Boetticher:Schnorr von Carolsfeld, Julius Veit Hans

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Schnitzler, J. Michael Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Schnorr von Carolsfeld, Julius Veit Hans
Schnorr von Carolsfeld, Ludwig Ferdinand
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[608] Schnorr von Carolsfeld, Julius Veit Hans, Historienmaler, geb. zu Leipzig am 26. März 1794, gest. zu Dresden am 24. Mai 1872, empfing den ersten Unterricht von seinem Vater Veit Hans u. zog 1811 nach Wien, wo er die unter Füger’s Leitung stehende Akademie besuchte. Durch die auf derselben damals herrschende Richtung abgestossen, wandte er sich dem Studium Michelangelo’s, dann Dürer’s zu, deren Werke ihn durch ihre Erhabenheit u. Innigkeit fesselten u. zur Nacheiferung anregten. Am 5. November 1817 trat er von Wien aus seine Reise nach Italien an, verweilte einige Tage in Venedig u. vier Wochen bei Baron Rumohr in Florenz u. erreichte am 23. Januar 1818 Rom, wo er sich dem deutschen Künstlerkreise, namentlich Cornelius, Overbeck, den Brüdern Veit u. W. Schadow anschloss. Wohnung u. Atelier fand er auf dem Capitol im Palazzo Caffarelli, der Residenz Bunsen’s, dem Schnorr auch näher bekannt wurde. Die nächsten Jahre schon boten dem jungen Künstler die Gelegenheit zur Entfaltung seiner Kräfte, indem der Marchese Carlo Massimi, der drei Säle im Casino seiner Villa am Lateran mit Fresken zum Dante, Tasso u. Ariost schmücken wollte, für den Ariost Julius Schnorr wählte. Nach den erforderlichen Vorbereitungen begann das umfangreiche Werk erst zu Anfang des Jahres 1822 u. wurde 1827 vollendet. Noch vor Schluss desselben hatte Kronprinz Ludwig v. Bayern dem Meister neue grosse Aufgaben in Aussicht gestellt: die Nibelungenfresken im Erdgeschoss des Königsbaues zu München. Schnorr, zum Professor an der Akad. zu München ernannt, kehrte nach zehnjährigem Aufenthalt in Italien Ende 1827 in die Heimat zurück u. begann 1831 den Nibelungencyclus, welcher in zwölf Jahren beendigt sein sollte. Aber schon 1832 fand eine Unterbrechung der Arbeit durch einen neuen Auftrag statt: Zeichnungen aus den Hymnen des Homer zu Wandgemälden für ein Zimmer der Münch. Residenz. In den sieben Jahren 1835–42 entstanden, neben dem verzögerten Fortschreiten der Nibelungenfresken, die enkaustischen Gemälde aus der Geschichte Karl’s des Grossen, Barbarossa’s u. Rudolf’s v. Habsburg, welche drei Festsäle der Residenz füllen. Im September 1846 wurde Schnorr Professor an der Akademie u. Galeriedirector in Dresden, eine Stellung, die mit der Vollendung der Nibelungenfresken unvereinbar blieb, deren Fortsetzung aber, wenn auch von anderen Händen, doch nach des Meisten Entwürfen erfolgte. Ein Haupt- u. Lebenswerk Schnorr’s sind seine Zeichnungen zur Bibel, die er schon 1819 geplant u. in vierzig Jahren im Umfang von 240 Blättern 1862 vollendete. Ausser vielen anderen Zeichnungen schuf der Künstler die „Italienischen Landschaften“, die Entwürfe zu Glasgemälden der Paulskirche in London, die Portraits bedeutender Zeitgenossen u. den mit der Feder u. in Sepia ausgeführten Rollencyclus seines Sohnes Ludwig Schnorr von Carolsfeld. Erst 1871 legte Schnorr seine Aemter nieder. Er war Dr. theol. et phil., Mitglied der Dresdener (1844), der Münchener (1847), der Berliner (1855) u. vieler a. Akademien, Ritter des preuss. Ordens pour le mérite.

Den 100. Geburtstag des Meisters feierte das Freie Deutsche Hochstift in Frankfurt a. M. durch eine Ausstellung seiner Werke.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. Der Sechskampf auf der Insel Lipadusa (Drei Sarazenhelden, von Roland, Olivier u. Brandimarte überwunden). Ariost’s „Rasender Roland“, Cant. 41 u. 42. In Wien gemalt. Bez: mit Monogr. JS 1816. Die Composition, von der des Wandgemäldes abweichend, befand sich in der Samml. des Baron Speck-Sternburg (Lützschena bei Leipzig), der sie 1822 verkaufte. Später besass sie Consul Heymel in Loschwitz, dessen Samml. 1889 durch Lepke in Berlin versteigert wurde. – Berl. Schnorr-A. 78; Dresdner A. a. Privatbesitz 84. (Vgl. Zeichn. Nr. 7 u. 10).

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2. Besuch des Zacharias u. der Elisabeth mit dem kleinen Johannes bei der heil. Familie. In Wien gemalt. Bez: 18 JS 17. Oben halbrund, h. 1,23, br. 1,02. Früher in der v. Quandt’schen Samml., seit 1868 in der Dresd. Galerie. – Münch. d. allg. u. histor. KA. 58. Die Federz. in Braun, gr. qu. fol., bez. mit dem Monogr. u. 1816, befand sich im Quandt’schen Nachlass, versteigert im August 1860.
3. Der heil. Rochus an arme Wallfahrer Almosen verteilend. In Wien gemalt. Die Figur an der Eiche ist das Bildniss des Malers Friedrich Olivier, das kniende Mädchen das der spätern Gemahlin Schnorr’s, Marie Heller, der damals zehnjährigen Stieftochter Ferd. Olivier’s. Bez: 18 JS 17. h. 0,91, br. 1,28. E: Städt. Museum Leipzig. Vermächtn. J. A. G. Weigel 1847, der das Bild seit 1818 besass. Umriss in der „Zeitg. f. d. eleg. Welt“ vom 31. Juli 1819; Gest. von H. Walde in Förster’s „Denkmälern deutscher Kunst“ Bd. XII ; Abb. in J. Vogel „Das Städt. Museum zu Leipzig“, qu. 4. u. in Dohme „Kunst u. Künstler des 19. Jahrh.“ I. – Berl. Jub.-A. 1886, histor. Abt.
4. Die Hochzeit zu Cana. Sein erstes in Rom gemaltes Bild. War am 3. April 1819 auf der zur Feier der Ankunft des Kaisers Franz’ I. in Rom im Palazzo Caffarelli veranstalteten Kunstausstellung. E: seit 1820 William Cathcart in Schottland, später dessen Schwester Mrs. Ritschie in Cloncaird Castle, Ayrshire. (Neben den Musikanten die Portraits Jul. Schnorr’s, seines Vaters u. seiner Schwester Ottilie). In einem Brief an seinen Vater aus Ariccia vom 19. Aug. 1818 erwähnt Schnorr zweier fertiger Zeichnungen u. des Cartons zum Bilde. Den vom Gemälde mehrfach abweichenden Carton besitzt das Städel’sche Kunst-Institut zu Frankf. a. M. Einen Umriss der „Hochzeit“ sandte Schnorr am 1. April 1820 seinem Vater nach Leipzig. Nach diesem, jetzt im Besitz des Dir. Max Jordan befindlichen Umriss gest. von Th. Langer in der „Zeitschr. f. bild. Kunst“ 1867.
5. Madonna. Unter einer Weinlaube sitzt Maria, das sie liebkosende Kind an sich drückend. In ihrer auf dem Knie ruhenden Linken hält sie ein geöffnetes Buch. Lebensgr. Kniestück. Bez. m. dem Monogr. 18 JS 20. h. 0,72, br. 0,60. Im Herbst 1819 in Rom von Herrn v. Quandt, als Geburtstagsgeschenk für dessen Gemahlin, bestellt. Das Bild kam aus der Quandt’schen Sammlung 1868 in den Besitz des Sächs. Staatsminister v. Friesen, aus dessen Sammlung 1885 in das Museum Wallraf-Richartz zu Köln. – Dresd. ak. KA. am Augustustage, d. 3. August 1821; Münch. d. allg. u. histor. KA. 1858.
6. Bathseba im Bade. Sie wäscht sich am Brunnen. In der Ferne David, vom Söller auf sie herabschauend. Kniest. ⅔ Lebensgrösse. 1821 in Rom begonnen, im Sommer 1823 übermalt, 1826 nach Leipzig befördert. h. 36″, br. 24″. E: v. Speck-Sternburg’sche Samml. zu Lützschena bei Leipzig. – Dresd. ak. KA. 1826.
7. Die Verkündigung. Der rechts in einem Betstuhl sitzenden h. Jungfrau naht von der linken Seite der geflügelte Gottesbote. In Rom 1820 für den Domherrn v. Ampach gemalt, als Geschenk desselben an das Stift Wurzen (bei Leipzig), wo es in der Domkirche aufgestellt ist. Traf im Oct. 1821 in Leipzig ein.
8. Die Begrüssung Jacob’s u. Rahel’s am Brunnen. Ursprünglich auf Bestellung des Dr. Ringseis, Leibarzts des Kronprinzen Ludwig v. Bayern, bestimmt, sollte es im Sommer 1823 an einen Baron Stammer kommen, wurde aber 1824 endlich vom Kronprinzen für die Königin v. Bayern angekauft. Die vollständige Zeichnung in der Grösse des Bildchens war 1821 bereits fertig, das von Fr. Olivier untermalte kl. Oelgemälde vollendete Schnorr im Sommer 1822 in Ariccia. (Jul. Schnorr’s v. C. „Briefe aus Italien“ Nr. 39, vom 20. Januar 1821).
9. Die Begrüssung Jacob’s u. Rahel’s am Brunnen. In Rom gemalt. Bez. m. Monogr. JS 1822. E: Prinz Georg zu Sachsen. Holzschnitt im Werk Raczynski’s; Rad. von C. Hoff. Diesem Oelgemälde lag die von Schnorr im J. 1820 für das Album des Frankfurter Kunstsammlers Schneider ausgeführte Zeichnung zu Grunde. Das Album gelangte später in den Besitz von Hermann Mumm daselbst.
10. Vittoria Caldoni, das schöne Mädchen von Albano. Lebensgr. Figur. Bez: 18 JS 23. h. 37″, br. 28″. Im Auftrage J. G. v. Quandt’s im Sommer 1822 in Ariccia begonnen, 1823 in Rom vollendet u. 1825, vor Absendung nach Leipzig, retouchirt. Privatbesitz, Berlin. – Dresd. ak. KA. 1826. Schnorr hatte die Albaneserin gleichzeitig in verschiedenen Stellungen gezeichnet, bevor er sich für Ausführung des ersten Bildes entschied. Ein Portrait derselben, Bleizeichnung 1822, besitzt Alex. Flinsch, Berlin. – Berl. Schnorr-A. 78.
11. Christus der Kinderfreund. „Lasset die Kindlein zu mir kommen!“ Für den Domherrn v. Ampach, der das Bild 1820 bestellte, bis 1823 in Rom vollendet.
12. Ruth die Aehrenleserin auf Boas’ Acker. In München gemalt.
13. Der Dichter des Nibelungenliedes, ihm zu beiden Seiten die allegorischen Gestalten der Saga u. der Märe. (Im Halbrund). Bez: JS 1829. h. 0,47, br. 0,81. Vom Grafen A. Raczynski 1829 bei Schnorr in München nach der Zeichnung bestellt u. früher entstanden als das Wandgemälde in der Münch. Residenz. E: Gräfl. Raczynski’sche Samml. in der Berl. Nat.-Galerie.
14. Maria Schnorr v. Carolsfeld geb. Heller. Des Meisters Gattin. Bez: J. S. 1830. h. 0,70, br. 0,60. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden. – Dresd. Schnorr-A. 1887.
15. Hagen u. Volker weigern Kriemhilden den Gruss. Bez. 1830. h. 0,43, br. 0,26. E: Neue Pin. München. Lith. in gl. Grösse von J. Wölffle.
16. Der barmherzige Samariter. Bez. m. Monogr. 1833. h. 1,29, br. 1,38. E: Städel’sches Kunst-Institut Frankf. a. M. 1833 auf Bestellung vom Künstler selbst erworben. Ausführung des Bildes meist von W. F. v. Olivier. – Frankf. Schnorr-A. 94.
17. Der Tod Barbarossa’s 1190. Vollendet 1833. Für den Frh. v. Stein auf Schloss Cappenberg. Vgl. Zeichn. Nr. 270–274.

