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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:164

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 326, 327
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[326]           361.     Mailied.     (II. 26.)

     Mäßig bewegt. Vinzenz Lachner..

     1. Es kommt ein wun=der=sa=mer Knab jetzt durch die Welt ge=
gangen, und wo er geht, bergauf, bergab, hebt sich ein Glast und
Prangen. In fri=schem Grün steht Feld und Thal, die Vö=gel sin=gen
all=zumal, ein Blütenschnee und Re=gen fällt nie=der al=ler=
we=gen. Drum sin=gen wir im Wald dies Lied mit
Hei= und Tra=la=lei=========en, wir
singen’s, weil es sprießt und blüht, wir sin=gen’s, weil es
sprießt und blüht, als Gruß dem jun=gen Mai==en, als
[327] Gruß dem jun=gen Mai=en.

     2. Den Mai ergötzt Gebrumm und Summ, ist immer guter Laune,
drum schwirren durch den Tann herum die Maienkäfer braune, und
aus dem Moos wächst schnell herfür der Frühlingsblumen schönste
Zier, die weißen Glocken läuten den Maien ein mit Freuden. Drum
singen wir im Wald dies Lied mit Hei= und Tralaleien, |: wir singen’s,
weil es sprießt und blüht, :|: als Gruß dem jungen Maien. :|

     3. Jetzunder denkt, wer immer kann, auf Kurzweil, Scherz und
Minne; manch einem grauen Biedermann wird’s wieder jung zu Sinne.
Er ruft hinüber übern Rhein: „Herzliebster Schatz, o laß mich ein!“
Und hüben tönt’s und drüben: Im Mai da ist gut lieben! Drum
singen ec.

Scheffel.


          362.     Das Herz am Rhein.

     Singw. von Brandes oder von Hill

     1. Es liegt eine Krone im grünen Rhein, gezaubert von Gold
und von Edelstein, und wer sie erhebt aus tiefem Grund, den krönt
man zu Aachen in selbiger Stund; |: vom Belt bis zur Donau die
Lande sind sein, dem Kaiser der Zukunft, dem Fürsten am Rhein. :|

      2. Es liegt eine Leier im grünen Rhein, gezaubert von Gold und
von Elfenbein, und wer sie erhebt aus tiefem Grund, dem strömen die
Lieder begeisternd vom Mund. Der Kranz der Unsterblichkeit wartet
sein, des Sängers der Zukunft, des Sängers am Rhein.

     3. Ich weiß wo ein Häuschen am grünen Rhein, umranket von
Reblaub die Fensterlein, drin waltet ein Herz so engelgleich, an Gold
so arm, doch an Tugend so reich. Gehörte dies Herz an dem Rheine
mir, ich gäbe die Krone, die Leier dafür!

H. Dippel.


          363.     Sehnsucht.     (I. 37.)

     Mäßig langsam. J. W. Lyra.

     1. Es schienen so golden die Sterne, am Fenster ich ein=sam