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Theodor Hofmann in Thum i. S., Wirkwaren-Fabrik

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Autor: Diverse
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Titel: Theodor Hofmann in Thum i. S., Wirkwaren-Fabrik
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Erster Theil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Theodor Hofmann in Thum i. S.,
Wirkwaren-Fabrik.


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Theodor Hofmann in Thum i. S.,
Wirkwaren-Fabrik.

Der Erste, welcher die Wirkwaren-Fabrikation in Thum einführte und derselben auch eine größere Bedeutung verlieh, ist der Gründer des Geschäfts, Herr Christian Ehregott Hofmann.

Derselbe begann unter den bescheidensten Verhältnissen im Jahre 1815 die Herstellung von halbleinenen, langen Mannsstrümpfen, sowie von baumwollenen Mützen, damals die einzigen Artikel, welche auf diesem Gebiete begehrt wurden. Erst später kamen Manns-Socken, Frauenstrümpfe und Anderes mehr in Gebrauch. Der Absatz der Waren wurde während einer langen Reihe von Jahren hauptsächlich durch Jahrmärkte und die Leipziger Messen vermittelt. Die Hauptabsatzgebiete waren Sachsen und Preußen. Auch nach Böhmen bestand längere Zeit eine rege Geschäftsverbindung, jedoch wurde dieselbe später durch hohe Zölle unmöglich. Gegen das Jahr 1830 wurde auch die Herstellung wollener Waren aufgenommen, wozu die Garne mittelst Lohnspinnerei beschafft wurden. Seit 1836 besitzt das Geschäft eigene Streichgarnspinnerei. Im Jahre 1846 nahm Herr Christian Ehregott Hofmann seine beiden ältesten Söhne Leberecht und Theodor als Teilhaber in das Geschäft auf und firmierte von da ab: C. E. Hofmann & Söhne. Mit vereinten Kräften wurde nun gearbeitet und sowohl die Zahl der fabrizierten Artikel, als die Höhe des Umsatzes stetig vergrößert.

Nach dem Ausscheiden der Herren Leberecht und Ehregott Hofmann durch den Tod übernahm im Jahre 1864 Herr Theodor Hofmann das Geschäft allein und führte dasselbe unter der jetzt noch bestehenden Firma „Theodor Hofmann“ erfolgreich weiter.

Die Kriege von 1866 und 1870 brachten zwar der Firma anfangs manche Schwierigkeiten, jedoch wurden dieselben durch die Umsicht ihres Inhabers bald beseitigt. Andererseits hatten diese Kriege, besonders der letztere, einige sehr günstige Geschäftsjahre im Gefolge, sodaß die Weiterentwickelung des Geschäfts in dieser Periode zu einer erheblichen wurde.

Im Jahre 1875 wurde der Sohn des Herrn Theodor Hofmann, Herr Ottomar Hofmann, Mitinhaber und ist seit dem im Jahre 1884 erfolgten Tode des Ersteren alleiniger Inhaber der Firma.

Dieselbe arbeitet zur Zeit mit über 300 Arbeitern und Arbeiterinnen, welche teils in, teil außerhalb der Fabrik beschäftigt sind. Die Fabrik wird durch Dampfkraft betrieben und enthält außer der eigenen Spinnerei auch Wollwäscherei, Walkerei, Rauherei und Appretur. Die Fabrikation erstreckt sich auf Strümpfe, Socken, Handschuhe, Hosen, Jacken, Hemden, Westen, Joppen u. s. w., welche in der Hauptsache aus Wolle, Baumwolle und Mischungen dieser beiden Rohstoffe angefertigt werden. In reiner Wolle werden insbesondere auch gewalkte Waren vorstehender Arten hergestellt.

Das Hauptabsatzgebiet ist Deutschland, wo Reisende und Vertreter den Verkehr mit der Kundschaft vermitteln. Die Leipziger Messen werden z. Z. mit Mustern besucht. Außerdem wird auch eine lebhafte Verbindung mit dem Orient unterhalten. Ausstellungen sind seitens der Firma nie beschickt worden. Das Geschäftsprinzip, welches von der Gründung des Geschäftes an maßgebend war: nicht durch scheinbar billige Preise zu glänzen, sondern vielmehr durch gute, sorgfältig gearbeitete Waren den regelmäßigen Absatz derselben zu sichern, – ist auch noch heute das herrschende.

Daß zwischen den Inhabern der Firma und ihren Arbeitern jederzeit ein gutes Einvernehmen bestanden hat, wird durch die Thatsache bekräftigt, daß bis jetzt bereits vier Beamte zu verzeichnen sind, welche über 30 und bis zu 40 Jahren in der Fabrik thätig waren, bezw. noch thätig sind. Eine größere Anzahl von Arbeitern ist ebenfalls über 25–30 Jahre beschäftigt, und es erfolgten anläßlich solcher Fälle bereits mehrfach Auszeichnungen derselben. Insbesondere wurde im Jahre 1888 an zwei Personen die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit verliehen.

Eine besondere Ehre wurde der Firma im Jahre 1885 durch den Besuch Sr. Majestät des Königs Albert zu teil, Allerhöchst welcher mit großem Interesse die Herstellung der verschiedenen Artikel verfolgte. –