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18. „Domine quo vadis?“ Nach einer Legende. 1843 gemalt. h. 0,80, br. 0,65. E: Oeffentl. Kunstsamml. Basel, Stiftung von Frl. Emilie Linder. Ein anderes Bild „Domine quo vadis?“ (1842), h. 0,79, br. 0,64, besitzt Arnold Otto Meyer, Hamburg. – Münch. d. allg. u. histor. KA. 54; Dresd. Schnorr-A. 78; Hamb. A. a. Privatbesitz 79. Eine Zeichnung, Feder u. Sepia (1819), bei Ed. Cichorius in Leipzig, war auf der Dresd. Schnorr-A. 78.
19. Der Besuch des Ananias bei Paulus. Vorbild zum untern Teil des Glasgemäldes für die Paulskirche zu London. An der Basis die Widmung: The Gift of Thomas Brown Esq. anno Domini 1864. (Der kniende Knabe des kleinen in Aquarell ausgeführten Entwurfs ist in diesem grossen Bilde weggelassen). Papier auf Lwd. Bez: 18 JS 65. h. 3,29, br. 3,73. E: Galerie Dresden, angek. 1867. Die Aquarellskizze zum ganzen Bilde befindet sich im Cab. der Handz. zu Dresden.
20. Luther in Worms vor Kaiser u. Reich, 1521. Auf Bestellung Maximilian’s II. v. Bayern für das Maximilianeum zu München 1860–69 gemalt. – Dresd. ak. KA. 69.
21. Das neue Jerusalem. Der Gegenstand, einem Kirchenliede von Joh. Matth. Meyfahrt aus der Reformationszeit: „Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt’ Gott, ich wär in dir etc.“ entnommen, vergegenwärtigt die Sehnsucht nach Ruhe in einer bessern Welt. Die von Engeln auf dem Glaubensschilde emporgetragene Seele bittet um Eröffnung der Gnadenpforte. – Dresd. ak. KA. 71. Dieses Gemälde, Schnorr’s letztes, schmückt als Altarbild die Friedhofshalle zu Löbtau bei Dresden. Abb. in „Christenfreude in Wort u. Bild“. Dresden, J. H. Richter. 8.
22. Heilige Familie. – Dresd. Schnorr-A. 78.
23. Christus u. die Pharisäer. – Berl. Schnorr- A. 78; Dresd. Schnorr-A. 78.
24. Sigfried’s Abschied von Kriemhild. Rund.
25. Bildlicher Schmuck der Eingangswand in der Vorhalle der Nibelungen-Säle. Im Bogenfelde: Der Sänger des Nibelungenliedes mit Sage u. Märe. In den Feldern neben der Tür links: König Günther u. Brunhilde, rechts: Sigfried u. Kriemhild.
26. Sigfried’s Heimkehr aus dem Sachsenkriege. (Vgl. die Federz. u. den Orig.-Carton Nr. 234).
25 u. 26 waren im Besitz des Consul Heymel, Dresden.
27. Bildlicher Schmuck an der Fensterwand der Vorhalle der Nibelungen-Säle. Im Bogenfelde: Hagen die Donaunixen um das Schicksal befragend. In den Feldern neben der Tür links: Dietrich von Bern mit Hildebrand, rechts: König Etzel mit Rüdiger von Bechlarn. War im Besitz des Consul Heymel, Dresden.
22–27 Schnorr-A. der Berliner Nat.-Galerie, Januar–Februar 1878.
28. Rudolf v. Habsburg u. der Bischof. Untermalung.
29. Rudolf v. Hahsburg sichert den Landfrieden. Untermalung.
30. Rudolf v. Habsburg’s Kaiserwahl. Untermalung.
31. Sieg Rudolf’s über Ottokar v. Böhmen auf dem Marchfelde, 1278. Privatbesitz, Dresden.
32. Weibliches Brustbild.
28–32 Berliner Schnorr-A., Jan.–Febr. 1878.

II. Wandgemälde.[Bearbeiten]

A. Die Ariosto-Fresken in der Villa Massimi zu Rom, ausgeführt 1820–26. Gegenstand: Sieg des Christentums über das Heidentum.

1. Die Hauptwand mit der Eingangstür.
a) Die Wandfläche. Neben der Tür links: Die Belagerung von Paris durch Agramant den Maurenkönig. Rechts: Die Verteidigung der Stadt durch Karl d. Gr. Letztere lith. von Jos. Unger (dem Sohn).
b) Die Decke. In der Lünette über der Tür: Der Erzengel Michael fliegt zur Rettung der Christen herbei. In den Senkungen der Gewölbekappen neben dieser Lünette: Der Sieg der Christen (Rinaldo verjagt Agramant u. die Heiden; Roland tötet ihn im Sechskampf.)
2. Die Fensterwand.
a) Die Wandfläche. Auf den vier, durch die Tür nach dem Garten u. zwei Fenster gebildeten Pfeilern: die vier Sarazenenhelden Faragu, Mandricardo, Rodomonte u. Marsilio.
b) Die Decke. Rechts: Dudo’s Seesieg über die Heiden. Links: Erstürmung der Heidenfestung Biserta.
3. Die linke Seitenwand.
a) Die Wandfläche. Von der Tür zum Tassozimmer links: Roland in Verzweiflung, darüber das Liebespaar Angelica u. Medoro. Bechts: Roland in Raserei, im Hintergr. Angelica u. Medoro.
b) Die Decke. In der Lünette: Astolf mit dem Evangelisten Johannes vom Monde zurückkehrend. Links: Brandimarte mit seiner treuen Fiordelise. Bechts: Prinz Zerbino mit seiner treuen Isabella. Im Zwickel: ein fliehender Amor, Allegorie der verletzenden Liebe.
4. Die rechte Seitenwand.
a) Die Wandfläche. Von der Tür zum Dantezimmer links: Die Zauberin Melissa, die Beschützerin des Liebespaares Ruggiero u. Bradamante, zeigt in Merlin’s Zaubergrotte der Bradamante die Schattengestalten ihrer Nachkommen des Hauses Este, zu dessen Verherrlichung Ariost sein Werk schrieb. Rechts: Ruggiero’s Taufe.
b) Die Decke. In der Lünette: Melissa freut sich der ihr gelungenen Vereinigung Ruggiero’s mit Bradamante. Links: Atlas, der Pflegvater Ruggiero’s, voll Trauer, da ihm sein Zauberbuch den frühen Tod Ruggiero’s verkündet. Rechts Alcina am Ufer der Zauberinsel, durch das Winken ihrer Hand die Fische anlockend. Im linken Seitenfeld: Ruggiero’s Schwester, die Kriegerin Marfisa, zum Kampfe ziehend; im rechten Seitenfelde: die Heldenjungfrau Bradamante im Waffenschmuck. Im Zwickel über dem Wappen des Hauses Massimi: ein Amor als Allegorie beseligender Liebe.
5. Schlussbild im Spiegel des Gewölbes: Die von Karl dem Gr. veranstaltete Siegesfeier, die alle Helden Karl’s vereinigt.

Die Vollendung der am 7. Nov. 1822 begonnenen Fresken des Ariostsaales erfolgte im [611] J. 1827. Abbildungen verschiedener Teile derselben liegen dem Schorn’schen Aufsatze im Cotta’schen Kunstbl. 1825, dem J. Schnorr’schen im Kunstbl. 1828 u. dem M. Jordan’schen in der Zeitschr. f. bild. Kunst 1867 bei.

B. Hymnen des Homer. Zwölf Compositionen nach den Orig.-Federzeichnungen Schnorr’s u. unter dessen Leitung im Servicezimmer des Königs im Königsbau zu München enkaustisch gemalt von Friedr. Olivier, Joh. Georg Hiltensberger, Leop. Schulz aus Wien u. M. J. Streidl. Vgl. Zeichn. Nr. 164–175.

C. Darstellungen zum Nibelungenliede. Fresken im Erdgeschoss der Residenz zu München. Der fünf Säle füllende Cyclus enthält

1. Im Eingangssaale:
a) Den Dichter des Liedes zwischen Sage u. Märe sitzend. (Ueber der Eingangstür.); Die Meerweiber verkünden Hagen den Untergang der Burgundern (Ueber der Tür zum zweiten Saal.)
b) An den Wänden: Die Bildnisse der Hauptpersonen des Gedichtes, als Sigfried u. Kriemhild; Gunther u. Branhild; Sigmund u. Sigelind; Rüdiger u. Etzel; Hildebrand u. Dietrich; Gernot, Uote u. Giselher; Hagen, Volker u. Dankwart;
c) Fries: Vier kl. Bilder mit Andeutung der Hauptmomente des Liedes: Sigfried’s u. Gunther’s Kirchgang; Sigfried’s Leiche wird nach Worms gebracht; Kriemhild reizt die Heunen zum Kampf gegen die Burgunden; Die Bestattung der Toten u. Etzel’s Klage.
2. Im zweiten Saal:
König Gunther empfängt den aus dem Sachsenkriege mit den gefangenen Königen heimkehrenden Sigfried. (Langwand.);
Brunhildens Ankunft in Worms. (Langwand.);
Sigfried’s u.Kriemhildens Vermählung. (Schmalwand.);
Sigfried übergiebt Kriemhilden den Ring u. Gürtel Brunhildens. (Schmalwand.)
3. Im dritten Saal:
Streit der Königinnen vor dem Münster. (Fensterschmalwand.);
Hagen bei Kriemhild, die das Zeichen auf Sigfried’s Gewand näht. (Ueber der Tür.);
Sigfried’s Abschied vor der Jagd. (Ueber der Tür!);
Sigfried’s Tod. (Langwand.);
Kriemhild findet Sigfried’s Leichnam vor ihrer Tür. (Schmalwand.);
Kriemhild erkennt Hagen als Mörder. (Langwand.);
Hagen versenkt den Nibelungenhort in den Rhein. (Deckenbild.);
Wie König Sigmund die Märe hört. (Deckenbild.)
4. Im vierten Saal:
Die Meerweiber als Schicksalskünderinnen. (Deckenbild.);
Hagen u. Volker weigern Kriemhild den Gruss. (Schmalwand.);
Hagen erschlägt Etzel’s Sohn. (Ueber der Tür.);
Der Kampf an der Stiege von Etzel’s Palast. (Langwand.);
Gernot’s u. Rüdiger’s Tod. (Ueber der Tür.);
Dietrich von Bern überwindet Hagen. (Schmalwand.);
Dietrich bringt Günther u. Hagen gefangen vor Kriemhild. (Ueber der Tür.);
Kriemhild fällt durch Hildebrand’s Schwert, ausgeführt von Dir. Gustav Jäger aus Leipzig. (Langwand.);
Etzel’s, Dietrich’s u. Hildebrand’s Klage. (Ueber der Tür.)
5. Im fünften Saal:
Wie sie die Toten bestatten. (Langwand.);
Die Boten Etzel’s bringen der Gattin Rüdiger’s dessen Waffen. (Langwand);
Etzel’s Boten verkünden dem Bischof Pilgrim von Passau den Untergang der Burgunden. (Langwand.) 1867 datirt

D. Darstellungen aus dem Leben Karl’s des Grossen. Sechs Wandgemälde im Festsaalbau der Residenz zu München. In Wachsfarben ausgeführt von Palme, Jäger, Giessmann u. Strähuber u. 1842 vollendet.

