Boetticher:Steinfurth, Hermann

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Steinfeld, Wilhelm Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Steinfurth, Hermann
Steinhardt, Carl Friedrich
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[814] Steinfurth, Hermann, Historienmaler, geb. zu Hamburg am 18. Mai 1823, gest. daselbst am 7. Januar 1880, begann die künstlerlerische Ausbildung bei G. Hardorf d. A. in Hamburg u. bezog darauf die Ddfer Akad., wo er unter Leitung Carl Sohn’s u. W. Schadow’s arbeitete. Er besuchte die Niederlande u. Italien, kehrte aber nach Düsseldorf u. Hamburg zurück, wo er sich auch der Portraitmalerei befliss. 1848 wurde ihm infolge einer Concurrenz ein Altarbild für die neuerbaute Petrikirche in Hamburg übertragen: „Die Auferstehung Christi“, für welche er in Düsseldorf u. München Studien machte. Nach Vollendung des Werkes lebte er teils in Hamburg, teils in Düsseldorf oder München.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. Die Grablegung. (1844).
2. Die Erziehung des Jupiter auf dem Berge Ida auf Kreta. 1846 gemalt. h. 0,95, br. 1,42. E: Museum Wallraf-Richartz zu Köln, Geschenk des Prof. J. M. Fimenich ans dem Nachlass seines Oheims J. H. Richartz 1861. – Gr. Hamb. KA. 46; Berl. ak. KA. 46.
3. Der Raub des Hylas. (1847). Eine Skizze zum Bilde aus dem Nachlass Joh. Wihelm Schirmer’s befand sich auf Sachse’s Berl. K.-Auct., März 1870.
4. Diana im Bade von Actäcon überrascht. Bez: 1847. h. 1,32, br. 1,89. – Hamb. Kunsthalle, Geschenk des Senators E. Johns 1852.
5. Die Auferstehung Christi mit den Aposteln Petrus u. Paulus als Seitenbildern. Grosses dreiteiliges Altarbild für die Petrikirche in Hamburg, seit 1850 in Düsseldorf gemalt. (Nach Eggers’ „Deutschem Kunstblatt“ (1850) arbeitete Steinfurth schon 1850 an dem Werk, u. das „Hamburgische Künstler-Lexikon“ 1854 nennet das Auferstehungsbild 1851 bereits abgeliefert.

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6. Bildniss des Malers Ludwig Knaus. 1851 gemalt. h. 1,07, br. 0,86. E: Kunsthalle zu Hamburg durch Vermächtniss H. Steinfurth’s 1880.
7. Bildniss des Bürgermeisters Dr. Weber in Hamburg. Eigentum des Dargestellten.
8. Hauptpastor der Kirche St. Jacobi Dr. G. Bauer. Eigentum Jacobikirche zu Hamburg.
9. Bildniss des Oberbibliothekars Prof. Christian Petersen in Hamburg. E: die Stadtbibliothek.
10. Knabenbildniss. h. 0,62, br. 0,47. E: H. Steinfurth.
7–10 Hamburger A. a. Privatbesitz 79.
11. Der Tartaros. Unten links u. in der Mitte die Gruppen der Danaiden, rechts Tantalos u. in der Höhle angefesselte Titanen. Oben rechts Tithyos, Ixion, Sisyphos; in der Mitte von den Eumeniden verfolgte Verdammte; links die Flussgötter der Unterwelt, darunter Styx u. Pyriphlegeton. h. 0,74, br. 1,07. E: Kunsthalle Hamburg, Vermächtniss H. Steinfurth’s 1880.
12. Bacchanten. Holz. h. 0,22, br. 0,37. E: Kunsthalle Hamburg, Vermächtniss des Künstlers 1880. – Dresd. ak. KA. 72.
13. Selbstbildniss des Künstlers. h. 0,665, br. 0,545. E: Kunsthalle Hamburg, Geschenk des Hamb. Künstlervereins 1863.
14. Bildn. des Kunstfreundes G. E. Harzen, geb. zu Altona 1790, gest. zu Hamburg 1863. h. 1,135, br. 0,94. E: Kunsthalle Hamburg.
15. Bildn. des Herrn Carl Heine, geb. zu Hamburg 1810, gest. zu Luchon 1865. Bez: H. Steinfurth. h. 1,28, br. 0,95. E: Kunsthalle Hamburg.
16. Bildn. des Kunstfreundes J. M. Commeter, geb. zu Wilster 1791, gest. zu Neapel 1869. Nach Rob. Schneider’s Gem., h. 0,75, br. 0,615, copirt. E: Kunsthalle Hamburg.
17. Brustb. des Malers Hermann Kaufmann im 70. Jahre. Bez: H. Steinfurth 1879. h. 0,75, br. 0,60. E: Kunsthalle Hamburg, Geschenk von H. Steinfurth 1879. – Berl. ak. KA. 79.
18. Bildn. des Dr. Abendroth. h. 1,21, br. 0,97. E: Kunsthalle Hamburg, Geschenk des Herrn Otto Berkefeld.
19. Eos entfernt Tithonos um ewiges Leben von Zeus für ihn zu erflehen. h. 2,67, br. 1,97. E: Kunsthalle Hamburg, Vermächtniss des Künstlers 1880. – Berl. ak. KA. 54; Par. WA. 55.

II. Zeichnungen.[Bearbeiten]

1. Sechs Bleiz. zur Prometheia des Aischylos:
1) Prometheus bringt unter dem Schutz des Pallas das Feuer vom Olymp herab.
2) Prometheus, durch Kraft u. Gewalt gebändigt, wird an den Felsen geschmiedet.
3) Der Chor der Okeaniden tritt auf, Prometheus zu beklagen.
4) Die Befreiung der Jo.
5) Prometheus wird durch Zeus in den Tartaros geschleudert
6) Zu den Fragmenten des „Befreiten Prometheus“: Herakles tötet den Adler, rechts der für Prometheus in den Tartaros hinabsteigende Kentauer Chiron, links der Chor der Titanen.
1. Ausstell. des österr. Kunstvereins 1867.
Erschien unter dem Titel: VI Compositionen zu des Aischylos Prometheia, entworfen u. auf Stein gezeichnet von H. Steinfurth. Leipzig 1862. gr. qu. fol.
2. Die zwölf Apostel. Erfunden u. auf Stein gez. von H. Steinfurth. Sechs Bll. Leipzig 1863. gr. fol.
3. Der Tartaros. Bleiz. h. 0,69, br. 1,01. E: Ludwig Lippert – Hamb. A. a. Privatbes. 79.
4. 5. Entwurf zu einem Friese: Die Hochzeit der Kora u. des Dionysos; Nacht mit Tod u. Schlaf. Bleizeichnungen. – Dresd. ak. KA. 72.