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Bunsen’s verbesserte Kohlenbatterie und einige Versuche mit derselben

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Textdaten
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Autor: Unbekannt
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Titel: Bunsen’s verbesserte Kohlenbatterie und einige Versuche mit derselben
Untertitel:
aus: Annalen der Physik und Chemie, Band LX
Herausgeber: Johann Christian Poggendorff
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1843
Verlag: Johann Ambrosius Barth
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans auf Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[402]
IX. Bunsen’s verbesserte Kohlenbatterie und einige Versuche mit derselben.


Die ursprüngliche und die nachherige Einrichtung der von Prof. Bunsen construirten Kohlenbatterie werden den Lesern aus den früheren Aufsätzen über diesen Gegenstand (Annal. Bd. LIV S. 417 und Bd. LV S. 265) bekannt seyn. Seitdem hat der Erfinder einige neue Documente über seine Batterie in den Ann. de chimie et de phys. Ser. III T. VIII p. 28, veröffentlicht, aus denen wir Nachstehendes zur Vervollständigung jener Aufsätze glauben hervorheben zu müssen.

Im Ganzen ist die zuletzt in diesen Annalen beschriebene Einrichtung beibehalten worden; allein die [403] Glasgefäße der Zellen haben eine zweckmäßigere Gestalt erhalten, in sofern sie das Entweichen der salpetrigsauren Dämpfe beschränken. Die Glasgefäße (Taf. II Fig. 2) sind nämlich Cylinder, die sich nach oben halsförmig verengern. In diesen passen die hohlen Kohlencylinder so, daß oben nur ein geringer Zwischenraum bleibt. Sie umschließen die porösen Thoncylinder , in denen wiederum die Zinkcylinder stehen. Die Kohlen, obwohl von der härteren Art, sind doch im geringen Grade porös, und deshalb am herausragenden Ende mit Wachs getränkt, damit der Zinkring, dessen Ansatz mit einem ähnlichen Ansatz des nächsten Zinkcylinders durch eine Klemme verbunden wird, nicht von der Salpetersäure leide. Den Ansatz des Zinkcylinders sieht man für die abgebildete Zelle in . Die Gläser werden mit Salpetersäure von 1,305 spec. Gewicht gefällt, und damit diese desto ungehinderter zum Thoncylinder, der Schwefelsäure von 1,170 spec. Gew. enthält, gelangen könne, sind die Kohlen ringsum mit einigen schräg eingebohrten Löchern versehen.

Taf. II Fig. 2

Mit einer Batterie von 48 solchen Zellen hat Hr. Prof. Bunsen verschiedene Versuche angestellt, unter anderen, um die Anwendung des zwischen ihren Polen sich bildenden Lichts zu Beleuchtungen zu prüfen. Der Lichtstrom zwischen Kohlenspitzen konnte, durch Auseinanderrückung derselben, bis sieben Millimeter verlängert werden. Seine Intensität nahm zu, so wie man. die Spitzen einander näherte.

Taf. II Fig. 3

Zur Messung dieser Intensität wurde folgendes Verfahren benutzt. Es sey ein durchsichtiges Diaphragma, z. B. ein Stück dünnes Papier (Fig. II Taf. 3), in der Mitte durch ein zweites Papierstück verdoppelt. Dieses Diaphragma werde von der hinteren Seite durch ein schwaches, aber constantes Licht erhellt, von der vorderen aber durch das Licht , dessen Intensität man messen will. Man sieht, daß die Vorderseite des [404] Diaphragma durch die Coincidenz der beiden Lichter verschiedenartig erhellt seyn wird. Die Helligkeit der Seiten besteht aus den von ausgegangenen Strahlen und dem, nicht durch das Diaphragma gegangenen Theil des Lichts . Folglich ist die Helligkeit beider Seiten . Der Theil der Vorderseite des Diaphragma empfängt gleichfalls die Lichtmenge , weniger die von dem doppelten Papier zurückgehaltenen Strahlen .

Die Seite empfängt von die Lichtmenge , und überdieß den Theil des von ausgegangenen Lichts, welches das erste Papier durchdringt und von der Oberfläche der zweiten zurückgeworfen ist. Wir bezeichnen ihn durch .

Die Helligkeit der Seite ist also im Ganzen . Wenn , sind die Helligkeiten der Seiten und gleich, nämlich , und das Papier erscheint als eine weiße, gleichförmig beleuchtete Fläche.

Wenn , so empfängt die Seite weniger Licht als , und erscheint als ein dunkler Fleck mit weißem Grunde.

Wenn endlich , hat man den umgekehrten Fall, und die Seite erscheint als ein weißer Fleck auf dunklem Grund.

Nähert man die Lichtquelle dem Diaphragma, so zeigt die Oberfläche successiv die angegebenen drei Phasen. Zur Vermeidung der subjectiven Farbentöne, welche den Uebergang des Schwarz in Weiß begleiten, bedient sich Hr. Bunsen zweier matter Glasplatten, die zwei auf einander gelegte Stücke Briefpapier einschließen, ein größeres und ein kleineres. Stellt man diese Platten an die Vorderseite eines im Innern schwach erleuchteten Kastens, so ist es leicht, durch Nähern und Entfernen dieses kleinen photometrischen Apparats, den Abstand zu finden, bei welchem die Oberfläche gleichförmig erleuchtet scheint, ohne einen weißen oder einen [405] schwarzen[WS 1] Fleck zu zeigen. Das Quadrat dieses Abstandes giebt das gesuchte Verhältniß der Lichtstärke.

Nach dieser Methode, welche auch die Vergleichung verschiedenfarbiger Lichter erlaubt, hat sich gefunden, daß die Flamme einer Kohlenbatterie von 48 Zellen eben so intensiv ist, als Licht von 576 Stearinlichtern. Der so wirkende Strom hatte eine absolute Intensität =52,32.

Hr. Prof. B. hat überdieß beobachtet, daß sich, ohne Verstärkung des Stroms, der Lichteffect mehr als verdoppeln läßt, wenn man die Kohlenspitzen mehrmals mit einer concentrirten Lösung von schwefelsaurem Natron tränkt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: chwarzen