Zum Inhalt springen

Das Füsilier-Regiment Nr. 39

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das Füsilier-Regiment Nr. 39
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 35, S. 552; 553;
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1870
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[552]
Das Füsilier-Regiment Nr. 39.
Ein Briefauszug mit Abbildung.

„Sie werden,“ schreibt uns am 11. August der geniale Schlachtenmaler Chr. Sell in Düsseldorf, der Schöpfer des bekannten, vom König von Preußen angekauften, großen Bildes ‚die Schlacht von Königgrätz‘, „Sie werden meine letzte Zeichnung empfangen haben. Es stellt den Ausmarsch des Niederrheinischen Füsilier-Regiments Nr. 39 aus Düsseldorf vor, und ich habe den Augenblick gewählt, wo dasselbe, die Musik an der Spitze, das jenseitige Ufer des Rheins betritt, empfangen vom Stabe der vierzehnten Division. Das Regiment stand hier in Garnison und war äußerst beliebt, vor Allem das Officiercorps, das mit den Einwohnern, und namentlich mit uns Künstlern, auf dem besten Fuße stand. Ganz Düsseldorf war deshalb auf den Beinen, als die braven Leute abrückten und jubelnd die Abschiedsgrüße der Menge erwiderten, die ihnen immer und immer wieder ein ‚Frohes Wiedersehn nach dem Siege‘ zujubelte.

Der Sieg ist nun errungen, aber das Wiedersehen dürfte weniger froh ausfallen. Das Regiment hat sich bei Saarbrücken mit unvergänglichem Ruhme bedeckt, doch es hat auch furchtbar gelitten, und wenn die Nachrichten wahr sind, die uns soeben zugehen, sind die Verluste sehr bedeutend. Fast die Hälfte der Officiere ist todt oder verwundet. Der Spicherer Berg, durch viele Klüftungen und steile Abhänge kaum ersteigbar, durch Chassepots und Mitrailleusen zu einer wahren Festung umgewandelt, wurde drei Mal von diesen Wackeren gestürmt. Drei Mal von der Uebermacht zurückgedrängt, stürmten sie trotzdem wieder und behaupteten die Höhen. Ein einziges Bataillon soll bei dieser Gelegenheit zwölf Officiere verloren haben. Unser Vaterland wird mit Stolz auf diese Helden schauen! –

Nächsten Sonntag werde ich endlich zur Armee abreisen und zuerst in Saarbrücken Halt machen. Von dort aus werde ich mich der Armee des General Steinmetz anschließen und Ihnen dann regelmäßig Zeichnungen einsenden. Der Fürst von Hohenzollern hat mir in der liebenswürdigsten Weise die besten Legitimationen und Empfehlungen mitgegeben, so daß ich überall zugelassen werde. Es wird mir eine große Freude sein, für Ihre Gartenlaube die interessantesten und malerischesten Motive und Scenen ausführen zu können.“ –

Wir dürfen also unseren Freunden etwas Ausgezeichnetes versprechen und bitten wiederholt nur um ein wenig Geduld.



[553]

Der Ausmarsch des Niederrheinischen Füsilier-Regiments Nr. 39 aus Düsseldorf.
Ein Erinnerungsblatt, nach der Natur aufgenommen von Chr. Sell.