Boetticher:Piloty, Carl Theodor von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Piglhein, Elimar Ulrich Bruno Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1898) von Friedrich von Boetticher
Piloty, Carl Theodor von
Piloty, Ferdinand
  Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

[272] Piloty, Carl Theodor von, Historienmaler, geb. zu München am 1. October 1826 als älterer Sohn des Lithographen Ferd. Piloty, gest. auf seiner Besitzung Ambach bei München am 21. Juli 1886, war zuerst Schüler seines Vaters, der ihn früh schon auf Rubens u. die spanischen Meister hinwies, besuchte seit 1840 unter Jul. Schnorr die Akademie u. trat 1844 nach dem Tode seines Vaters als Leiter und Mitarbeiter in dessen lithographische Anstalt, die im Jahr zuvor das grosse Werk von Piloty & Löhle über die Galerie zu München begonnen hatte, dessen Vollendung sechs Jahre beanspruchte. Schon damals beschäftigten den jungen Künstler die realistischen Bestrebungen der neueren belgischen Schule, deren Farbentechnik auch ihn zur Nacheiferung aufforderte. Weitere Ermunterung erhielt er durch seinen Schwager, den Historienmaler Carl Schorn († 1850), und durch einen 1847 unternommenen Besuch Venedig’s, dem 1852 ein längerer Studienaufenthalt in Antwerpen u. Paris folgte. Wenn ihn hier besonders die grossen spanischen Meister Murillo u. Velasquez fesselten, so gewann doch auch Delaroche auf ihn den bedeutendsten Einfluss, der sich schon in Piloty’s nächstem Bilde „Die Amme“ zeigte, das auf der Münch. Ausstellung von 1853 erschien und den königlichen Auftrag zum grossen Bilde, die „Gründung der katholischen Liga“ für das Maximilianeum veranlasste. Als nächstes grösseres Gemälde brachte das Jahr 1855 „Seni an der Leiche Wallenstein’s“, dessen ausserordentlichem Erfolge P. im März 1856 seine Ernennung zum Akademieprofessor verdankte, als welcher er durch seltene Lehrbegabung den grossen Kreis strebsamer Schüler heranbildete. In den nächsten drei Jahren (1856–1858, während welcher P. auch Frankreich, England u. Italien (1858) besuchte, entstanden eine zweite, ganz abweichende Darstellung „Seni’s u. des ermordeten Wallenstein“ u. „Der Morgen vor der Schlacht am weissen Berge“ u. 1860 wurde das Bild „Nero auf den Trümmern Rom’s“ vollendet. Trotz seiner aufopfernden Lehrtätigkeit schuf der Meister nun fast Jahr für Jahr ein grösseres Werk, so 1861 „Wallenstein’s Zug nach Eger“, „Galilei als Gefangener im Kerker“ u. „Gottfried’s v. Bouillon Wallfahrt zur Kirche des heil. Grabes“, denen sich die von seinen Schülern ausgeführten drei Compositionen an der Façade des Maximilianeums anschlossen. Grosses Aufsehen erregte die im J. 1865 zur Ausstellung gelangende „Ermordung Caesar’s“, geringere Teilnahme sein „Columbus“ (1866). 1868 entstanden die „Aebtissin von Frauenchiemsee“, „Maria Stuart, der das Todesurteil verkündet wird“ u. die „Botschaft von der Niederlage am weissen Berge“. 1869, nach Ablehnung des Rufs zum Akademie-Director in Berlin, erhielt P. den erwünschten Auftrag, seinen grossen Carton „Thusnelda“ auf Staatskosten als Oelgemälde auszuführen. Das 1873 vollendete Bild kam auf die Wiener Weltausstellung desselben Jahres, dann in die Münch. Neue Pinakothek. Nach Kaulbach’s Tode 1874 zum Director der Münchener Akademie ernannt, übte er wachsenden Einfluss. An seine letzten Bilder, zwei Scenen aus dem Leben der Anna Boleyn, schlossen sich die Vorarbeiten zum grossen allegorischen Wandgemälde, das den Festsaal des Münchener neuen Rathauses zieren sollte, zur „Monachia“, umgeben von allen Personen, die sich um die Vaterstadt verdient gemacht. Diesem im J. 1879 vollendeten Bilde folgten: „Die Fahrt der Girondisten zum Schaffot“, „Die klugen u. törichten Jungfrauen“ (1881), „Unter der Arena“ (1882), „Der Rat der Drei in Venedig“ (1884) u. endlich sein unvollendet hinterlassenes Bild „Der Tod Alexander’s des Grossen“. Carl v. Piloty war Dr. phil. h. c. und seit 1869 Mitgl. der Berliner Akademie. Zum grossen Kreise seiner Schüler gehörten: Benczur, Jos. Brandt, Defregger, Gabl, Grützner, Kurzbauer, Lenbach, Liezen-Mayer, Friedrich u. Heinrich Lossow, Makart, Gabr. Max u. Math. Schmid.

