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Tiratelli, Cesare, der Jüngere, geb. 1864, in Rom.

1. Eine Kindtaufe. – Stuttg. int. KA. 91.
2. Dienstmädchen (Ciocciarin). – Stuttg. int KA. 91; Berl. ak. KA. 92.
3. Festtag in Ceccano. E: Städt. Museum Leipzig, angek. um 1893. – Münch. JA. 93, Abb. „Illustr. Z.“ 1894.
4. Palmsonntag in den Abruzzen. – Münch. JA. 94; Abb. „Gartenlaube“ 1896. Ein Bild „Palmsonntag“, bez: Tiratelli C. Roma, h. 0,76, br. 0,38, E: Conrad Fischer, befand sich auf der Breslauer A. a. Privatbesitz 1897.
5. Rückkehr von der Weinlese, ein Zug singender u. musicirender Landleute. – Münch. JA. 94; Berl. int. KA. 96.
6. Sommeraufenthalt in Neapel. – Berl. int. KA. 96; Münch. int. KA. 97.

Tischbein, Johann Heinrich, d. J., meist Landschaftsmaler, geb. zu Hayna im Hessischen 1742, gest. zu Cassel 1808, war Schüler seines Oheims Johann Heinrich u. wurde 1775 Inspector der Casseler Galerie.

Tischbein, Johann Friedrich August, Bildnissmaler, geb. zu Mastricht, Niederlande, 1750, gest. zu Heidelberg 1812, Schüler seines Bruders Johann Heinrich, dann seines Oheims Johann Heinrich in Cassel, widmete sich mit Erfolg der Portraitmalerei, besuchte Paris u. Italien u. wurde nach seiner Heimkehr Hofmaler des Fürsten von Waldeck. Seit 1800 war er an Oeser’s Stelle als Prof. u. Director der Leipziger Akad. tätig.

1. Der Künstler u. seine Familie. Lebensgr. ganze Figuren. 1803 gemalt E: Pinder, Berlin.
2. Schiller’s Portrait in antiker Kleidung (1804 ?). E: L. v. Gleichen-Russwurm. – Schiller-Ausstell. im Museum zu Weimar, 10. Nov. 84.
3. Schiller-Bildniss, Brustbild. Bez: Tischbein 1805. h. 0,89, br. 0,70, E: Städt. Museum Leipzig, Geschenk der Frau Elise Anna verw. Dr. Crusius 1869.
4. Bildniss der Königin Luise von Preussen. Ganze Figur. E: Schloss Berlin.
5. Selbstbildniss des Künstlers. E: E. Müller, K. Oberförster auf Solitude. – Stuttg. Portr.-A. 81.

Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm, geb. zu Hayna am 15. Febr. 1751, gest. zu Eutin am 26. Juni 1829, war zuerst Schüler seines Oheims Johann Heinrich in Cassel, dann seines Oheims Johann Jacob in Hamburg, die beide ihn wenig förderten, so dass er durch Copiren in Kunstsammlungen Hamburg’s und Uebung im Poitraitmalen seine Ausbildung erstrebte u. seinen Unterhalt erwarb. Nach einigem Aufenthalt in Bremen ging er 1772 nach Holland, hauptsächlich als Portraitmaler tätig, u. kehrte im Spätsommer 1773 nach Cassel zurück. Im October 1779 reiste er als Pensionair der Casseler Akademie auf drei Jahre nach Italien, das er im Herbst 1782 nochmals besuchte. 1787 weilte Tischbein als Begleiter Goethe’s in Rom u. in Neapel. Im Juli 1799 traf er wieder in Cassel ein. Die Haupttätigkeit des Künstlern gehört noch dem 18. Jahrhundert.

1. Erbprinzessin Amalie von Anhalt mit dreien ihrer Kinder. E: Dessauer Schloss 1800.
2. Baschkiren zu Pferde, nach der Natur. Bez. 1814. Eichenholz. E: Grossh. Samml. Oldenburg.
3. Peter Friedrich Ludwig, Herzog von Oldenburg. Bez: W. Tischbein pinxit 1815. E: Schloss Eutin.
4. General Benningsen’s Einzug in Hamburg am 31. Mai 1814. Bez: W. Tischbein 1816. h. 3,50, br. 5,38. E: Kunsthalle Hamburg, Geschenk der Baudeputation 1869.
5. Paul Friedrich Wilhelm, Erbprinz, nachher Grossherzog von Oldenburg, gest. 1853. Brustbild. E: Schloss Eutin.
6. Selbstbildniss des Künstlers. E: Universitätsbibliothek Leipzig.

Das von A. Andresen (Die Deutschen Maler-Radirer des 19. Jahrhunderts) beschriebene „Werk des Wilhelm Tischbein“ umfasst 147 Radirungen.

Tissot, James, franz. Genre- u. Historienmaler, geb. zu Nantes, bildete sich unter dem Einfluss des Belgiers Hendrik Leys zum Darsteller von Scenen, darunter mittelalterlicher, deren historische Treue er mit grösster Sorgfalt erstrebte. Lebt in Paris.

1. Begegnung Faust’s mit Gretchen. Holz. h. 0,78, br. 1,17. E: Musée nat. du Luxembourg. – Par. Salon 61.
2.–6. Totentanz; DieWittwe; Aus dem Leben eines Wüstlings (das Rendez-vous); Aus dem Leben eines Wüstlings (ein Hafen); Die Entführung. – Wiener int. KA. 69.
7. „Vive la République!“ (1793. Ein Abbé, ein Soldat u. ein Bürger nebst einigen jungen Frauen auf die Republik anstossend). – Kaeser’s Wiener Salon 1870; Wiener int. KA. 71.
8. Im Louvre. – Münch. Jub.-A. 88.
9. Der verlorene Sohn. a) Die Abreise. b) In fremden Landen. c) Die Rückkehr. d) Das Festmahl. – Münch. JA. 91; Wiener JA. 92.
10.–12. Die Gartenbank; Letztes Lebewohl; Die Ankunft. – Münch. int KA. 92.
13.–18. Graphische Originalarbeiten (Radirungen) J. Tissot’s auf der Wiener graphischen Ausstellung October 1895 u. ff. Tage: 1) Der Porticus der Nat.-Galerie in London. 2) Langweilige Geschichte. 3) Träumerei. 4) Der verlorene Sohn. 5) Die Themse. 6) Die Galerie von Calcutta.

Tito, Ettore, ital. Genremaler, geb. zu Napoli-Castellamare 1859. Lebt in Venedig. – Med. I. Münch. Jub.-A. 88; kl. gold. Staatsmed. Wiener Jub.-A. 88; Erster Preis auf der nat. KA. in Rom 1893 (1500 Lire).

1. Marktplatz zu Venedig um 1700. Bez: E. Tito 1884. Venezia. h. 0,36, br. 0,61. – Berl. Jub.-A. 86; Bangel’s Frankf. K.-Auct., 14. Nov. 87. Ein Bild „Venedig um 1700“ befand sich auf der Stuttg. int. Gem.-A. 91.
2. Stille Betrachtung. Am Hafenkaie steht ein junger Bursche im Anschauen eines in seiner Nähe stehenden jungen Mädchens. Bez: Ettore Tito 1886, angek. für d. Verlosung. Abb. in Lützow’s „Zeitschr. f. bild. K.“ 1887.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 888. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/893&oldid=- (Version vom 31.1.2024)