1. Salbung des zwölfjährigen Karl zum künftigen Könige der Franken durch Papst Stephan II. in der Abtei zu St. Denis 768.
2. Einzug in Pavia nach Besiegung des Desiderius 774.
3. Schlacht gegen die Sachsen bei Buraburg (Fritzlar) 774.
4. Bekehrung der Sachsen zum Christentum 785.
5. Das Concilium zu Frankf. a. M. 794.
6. Die Kaiserkrönung Karl’s in Rom durch Leo III. 800.
Hierzu ein Fries von 12 kleineren Bildern aus dem Leben des Kaisers, von je h. 4′, br. 7′, ausgeführt von G. Jäger, Giessmann, Palme u. Strähuber.
Die Orig.-Cartons zu den 6 Wandgemälden besitzt das Johanneum zu Dresden.

E. Darstellungen aus dem Leben Friedrich Barbarossa’s. Sechs im Festsaalbau der Residenz zu München, nach Schnorr’s Cartons in Wachsfarben (Fernbacher Enkaustik) ausgeführt vom Meister selbst u. den Malern Jäger, Giessmann u. Palme.

1. Friedrich wird nach der Erwählung in Frankfurt zum Kaiser ausgerufen 1152. Gest. nach dem Carton von Conrad Denck 1866. roy. qu. fol. Der Carton befand sich auf der Dresd. ak. KA. 1844.
2. Friedrich’s Einzug in das eroberte Mailand 1162. Ausgeführt von Palme. Nach dem Carton gest. von Jul. Thaeter. roy. qu. fol. Münch. KV. f. 1842.
3. Friedrich’s Zusammenkunft u. Friedensschluss mit Papst Alexander II. in Venedig. Ausgeführt von G. Jäger. Gest. von Jul. Thaeter 1843. roy. qu. fol. Münch. KV. f. 1844.
4. Das Reichsfest Barbarossa’s in Mainz 1184. Ausgeführt von Giessmann. Gest. von Th. Langer. roy. qu. fol. Leipz. KV. f. 1862; Lith. von D. Heiz. gr. qu. fol.
5. Die Schlacht bei Iconium 1190. Ausgeführt von Giessmann.
6. Barbarossa’s Tod im Kalykadnos 1190. Gest. von Conrad Denck; gest. von Herrn. Walde. (Dürer-Verein 1857). roy. qu. fol.
Hierzu an den Fenstern 4, über den Türen 3 kleinere Compositionen.
Die Orig.-Cartons zu den 6 grossen u. zu 4 kleineren Bildern (Das Reich; Die Kirche; Heinrich der Löwe vom Kaiser verstossen; Otto von Wittelsbach wird mit dem Herzogtum Bayern belehnt) besitzt das Johanneum zu Dresden.

F. Darstellungen aus dem Leben Rudolf’s von Habsburg, 4 Wändgemälde im Festsaalbau der Residenz zu München, nach Schnorr’s Cartons in Wachsfarben gemalt vom Meister selbst u. A.

1. Graf Rudolf’s Begegnung mit dem Priester.
2. Rudolf empfängt im Lager vor Basel durch den Grafen Pappenheim die Botschaft seiner Kaiserwahl 1273.

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3. Rudolf’s Sieg über Ottokar von Böhmen 1278. Carton im Johanneum zu Dresden. Gest. von Robert Petzsch. roy. qu. fol.
4. Rudolf wahret den Landfrieden. Carton im Johanneum zu Dresden. Gest. von Jul. Thaeter. roy. qu. fol. Sächs. KV.-Bl. f. 1844; Lith. Umriss von A. Strähuber für Marggraff’s Münch. Jahrbücher.
5. Friede u. Ueberfluss. Allegorische Figuren mit dem Wahlspruch Rudolf’s: „Melius bene imperare quam imperium ampliare.“ Gest. von C. Kräutle. gr. fol. Die Kreidezeichnung besitzt das Städt. Museum zu Leipzig, Geschenk Dr. H. Härtel’s.
Der nach M. v. Schwind’s Composition u. Zeichnung entstandene Fries über den grossen Gemälden stellt in einem langen Zug von Knaben die Culturzustände Deutschlands unter Rudolfs Regierung dar. Die farbige Ausführung erfolgte durch Schnorr selbst u. A., sie wurde im August 1839 beendigt.

G. Altarbild für die kathol. Kapelle zu Dresden-Neustadt. Gestiftet vom Sächs. Kunstverein.

III. Zeichnungen, Cartons, Aquarelle.[Bearbeiten]

1. Die Sündflut. Carton zu einem vom Meister selbst vernichteten Jugendbilde. Kreidez. Bez: Julius Schnorr 1811. h. 0,68, br. 0,60. E: Cab. der Handz., Dresden.
2. Sturz der Verdammten. (Sturz der Titanen). Studie nackter Figuren. Feder u. Tusche. 1813. E: Ed. Cichorius, Leipzig.
3. Ein Ritter lässt ein Mädchen u. einen Jüngling durch Knappen fesseln. Sepiaz. m. dem Namen u. 1813. gr. fol.
2 u. 3 aus J. G. v. Quandt’s Nachlass, versteigert in Dresden, August 1860.
4. Lustwandelnde Brautpaare in altflorentin. Tracht. Federz., um 1814 entstanden. E: Mr. Langton. Gest. von O. Ufer. qu. fol.
5. Predigender Einsiedler. Federz., weiss gehöht. Bez: Julius Schnorr 1814. h. 0,325, br. 0,42. E: Cab. der Handz., Dresden.
6. Die Könige des Morgenlandes bringen dem Christkinde Geschenke dar. Sepiaz. ohne Jahresangabe, vielleicht vom Jahr 1814. qu. fol. Aus J. G. v. Quandt’s Nachlass, versteigert zu Dresden, August 1860.
7. Der Sechskampf auf der Insel Lipadusa. Weiss gehöhte Federz. Bez: Julius Schnorr v. K. 1814. h. 0,305, br. 0,545. E: Städt. Museum Leipzig. (Vgl. Oelg. Nr. 1).
8. Ruggiero errettet den Ricciardetto, Bramante’s Bruder. Weiss gehöhte Sepiaz. Bez: Aus dem rasenden Roland von Ariost. Anfang des 25sten Gesanges comp. von Julius Schnorr von Karolsfeld. 1814. h. 0,435, br. 0,58. E: Städt Museum Leipzig.
9. Begräbniss im Walde. Federz. 1814. E: Cab. der Handz. Dresden.
10. Sechskampf auf der Insel Lipadusa. Carton in Federz. Bez: Julius Schnorr v. Karolsfeld fec. 1815. h. 0,96, br. 1,70. E: Cab. der Handz. Dresden, aus J. G. v. Quandt’s Nachlass, versteigert daselbst, August 1860. Vgl. Oelg. Nr. 1 u. Zeichn. Nr. 7.
11. Ein schlummernder Ritter, im Schos seiner Dame, von einem Andern bedroht. Federz. Bez: Julius Schnorr v. K. 1815. h. 0,42, br. 0,33. E: Städt Museum Leipzig, Geschenk des Frh. Max v. Speck-Sternburg 1849.
12. Landschaft mit fahrenden Schülern. Federz. Bez: J. S. 1815. h. 0,24, br. 0,295. E: Alex. Flinsch, Berlin.
13. Schloss Dobra bei Wien. Federz. Bez: J. S. 1815. h. 0,26, br. 0,41. E: Ed. Cichorius, Leipzig.
14. Drei ruhende Slowaken. Federz. Bez: den 31. May u. d. N. J. S. 1816. h. 0,15, br. 0,215. E: Ed. Cichorius, Leipzig. Abgedruckt mit dem von Ed. Cichorius gebotenen Auszuge aus zwölf Briefen Schnorr’s in der literarischen „Liebesspende für die Kinderheilanstalt zu Dresden“. (Einzige Nummer Dec. 1884).
15. Der verlorene Sohn. In Betrachtung versunken ruht er am Fuss einer Ruine. Im Hintergr. Tanzende. Federz. auf br. Papier. Bez: J. S. 1816. h. 0,215, br. 0,17. E: Ed. Cichorius, Leipzig. Aus J. G. v. Quandt’s Nachlass, versteigert in Dresden, August 1860.
16. Christus u. die am Sabbath Aehren raufenden Jünger. Aquarell. Bez: J. S. 1816. h. 0,33, br. 0,425. E: Städt. Museum Leipzig. Den Entwurf in fast gl. Grösse, Sepiaz., besitzt die Akad. der bild. Künste, Wien.
17. Besuch des Zacharias u. der Elisabeth mit dem kl. Johannes bei der heil. Familie. Federz. in Sepia. Bez: J. S. 1816. h. 0,465, br. 0,44. E: Ed. Cichorius, Leipzig. (Vgl. Oelg. Nr. 2).
18. Christus. Bleiz. Bez: J. S. 1816. h. 0,145, br. 0,09.
19. Christus mit Maria. Studie zur Hochzeit von Cana. Sepiaz. (um 1816). h. 0,26, br. 0,065.
18 u. 19 E: Ed. Cichorius, Leipzig.
20. Christus in Gethsemane. Im Vordergr. die schlafenden Jünger. Der Verräter mit seiner Schar naht. Sepiaz. Bez: J. S. 1816. h. 0,57, br. 0,48. E: Ed. Cichorius, Leipzig. Aus J. G. v. Quandt’s Samml., versteigert zu Dresden, Aug. 1860.
21. Mädchen in liegender Stellung. Studie nach Maria Heller, Schnorr’s späterer Gemahlin. Bleiz. Bez: Maria Heller, Wien, den 4t. August 1816. J. S. h. 0,18, br. 0,21. E: Cab. der Handz. Dresden.
22. Maria Heller auf dem Thron mit Krone u. Scepter. (Wol bei Gelegenheit von Charaden, die in der Familie aufgeführt worden, gezeichnet). Weissgehöhte Sepiaz. Bez: J. S. 1816 den 25sten August. h. 0,30, br. 0,21. E: Städt Museum Leipzig.
23. Liegendes Mädchen. Studie nach Maria Heller. Sepiaz. Bez: den 16ten May 1817. h. 0,19, br. 0,31.
24. Maria Heller, Brustbild. Von Schnorr kurz vor seinem Aufbruch nach Italien gezeichnet. Sepiaz. Bez: Maria Heller. J. S. 1817. Wien, Sonntags den 2 ten November, h. 0,245, br. 0,20.
23 u. 24 E: Prof. Franz Schnorr v. Carolsfeld, Dresden.
25. Engel mit dem Kreuz. Bez: Den 13. Februar 1817.
26. Engel mit der Dornenkrone. Bez: Den 2ten Februar 1817. h. 0,24, br. 0,26.