Die hier mit einem * bezeichnten Bilder befanden sich auf der 23. (Werke von C. v. Piloty, C. Spitzweg u. Fr. Voltz) enthaltenden Sonder-Ausstellung in der Berliner National-Galerie, November 1886.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1.* Schlafende Nymphe, von Gnomen belauscht. Um 1847–48. h. 0,65, br. 0,49. E: Adolf Löhle, München. Lith. von C. Feederle. Oelfarbendr. roy. fol.
2. Badende Mädchen am Waldbach. (1849). Sein erstes ausgestelltes Bild. E: Kunsth. A. H. Payne, Leipzig. Gest von D. J. Pound. fol. Ein Bild dieses Namens, h. 0,90, br. 0,70. war auf Lepke’s Berl. K.-Auct., Nov. 80, Abb. im Kat.
3.* Die sterbende Wöchnerin, welcher das neugeborene Kind zum letztenmal in die Arme gelegt wird. (1849). Bez: Carl Piloty. h. 1,15, br. 1,42. E: Kunsth. E. A. Fleischmann, München.

[273]

4. Scene vor der Schlacht am weissen Berge. (K. Ludw.-Album).
5.* Die Amme, welche, mit dem fremden Säugling im Arm, verzweifelnd an der Wiege des eigenen kranken Kindes kniet. Oelskizze. (1853). h. 0,62, br. 0,75. E: Dr. L. Knorr, Würzburg. Abb. nach einer Bleiskizze „Kunst f. Alle“ 1896.
6. Ein Bild „Die Amme“, Holz, bez: C. Piloty, befand sich auf Miethke & Wawra’s K.-Auct im Wiener Künstlerhause, 5. Dec. 71, wol identisch mit „Besuch bei der Pflegemutter“ der A. v. Liebermann’schen Samml., die im Dec. 76 in Berlin versteigert wurde. Gest. von Ed Schuler. – Ausgestellt Venedig 53; Münch. KV. 53.
7.* Stiftung der Liga 1609. Oelskizze. h. 0,62, br. 0,78. E: Erben des Künstlers.
8. Die Gründung der kathol. Liga durch Herzog Maximilian I. v. Bayern 1609. Länge etwa 18′, Höhe 15′. Gemalt 1853. E: Maximilianeum, München. Abb. „Kunst f. Alle“ 1896. – Münch. d. allg. KA. 54 u. 58; Par. WA. 67.
9. Reiterbildniss der Prinzessin Elisabeth v. Bayern, Braut des Kaisers Franz Joseph I. v. Oesterreich. 1853 gemalt. Stahlstich von A. Fleischmann, roy. fol., danach reproducirt in „Kunst f. Alle“ 1896.
10.* Der Astrolog Seni vor der Leiche des ermordeten Wallenstein. Gem. 1855. h. 3,08, br. 3,70. E: Neue Pin. München. Rad. von W. Hecht qu. fol.; in Kupfer gest. von Joh. Fr. Vogel. KV.-Bl. f. Rheinl. u. Westf. 1872. roy. qu. fol; Abb. „Kunsthistor. Bilderbogen“ Nr. 281, Abb. nach einer Bleiskizze in „Kunst f. Alle“ 96. – Münch. A. 55; Münch. KA. (Glasp.) 76; Wiener int. KA. 82. Eine Oelskizze „Wallenstein’s Tod“, h. 0,44, br. 0,535, besitzt Herm. Schmidt, Hamburg. – Hamb. A. a. Privatbesitz 79.
11. Der Tod Wallenstein’s. Zweites Bild: Der Leichnam des Ermordeten wird in dem Augenblicke aus dem Zimmer getragen, da Seni erschreckt eintritt. Auf Bestellung eines amerikanischen Kunstfreundes 1858 gemalt.
12. Der Morgen vor der Schlacht am weissen Berge. Herzog Max unter einem Zeltdach mit seinen Feldherren beratend. Rechts auf einem Maultierwagen ein spanischer Dominicaner, die Krieger zum Kampf anfeuernd. E: Freih. v. Frankenstein auf Schloss Uhlstadt in Franken. Zwischen 1856–58 gemalt. Abb. nach einer Bleistiftskizze in „Kunst f. Alle“ 96. – Par. WA. 67.
