Boetticher:Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm

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Tischbein, Johann Friedrich August Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Tissot, James
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[893] Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm, geb. zu Hayna am 15. Febr. 1751, gest. zu Eutin am 26. Juni 1829, war zuerst Schüler seines Oheims Johann Heinrich in Cassel, dann seines Oheims Johann Jacob in Hamburg, die beide ihn wenig förderten, so dass er durch Copiren in Kunstsammlungen Hamburg’s und Uebung im Poitraitmalen seine Ausbildung erstrebte u. seinen Unterhalt erwarb. Nach einigem Aufenthalt in Bremen ging er 1772 nach Holland, hauptsächlich als Portraitmaler tätig, u. kehrte im Spätsommer 1773 nach Cassel zurück. Im October 1779 reiste er als Pensionair der Casseler Akademie auf drei Jahre nach Italien, das er im Herbst 1782 nochmals besuchte. 1787 weilte Tischbein als Begleiter Goethe’s in Rom u. in Neapel. Im Juli 1799 traf er wieder in Cassel ein. Die Haupttätigkeit des Künstlern gehört noch dem 18. Jahrhundert.

1. Erbprinzessin Amalie von Anhalt mit dreien ihrer Kinder. E: Dessauer Schloss 1800.
2. Baschkiren zu Pferde, nach der Natur. Bez. 1814. Eichenholz. E: Grossh. Samml. Oldenburg.
3. Peter Friedrich Ludwig, Herzog von Oldenburg. Bez: W. Tischbein pinxit 1815. E: Schloss Eutin.
4. General Benningsen’s Einzug in Hamburg am 31. Mai 1814. Bez: W. Tischbein 1816. h. 3,50, br. 5,38. E: Kunsthalle Hamburg, Geschenk der Baudeputation 1869.
5. Paul Friedrich Wilhelm, Erbprinz, nachher Grossherzog von Oldenburg, gest. 1853. Brustbild. E: Schloss Eutin.
6. Selbstbildniss des Künstlers. E: Universitätsbibliothek Leipzig.

Das von A. Andresen (Die Deutschen Maler-Radirer des 19. Jahrhunderts) beschriebene „Werk des Wilhelm Tischbein“ umfasst 147 Radirungen.