Boetticher:Riepenhausen, Johannes

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Riepenhausen, Franz Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1898) von Friedrich von Boetticher
Riepenhausen, Johannes
Riepenhausen, die Brüder Franz u. Johannes
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[434] Riepenhausen, Johannes, Historienmaler, jüngerer Bruder des Malers Franz R., geb. zu Göttingen 1788, gest. zu Rom am 7. Sept 1860, überlebte den Bruder um fast 30 Jahre. War hannoverscher Hofmaler.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. Maria mit dem Jesuskinde u. dem kl. Johannes unter einem Porticus mit der Aussicht in’s Freie. Holz. h. 0,38, br. 0,31. E: Neue Pin. München. – Römische KA. im Palast Caffarelli 1819; Hannov. KA. 34.
2. Eros u. Anteros. h. 39″, br. 35″. E: Palais Oldenburg.
3. Raffael wird dem Papste Julius II. vorgestellt. – Hannov. I. Ausstell. des KV. 1833.
4. Amor durch Musik über die Herzen der Menschen triumphirend.
5. Procession junger Mädchen zur ersten Communion. – Hannov. KV. 33.
4 u. 6 Berl. ak. KA. 34.
6. Römische Landleute vor einer Wahrsagerin. Bez. 1834. E: Aeltermann Lürman. – Bremer A. a. Privatbesitz 1863.
7. Herzog Erich der Aeltere von Kalenberg rettet dem Kaiser Maximilian I. in der Schlacht gegen die Böhmen bei Regensburg das Leben. h. 45″, br. 71″. E: Schloss Hannover, angek. 1834. Lithogr. von J. Giere, roy. qu. fol. Hannov. KV.-Bl.
8. Amor u. Psyche. (1835). h. 0,92, br. 0,68. E: Museum Hannover, Geschenk des Med.-Rats Dr. Hahn 1868.
9. Raffael auf dem Sterbebette. 1836 gemalt. E: Aeltermann Lürman, Bremen. – Berl. ak. KA. 36; Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
10. Die Erscheinung. Nach Wackenroder’s „Herzensergiessungen eines kunstliebenden Klosterbruders“. – Berl. ak. KA. 36.
11. Herzog Erich von Braunschweig bittet unter eigener Gefahr den Kaiser Max um Gnade für die zu Kuffstein Verurteilten. 1837 in Rom vollendet. h. 101″, br. 150″. E: Schloss Hannover.
12. Ein öffentlicher Schreiber einen Brief vorlesend. Römische Volksscene. – Braunschw. KA., August 38.
13. Die zehnjährige Beatrix, Tochter Philipps von Schwaben erfleht von Kaiser Otto IV. auf dem Fürstentage zu Frankfurt 1208 ein gerechtes Gericht wider die Mörder ihres Vaters. – Im Dec. 1838 im römischen Atelier des Künstlers; Hannov. KA. 39. Der Carton befand sich im Herbst 1845 noch im Besitz R.’s in Rom.
14. Raffael’s Traum. Bez: Rom 1841. E: Consul G. A. Schröder. – Bremer A. a. Privatbesitz 1863.
15. „Lasset die Kindlein zu mir kommen!“ Bez: J. Riepenhausen. h. 1,31, br. 1,68. E: Museum Hannover, Geschenk des Grafen Bremer 1858.
16. Die Poesie. h. 1,235, br. 0,890. E: Kunsthalle Hamburg, Geschenk von J. C. W. Ruperti Erben 1859.

II. Zeichnungen, Aquarelle.[Bearbeiten]

1. 3 Bll. Zur Geschichte des Tobias. Federz. h. 0,226, br. 0,256.
2. Die Geburt der Maria. Auf der Rückseite der unfertige Entwurf einer Madonna, zu deren Rechten Moses, links Joh. der Täufer stehen. Federz. h. 0,282, br. 0,507.
3. Ein Harfner vor einem Königspaar. Figurenreiche Composition. Federz. leicht sepirt. h. 0,473, br. 0,592
4. 2 Bll. Drei Knaben u. drei Mädchen. Einer der Knaben spielt die Laute, ein Mädchen liest einen Brief. Federz. h. 0,200, h. 0,216.
5. 5 Bll. Studien von männlichen u. weiblichen Figuren. Federz.
1–5 aus der Samml. von Handzeichnungen des verstorb. Freih. Carl Marschall v. Bieberstein in Carlsruhe auf Prestel’s Frankf. K.-Auct., 5. Mai 1879 u. ff. Tage.
6. Caritas. Junge Mutter mit drei Kindern in einer Landschaft. Medaillon. Durchm. 0,24 – Lepke’s Berl. K.-Auct., 6. Nov. 1895.
7. Die Künste über Griechenland hinschwebend. Bleiz.

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8. Die Jahreszeiten über die Erde hinschwebend. Bleiz.
9. Kampf des Eros u. Anteros. Aquarell.
7–9 E: Bildhauer Karl Cauer in Rom. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
10. Beatrice Cenci u. ihrer Schwester wird das Todesurteil verkündet. Aquarell. Bez: J. Riepenhausen. E: Dresdner Cab. der Handzeichnungen, Dr. Müller’s Stiftung.
11. Vita di Raffaelle da Urbino, designata ed incisa da Giovanni Riepenhausen in XII Tavole. Roma 1833. (Auf dem Titelblatt des Portr. Raffael’s nach dem Florentiner Bilde). gr. qu. fol. In deutscher Ausgabe: Das Leben Raffael Sanzio’s von Urbino. 12 Bll. Zeichnungen von F. u. J. Riepenhausen. Gest. von C. Barth, G. Rist u. F. Schultze. Berlin u. Göttingen (1835). Stuttgart 1838. gr. qu. fol.

Der Nachlass des Johannes Riepenhausen, gegen 30 Oelgemälde u. viele Zeichnungen umfassend, gelangte in den Besitz Geronimo Forlini’s in Rom, bei welchem der Künstler zuletzt gewohnt hatte.