13. Nero während der Christenverfolgung auf den Trümmern Rom’s. (64 n. Chr.) Der in weissem Gewande mit einem Rosenkranze geschmückte Imperator schreitet, von einem Gelage kommend, unter dem Vortritt von Fackelträgern u. Kriegern mit seinem Gefolge zwischen rauchenden Trümmern u. Leichen durch die Stadt. Die Composition war bereits 1858 in Florenz aufgezeichnet, das Oelgemälde 1860 in München vollendet. Es wurde vom Grafen Joh. Palffy erworben, der es später dem Museum zu Budapest schenkte. Abb. (Fragment) in „Kunst f. Alle“ 96. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61; Lond. int. KA. 62.
14.* Nero. Studienkopf zum grossen Bilde in Pest. Bez: C. Piloty. Rom. h. 0,62, br. 0,52. E: Museum Stuttgart, aus dem Nachlass des Künstlers 1886.
15. Galilei im Kerker den Kreislauf eines Sonnenstrahls beobachtend. „E pur si muove“. h. 3,06, br. 2,20. E: Museum Wallraf-Richartz, Köln, Geschenk des Vereins zur Erwerbung von Kunstwerken 1861. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
16.* Wallenstein’s Zug nach Eger. Oelskizze zum Gemälde v. Kap-herr’s in Dresden. (1861). h. 0,52, br. 0,41. Im Besitz der Erben des Künstlers.
17. Wallenstein’s Zug nach Eger. Der kranke, in der Sänfte reisende Feldherr, wird, trüber Ahnuugen voll, soeben an einem Kirchhof vorbeigetragen. (1861). Bez: Carl Piloty. E: v. Kap-herr, Dresden. Vom Künstler selbst radirt. 4.; Abb. „Ueber Land u. M.“ 86. – Wiener int. KA. 69; Par. WA. 78.
18. Gottfried v. Bouillon u. die Kreuzritter nach der Einnahme Jerusalem’s 1099 zur Kirche des heil. Grabes pilgernd. 1862 gemalt. E: Maximilianeum, München. Abb. „Kunst f. Alle“ 1896. – Par. WA. 67.
19. Adolf Friedrich Graf Schack, Dichter u. Kunstfreund, Gründer der jetzt kaiserlichen Schack-Galerie zu München, lebensgr. ganze Figur. E: der Bruder des Grafen. – Münch. int. KA. 63.
20.* Die Gründung des Klosters Ettal durch Kaiser Ludwig den Bayern. Mittelbild zu den Fresken am Maximilianeum zu München. (1866). Bez: Piloty. h. 0,70, br. 0,88.
21.* Der Sängerkrieg Wolfram’s v. Eschenbach mit Klingsor auf der Wartburg. Linkes Seitenbild zu Nr. 20. h. 0,62, br. 0,66.
22.* Die Stiftung der Universität Ingolstadt. Rechtes Seitenbild zu Nr. 20. h. 0,62, br. 0,66.
20–22 Drei Skizzen, oben gerundet, zu den Fresken am Maximilianeum. E: Museum Stuttgart. Die von Schülerhänden auf der Façade ausgeführten stereochrom. Gemälde sind durch die Witterung zerstört.
23. Julius Caesar’s Tod. (1865). Entwurf zum grossen Gemälde. h. 0,17, br. 0,28. E: H. Sthamer. – Hamb. A. a. Privatbesitz 1879.
24. Die Ermordung Caesar’s. Servilius Casca führt den ersten Stoss. Bez: Carl Piloty. (1865, nach Pecht’s Angabe 1867 entstanden), h. 1,49, br. 2,38. E: Museum Hannover, Geschenk des Kunstvereins 1874, dem es aus der Verlosung der Verbindung für histor. Kunst 1873 zugefallen war. Unter dem Titel „Die letzten Augenblicke Julius Caesar’s“ gest. von Alex. Becker, imp. qu. fol. – Oesterr. KV., Januar 68; Wiener 3. allg d. KA., Sept. bis Nov. 68.
25.* Columbus. Oelskizze zum Gemälde in der Schack-Galerie zu München. (1866). h. 0,59, br. 0,41.
26.* Kleine veränderte Oelskizze zum „Columbus“. (1866). h. 0,38, br. 0,30.
25 u. 26 Eigentum der Erben des Künstlers.

