Boetticher:Riepenhausen, Franz
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[434] Riepenhausen, Franz, Historienmaler, älterer Sohn des Kupferstechers Ernst Ludwig R., geb. zu Göttingen 1786, gest. zu Rom am 3. Januar 1831, erhielt nebst seinem Bruder Johannes den ersten Unterricht vom Vater. 1804 gingen beide Brüder zu Tischbein nach Cassel u. 1805 zu Hartmann nach Dresden, wo sie zur katholischen Kirche übertraten. Im Jahre 1807 begaben sich die zu gemeinsamem Leben und Arbeiten verbundenen Brüder über München nach Rom, wo sie sich zunächst mit den Werken Raffael’s u. der Präraffaeliten vertraut machten, eine „Geschichte der Malerei in Italien nach ihrer Entwickelung, Ausbildung u. Vollendung“ schrieben (welche mit 24 Kupfertafeln von Barth u. Rist nach Cimabue, Giotto u. A. 1810 in Stuttg. fol. u. roy. qu. fol. erschien) u. meist gemeinschaftlich in Oel malten, zeichneten u. radirten. Die Gegenstände der von beiden Brüdern gemalten Werke und die Ausführung derselben sind einander oft so ähnlich, dass statt des einen oder des andern Namens das Brüderpaar für die Arbeit einsteht.
- 1. Genoveva lässt sich vom Kaplan vorlesen. Links ein Genius mit einem Lilienzweige. Holz. h. 16″, br. 20″. E: G. Parthey.
- 2. Traum Raffael’s. Der Künstler, vor seiner Staffelei vom Schlaf überwältigt, erblickt im Traum das Ideal der Madonna Sistina. Vom Grafen Raczynski 1821 in Rom bestellt. Bez: Riepenhausen. Roma 1821. h. 0,98, br. 1,18. E: Galerie Raczynski, Berliner Nat.-Galerie. Ein Bild desselben Gegenstandes 1822 für den Banquier Valentini gemalt.
- 3. Eine Frau besucht ihren gefangenen Mann am Gitter des Gefängnisses.
- 4. Ein j. Mädchen bittet einen Priester, ihr einen Brief vorzulesen.
- 3 u. 4 E: Galerie Redern, Berlin.
- 5. Feder- u. Sepiazeichnung: Junge Mutter mit Kind. h. 0,095, br. 0,165. – Helbing’s Münch. K.-Auct., 11. Januar 93 u. ff. Tage.