Das Münster
(„Geschichte und Beschreibung des Münsters zu Freiburg.“ 1820. Duodez. Bei Wagner. – „Denkmale deutscher Baukunst des Mittelalters am Oberrhein.“ Zweite Lieferung. Textheft mit vierzehn lithographirten Blättern in Groß-Folio. II. Aufl. 1829. Bei Herder.)
Wo sich am Schwarzwald Freiburg hebt,
Da ist ein Bau zu schauen,
In dem die alte Größe lebt,
Ein Schmuck den deutschen Gauen.
Zum Lichte hoch gehoben;
Wie prangt es in der Sonne Glüh’n,
Wie prangt es sternumwoben!
Wie schlingt sich freudig das Gestein,
So strahlet herrlich, hell und rein
Das deutsche Leben wieder.
Und strebt herauf durch Drang und Zeit,
Muß himmelan sich ringen,
Und laßt sich nicht bezwingen.
Die Massen schwinden, staunend blickt
Der Wanderer nach oben,
Er folgt dem Meister hoch entzückt,
Das ist der deutsche Geist! So fliegt
Er über Nacht und Schatten;
So hat er, was ihn hemmt, besiegt,
Und wirket ohn Ermatten.
In dem, was er geboren,
Und weiß von keiner Aenderung,
Und bleibet unverloren.