[613]

27. Engel mit der Posaune. Bez: den 2ten Februar 1817. h. 0,26, br. 0,20.
28. Engel mit dem Hammer u. den Nägeln. (Febr. 1817). h. 0,26, br. 0,215.
29. Der Erzengel Michael. Betende Frau. Bez: Den 6ten Februar 1817. h. 0,41, br. 0,26.
30. Drei singende Engel. Bez: Den 12ten Februar 1817. h. 0,21, br. 0,27.
25–30 Copien nach unbekanntem alten Meister, sämmtlich Umrisszeichnungen mit der Feder. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden.
31. Altes Schloss u. Kirche zu Berchtesgaden. Bleiz. Bez: 1817 Berchtesgaden. h. 0,34, br. 0,55. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden.
32. Des Petrus wunderbarer Fischzug. Federz. in Sepia. Bez: J. S. 1818 Florenz. h. 0,365, br. 0,68. E: Cab. der Handz. Dresden.
33.–51. Römisches Portraitbuch, Bildnisse von Kunstgenossen u. Kunstfreunden aus den Jahren 1816–1824, Brustbilder. h. 0,26, br. 0,21.
33. Johannes Scheffer v. Leonhardshoff, Maler. Bleiz. Bez: J. S. Wien 1816 d. 4. August. – Wiener histor. Portr.-A. 80. Ein anderes Bild Scheffer’s, Kopf, Bleiz. h. 0,32, br. 0,24, bes. Dr. Gustav v. Jurie, Wien. – Gleichfalls auf der Portr.-A. 80.
34. Josias v. Bunsen, Gelehrter u. Staatsmann. Sepiaz.
35. Dr. Joh. Nep. Ringseis, Arzt in München. Sepiaz. Bez: J. S. 1818 Rom den 5ten März.
36. Wilhelm Müller, der Dichter. Sepiaz. Bez: J. S. 1818 Rom den 16. April.
37. Friedrich Rückert, der Dichter. Etwas nach links, mit lockigem, auf die Schulter fallenden Haar u. Schnurrbart. Federz. in Sepia. Bez: J. S. 1818 Rom d. 1. October. Gest. von Carl Barth. 4.; Phot. v. F. Edlich in Dresden, gr. fol. – Wiener histor. Portr.-A. 80.
38. Carl Mosler, Kunstgelehrter. Sepiaz. Bez: J. S. 1819. Florenz d. 3. Octob. – Wiener histor. Portr.-A. 80.
39. Carl Barth, Kupferstecher. Federz. in Sepia. Bez: J. S. 1819. Rom d. 22. April. – Wiener histor. Portr.-A. 80.
40. Ferd. Ruscheweyh, Kupferstecher. Sepiaz. Bez: J. S. 1819 Rom May. – Wiener histor. Portr.-A. 80.
41. Rud. v. Przystanowski, Mineralog. Sepiaz. Bez: J. S. 1819. Florenz d. 21. Juny.
42. Baron Christian Leberecht v. Ampach, Domherr zu Naumburg, Kunstfreund. Federz. in Sepia. Bez: J. S. 1820 Neapel d. 7. May. (Vgl. Schnorr’s Brief an seinen Vater v. 23. Sept. 1825.)
43. August Arnold. Federz. in Sepia. Bez: J. S. 1820 Rom d. 2. July.
44. Joh. Gottlob v. Quandt, Kunstfreund. Federz. in Sepia. Bez: J. S. 1820 Neapel d. 23. April. – Wiener histor. KA. 80.
45. Johannes Passavant, Maler u. Kunsthistoriker. Sepiaz. Bez: J. S. 1821 Rom d. 25. Mz. – Wiener histor. KA. 80.
46. Marchese Carlo Massimi. Federz. in Sepia. Bez: Rom. J. S. 1821. h. 0,297, br. 0,203. – Wiener histor. Portr.-A. 80.
47. Franz Horny, Landschaftsmaler. Sepiaz. Bez : J. S. 1821. Rom d. 23. Mai.
48. Friedrich Overbeck, Historienmaler. Sepiaz. Bez: J. S. 1821 Rom d. 24. Apr. Holzschn. von Aug. Gaber. 4. – Wiener histor. Portr.-A. 80.
49. Bertel Thorwaldsen, Bildhauer. Federz. in Sepia. Bez: J. S. 1822 Rom d. 18. April. Phot. von F. Edlich, Dresden, gr. fol. – Wiener histor. Portr.-A. 80.
50. Karl Freih. vom Stein, Staatsmann. Federz. in Sepia. Bez: Rom J. S. 1822. h. 0,286, br. 0,209. – Wiener histor. Portr.-A. 80.
51. Carl Begas, Maler. Sepiaz. Bez: J. S. 1824. Rom d. 27. Oct. – Wiener histor. Portr.-A. 80.
33–51 E: Akad. der bild. Künste, Wien. Erworben aus dem Nachlass Schnorr’s 1874.
52. Gabriele v. Humboldt, Tochter Wilhelm’s. Federz. für Frau v. Humboldt, vor Weihnachten 1818.
53. Overbeck. Ganze Figur, eine Gewandstudie haltend. Federz. in Sepia. Bez: von Overbeck gehalten (1818). h. 0,39, br. 0,245. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden. 6
54.Overbeck. Ganze Figur. Sepiaz. Bez: Gezeichnet am 4ten Januar 1819 nach Overbeck, welcher Friedrich’s Carton einsah. h. 0,165, br. 0,21. E: Ed. Cichorius, Leipzig.
55. Friedrich Olivier in ganzer Figur, von rückwärts gesehen. Sepiaz. Bez: Friedrich Olivier d. 8. Januar 1819. h. 0,28, br. 0,21. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden.
56. Johann Christoph Erhard, Maler u. Radirer. Bez: J. S. 1821. Radirt von Hugo Bürkner 1860. h. 0,115, br. 0,095.
57. Berthold Georg Niebuhr. Gez. 1823. E: Freiherr v. Bunsen. Gest. von F. Ruscheweyh. fol.; von H. Merz. 4.; von L. Sichling, gr. 4.
58. Sigismund Ritter v. Neukomm, Componist. Bleiz. Bez: Sigism. Neukomm. Rom. (1826). E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden. (Vgl. Schnorr’s Brief an seinen Vater, dat. Rom d. 15. Aug. 1826).
59. Weiblicher Kopf. Bleiz. Bez: J. S. 1827. Aus der Erinnerung auf der Reise von Rom nach Florenz. h. 0,225, br. 0,175. E: Ed. Cichorius, Leipzig.
60. Weiblicher Kopf. Bleiz. Bez: Münchnerin. h. 0,235, br. 0,17.
61. Maria v. Schnorr, des Künstlers Tochter. Als Studie zu einem blumenstreuenden Mädchen. Weissgehöhte Kreidez. auf gelbem Papier. Bez: d. 7. October 1841 Marie Schnorr.
60 u. 61 E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden.
62.–106. Italienische Landschaften aus den Jahren 1820–1826.
Die in einer Auswahl hier mitgeteilten Landschaften, sämmtlich Sepiazeichnungen u. fast alle Eigentum des Herrn Ed. Cichorius in Leipzig, sind, nach den Gegenden u. der Zeit ihrer Entstehung geordnet, in photographischer u. in phototypischer Nachbildung, letztere mit Text von Max Jordan, Berlin 1878 in folio erschienen.
a) Rom:
62. Ansicht nach San Saba vom Aventin. 1820.
63. Blick auf San Saba. 1820.

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64. San Saba. 1820.
65. Aussicht von Villa Pamphili auf St. Pangrazio. 1820.
66. Sta. Balbina am Abhang des Aventin. 1820.
67. Aussicht von St. Gregorio auf dem Monte Cello auf Sta Prisca. 1820.
68. Tal der Egeria in der Campagna. 1820.
69. Im Tal der Egeria. 1820.
70. Bei der Grotte der Egeria. 1820.
71. Porta St. Giovanni. 1821.
72. Ostia. 1821.
73. Das Tiberufer unweit der Porta Portese in Rom. 1821.
74. Sta Agnese fuore le mura, vor der Porta Pia. 1821.
75. Blick auf St. Peter u. den Vatican vom Arco Scuro aus. 1822.
62–75 aus den Jahren 1820, 1821 u. 1822. E: Ed. Cichorius, Leipzig.
b) Albanergebirge:
76. Zwischen Castel Gandolfo u. Marina. 1821.
77. Ariccia. 1821.
78. Civitella. 1821.
79. Gegend bei Civitella. 1821.
80. Am Nemisee. 1821.
81. Aussicht nach Rocca St. Stefano auf dem Wege von Civitella nach dem Kloster St. Francesco. 1821.
82. Auf dem Wege von Civitella nach St. Francesco. 1821.
83. Olevano. 1821.
84. Olevano, vom Gebirge aus gesehen. 1821.
85. Olevano. Als Staffage ein Eremit. 1821.
86. Vigna des Arciprete in Olevano. 1821. Abb. bei Dohme „Kunst u. Künstler des 19. Jahrh.“
87. In der Vigna des Arciprete zu Olevano. 1821.
88. Castel Gandolfo. 1822.
89. Castel Gandolfo u. der Albanersee. 1822.
90. Albano. 1822. Gest. von Ant. Krüger, qu. fol.
91. See von Nemi. 1822.
92. Nemisee u. Genzano. 1822.
93. Genzano. 1822.
94. Ariccia. 1823.
95. St. Rocco bei Ariccia. 1823.
96. 97. Frascati. 1826.
98. Frascati. Als Staffage eine Familiengruppe im Costüm des 16. Jahrhunderts. 1826.
99. Villa Falconieri bei Frascati 1826.
100. Villa Taverna oder Borghese bei der Villa Falconieri, Frascati. 1826.
76–100 aus den Jahren 1821, 1822, 1823 u. 1826. E: Ed. Cichorius, Leipzig.
101. Palestrina. 1821. Lichtdruck. E: Dr. med. Ferd. Heller, Frankf. a. M.
c) Neapel:
102. Posilippo. 1820.
103. Nisida. Cap Misene. Ischia. 1820.
104. Sorrent. 1820.
102–104 aus dem Jahre 1820. E: Ed. Cichorius, Leipzig.
105. Blick auf den Meerbusen von Salerno. Malerradirung von Ludwig Richter, die Figuren, laut Angabe Joh. Fr. Hoff’s, nach einer Zeichnung Schnorr’s. (1826). Vgl. „Adrian Ludwig Richter“ von J. F. Hoff. Dresden 1877. gr. 8.
d) Sicilien:
106. Monreale. 1826.
107. Selinunt. 1826.
108. 109. Girgenti. 1826.
110. Girgenti. Tempel der Juno, der Concordia, des Jupiter u. des Hercules. 1826.
111. St. Nicola Vecchio am Aetna. 1826.
112. Trecastagne. 1826.
113. Taormina. 1826.
106–113 aus dem Jahre 1826. E: Ed. Cichorius, Leipzig.
114. Christus am See Tiberias u. Petrus, der vom Schiff durch’s Wasser dem Heiland zueilt. Bez: J. S. 1818. Florenz. E: Cab. der Handzeichn. Dresden.
115. Der Zug der heil. drei Könige. Italienische Landschaft. In der Mitte des Vordergrundes der ehemal. Besitzer des Bildes J. G. v. Quandt u. seine Gemahlin. Bleiz. m. Sepia getuscht Bez: 18 JS 19 d. 24. Dec. h. 0,50, br. 0,65. E: Städt. Museum Leipzig. Angek. vom Kunstverein aus der Quandt’schen Samml. in Dresden 1868. Abb. „Illustr. Z.“ 1894.
116. Zeichnungen, Entwürfe u. Studien in Feder, Tusche u. Sepia zu den Fresken in der Villa Massimi zu Rom. 48 Bll. aus den Jahren 1820–25, Eigentum des Städt. Museums in Leipzig, befanden sich auf der Frankfurter Schnorr-A. 1894. Ebendaselbst auch einzelne Actstudien im Besitz der Herren Ed. Cichorius in Leipzig, Alex. Flinsch in Berlin, Friedr. Metz in Frankf. a. M. u. Prof. Franz Schnorr v. C. in Dresden.
117.–124. Acht Scenen aus Ariost’s „Rasendem Roland“ in der Villa Massimi:
117. Agramant, der Sarazenenkönig, bestürmt Paris.
118. Einzug Karl’s des Gr. in Paris nach dem Siege über Agramant. Die Paladine Roland u. Rinaldo führen den Zug.
117 u. 118 Cartons, je h. 2,88, br. 3,64, Pendants.
119. Angelica u. Medoro schneiden ihre Namen in die Rinde eines Lorbeerbaumes. Darunter: Orlando, hierin die Verschmähung seiner Liebe erkennend, fällt in Schwermut u. Raserei.
120. Die Zauberin Melissa zeigt der Bradamante in der Höhle Merlin’s die Nachkommen Ruggiero’s. Zur Rechten: Ruggiero’s Taufe.
119 u. 120 Cartons, je h. 2,88, br. 4,05, Pendants.
121. Der Erzengel Michael, der Schutzpatron Frankreich’s, beschützt Paris gegen Agramant. Carton. h. 1,20, br. 2,30.
122. Dudo vernichtet die feindliche Seemacht. Carton. h. 1,98, br. 3,87. – Ausstellung deutscher Künstler in Rom 1825; Münch. d. allg. u. histor. KA. 58.
123. Rinaldo, im Kampf mit den Heiden, verdrängt sie aus Frankreich. Carton. h. 2,14, br. 3,90.
124. Biserta, der festeste Punkt der Heiden im Orient, Agramant’s letzte Hoffnung, von den Christen erstürmt. Carton. h. 1,98, br. 3,87. – Münch. d. allg. u. histor. KA. 58.
117–124 Cartons. E: Kunsthalle zu Karlsruhe.