[274]

27. Columbus von seinem Schiffe zuerst die Küste der geahnten neuen Welt erblickend. (1866). Bez: Carl Piloty. h. 3,12, hr. 2,24. E: Schack-Galerie, München. Abb. „Kunst f. Alle“ 96.
28. Rienzi im Gefängniss. Befand sich in der Sammlung Wm. F. Wright in New-York, welche im März 1867 daselbst versteigert wurde.
29.* Die Aebtissin des Klosters Frauenchiemsee schützt dasselbe im 30jähr. Kriege durch Mut u. Geistesgegenwart vor Plünderung schwedischer Soldaten. Bez: C. Piloty 1868. h. 1,49, br. 1,66. (Nach einer wol zwölf Jahr ältern Zeichnung). E: Stadt-Museum Königsberg seit 1869. Abb. „Kunst f. Alle“, Nov. 86. – Berl. ak. KA. 68.
30. Maria Stuart wird das Todesurteil verkündet. 1868 gemalt. E: Carl v. Gonzenbach-Escher auf Schloss Buonas (Schweiz). Rad. von Doris Raab. gr. qu. fol.; Abb. „Ueber Land u. M.“ 86 u. „Kunst f. Alle“ 96. – Münch. int. KA. 69.
31. Friedrich von der Pfalz, der Winterkönig, erhält während eines Hoffestes die Nachricht von der verlorenen Schlacht am weissen Berge, 7. Nov. 1620.
32. Der Dauphin v. Frankreich beim Schuster Simon. Gest. von A. Schultheiss. – Berl. ak. KA. 70.
33. Die Söhne Eduard’s IV. u. Richard III. (König Richard III., Act. III. Scene 1). Bez: C. Piloty. h. 1,52, br. 1,05. E: Commerz.-R. Alexander, Hamburg. – Hamb. KA. 72; Hamb. A. a. Privatbesitz 79.
34.* Heinrich VIII. wirbt um Anna Boleyn auf dem Ball bei’m Cardinal Wolsey. Oelskizze. h. 0,43, br. 0,57. Abb. „Gartenlaube“ 92. Gest. von J. Ballin. roy. qu. fol. – Berl. ak. KA. 72.
35.* Thusnelda im Triumphzuge des Germanicus. Oelskizze zum Gemälde in der Münch. Neuen Pinakothek. (1873). Bez: C. Piloty. h. 0,85, br. 1,04.
34 u. 35 Eigentum der Erben des Künstlers.
36. Thusnelda im Triumphzuge des Germanicus. Die Ausführung nach dem Carton wurde 1869 vom Bayr. Cultusministerium bestellt u. 1873 vollendet. Bez: Carl Piloty. h. 5,15, br. 7,14. E: Neue Pin. München. Abb. „Illustr. Z.“ 1874 u. 1886; „Meisterw. d. Holzschn.“ II.; „Gartenlaube“ 87; Pecht’s „Gesch. d. Münch. K. im 19. Jahrh.“ u. „Kunst f. Alle“ 96; Grosse Photogravure von Hanfstaengl in München. – Wiener WA. 73.
37. Frühläuten. Ein Mädchen am Krankenbette der Mutter eingeschlafen. Gest. von A. Schultheiss 1875. roy. qu. fol.
38. Heinrich VIII. verstösst seine Gemahlin Anna Boleyn. Gest. von J. F. Vogel, imp. qu. fol.
39. Die Monachia, umgeben von den allegor. Figuren der Isar u. der Fruchtbarkeit, der Kunst u. Wissenschaft, des Handels u. der Industrie, verteilt Kränze an die bedeutendsten Personen, welche bis zum Beginn des Jahrhunderts zum Segen der Stadt gewirkt. Ein über 150 Figuren umfassendes Oelgemälde im grossen Stadtverordnetensaal des von Prof. Hauberisser erbauten neuen Münch. Rathauses. Gemalt 1875–79. Abb. „Ueber Land u. M.“ 1888.
