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Das Ideal eines Kochtopfs

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Textdaten
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Autor: Friedrich Dornblüth
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Titel: Das Ideal eines Kochtopfs
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 26, S. 444
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1879
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[444] Das Ideal eines Kochtopfs. Als Ergänzung zu dem Artikel „Verbesserte Kochapparate“ von Fr. Dornblüth in unserer jüngsten Nr. 23 tragen wir hier den Bericht über eine Kochtopferfindung nach, welche zu den wenigstens für den einfachen bürgerlichen Hausstand wirthschaftlich vortheilhaftesten gehören dürfte, wenn sie nicht als die allervortheilhafteste zu betrachten ist. Der Erfinder des neuen, einigermaßen an den Warrens’schen erinnernden Kochapparates ist Karl Becker in Unna. Es handelt sich dabei um einen Einsatzkochtopf, dessen äußerer Mantel rings anderthalb bis drei Centimeter von dem eigentlichen, ganz von kochendem Wasser umspülten Kochtopf entfernt ist. Für Fleisch, Kartoffeln und die lockeren Gemüse ist dieser Einsatztopf mit zahllosen kleinen Löchern versehen, welche die Circulation des kochenden Wassers oder der Brühe erlauben, wodurch es ermöglicht wird, daß die Speisen ebenso schnell wie in einem gewöhnlichen Topfe gar kochen, während sie doch von der Flamme durch eine Wasserschicht getrennt sind. Ein weiterer Vortheil ist, daß dieser Einsatzkochtopf ein Abgießen der Brühe überflüssig macht, wodurch viele kleine Küchenkatastrophen, als Danebengießen, Verbrennen der Finger etc. unmöglich gemacht werden. Wenn man nämlich den Einsatz heraushebt, so bleibt das Wasser oder die Brühe in dem äußern Kochtopf und man hebt nur das Fleisch, feste Gemüse oder die Kartoffeln heraus. Die letzteren kann man in dem durchlöcherten Einsatz prachtvoll abdunsten lassen, wodurch sie sehr an Wohlgeschmack und mehliger Beschaffenheit gewinnen. Für das Abkochen von Milch und breiigen Gemüsen dient ein undurchlöcherter Einsatz, der ebenfalls Gewähr gegen jedes Ueberkochen und Anbrennen bietet, sodaß man hierbei kräftigeres Feuer geben kann, um das umspülende Wasser schneller zum Sieden zu bringen. In diesen patentirten Geschirren, die in den verschiedensten Größen durch die Firma Kirschbaum und Siebrecht in Iserlohn zu beziehen sind, wird also wie gewöhnlich mit Wasser gekocht, und nicht mit Dampf, wie bei der Warrens’schen Einrichtung.