[615]

125.–129. Fünf Scenen ans Ariost’s „Rasendem Roland“:
125. Rüdiger befreit die an einen Felsen geschmiedete Angelica von dem Seeungeheuer.
126. Angelica kommt dem verwundeten Medor zu Hilfe.
127. Nach Beerdigung des Königs u. Cloridan’s folgt Medor der Angelica.
128. Angelica vereint ihren u. Medor’s Namen in der Rinde einer Platane.
129. Angelica beglückt u. krönt den Medor mit ihrer Liebe.
125–129 Sepiazeichnungen, je h. 0,36, br. 0,40, E: Kunsthalle zu Karlsruhe. – Münch. d. allg. u. histor. KA. 1858.
130.–133. Die vier Haupthelden der Sarazenen aus Ariost’s „Rasendem Roland“: Faragu; Mandricardo; Rodomonte; Marsilio. Cartons, je h. 2,85, br. 0,66. E: Kunsthalle Karlsruhe.
134.–144. Elf Cartons zu den Fresken aus Ariost’s „Rasendem Roland“ in der Villa Massimi:
134. Bogenschütze. Einzelfigur aus dem Auszuge Karl’s des Gr. zur Verteidigung der Tore von Paris. Abb. im Kat. der Frankf. Schnorr-A. 94.
135. Der Kampf zwischen drei christlichen u. drei heidnischen Rittern, in welchem Agramant von Roland erschlagen wird.
136. Astolf kehrt, von Johannes dem Evangelisten geführt, mit dem Verstande Roland’s aus dem Monde zurück.
137. Melissa triumphirt über das Gelingen ihrer Pläne in Bezug auf Rüdiger u. Bradamante.
138. Die Hochzeit Rüdiger’s mit Bradamante, von Kaiser Karl veranstaltet.
139. 140. Zerbino u. Isabella; Amorin in Laubgewinden.
141. 142. Brandimarte u. Fleurdelise; Amorin in Laubgewinden.
143. 144. Die Kriegerin Marfisa; Die Heldenjungfrau Bradamante.
134–144 E: Städel’sches Kunst-Institut zu Frankf. a. M., angek. vom Künstler selbst 1830.
145.–150. Angelica und Medoro, Cyclus von sechs Compositionen zu Ariost’s „Rasendem Roland“, von Schnorr 1826 entworfen u. seinem Freunde Ingres geschenkt. Später nach den von Schnorr aufbewahrten Umrissen wiederholt u. in Sepia ausgeführt 1869.
151.–156. Angelica und Medoro. Cyclus von sechs Compositionen zum „Rasendem Roland“. Federzeichnungen 1827. h. 0,24, br. 0,30.
151. Ruggiero befreit die einem Seeungeheuer zum Opfer ausgesetzte Angelica mit Hilfe seines Greifenrosses u. seines Demantschildes. Bez: d. 11 März 27.
152. Angelica entschwindet dem Ruggiero durch den unsichtbar machenden Ring. Bez : d. 14. März 27.
153. Angelica findet den verwundeten Medoro bei seinem im Kampfe gefallenen Herrn. Bez: d. 13 März 1827. Abb. in „Zeitschr. f. bild. Kunst“ 1867.
154. Angelica führt Medoro, nach Bestattung der Toten, auf ihrem Rosse fort. Bez: d. 14 März 1627.
155. Angelica schneidet ihren u. Medoro’s Namen in den Baum. Bez: d. 13 März 1827.
156. Angelica krönt ihren Gatten Medoro. Bez: d. 15 März 1827.
151–156 E: Städt Museum zu Leipzig, das auch die übrigen Orig.-Entwürfe zum „Rasenden Roland“ (Federzeichnungen), welche Schnorr am 1. Aug. 1827 dem Quandt’schen Ehepaare mit Zuschriften überreicht hatte, als Vermächtniss J. G. v. Quandt’s seit 1862 besitzt. – Frankfurter Schnorr-A., Juli-August 1894.
157. Acht Sepiazeichnungen zu „Angelica und Medoro“. E: Arn. Otto Meyer. – Hamb. A. a. Privatbesitz 1879. (Vgl. Nr. 145–150).
158. Jacob u. Rahel am Brunnen. Grosse ausgeführte Zeichnung für den Kunstsammler Schneider in Frankf. a. M., der Handzeichnungen aller deutschen Künstler erwarb, die im Winter 1817–18 in Rom lebten. (Vgl. Oelg. Nr. 9).
159. Die heil. drei Könige. Grosse Sepiaz. eines allegorischen Bildes, dessen Mittelpunkt die heil. drei Könige als Heilssucher bilden. (Beschreibung der Zeichnung in J. D. Passavant’s „Ansichten über die bildenden Künste“. Heidelberg 1820). Geschenk Schnorr’s seinem Freunde Quandt, Weihnachten 1819.
160. Die drei Marien am Grabe Christi. Entwurf zu einem von Herrn v. Quandt 1820 bestellten, doch nicht ausgeführten Gemälde. Der Carton war 1821 vollendet.
161. Nausikaa u. Odysseus. Grosse Orig.-Rohrfederzeichnung in Sepia. Nausikaa steht auf dem der Heimat zustrebenden Wagen, den die Dienerinnen umgeben. Odysseus tritt, ihr folgend, aus einem Haine, die Arme zu den Göttern erhebend. Bez. m. Monogr. 1827. E: Ludw. Lippert in Hamburg, der die Zeichnung durch den Kunsth. Boerner in Leipzig erwarb. Lith. von Jos. Unger (dem Sohn), qu. fol.; Lith. in Schorn’s Kunstbl. 1831; Holzschn. von K. Oertel in der „Zeitschr. f. bild. Kunst“ 1867; Abb. in Dohme „Kunst u. Künstler des 19. Jahrh.“ Bd. I. Das Bild war zu einem beabsichtigten, doch nicht zur Ausführung gelangten Odyssee-Cyclus in der Residenz zu München bestimmt. Die Zeichn. angebl. jetzt im Städt. Museum zu Leipzig.
162. Nausikaa u. Odysseus, vor dem die Mägde fliehen. Kreidez. h. 0,62, br. 1,06. E: Ludw. Lippert in Hamburg.
161 u. 162 Hamb. A. a. Privatbesitz 1879. Zwei Zeichnungen „Nausikaa u. Odysseus“ aus 1824 sah Ludw. Richter am 12. Januar 1825 bei Schnorr im Palazzo Caffarelli.
163. Nausikaa mit Odysseus zur Stadt zurückkehrend. Federz. 1828. h. 0,81, br. 1,25. E: Nat.-Gal. Berlin, angek. 1883. – Berl. Jub.-A. 1886.
164.–175. Zwölf Federzeichnungen zu den Hymnen des Homer. Gez. 1832–1834. (Vgl. Wandgemälde B.):
164.–166. Drei Zeichnungen zum Hymnos auf Apollon:
164. Apollon will auf der grasigen Haliartos seinen Tempel bauen, wird aber durch Tilphussa’s, der Quellnymphe, arglistigen Rat gehindert.
165. Apollon erbaut den Tempel auf Pytho u. tötet die verderbenbringende Schlange.

[616]

