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C. G. Hoffmann, Neugersdorf i. S., Mechanische Baumwollenweberei

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Textdaten
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Autor: Diverse
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Titel: C. G. Hoffmann, Neugersdorf i. S., Mechanische Baumwollenweberei
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Erster Theil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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C. G. Hoffmann, Neugersdorf
Mechanische Baumwollenweberei.


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C. G. Hoffmann, Neugersdorf i. S.
Mechanische Baumwollweberei.

Unter den Industriestätten der Textilbranche steht die Fabrik von C. G. Hoffmann sowohl in Bezug auf Leistungsfähigkeit wie Größe mit an erster Stelle. Sie ist eine der bedeutendsten der gewerbefleißigen Lausitz, wie des Königreichs Sachsen überhaupt. Die altangesehene Firma wurde 1833 von Carl Gottlieb Hoffmann, welcher nach und nach seine ältesten drei Söhne: Carl Wilhelm Hoffmann, Friedrich Gotthold Hoffmann und Ernst Julius Hoffmann als Teilhaber aufnahm, begründet und befaßte sich in der ersten Zeit mit Handweberei. Mit nur wenigen Arbeitern und in beschränktem Umfange wurde der Betrieb begonnen, indes die Energie und die rastlose Thätigkeit der Inhaber lenkten das junge Unternehmen sehr bald in breitere Bahnen. Nach Ableben des Begründers, Carl Gottlieb Hoffmann, trat Wilhelm Reinhold Hoffmann, Sohn des Carl Wilhelm Hoffmann, als Teilhaber in die Firma ein, so daß jetzt, nachdem auch die beiden ältesten Söhne des Begründers mit Tode abgegangen, Ernst Julius Hoffmann und Wilhelm Reinhold Hoffmann die Inhaber der Firma sind.

Heute ist, wie schon bemerkt, die Firma C. G. Hoffmann eine der bedeutendsten der sächsischen Textilindustrie. Aus dem schlichten Handwebereibetrieb hat sich ein Großetablissement herausgebildet, das mit allen Hilfsmitteln der Neuzeit arbeitet und sich des Dampfes ebenso gut bedient, wie des elektrischen Lichtes. Die Hauptprodukte der Firma C. G. Hoffmann sind gegenwärtig: baumwollene Rock- und Hosenzeuge, baumwollene Flanelle und ebensolche Unterrockstoffe. Ihr Absatzgebiet erstreckt sich nicht bloß über ganz Deutschland, sondern umfaßt auch sämtliche Staaten Südamerikas; außerdem ist noch Rumänien ein besonders eifriger Abnehmer der Hoffmannschen Fabrikate. Über die Höhe des Jahresumsatzes der Firma stehen uns keine Unterlagen zur Verfügung; indes die imposante Zahl ihrer Arbeiter und Angestellten, ihre umfänglichen maschinellen Einrichtungen lassen erkennen, daß diese Werkstätten alljährlich ein ganz kolossales Arbeitsquantum bewältigen. Der Betrieb der Hoffmannschen Fabrik beschäftigt nicht weniger wie 1800 Arbeiter und bedarf außerdem noch dreier Dampfmaschinen, die insgesamt 650 Pferdekräften entsprechen, denen 9 Dampfkessel mit zusammen 1500Meter Heizfläche zur Seite stehen. Die Beleuchtung des gesamten Etablissements erfolgt durch eigene Gasanstalt mit 800 Flammen und 9 Dynamomaschinen mit 1300 Glühlampen und 45 Bogenlampen. Für Feuersgefahr ist eine Fabrikfeuerwehr ins Leben gerufen worden, der 4 Spritzen zur Verfügung stehen.

[Ξ] Wie so viele andere Großfirmen, so hat auch die Firma C. G. Hoffmann das Prinzip, keine Ausstellungen zu beschicken. Bis jetzt ist dies wenigstens noch nie geschehen und daher mag es wohl auch rühren, daß ihr keine Medaillen und Diplome verliehen wurden. Indes sind ihr dafür andere Auszeichnungen zu teil geworden. Bereits im Jahre 1863 beehrte der verstorbene König Johann das Etablissement mit seinem Besuch und im Jahre 1878 that Se. Majestät König Albert das Gleiche. Außerdem wurde dem einen Inhaber, Ernst Julius Hoffmann, der Titel eines Kommerzienrates verliehen, während den anderen, Wilhelm Reinhold Hoffmann, das Vertrauen seiner Mitbürger als Vertreter in den Reichstag sandte.

Nicht unerwähnt soll zum Schlusse bleiben, daß die Firma C. G. Hoffmann auch durch rege Fürsorge für ihre Arbeiter sich hervorthut. Seit 1884 besteht eine Altersversorgungskasse, die von den jetzigen Inhabern mit 50 000 Mark begründet wurde, durch reichliche Überweisungen aber jetzt bereits einen Fonds von über 100 000 Mark besitzt.