Christliche Symbolik/Schmuck

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Schmuck.

Man soll sich zur Ehre Gottes schmücken, wie Gott selbst bei der Schöpfung die Erde für den Menschen schmückte und Alles wohl machte. Daher das Gebot des hochzeitlichen Kleides und die Verwerfung dessen, der da zur Feier kommt und jenes Feierkleides entbehrt. Der Kirche ist Schmuck nicht nur erlaubt, sondern geboten, denn sie ist das Haus des Herrn.

Nur der Schmuck im Dienst des Teufels, der Sinnlichkeit, der Verführung, des Stolzes ist verdammlich. Daher die heilige Magdalena ihre Seiden- und Sammtgewande, ihr Goldgeschmeide und ihre Perlen mit ihren Sünden von sich wirft, um in der Wildniss als einsame Büsserin zu leben. Derselbe Contrast tritt hervor in der Legende von der St. Pelagia meretrix. Dieses überaus schöne Frauenzimmer zu Antiochia ritt einst im goldnen Kleide und in Schuhen, die mit Edelsteinen geschmückt waren, mit offenen Brüsten und Perlen im Haar lachend bei der Kirche vorüber, in der eben die Bischöfe zu einem Concil versammelt waren. Da drückten [338] die Bischöfe ihren Aerger aus; Nonus aber sagte nur: „Was tadelt ihr dieses schöne Weib, dass sie sich für die Männer so kostbar und mit so vieler Mühe ziert? Thut sie nicht mehr, als wir thun, die wir unsre Seelen eben so mühevoll für Christus schmücken sollten?“ Darauf hörte Pelagia seine Predigt mit an, und wurde tief erschüttert durch den Gedanken, dass sie einst für all ihr Thun würde Rechenschaft ablegen müssen. Von Stund an war sie bekehrt und der Teufel wich von ihr in Gestalt eines greulichen schwarzen Hundes, sich auf’s Bitterste beschwerend, von dem schönen Weibe scheiden zu müssen. Nachdem sie getauft war, zog sie männliche Gewande an, suchte die Stätte auf, wo Christus gelitten, widmete sich ihm zur Braut und wohnte als Einsiedler unter dem Namen Pelagius auf dem Oelberge. Erst nach ihrem Tode erkannte man ihr Geschlecht. 8. October.