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Dör hagen un tüne

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Wilhelm Busch
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Titel: Dör hagen un tüne
Untertitel:
aus: Ut ôler Welt. Volksmärchen, Sagen, Volkslieder und Reime. S. 113–114
Herausgeber: Otto Nöldeke
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1910
Verlag: Lothar Joachim
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Erscheinungsort: München
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[113]
5.

Ein Junge hat eine Braut, die sammt ihrer Mutter eine Hexe ist. In der Mainacht versteckt er sich unter’s Bett und sieht, wie die Weiber aufstehen und aus einem Topf ihre Stöcke mit einer Salbe bestreichen, indem sie dabei [114] sprechen: »Aber hagen un tüne.« Dann ziehen sie zum Fenster hinaus. – Der Bursche will sehen, wo sie bleiben, machts auch so wie sie, versieht sich aber und sagt: »Dör hagen un tüne.« So muß er durch alle Hecken hindurch und kommt ganz zerrissen bei der Hexenversammlung an. – Seine Geliebte sagt ihm, daß er nichts mitnehmen dürfe als was man ihm gäbe. Es geht lustig her, sie tanzen und trinken Wein und der Bursche bekommt ein Weinglas mit goldenem Fuß, das steckt er ein.[1] Als alles vorbei ist, erhält jedes ein Thier zum Nachhausereiten. Der Junge kriegt ein jähriges Kalb, und es wird ihm gesagt, was auch geschieht, er darf unterwegs bei Leibe nicht sprechen. Sie kommen an einen großen Fluß; das Kalb springt in einem Satze hinüber. Da sagt der Junge erstaunt und verwundert: »Das war ein Sprung für ein jährig Kalb!« Im selben Augenblick fällt er zur Erde und bleibt ganz betäubt liegen; das Weinglas in seiner Tasche ist zum Pferdefuß geworden. Er muß zwei Jahre wandern, ehe er wieder in seine Heimath kommt.


  1. Nach einer anderen Erzählung setzt der Junge sich auf einen Baum und sieht zu, was geschieht. Da wird die Braut geschlachtet und verzehrt. Der Junge nimmt sich heimlich eine Rippe weg. Als die Hexen mit Essen fertig sind, sammeln sie die Knochen wieder zusammen. Da fehlt eine Rippe, die können sie nicht finden; sie sagen: »Wenn auch eine Rippe fehlt, darum können wir das Mädchen nicht todt lassen« und machen es so wieder lebendig.