Das Hühnengrab bei Nobbin

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Textdaten
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Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
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Titel: Das Hühnengrab bei Nobbin
Untertitel:
aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. S. 231
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1840
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Google und Commons
Kurzbeschreibung:
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193. Das Hühnengrab bei Nobbin.

Südöstlich von dem Dorfe Nobbin auf der Rügenschen Halbinsel Wittow findet man auf dem hohen Ufer des Meeres ein längliches Viereck von großen, hoch aufgerichteten Steinen. Dasselbe ist von Norden nach Süden vier und vierzig Schritte lang, und am nördlichen Ende zehn Schritte, am südlichen aber noch etwas mehr breit. Auf der Ostseite ist es von achtzehn, auf der Westseite von zwei und zwanzig großen Steinen eingefaßt. Auf der Südseite stehen zwar nur zwei Steine, diese sind aber jeder sechs Fuß hoch, und stehen mit ihren flachen Seiten einander zugekehrt. In der Mitte des Vierecks liegen noch eine Menge anderer Steine. Die Leute in der Gegend nennen diesen Steinhaufen das Hühnengrab. Sie sagen, daß darunter ein vornehmer Heide mit vielen Schätzen begraben liege. Der Teufel aber, der diese Schätze jetzt bewacht, leidet es nicht, daß man an sie herankommt. Man darf nicht einmal den Acker in der Nähe pflügen. Vor vielen Jahren waren einmal ein Paar Leute zu Nobbin, die sahen in einer Nacht ein helles Feuer in der Mitte der Steine brennen. Sie glaubten, daß sie den Schatz nur so heben könnten, und fingen alsbald an zu graben; aber sie starben plötzlich noch in derselben Nacht.

Zöllners Reise durch Pommern und Rügen, S. 296-298.