40. Skizze zur „Letzten Fahrt der Girondisten“. Holz. h. 0,28, br. 0,44. – Wiener int. KA. 82.
41. Letzte Fahrt der Girondisten, die ein Leiterwagen zum Schaffot fährt. Bez: C. Piloty. Ausgestellt im Uhrsaal der Berl Kunstakademie, März 1880. u. für 25 000 in den Besitz eines amerikanischen Kunstfreundes übergegangen. Abb. „Gartenlaube“ 1880.
42. Die klugen u. die törichten Jungfrauen. 1881 vollendet u. von Fleischmann’s Hofkunsth. in München angekauft.
43. Unter der Arena. In einem Raum unter dem Circus liegt eine von wilden Tieren getötete junge Christin. Auguren durchschreiten die Stätte, während einer derselben beim Leichnam sinnend verweilt. (1882). E: Kunsth. Aumüller, München, seit 83. Abb. in Rosenberg „Die Münchener Malerschule seit 1871“; „Meisterw.“ VII. – Münch. int. KA. 83, Abb. im Kat.
44.* Unter der Arena. Kleinere Wiederholung. (1882). Bez: C. Piloty. h. 0,95, br. 1,11. E: Friedrich v. Hefner-Alteneck, Berlin.
45. Der Rat der Drei in Venedig. Drei Bravi, welche dem Rat Gewand u. Schwert eines auf dessen Befehl Ermordeten vorweisen, empfangen den bedungenen Sold. Bez: C. Piloty. E: Commerz.-R. Pilz in Dresden. Abb. „Illustr. Z.“ 86 u. „Meisterw.“ IX. – Dresdner A. a. Privatbesitz. Sommer 84; Fleischmann’s Münch. Salon im Odeon 84; Berl. Jub.-A 86, Abb. im Kat.
46.* Der Tod Alexander’s des Grossen. Oelskizze zu Nr. 47. (1885). Bez: C. P. h. 0,43, br. 0,69. E: Commerz.-R. G. Siegle, Stuttgart.
47.* Alexander der Grosse nimmt zu Babylon sterbend Abschied von seinem Heere, Juni 323. Drei seiner Feldherren umgeben sein Sterbelager, an dessen Fussende die Königin Roxane steht u. zwei Männer knien, während andere Krieger sich in den Saal drängen. Auf Bestellung für die Berliner National-Gal. in der Untermalung im Herbst 1885 begonnen, doch an der Vollendung durch den Tod des Küustlers verhindert. h 3,37, br. 5,58. Angekauft 1886. Abb. „Gartenlaube“ 88. – Ausgestellt am 29. Aug. 1886 in einem Saale der neuerbauten Kunstakademie zu München.
48. Savonarola predigt gegen die Hoffahrt. Farbenskizze. h. 0,30, br. 0,30. E: Jos. Durlacher. – Mainzer A. a. Privatbesitz 15. Mai bis 6. Juni 87; Bangel’s Frankf. Kunst-Auct., 14. Mai 89.
49. Verfolgte Germanin. E: Baron L. Erlanger. – Frankf. A. a. Privatbesitz 1891.
50. Die Geschwister. Doppelbildniss (Knabe u. Mädchen), Halbfiguren. Abb. „Kunst f Alle“ 96.
51. Doppelbildniss der Söhne des Erzgiessers Fr. v. Miller in München. Jugendarbeit des Künstlers, vielleicht aus dem Anfang der fünfziger Jahre. Im v. Miller’schen Besitz.