166. Apollon führt kretische Männer nach Pytho „des prangenden Tempels zu warten.“
167.–169. Drei Zeichnungen zum Hymnos auf Hermes:
167. „Morgens ward er geboren; zur Laute sang er am Mittag; stahl am Abend die Rinder Apollon dem Fernhintreffer“. Bez: d. 23 Dec. 1832.
168. Phoibos findet den Dieb u. führt ihn nach dem Olympos, vor Zeus Kronion ihn zu verklagen. Bez: d. 24 November 1832.
169. Hermes giebt die entwendeten Rinder auf Zeus’ Gebot an Apollon zurück u. versöhnt diesen durch Lyraspiel u. Gesang. Bez: d. 16 Dec. 1832.
170. –172. Drei Zeichnungen zum Hymnos auf Aphrodite:
170. Aphrodite, mit süssen Gelüsten erfüllt, wird von den Chariten gesalbst u. geschmückt u. „entwallt der duftenden Kypros“. Bez: December 1833.
171. Die Tiere des Waldes sänftigend, nahet Aphrodite in Liebe dem Hirten Anchises. Bez: December 1833.
172. Nachdem Aphrodite des Aineias Geburt ihm verkündet, verlässt sie den Anchises. Bez: Februar 1834.
173.–175. Drei Zeichnungen zum Hymnos auf Demeter:
173. Persephoneia von Aïdoneus geraubt, als sie, durch Gaia’s List gelockt, mit ihren Gespielinnen sorglos Blumen pflückte.
174. Demeter sucht die Geraubte, Hekate u. Helios nach ihrem Kinde fragend. Bez: d. 12 März 33.
175. Persephoneia, von Hermes geleitet, kehret vom Erebos zur Mutter zurück, bei welcher sie nach Kronion’s Ratschluss zwei Zeiten des Jahres nun weilet.
Die zwölf Federzeichnungen 164–175 zu den Wandgemälden im Münchner Königsbau gelangten, als Hauptgewinn der Lotterie zur Erbauung eines Künstlerhauses in Dresden, an den Kunsthändler Aloys Apell daselbst u. sind jetzt im Besitz von Alex. Flinsch in Berlin. Photolithographirt von Gebrüder Burchard, mit Erläuterungen von Chr. Semler. Dresden, Verlag von Ernst Arnold (1864). schmal roy. qu. fol. – Berliner u. Dresdner Schnorr-A. 1878; Frankfurter Schnorr-A. 1894.
176. Apollon u. die kretischen Männer. (Vgl. Nr. 166). Bleiskizze. Bez: Hymnos auf Apollon, h. 0,18, br. 0,38. E: Cab. der Handz. Dresden.
177. Apollon führt kretische Männer nach Pytho. (Vgl. Nr. 166). Federz. h. 0,185, br. 0,555.
178. Hermes. Morgens ward er geboren. (Vgl. Nr. 167). Federz. Bez: d. 23 Dec. 1832. h. 0,185, br. 0,555.
179. Poseidon. Heil o Poseidon Dir, Erdgürtender, Finstergelockter. Federz. Bez: J. S. 1832. Im Halbrund. h. 0,205, br. 0,44. – Dresdner Schnorr-A. 1878.
177–179 E: Alex. Flinsch, Berlin. – Frankfurter Schnorr-A. 1894.
180.–195. Sechzehn Federzeichnungen zu den Hymnen des Homer 1832:
180. Geburt des Apollon. E: H. E. Freund, Berlin. Eine Blei- u. Federz., bez. 1869, h. 0,238, br. 0,250, war auf Boerner’s Leipz. K.-Auct., 30. März 1897.
181. Apollon unter den Hirten. Eine Federz., bez. 1869, in gl. Grösse: Boerner’s Leipz. K.-Auct., 30. März 1897.
182. Apollon, Hyakinthos u. Daphne. E: Geh. Rat Schöne, Berlin.
183. Demeter, der Tochter beraubt, entzieht der Erde die Fruchtbarkeit. E: H. E. Freund, Berlin.
184. Demeter als Lehrerin der Völker.
185. Nach Rückkehr Persephone’s giebt Demeter der Erde das Gedeihen wieder. E: H. E. Freund, Berlin.
186. Hermes als neugeborenes Kind findet die Schildkröte. E: Dir. Max Jordan, Berlin.
187. Artemis jagend.
188. Argos von Hermes eingeschläfert, damit Zeus die in eine Kuh verwandelte Jo entführen kann.
189. Aphrodite entsteigt dem Meere. E: H. E. Freund, Berlin.
190. Die Gratien geleiten Aphrodite in den Olymp.
189 u. 190 in Federz., bez. 1869, h. 0,230, br. 0,240, befanden sich auf der Berl. u. Dresd. Schnorr-A. 1878, u. auf Boerner’s Leipziger K.-Auct., 30. März 1897.
191. Aphrodite mit Ares, von Hephaistos überrascht. – Berl. u. Dresd. Schnorr-A. 78.
192.–195. Vier Medaillons: Zeus; Hera; Pluton; Pallas Athene. E: H. E. Freund, Berlin.
180–195 Berliner u. Dresdner Schnorr-A. 1878. Fünfzehn Compositionen zu den „Hymnen des Homer“ waren bereits auf der Dresd. ak. KA. 1848.
196.–252. Zeichnungen, Aquarelle, Cartons u. Stiche zum Nibelungenliede:
196. Der Sänger der Nibelungen mit Märe u. Sage. Umrissz., Feder, h. 0,29, br. 0,545. E: Dir. Franz Schnorr v. C., Dresden.
197. Hagen an Sigfried’s Leiche. Federz. 1828. – Frankf. Schnorr-A. 1894.
198. Hagen durch Dietrich von Bern bezwungen. Federz. 1829.
197 u. 198 E: H. E. Freund. Berlin. – Berliner u. Dresd. Schnorr-A. 1878.
199. Der Sänger der Nibelungen mit Märe u. Sage u. Sigfried dem Drachentöter. Getuschte Federz. Bez: J. S. 1829. h. 0,42, br. 0,74. E: Dir. Franz Schnorr v. C., Dresden. – Frankf. Schnorr-A. 1894.
200. Beginn des Kampfes in König Etzel’s Saal. Federz. 1829.
201. Hagen u. Volker vor der Burg Etzel’s Wache haltend. Federz. Bez. mit Monogr. 1829. h. 0,415, br. 0,265. E: v. Endris. – Wiener histor. KA. 77.
202. Hagen u. Volker vor Kriemhild. Federz. 1830. E: H. E. Freund, Berlin. – Dresd. Schnorr-A. 1878.
203. Hildebrand u. Dietrich. Federz. Bez: J. S. 1831 d. 22 September 31. h. 0,225, br. 0,145. E: Ed. Cichorius, Leipzig. – Frankf. Schnorr-A. 1894.

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204. Hagen ermordet Sigfried. Sepiaz. Bez: J. S. 1844. h. 0,55, br. 0,62. E: Amsler & Ruthardt, Berlin. – Frankf. Schnorr-A. 1894; Boerner’s Leipz. K.-Auct. 30. März 1897.
205. Der Kampf an der Stiege des Saales. Sepiaz. Bez: J. S. 1845. h. 0,43, br. 0,465.– Boerner’s Leipz. K.-Auct., 30. März 1897.
206. Farbenskizze zu „König Etzel sendet seine beiden Fiedler als Boten zu den Burgunden“. Aquarell. Bez: J. S. 1845. Lünette. h. 0,145, br. 0,22. E: Ed. Cichorius, Leipzig.
207. Farbenskizze zu „Hagen versenkt den Nibelungenhort in den Rhein." Aquarell. Bez: J. S. 1845. h. 0,165, br. 0,165. E: Frau Malvina v. Schnorr-Garrigues, Karlsruhe.
206 u. 207 Frankf. Schnorr-A. 1894.
208. Sigfried u. Kriemhild. Abb. in Pecht „Gesch. der Münch. Kunst im 19. Jahrh.“. Kupferstich von C. Gonzenbach. roy. fol. Münch. KV. 1860.
209. Sigmund u. Sieglind, Sigfried’s Eltern. h. 1,99, br. 1,94.
210. Günther u. Brunhild. h. 1,99, br. 1,77. Gest von C. Gonzenbach. roy. fol. Münch. KV. 1860.
211. Hagen, Volker u. Dankwart. h. 2,00, br. 2,26. Ein lithogr. Umriss von A. Mayer in Schorn’s Kunstbl. 1829. kl. qu. fol.
209–211 Kreidezeichnungen. E: Städt. Museum Leipzig.
212. Hagen an Sigfried’s Leiche. Ausgeführtes Aquarell. 1846. E: H. E. Freund, Berlin. – Berl. u. Dresd. Schnorr-A. 1878.
213. Hagen an Sigfried’s Leiche durch Kriemhild des Mordes geziehen. Feder u. Sepia. E: Ed. Cichorius, Leipzig. – Dresd. Schnorr-A. 1878.
214. Studie zu Kriemhild im Hochzeitszug. Federz. h. 0,21, br. 0,15. E: Frau Malvina v. Schnorr-Garrigues, Karlsruhe. – Frankf. Schnorr- A. 1894.
215. Sigfried’s u. Gunther’s Hochzeitszug. Federz. E: H. E. Freund, Berlin.
215 (Fries) Kupferstich von Th. Langer, Umrissstich von H. Schütz. Schmal qu. fol.
216. Sigfried’s Leiche wird nach Worms gebracht (Fries). E: H. E. Freund, Berlin. Gest. von Th. Langer; gest. von H. Schütz; Abb. in Dohme „Kunst u. Künstler“.
217. Kriemhild reizet die Heunen zum Kampfe gegen die Burgunden (Fries). E: H. E. Freund, Berlin. Gest. von Th. Langer; gest. von H. Schütz.
218. Die Bestattung der Toten u. Etzel’s Klage. (Fries). Gest von Th. Langer; gest. von H. Schütz.
Die vier Federzeichnungen des Frieses entstanden 1829–31. Die Cartons nach denselben auf schwarzem Grunde sind Zeichnungen Gustav Jäger’s. – Berl. u. Dresd. Schnorr-A. 78.
219. Farbenskizze zu „Kriemhild u. ihre Gefangenen Günther u. Hagen“. Aquarell. Bez: J. S. 1846. Lünette. h. 0,145, br. 0,21.
220. Farbenskizze zu „Dietrich übergiebt den gefangenen Hagen der Kriemhild“. Aquarell. Bez: J. S. 1847. h. 0,13, br. 0,19.
221. Farbenskizze zu „Gernot’s u. Rüdiger’s Tod“. Aquarell. Bez: J. S. 1847. h. 0,125, kr. 0,19.
222. Farbenskizze zu „König Etzel’s Klage“. Aquarell. Bez: J. S. 1847. h. 0,13, br. 0,19.
219–222 E: Ed. Cichorius Leipzig. – Frankf. Schnorr-A. 1894.
223. Sigfried’s Leiche wird nach Worms getragen. Federz. Bez: J. S. 1847. Holzschn. von H. Bürkner 1851. fol. In Hugo Bürkner’s Holzschnittmappe. Abb. „Meisterwerke“ IX. – Dresd. Schnorr-A. 1878.
224. Der Nibelungen Ende. Aquarell. 1849. E: H. E. Freund, Berlin. – Dresd. Aquarell-A. 1877.
225. Der Nibelungen Ende. Hildebrand erschlägt Kriemhild. Federz. Bez: J. S. 1851. Dec. h. 0,43, br. 0,58. E: Cab. der Handz. Dresden, Geschenk des Künstlers. Kupferstich von Th. Langer, roy. qu. fol. Sächs. KV. f. 1853. – Frankf. Schnorr-A. 1894.
226. Gefangennahme Hagen’s durch Dietrich von Bern. Aquarell. Bez: J. S. 1854. h. 0,58, br. 0,38. E: Dr. Carl Lampe-Vischer, Leipzig. – Frankf. Schnorr-A. 1894.
227. Vermählung Sigfried’s u. Kriemhildens im Dom zu Worms. Carton. h. 4,30, br. 2,20.
228. Abschied Sigfried’s von Kriemhilden. Carton. h. 1,93, br. 1,63.
229. Die Donaunixen weissagen dem grimmen Hagen den Untergang. Carton. h. 3,00, br. 6,00. Abb. Dohme „Kunst u. Künstler“.
227–229 E: Kunsthalle zu Karlsruhe.
230. Sigfried giebt Kriemhilden den Gürtel, den er Brnnhilden entrissen. Holzschnitt im Werk Raczynski’s.
231. Die Boten Etzel’s überbringen der Gattin Rüdiger’s dessen Waffen. Bez: J. S. 1861. d. 21. Juni. h. 0,175, br. 0,47. E: Ed. Cichorius, Leipzig.
232. Wie sie die Toten bestatten. Aquarell. Bez: J. S. 1863. h. 0,26, br. 0,435. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden.
233. Bestattung der Toten in Etzel’s Palast. Kohlenz. Bez: J. S. 1863. h. 2,70, br. 4,56.
234. Sigfried aus dem Sachsenkriege zurückkehrend. Kohlenz. Bez: Schnorr. h. 4,59, br. 5,68. Eine Federz. besitzt H. E. Freund, Berlin.
233 u. 234 E: Berl. Nat.-Gal., angek. 1872. Zehn andere Zeichnungen (Feder u. Wasserfarben) wurden 1882 erworben.
235. Kriemhild’s Abschied von der Markgräfin Gotelind in Bechlarn auf der Reise zu König Etzel. Federz. Dresden 1867. E: Arn. Otto Meyer, Hamburg.
236. Kriemhildens Klage. Carton zu einem Wandgemälde im Münch. Königsbau. E: Oeffentl. Kunstsamml. Basel, Stiftung von Frl. E. Linder.
237. Giselher verlobt sich mit Dietlind. Bez: J. S. 1869. E: Cab. der Handz. zu Dresden, Dr. Müller’s Sammlung.
238. Die Boten des Bischofs Pilgrim von Passau bringen die Nachricht vom Tode der Burgunden. Carton.
239. Die Gattin Rüdiger’s erhält die Botschaft vom Tode desselben. Carton.
238 u. 239 E: Oeffentl Sammlung zu Oldenburg. Der Carton „Swemelin überbringt die Botschaft von der Nibelungen-Ende an Pilgrim, Bischof von Passau“, der letzte Carton zu den Nibelungen-Fresken, befand sich auf der Dresd. ak. KA. 1868.

