. Harlaching nächst München, nach einer Zeichn. von G. Dillis vom J. 1789, radirt 1865. qu. 4.
11. Sikyon, nach Carl Rottmann. gr. qu. fol.
12. Olympia nach Carl Rottmann. gr. qu. fol.
11 u. 12 f. Lützow’s Zeitschr. f. b. Kunst 1869.
13. Das Schlachtfeld von Marathon, nach Carl Rottmann. gr. qu. fol.

V. Lithographien.[Bearbeiten]

1. Ansicht der Stadt Bamberg vom Kleebaumskeller. 1822. gr. qu. fol.
2. Randzeichnungen zu Goethe’s Balladen und Romanzen. 5 Hefte. München 1829–1839. gr. fol.
Erstes Heft 1829:
1) Titelblatt (Jugendspiele).
2) Widmung an Goethe.
3) Haidenröslein.
4) Der König in Thule.
5) u. 6) Legende.
7) Mignon’s Sehnsucht.
8) u. 9) Das Blümlein Wunderschön.
10) u. 11) Der Totentanz.
Zweites Heft 1829:
12) Titelblatt.
13) und 14) Der Gott u. die Bajadere.
15) Der Sänger.
16) Vor Gericht.
17) Schäfers Klagelied.
18) Erlkönig.
19) u. 20) Der untreue Knabe.
Drittes Heft 1829:
21) Titelblatt.
22) Mailied.
23) Der Fischer.
24) u. 25) Hochzeitslied.

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26) Die wandelnde Glocke.
27) Der getreue Eckart.
Viertes Heft 1830:
28) Titelblatt.
29) Die Spinnerin.
30) u. 31) Der Janggesell und der Mühlbach.
32) Adler u. Taube.
33) Vanitas! Vanitatum vanitas!
34) Der Goldschmiedsgesell.
35) Der Schatzgräber.
36) u. 37) Wirkung in die Ferne.
Fünftes Heft 1839:
38) Titelblatt.
39) und 40) Das Bergschloss.
41) u. 42) Gretchen (aus Faust).
43) Der Harfner (Wilhelm Meisters Lehrjahre).
44) Rettung.
45) u. 46) Offne Tafel.
3. Souvenir du 26.–29. Juillet 1830. 4 Bll. Illustrationen franz. patriot Lieder. Lithogr., farbig gedruckt gr. fol. in Umschlag.
4. Zehn Bll. Bayrische Gebirgslieder (Schnaderhüpfln) mit Bildern, gezeichnet 1831. fol.
5. Die erste Aufnahmsurkunde des Münchner Kunstvereins. In der Mitte oben das Münchner Kindl, unten am Fuss eines Baumes die Namen der vier Gründer P. Hess, J. Stieler, F. Gärtner u. D. Quaglio, im Hintergr. München. Lithogr. von Eug. Neureuther 1832. qu. fol.
6. Randzeichnungen um Dichtungen der deutschen Classiker. München 1832. Neue Ausgabe 1855. 2 Teile mit 48 Bildern.
Erster Teil 1832:
1) Titelblatt.
2) u. 3) An die Künstler, von König Ludwig.
4) u. 5) Der Zauberlehrling, von Goethe.
6)–8) Der Taucher, von Schiller.
9) u. 10) Aus dem Vogelsang, oder die drei Lehren, von Wieland.
11)–15) Leonore, von Bürger.
16) u. 17) Die Mutter am Christabend, von Hebel.
18) Ghasele, von Platen.
19) u. 20) Das Nothemd, von Uhland.
21) Hermann und Thusnelda, von Klopstock.
22) und 23) Männer u. Buben, von Körner.
24) Aus der Genoveva, von Tieck.
Zweiter Teil 1832:
1) Titelblatt.
2) u. 3) Der goldene Hut, von Langbein.
4)–9) Die Braut von Korinth, von Goethe.
10)–24) Das Lied von der Glocke, von Schiller.
7. Maskenzug der Künstler in München am 2. Marz 1835. Arabeske mit Kriegsvolk aus Wallenstein’s Lager, gr. fol.
8. Entwurf einer Arabeske zu einer Adresse der Künstler an König Ludwig im Jahre 1840. Unter einem Baum die allegor. Figur der Kunstliebe mit Kindern an der Brust, umgeben von den Attributen der Künste; in den Zweigen Genien mit Spruchbändern, auf denen die Bauten K. Ludwig’s genannt sind. roy. fol.
9. Zwei Illustrationen zu Kobell’s Gedichte „Die stoanern Jager“. 1840. fol. (Für den Kalender 1842).
10. „Jung gewohnt, alt getan.“ Oben zwei Kinder an der Mutter Brust, unten zwei Männer an einem Fasse Liebfrauenmilch. 1841. gr. fol.
11. Vier Illustrationen zu Jägerliedern des Grafen Arco-Zinneberg. 1847. kl. fol.
12. Erinnerungsblatt an das Maifest 1848 der Münch. Künstler auf Schwanthaler’s Burg (das 19. u. das 13. Jahrh.). gr. fol.
13. Randzeichnungen zu Liedern von Dichtern der Gegenwart. Zwölf Blätter auf Stein radirt. 1857. fol.
1) Ich seh den Wald sich färben, von E. Geibel.
2) Nur ein Blick, von F. Güll.
3) Die Lotosblume, von H. Heine.
4) Ich will ja nicht der Vogel sein, von P. Heyse.
5) Aus den Schilfliedern, von N. Lenau.
6) Das Fischermädchen, von S. Lichtenstein.
7) Die weisse Weihnachtsrose, von H. Lingg.
8) Ein Stündlein wol vor Tag, von Ed. Mörike.
9) Zertreten, von G. Scherer.
10) u. 11) Legende, von Uhland.
12) Schnaderhüpfl’n.
München, Mey & Widmayer, 1860.
14. Illustration zu N. Becker’s Liede „Der deutsche Rhein“ (Sie sollen ihn nicht haben). In der Mitte Vater Rhein, darüber die deutschen Stämme vor dem Kölner Dom, unten das Rheinland. gr. fol.
15. Der Würmsee, in vier Bildern mit Arabesken, gr. qu. fol.
16. Titelarabeske (Ansicht von Dresden) zu Hanfstaengl’s Dresdner Galeriewerk. gr. qu. fol.

Die Zeichnungen E. Neureuther’s zu Karl Seifert’s „Wunderhorn. Eine Sammlung der schönsten Märchen u. Sagen der deutschen Gauen“ (Stuttg., Gebr. Kröner) gehören zu den letzten Werken des Meisters. Ein Holzschnitt „Hänsel u. Gretel“, bez: E. Neureuther 1876, befand sich in der „Illustr. Z.“ 1885.

Der Kunstnachlass N.’s wurde am 23. Juli 1883 durch die Montmorillon’sche Kunsthandlung in München versteigert. 48 Handzeichnungen gelangten 1886 in den Besitz der Berliner Nat.-Galerie.