Christliche Symbolik/Taufstein

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Taufstein.

Man tauft entweder in Taufbrunnen, Taufsteinen oder in Taufbecken, die in den Stein eingelassen, oder von (meist metallenen) Taufständern getragen werden. In den ältesten Zeiten des Christenthums waren ausserhalb der Kirchen eigene Taufhäuser (Baptisterien) erbaut, in denen getauft wurde, weil in die Kirche selbst noch keine Ungetauften eingehen durften. Diese Baptisterien waren, wegen der Menge von Täuflingen in den Zeiten der grossen Bekehrungen, ziemlich umfangreich und wurden hoch gebaut, so dass sie von den thurmlosen Kirchen unabhängigen Thürmen glichen. Als später die Taufsteine wenigstens in die Vorhallen der Kirchen verlegt wurden, entstanden auch die Thürme an den Kirchen selbst, indem gleichsam die Baptisterien in sie einrückten. Vgl. Kreuser, Kirchenbau I. 161. Der Taufstein gehört auf die linke Seite der Vorhalle von der Eingangsthür aus. Doch finden Ausnahmen statt. Zuletzt ist er bis nahe vor den Altar gerückt.

Das Taufbecken variirt in allen Formen von der flachen Schaale bis zum vertieften Becher, und die Taufsteine und Ständer entsprechen diesen Formen als deren Unterlage. Das Becken ist kreisrund oder rosettenförmig, sechs- und achteckig. Der Taufstein, meist becherförmig, hat vier Seiten nach den vier Paradiesesflüssen, Cherubim und Evangelisten, die ihm daher oft als Karyatiden dienen, oder acht Seiten (zu Reutlingen mit den Bildern der sieben Sakramente und der Taufe Christi), oder zwölf Seiten nach den zwölf Aposteln und zwölf Rindern am ehernen Meer im Tempel zu Jerusalem. Zuweilen führen sieben Stufen zum Taufbecken empor, bedeutend die sieben Gaben des heiligen Geistes. Binterim, Denkw. II. 1. 81.

Ueber dem Taufstein schwebt häufig die Taube, wie bei der Schöpfung der heilige Geist über den Wassern, wie die Taube über der Taufe Christi, Symbol der durch die Taufe [458] bewirkten geistigen Geburt. Unter dem Taufstein als dessen Karyatide oder Träger kommt oft der Hirsch vor, als Symbol des Durstes nach dem Wasser. Am Taufbecken selbst der Fisch, als Symbol des Christen. Auch die Sirene, als Symbol der Wiedergeburt. Vgl. die Artikel: Hirsch, Fisch, Sirene.

Ausser der Taufe Christi werden auf Taufbecken deren alttestamentalische Vorbilder dargestellt: 1) der Durchgang der Kinder Israel durch’s rothe Meer und 2) der Durchgang Josua’s durch den Jordan. So in Hildesheim. Vgl. C. Förster, Geschichte der deutschen Kunst I. 95.