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240. Volker der Fiedler an der Tür des Saales sitzend. Gest. von J. C. 1883. kl. 4.
241. Sigfried von Kriemhild Abschied nehmend. Titelblatt zu Gustav Pfitzer’s Nibelungen-Ausgabe. Kupferstich von Ludw. Friedrich. Rundbild. 0,55.
242. Brunhildens Empfang in Worms. Gest. von Friedr. Zimmermann. roy. qu. fol. Münch. KV. f. 1862.
243. Gruppen kämpfender Tiere. Drei Bll. mit 6 Zeichnungen für die Giebelfelder, deren vier ausgeführt. h. 0,08. br. 0,33. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden.
244.–255. Die Sigfrieds-Sage oder Leben u. Taten Sigfried’s. Zwölf Lünetten, Sepiazeichnungen auf graublauem Grunde. h. 0,11, br.0,205. E: Ed. Cichorius in Leipzig:
244. Wie Sigfried Abschied nahm von Sigmund u. Sigelind.
245. Wie Sigfried den Lindwurm erschlug.
246. Wie Sigfried im Blute des Lindwurms badete.
247. Wie Sigfried die Könige Schilbung u. Nibelung erschlug.
248. Wie Sigfried dem Zwerge Alberich die Tarnkappe abgewann.
249. Wie Sigfried den Dänenkönig Lintegast gefangen nahm.
250. Wie Sigfried den König Gunther im Sprunge mit sich nahm.
251. Wie Sigfried den Riesenpförtner band.
252. Wie Sigfried Brunhilden bezwang.
253. Wie Sigmund dem Sigfried die Krone befahl.
254. Wie Sigfried den Bären fing.
255. Wie Sigfried mit Hagen den Wettlauf nach dem Brunnen tat.
244–252 (9 Blatt) befanden sich, von L. Friedrich in Dresden nach den Sepiazeichnungen u. in deren Grösse in Kupfer gestochen, als Probedrucke vor der Schrift, auf der Frankfurter Schnorr-A. 1894, die auch sämmtliche zwölf Originale enthielt.
256. Carton aus dem Nibelungen-Cyclus: Kampfspiel, gez. von den Gehilfen Schnorr’s. – Berl. Schnorr-A. 1878.
Vgl. „Die Nibelungen-Fresken von Julius Schnorr von Carolsfeld in der k. Residenz zu München, photographirt von Jos. Albert“.
Das Nibelungenlied. Uebersetzt von K. Simrock. Mit Holzschnitten nach Zeichnungen von Julius Schnorr von Carolsfeld. Stuttg., J. G. Cotta’sche Buchh. Lex. 8.
257.–275. Zeichnungen zu den Kaiserbildern in der Residenz zu München:
257. Karl der Grosse als Knabe vom Papst Stephan II. gesalbt. Umrissz. in Feder. – Berl. u. Dresd. Schnorr-A. 1878.
258. Karl’s Kampf mit den Sachsen bei Fritzlar. Bleiz. h. 0,45, br. 0,76. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden. – Frankf. Schnorr-A. 1894.
259. Karl’s Sieg über Desiderius bei Pavia 774. Sepiaz. Bes: J. S. 1840, Januar. h. 0,46, br. 0,65. E: Amsler & Ruthardt, Berlin. – Frankf. Schnorr-A. 94.
260. Bekehrung der Sachsen zum Christentum. Sepiaz. 1840. E: H. E. Freund, Berlin.
261. Karl d. Gr. in der Synode zu Frankf. a. M. 794. Federz. 1840. – Berl. u. Dresd. Schnorr-A. 78; Frankf. Schnorr-A 94.
262. Kaiserkrönung Karl’s 800. Umrissz. in Feder. – Berl. u. Dresd. Schnorr-A. 78.
263. Friedrich Barbarossa’s Kaiserwahl 1152. Umrissz. in Feder.
264. Barbarossa’s Einzug in Mailand 1162. Nach dem Carton in Kupfer gest. von Julius Thaeter. roy. qu. fol. Münch. KV. f. 1842. (Vgl. Wandgem. E. Nr. 2). Der Carton befand auf der Brüsseler Carton-A. 1864.
265. Barbarossa’s Zusammenkunft mit Papst Alexander III. in Venedig 1177. Nach dem Carton in Kupfer gest. von Julius Thaeter. roy. qu. fol. Münch. KV. f. 1844. (Vgl. Wandg. E. Nr. 3).
266. Barbarossa’s Zusammenkunft mit Alexander III. in Venedig. Sepiaz. Bez: J. S. August 1836. h. 0,415, br. 0,445. E: Friedr. Metz, Frankf. a. M.
267. Barbarossa’s Zusammenkunft mit Alexander III. in Venedig. Sepiaz. Bez : J. S. im November 1837. h. 0,61, br. 0,66. E: Amsler & Ruthardt, Berlin. Der Carton befand sich auf der Wiener ak. KA. 1842; die Sepiaz. auf Boerner’s Leipziger K.-Auct. 30. März 1897.
268. Barbarossa’s Reichsfest in Mainz. Sepiaz. Bez: Friedrich’s Reichsfest in Mainz. J. S. St Johannis d. T. 1835. h. 0,52, br. 0,64. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden. Der Carton befand sich auf der Brüsseler Carton-A. 1864. Nach dem Carton lith. von D. Heitz. roy. qu. fol.
264–268 Frankf. Schnorr-A. 94.
269. Barbarossa’s Schlacht bei Iconion 1190. Sepiaz. 1835. E: H. E. Freund, Berlin. – Berl. u. Dresd. Schnorr-A. 78. Der Carton befand sich auf der Wiener ak. KA. 1842, eine Zeichn. auf der Dresd. ak. KA. 1869.
270. Barbarossa’s Tod. Federz. mit der Widmung an J. G. v. Quandt. Bez. mit Namen u. 28. Oct. 1830. E: Ed. Cichorius, Leipzig. – Dresd. Schnorr-A. 78.
271. Barbarossa’s Tod. Grössere Federz. 1830. E: Wiener Akad. d. K. – Dresd. Schnorr-A. 78. Der Carton war auf der Wiener ak. KA. 1842.
272. Umriss zu Barbarossa’s Tod. Federz. zum Bilde für den Frh. v. Stein. h. 0,35, br. 0,59. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden.
273. Barbarossa’s Tod. Federz. zum Bilde für den Frh. v. Stein. Bez: J. S. 1830 im November, h. 0,33, br. 0,55.
272 u. 273 auf der Frankf. Schnorr-A. 94.
274. Vier Compositionen zum Barbarossa-Saale: Belehnung Otto’s von Wittelsbach, Verbannung Heinrich’s des Löwen. Links u. rechts: Allegorien auf Kirche u. Reich. Federz. 1838. E: H. E. Freund, Berlin. – Berl. u. Dresd. Schnorr-A. 78.
275. Rudolf von Habsburg, den Priester auf seinem Rosse durch den Bach führend. Federz. Bez: St. Joseph d. 19 Mai 35. h. 0,22, br. 0,18.
276. Rudolf dem Priester sein Pferd anbietend. Sepiaz. Bez: Rudolph von Habsburg St. Peter und Paul 1835 (Juni 29). h. 0,485, br. 0,355.

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277. Rudolf dem Priester sein Pferd anbietend. Federz. Bez: Januar 1837. h. 0,50, br. 0,35.
275–277 E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden. – Frankf. Schnorr-A. 94.
278. Rudolf’s Wahl zum Kaiser. Umrissz. in Feder. 1835. – Berl. u. Dresd. Schnorr-A. 78.
279. Rudolf’s Sieg über Ottokar v. Böhmen 1278. Sepiaz. 1835. E: H. E. Freund, Berlin.
280. Rudolf’s Sieg über Ottokar v. Böhmen. Umrissz. in Feder.
281. Kaiser Rudolph’s Schlacht wider Ottocar von Böhmen. Gest. von Robert Petzsch. roy. qu. fol. Erfurter KV. f. 1857/58. (Vgl. Wandg. F. Nr. 3).
282. Rudolf v. Habsburg wahret den Landfrieden. Nach dem Carton gest. von Julius Thaeter. roy. qu. fol. Sächs. KV. f. 1844. (Vgl. Wandg. F. Nr. 4).
283. Rudolf sichert den Landfrieden. Sepiaz. h 0,49, br. 0,64. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden. – Berl. u. Dresd. Schnorr-A. 78; Frankf. Schnorr-A. 94.
284. Rudolf sichert den Landfrieden. Federumriss. – Dresd. Schnorr-A. 78. Ein auf Stein gez. Umriss von Alex. Strähuber in Marggraffs „Münch. Jahrbüchern“ 1838. qu. fol.
285. Luther vor Karl V. auf dem Reichstage zu Worms. Federumriss zum Oelgemälde un Maximilianeum zu München. 1861. – Berl. u. Dresd. Schnorr-A. 78.
286. Ansicht der Peterskirche u. des Vaticans als Titelblatt zum Italienischen Landschaftsbuch. (Vgl. Zeichnungen Nr. 62–113). Dem Besitzer desselben, Herrn Ed. Cichorius in Leipzig, gewidmet. Sepiaz. 1868. – Dresd. Schnorr-A. 78.
287. Entwurf zum Titelblatt des Italienischen Landschaftsbuches. Federz. Bez: J. S. 1867. Unter der Zeichnung: Ansicht der St. Peterskirche und des Vaticans in der Nähe des arco scuro aufgenommen. (Vgl. Zeichnungen Nr. 75.) h. 0,31, br. 0,235. E: Friedr. Metz, Frankf. a. M. – Frankf. Schnorr-A. 94.
288. Entwurf zum Transparentgemälde, das zur Feier der Vollendung der Glyptothek-Fresken dem Ritter von Cornelius zu Ehren aufgestellt war. Darstellung der thronenden Germania, welcher die Bavaria auf König Ludwig’s Geheiss das Modell der Glyptothek reicht. Darüber die Fama, Bavaria’s Ruhm verkündend. In der untern Abteilung die deutsche Kunst, der die griechische u. italienische Kunst den Lorbeer aufsetzen. Auf der Seite der griech. Kunst Perikles, Phidias u. Praxiteles, auf der Seite der italienischen Leo X., Michelangelo u. Raffael. Ueber diesen in kleineren Feldern grau in grau die Graecia u. die Italia. Der Kupferstich von J. C. Koch, imp. qu. fol., war auf der Frankfurter Schnorr-A. 1894.
289. Christus am Kreuz. Sepiaz. 1834. E: Frau Blochmann, Pirna.
299. Christus am Kreuz. Sepiaz. 1842. E: H. E. Freund. Berlin.
291. „Es ist vollbracht!“ Christus am Kreuz mit den heil. Frauen, Johannes u. Nicodemus. Im Mittelgr. ein Priester u. römische Krieger. Bes. J. S. 1843. Carton zum Altargemälde der durch den Oberbaurat Pertzsch 1833 vollendeten protestantischen Kirche zu München. Ausführung in Oelfarben durch Gustav Jäger. Der Carton in Grösse des Gemäldes befindet sich in der Samml. Maillinger in München. Gest. von P. Barfus unter Leitung Thaeter’s. roy. fol.
292. Fides, Caritas, Spes. Aquarell. Rund. Durchm. 0,38. E: Cab. der Handz., Dresden. Gest. von C. Gonzenbach. roy. fol.; Phot. von Ad. Braun in Dornach. – Dresd. Schnorr-A. 78. Auf derselben Ausstellung eine Zeichnung „Glaube, Liebe, Hoffnung“ vom J. 1845, Feder u. Sepia.
293. Maria mit dem segnenden Jesusknaben auf den Knien. Federzeichnung, bez: J. S. 1847. Rund, Durchm. 0,175. Entwurf zu Nr. 294. E: Frau Malvina v. Schnorr-Garrigues, Karlsruhe.
294. Madonna. Maria auf einem thronartigen Sessel, hinter welchem ein mit Sternen besäter Vorhang herabwallt, umfasst mit dem linken Arm das auf ihrem Schos kniende Kind, dessen Rechte segnend erhoben ist. Tuschzeichnung. Bez: J. S. 1847. h. 0,49, br. 0,40. E: Frau Dir. Lässig, Dresden. Gest. als Rundbild mit Lilienornament in den vier Ecken u. einer Predelle, welche zwischen zwei in Anbetung knienden Engeln die Worte „Ehre sei Gott in der Höhe“ etc. enthält. Jul. v. Schnorr inv. et del. Hs. Rud. Rahn sc. 1857. roy. fol.
293 u. 294 Dresd. Schnorr-A. 78; Frankf. Schnorr-A. 94.
295. Taubenhaschendes Mädchen u. Jäger. Federz. zu einer Meissener Vase. Bez: J. S. 1854. h. 0,13, br. 0,30. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden. – Frankf. Schnorr-A. 94.
296. Der deutschen Künstler Studien in Rom u. ihre Berufung nach München durch König Ludwig I. Federskizze. h. 0,42, br. 0,34. E: Cab. der Handz. Dresden. Später von B. Plockhorst für das K. Ludwig-Album lithographirt. gr. fol.
297.–308. Entwürfe zu Glasgemälden für die Paulskirche in London. 1862–1868.
297. Christus in Gethsemane. Aquarell. Bez: J. S. 1868. h. 0,545, br. 0,24. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden. – Frankf. Schnorr- A. 94.
298. Christus in Gethsemane. Sepiaz. 1866.
299. Bestattung Christi. Sepiaz. 1866.
298 u. 299 E: H. E. Freund, Berlin.
300. Grablegung. Erster Entwurf, der seines Figurenreichtums wegen nicht ausgeführt wurde. Bez: J. S. 1862 d. 25/26 März. E: Frau M. v. Schnorr-Garrigues, Karlsruhe.
301. Auferstehung Christi. Aquarell. 1862.
302. Die heil. Frauen am Grabe Christi. Aquarell. Bez: J. S. 1862. h. 0,40, br. 0,225.
303. Das Christuskind von Engeln getragen. Entwurf zum obern Teil eines Glasfensters: Glory to God in the highest etc. Sepiaz. h. 0,77, br. 0,46.
304. Christus erscheint dem Saulus auf dem Wege nach Damascus. Entwurf zu einem Glasfenster. Sepiaz. h. 0,80, br. 0,49.
302–304 E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden. – Frankf. Schnorr-A. 94.