[275]

52. Kurprinz Friedrich Wilhelm v. Brandenburg in Gefahr. Abb. „Daheim“ 91.
53. Bismarck’s u. Napoleon’s Zusammenkunft auf der Chaussée von Donchery nach der Schlacht von Sedan. Bismarck reitet dem haltenden Wagen Napoleon’s entgegen. (Aus den Dioramen zum Sedan-Panorama in Berlin). Abb. „Illustr. Z.“ 87.
54. Portrait des Grafen Palffy in ganzer Figur.
55. Memento mori. Ein alter Totengräber auf dem Kirchhof im Gespräch mit Kindern. Abb. „Ueber Land u. M.“ 95. – Wiener JA. 84.

II. Oelstudien.[Bearbeiten]

1.* Studienkopf zur „Thusnelda“. Bez. C. Py. (Um 1870). h. 0,62, br. 0,48. Vgl. Oelgem. Nr. 36.
2.*–9.* Studien u. Studienköpfe von Römern zum Gemälde „Thusnelda im Triumphzuge des Germanicus“.
1–9 Eigentum der Erben des Künstlers.
10.* Graubärtiger Studienkopf nach rechts. Bez: C. Piloty. Venedig. h. 0,65, br. 0,44. Privatbesitz.
11.* Studienkopf zur Roxane. Bez: C. Piloty. h. 0,44, br. 0,34. E: National-Gal. Berlin. Vgl. Oelg. Nr. 47.
12.* Studie aus dem Dogenpalast in Venedig. h. 0,67, br. 0,54.
13.* Studie aus dem Dogenpalast. h. 0,57, br. 0,69.
12 u. 13 bez: C. Piloty. Venedig.
14.* 15.* Zwei Studien aus dem Hôtel Clugny in Paris, eine h. 0,49, br. 0,58, die andere h. 0,37, br. 0,28.
16. Königin Maria v. Neapel auf einer der Batterien von Gaëta. h 0,53, br. 0,67. – Bangel’s Frankf. K.-Auct., 6. Febr. 88.

