D Hummeler
[213]
D Hummeler.
Wia von s Färbers Laubalada[1]
Schwazi Tüachar ab der Stang,
Hanget Wolka ra vom Himmal,
Dingar, siebazg Ehla lang.
Grôi Neabalwargla[4] rum,
Wearet dicker äll[5] und bolet[6]
Schiagar d Böm und d Häuser um.
Schütta thuats aß wia mit Gelta,[7]
Daß as ui wia d Uhragläser
Blôtra[8] uff der Gassa geit.
Pflätscha thuat as von die Dächer,
Rauhr und Rinna schluckets it,
Neammet Steag und Brucka mit.
[214] Und so dourats bei drei Wocha,
Länger gôhts jeatz nimmamaih,
Rangats nu’ noh bis am Zeinschtig,[9]
Und s guat Weattar lôht se neana[10]
Weit und broit am Himmal seah’.
„Jetz isch Zeit, jetz muaß vom Schultas
Endli môl a Zoicha gscheah’,“
Weit im Feald duß sogar lout,
Denn ins Schulza Nähi saga
Hätt des denischt koiner trout.
O ma’ fürcht a’ und da’ Büttal
Könntet jô so lausi Reda
Leicht oim hoimgea’ ussam Salz!
Doch se wearets endli inna,
Und em Schultas fällt as ei’
Des könnt gauh’ noh s gscheidischt sei’.
[215] Und se loihnet dô wia d Jünger
Aell um s Schulza Ofa rum,
Gucket still und kummerhäftig
Wo der Haichischt Fuir thuat schlaga
Und uff guati Rätla sinnt,
Wo sei’ Zundal nia will raucha
Und so kalt sei’ Pfeifle brennt.
S fällt em eabbas halba’n ei’,
Aber wia’n er des will heba,
Husch, isch schau’ verganga gsei’.
Oi’s môls schlecht der Schultas Fuiar,
Und as dampft sei’ Kloba mächtig,
Speit wia d Kohlameiler ous.
Gmächle gauhnt dia gstrengi Ecker[13]
Von seim Moul de Läppla zua,
Schiagar vom a halba Schuah.
[216] D Aeugla druckt ar pfiffig zema,
Patle[14] des zuar reachta Hand,
Und as gauhnt dia Nasalöchla
Boid Kollegi gucket wôlli[15]
Uff da Haischta Wunders vol,
Au’verruckt aß wia der Zoiger
Vom Mangetas uff da Pol,
Doch der Schultas lachat nu’
Still und zfrieda - o, as lächlat
Nu’ a Früahlingssonna so!
Endli huaschtat ar und putzat
Und ear bsinnt se äll noh, wia’n ar
Gauh’ des Ding reacht gschickt wöll sa.
Diesi[17] aber schweiget, neammet
Vol Gidanka’n äll en Pris,
Hôt ma’ denischt dea’ doch gwis.
[217] Lait jetz s Pfeifle uff da Simbsa,
S Redhous goht zmôl wia’n a Trauf,
Und ear egschplaziart en, daß ma’
S hä a’n Apathaik, a ganzi,[20]
In die ganzi hä ma’ ällz,
Bopprament[21] füar Taud und Teufel,
It nu’ Weackalduragsälz.[22]
Jeder ischt der gscheidischt Ma’,
Fuchtlat mit de hôrge Finger,
Was ma’ nu’ verfuchtla ka’.
„O as Rätsle[23] ischt jetz funda,
Watt, diar wead gauh’ abizunda!
O, wia kluag sind eusri Plä!“
Und der Büttel büschtat d Hosa
Und ear sturmts von unta’n ouf
Und ear sticht soldatisch nouf.
[218] „Jetz, iahr Hearra, bi’n i grüschtat
– Kotz, mei’ Dach, des hau’n i noit,
Zwôr mei’n Alti weads wohl bringa,
Und ear lauft dur Dreck und Lacha
Und ear kaihrt im Mohra’n ei’:
„Auhn en Budel bei so Weatter
Ka’ ma’ it ins Klauschter nei’.“
„Sott a weng guat Weattar hau’
Nô Befehl der Obrikoita,
Und dia wearets wohl verstauh’“.
Hinterdenkle[24] lauft zum Hearra
Und der Büttel denkt: „Dear kennt mer
Äll dia Büchsa au noit reacht.“
Mittlerweil dô kommet boide
Mit ra kleina Schachtel rei’:
„Achtet uff dia Schachtel fei’!
[219] S Weattar ischt a wusligs Weasa,
Wia s Keacksilber, s bleibt it stauh’.“
„Sö binolle!“ sait der Büttal,[25]
„Däaffet dô koi Kummer hau’.
Suscht dô rei’ ins Klauschter gschickt?
O miar sind schau’ andri Gschäfter,
Seall beim Oberamtma’, glückt.“
Und ear nimmt sei’ Reagadächle,
„Nix füar desmôl“, geit mit Lacha
Ihm der Apathaiker Bschoid.
Aber s rangat äll noh fürchtig.
„Ai, a bitzle Sonnaschei’,“
„Wur doch koi’ Verbreacha sei’“.
Losat drum an seiner Schachtel,
Hairt, wias dinna brummla thuat:
„Sakrameits, aß wia a Hummel!“
„Wills doch wôga“, denkt er weiter,
Lupft da Deckel hofele[26] ouf,
[220] Aber s ruit a’ wieder halba
Und ear dreht a’ wieder nouf.
Sait er, „wenns it ranga thät,
Wär dear Kog miar wohl dôhinna,“
Und ear hôt schau’ wieder dreht.
Schnurriburri! O, dô fluigt am
„Jessas!“ schreit er, „heo! Weattar!
Z Emaringa[27] bi’n i z Hous.
Dôrum fluig in eusan[28] Zeahnta,
Dôrum gohts in eusa Gäu!“
S Weatter bsieht koin Büttel maih.
Wia’n as weiter nôch sei ganga,
Want er wissa, liabe Leut?
Gauhnt nu’ seall ge Emaringa,
Gwis so deutli, daß iahr schwerle
Nochmôl nôchi frôga want,
Wôrum grad dia Emaringar
Nu’ alloingats[29] „d’ Hummeler“ sand.
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