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305. Christus am Kreuz. Entwurf für ein Fenstergemälde in St. Paul zu London. Im Carton von 25’ Höhe durch Prof. Alex. Strähuber ausgeführt u. 1868 der Münch. k. Glasmalerei übergeben, welche das Werk noch vor Schluss desselben Jahres vollendete. Im Mittelraum eines dreiteiligen Triumphbogens: der Gekreuzigte, neben welchem die heil. Frauen u. Johannes. Im Seitenbogen links vom Beschauer steht der Hauptmann, rechts Longinus mit erhobenem Speer. Im Vordergrunde des Bildes knien, als Repräsentanten der Stifter (Tuchmacher-Innung), zwei Männer, deren einer die Hände zu Christus erhebt. An der Basis des Bildes die Widmung: The Gift of worshipful Company of Drapers 1868, an der Einfassung unten: Unto God only be Honor and Glory.
306. Entwurf zu einem grossen, 71’ hohen Glasgemälde für St. Paul in London. Im obern Teil: die Erscheinung Christi zur Bekehrung des Saulus, im untern: der Besuch des Ananius bei Paulus. Gestiftet von Thomas Brown, ausgeführt von Ainmiller in der Münch. k. Glasmalerei u. 1866 vollendet. Die Uebertragung der Skizze in den Carton war meist die Arbeit Strähuber's u. Ainmiller’s. Aquarell auf Papier. h. 0,75, br. 0,30. Bez: J. S. 1864. E: Galerie Dresden, angek. aus dem Kunstfonds 1867.
307. Die Engel verkünden die Wiederkunft des Heilandes. Federz.
308. Bekehrung des Paulus u. Befreiung des Petrus aus dem Kerker. Feder u. Sepia.
307 u. 308 Berl. u. Dresd. Schnorr-A. 78.
309. Das Opfer Abraham’s. Federumriss. Geschenk Frau v. Schnorr’s an Ludwig Richter, 14. Sept. 1871.
310. Johannes in der Wüste predigend. Grosse histor. Landschaft mit 31 Figuren. Aquarell aus früher Zeit. h. 21″, br. 28″. E: v. Speck-Sternburg’sche Samml., Lützschena bei Leipzig.
311. Das Urteil Salomonis. Feder u. Tusche.
312. David’s Freundschaft zu Jonathan. Federz.
311 u. 312 E: Nat.-Gal. Berlin, angek. 1891.
313. Befreiung Schleswig-Holstein’s. Allegorie. Sepiaz. Geschenk des Künstlers 1864.
314. Ein am Weihnachtsabend gestorbenes einziges Kind wird von den Eltern Christo wiedergegeben. Im Auftrage der Eltern als Glasgemälde für eine Kapelle auf deren Besitz in England ausgeführt. Sepiaz. 1868.
315. Das himmlische Jerusalem. Sepiaz. 1868. E: Prinz Georg, Herzog zu Sachsen.
316. Die Bibel in Bildern von Julius Schnorr von Carolsfeld. (240 Bll. in Holzschnitt). Leipzig, Georg Wigand, qu. fol. 1. Aufl. (1862). Mit dem Vorworte Schnorr’s: Betrachtungen über den Beruf u. die Mittel der bildenden Künste, Anteil zu nehmen an der Erziehung u. Bildung der Menschen.
Von Schnorr’s Zeichnungen zur Bibel befanden sich auf der Berliner Schnorr-A. 1878: 154 Bll.; auf der Hamb. A. a. Privatbesitz 1879: 19 Federzeichnungen, worunter 7 zur Schöpfungsgeschichte (1830), alle 19 im Besitz Arn. Otto Meyer’s. Die Frankfurter Schnorr-A. Juli u. August 1894 bot 105 Originale zur Bibel in Bildern, meist Federzeichnungen. Die Compositionen datiren aus den Jahren 1824–1862, ihre Grösse beträgt etwa 0,21:0,26. Die meisten Originalzeichnungen hatten Prof. Franz Schnorr v. C. in Dresden (47 Bll.) u. das Dresdner Cab. der Handzeichnungen (25 Bll.) ausgestellt. Die übrigen i. J. 1894 in Frankfurt ausstellenden Besitzer waren: C. G. Boerner u. Ed. Cichorius in Leipzig, Alex. Flinsch in Berlin, Ludw. Friedrich in Dresden, Friedr. Metz in Frankf. а. M., F. Otto in Halle u. die Akad. der bild. Künste in Wien. Der Besitzstand hat sich seitdem insofern verändert, als mit der Otto’schen Samml. im Oct. 1895 fünf, auf da Boerner’schen K.-Auct. im März 1897 aber 13 Zeichnungen versteigert wurden.
317. Die Zeichnungen Schnorr’s zur Cotta’schen Bilderbibel, welche mit Holzschnitten erster Künstler Deutschlands im Cotta’schen Verlag zu Stuttgart 1847–50 (h. 0,09, br. 0,12) erschien.
318. Germania mit Elsass u. Lothringen. Federz. 1871. Letzte Arbeit des Künstlers. E: Prof. Franz Schnorr v. C., Dresden. – Dresd. Schnorr-A. 78.
319. Original-Radirung: Gekreuzigter Heiland u. drei Heilige, qu. fol. – Wiener histor. KA. 1877.
320. Original-Radirung: „Am siebenten Tage aber starb das Kind.“ II. B. Samuelis 12. Erf u. rad. v. J. Schnorr. Bez. m. Monogr. J. S. 1839. qu. fol. h. 0,265, br. 0,325.

Ein Rollencyclus des verstorbenen Sängers Ludwig Schnorr v. Carolsfeld, componirt u. gezeichnet von seinem Vater Julius Schnorr v. Carolsfeld.

1. Der Sänger als Lohengrin. Sepiaz. Bez: J. S. 1860. h. 0,22, br. 0,14.
2. Als Raoul in den Hugenotten. Sepiaz. Bez: d. 24. Dec. 1860. h. 0,225, br. 0,14.
3. Als Edgardo in Lucia von Lamermoor. Federz. Bez: d. 7. Mai 61. h. 0,23. br. 0,14.
4. Als Florestan in Fidelio. Florestan und Leonore. Federz. Bez: d. 8. Mai 61. h. 0,22, br. 0,14.
5. Als Gennaro in Lucrezia Borgia. Gennaro und Lucrezia. Federz. Bez: J. S. 1861. d. 11. Mai. Grossvaters Geburtstag, h. 0,225, br. 0,145.
6. Als Tamino in der Zauberflöte. Sepiaz. Bez: d. 24. December 61. h. 0,22, br. 0,15.
7. Als Manrico im Troubadour. Manrico und Azucena. Sepiaz. Bez: J. S. 1862 am 2. Juli. h. 0,22, hr. 0.16.
8. Als Masaniello in der Stummen von Portici. Sepiaz. Bez: 18. October 1862. h. 0,235. hr. 0,165.
9. Als Erick im Fliegenden Holländer. Erick und Senta. Federz. Bez: J. S. 1863. h. 0,24, br. 0,16.
10. Als Don Ottavio im Don Juan. Don Ottavio und Donna Anna. Sepiaz. Bez: J. S. 1864 zum 2. Juli. h. 0,24, hr. 0.175.
11. Als Tannhäuser. Tannhäuser an der Leiche Elisabeth’s. Sepiaz. Bez: J. S. 1865. h. 0,23, br. 0,19.
12. Als Raoul in den Hugenotten. Zweites Bild: Raoul und Valentine. Sepiaz. Bez: J. S. 1868. h. 0,23, br. 0,165.
13. Als Belmonte in der Entführung aus dem Serail. Belmonte und Osmin. Federz., ohne Bez. h. 0,235, br. 0,17.

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14. Als Max im Freischütz. Federz., ohne Bez. h. 0,22, br. 0,145.
15. Als Tristan in Tristan und Isolde. Sepiaz. Bez: J. S. 1868. Letztes Bild.

Der anfangs nur 14 Zeichnungen umfassende Rollencyclus ist Eigentum der Frau Malvina von Schnorr-Garrigues, der Wittwe des Sängers, in Karlsruhe. Photographie u. Verlag von Freimund Edlich, Dresden, fol. Die Orig.-Zeichnungen auf der Berliner u. Dresdner Schnorr-A. 78.

Vgl. Briefe aus Italien von Julius Schnorr von Carolsfeld, geschrieben in den Jahren 1817 bis 1827. Ein Beitrag zur Geschichte seines Lebens u. der Kunstbestrebungen seiner Zeit. Mit Porträt. Gotha, F. A. Perthes 1886. 8.