Zum Inhalt springen

Das Kaiser Wilhelm-Denkmal in Stuttgart

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das Kaiser Wilhelm-Denkmal in Stuttgart
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 24, S. 771
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[771] Das Kaiser Wilhelm-Denkmal in Stuttgart. (Mit Abbildung.) Unmittelbar nach dem Tode Kaiser Wilhelms I trat im März des Jahres 1888 eine Anzahl von Bürgern in Stuttgart zusammen, um die Errichtung eines würdigen Denkmals für den glorreichen Führer Deutschlands in der großen Zeit seiner Erhebung in Anregung zu bringen. Ein Komitee wurde gewählt, und das Ehrenpräsidium übernahm Prinz Wilhelm von Württemberg, der auch als König nach seiner im Jahre 1891 erfolgten Thronbesteigung die Arbeiten zur Errichtung des Denkmals mit Rat und That förderte. Nicht nur die Stadt Stuttgart, sondern das gesamte Land Württemberg beteiligte sich an den Sammlungen, und als die Mittel gesichert waren, wurden mehrere Preisausschreiben veranstaltet. Man einigte sich schließlich dahin, den Entwurf von Prof. W. v. Rümann und Prof. Friedr. Thiersch in München zur Ausführung zu bringen. Als Aufstellungsort wurde der schöne von Baumanlagen umrahmte Karlsplatz in Stuttgart bestimmt. Den Guß besorgte die kunstgewerbliche Werkstätte von Paul Stotz in Stuttgart, während die Granitarbeiten das Granitwerk Blauberg lieferte.

Am 1. Oktober dieses Jahres wurde das Kaiser Wilhelm-Denkmal im Beisein des Königs und der Königin feierlich unter Kanonendonner und Glockengeläute enthüllt. Eine vieltausendköpfige Festversammlung füllte den Platz, Abordnungen aller Stände waren vertreten, das Militär marschierte mit Fahnen und Standarten auf, die Krieger-, Turn- und andere Vereine waren erschienen, und, von ihren Lehrern geleitet, nahmen gegen 10 000 Schulkinder an der erhebenden Feier teil.

Das Denkmal macht einen überaus schönen und harmonischen Eindruck. Sein mächtiger Unterbau besteht aus Granit; an der Vorderseite ruhen zwei Löwen, während an der Rückseite zwei schlanke Obelisken emporragen; auf ihnen sind mit goldenen Lettern Daten eingetragen, die an die ruhmreichen Siege vom Jahre 1870/71 und an die Gründung des Deutschen Reiches erinnern. In der Mitte des Unterbaues ruht ein Sockel aus Granit, mit dem Reichswappen geschmückt, und hoch oben steht das eherne Reiterstandbild des Heldenkaisers.

Datei:Die Gartenlaube (1898) b 0771.jpg

Das Kaiser Wilhelm-Denkmal in Stuttgart.
Nach einer Photographie von O. Hirrlinger in Stuttgart.

Kaiser Wilhelm I ist in einfachem Interimsrock und langem Mantel dargestellt, der Helm deckt sein Haupt, seine Linke hält die Zügel und die Rechte stützt sich auf die Hüfte. Das prächtig modellierte Pferd schreitet langsam aus mit wehendem Schweife. In seiner Gesamtheit wirkt das Denkmal überaus vorteilhaft. Da ein Uebermaß an Nebenschmnck vermieden wurde, tritt das Hauptstück, die Reitergestalt, um so mächtiger und ausdrucksvoller hervor.