III. Zeichnungen, Entwürfe u. Studien in Blei.[Bearbeiten]

1. Erzh. Johann, Deutschland’s Reichsverweser, im Familienkreise zu Frankf. a. M. 1848. Lith. von Wölffle. roy. fol.
2. Die Amme am Bett ihres sterbenden Kindes. Bleiskizze, die in ihrer Ausführung bedeutende Änderungen erfahren. Abb. „Kunst f. Alle“ 1896.
3.* Seni vor Wallenstein’s Leiche.
4.* Die Ermordung Caesars. (1865).
5.* 6.* Zwei Bll. Gewandstudien zur „Ermordung Caesar’s“. (1865).
7.* Der Adel beschützt Ludwig XVI. vor dem eindringenden Volke. Bez: C. Piloty 1870.
8.* Die klugen u. die törichten Jungfrauen. Bez: Haslach 1871. Piloty.
9.* Iwan der Schreckliche. Bez: Juli 1871.
10. Heinrich VIII. Sitzende ganze Figur. Studie. Bez: Piloty. h. 0,33, br. 0,26.
11. Ein alter Pappenheim-Kürassier mit einem Kinde scherzend. Studie. Bez: Piloty. h. 0,32, br. 0,25.
10 u. 11 E: Kunsthistor. Hofmuseum Wien.
12. Heinrich VIII. u. Anna Boleyn. Bleiz. – Dresd. Aquarell-A. 77.
13. Heinrich VIII. in trautem Gespräch mit Anna Boleyn. Im Hintergr. ein Narr, der die Mandoline spielt. Blei auf Tonpapier. Bez: C. v. Piloty. h. 0,24, br. 0,20. Aus der Samml. F. Otto in Halle auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 15. u. 16 Oct. 95.
14. Hochzeitszug mit Musikanten, aus einem Burgtor ziehend. Bleiz. Bez: C. Piloty. h 0,13, br. 0,20. Ans dem Nachlass Emil Kirchner’s (der das Bild „C. Piloty“ bezeichnet hatte) in die Handz.-Samml F. Otto in Halle u. mit dieser auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 15. u 16. Oct. 95.
15.* 16.* Kopf- u. figürl. Studie zur „Thusnelda“. (1873).
17.* Sechs Studien zum „Triumphzug des Germanicus“. (1873).
18.* Die Märtyrerin. Bez: C. Py. Mai 1880.
19. Unter der Arena. Ein j. Römer betrachtet gedankenvoll die Leiche einer j. christl. Märtyrerin; seine Gefährten schreiten im Hintergr. die Treppe hinauf. Federz. Bez: C. Piloty. h. 0,26, br. 0,32 – Aus d. Samml. F. Otto in Halle auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 15. u. 16. Sept. 96. Vgl. Oelgem. Nr. 43. Eine Bleiz. „Unter der Arena“ befand sich auf der Dresd. Aquarell-A. 1877.
20.* Elf Entwürfe zum „Tod Alexander’s des Grossen“. Vgl. Oelgem. Nr. 47.
21.* Der Rat der Drei in Venedig. (1885).
22.* Männlicher Studienkopf aus Venedig.
23. „König Richard III.“ u. die Söhne Eduard’s IV. (Act III, Scene 5). Carton zur „Shakespeare-Galerie von C. v. Piloty, F. Piloty, Adolf Menzel u. A.“ E: Grote’sche Verlagsbuchh., Berlin, 1873. Photographirt von Franz Hanfstaengl. gr. fol.
24. „Die Mähderin“, nach Uhland. Sie ist zu kurzer Rast unter den Schatten eines Baumes getreten. Bleiz. Bez: C. Piloty. Radirt von Karl Rauscher, gr. fol.
25. Der Tod als Schnitter. Inmitten einer üppigen Wiese mäht er Alles – Blume, Diestel u. Halm – erbarmungslos nieder. Bleiz. Bez: C. Piloty. Radirt von Karl Rauscher.
24 u. 25, Gegenstücke, E: Samml. Maillinger, München.
26. Neun Zeichnungen zu der im Cotta’schen Verlage 1859–1862 erschienenen Jubiläums-Ausgabe von Schiller’s Gedichten. (Mädchens Klage, Hero u. Leander (2), Bürgschaft, Kindesmörderin, Semele, Klage des Ceres, Kraniche des Ibycus (2).) In Photographien erschienen.
27. Wallenstein’s Tod. Eine von der Ausführung abweichende Bleiz. besitzt das Cab. der Handzeichnungen zu Dresden, angekauft 1876. Eine Zeichnung „Wallenstein’s Ermordung“: Wiener JA. 79.
28. Unter der Arena. Auf einer Steinbank sitzt ein Mann, an den sich ein schlafender Knabe lehnt. – Dresd. Aquarell-A. 87.
29. 30. Wirtshausscene; Gerichtsscene. Zeichnungen. – Münch. int. KA. (Glasp.) 79.
31. Selbstportrait des Künstlers. Brustbild. Radirt von W. Hecht. fol.

IV. Original-Radirungen.[Bearbeiten]

1. Niederländische Bauernmusik: Der Geiger steht auf einem Fass, daneben Dudelsack- und Clarinettbläser, zum Tanze aufspielend. Tanzkarte znm Ball des Münch. Rubensfestes am 14. Febr. 1857. 4.

[276]

2. Skizze zu „Wallenstein’s Zug nach Eger“. Abweichend von der Ausführung. (In der Skizze nur ein Totengräber; die Gittertür fehlt), fol.
3. Tanzende Cavaliere u. Edelfrauen. kl. fol.

V. Fresco.[Bearbeiten]

1. Königin Maria v. Neapel besucht in Gaëta eine der Batterien während der Beschiessung der Festung 1860. Ausgeführt im National-Museum zu München. Die Oelstudie, h. 0,53, br. 0,67, befand sich auf Bangel’s Frankf. K.-Auct., 6. Febr. 88.

Vgl. C. A. Regnet, Münch. Künstlerbilder. 2 Bde. Leipzig 1871. – Fr. Pecht, Gesch. der Münchener Kunst im 19. Jahrh. Münch. 1888 – Ad. Rosenberg, Gesch. der modernen Kunst. 3 Bde. Leipzig 1889.