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Das Marienbild zu Eicha bei Naunhof

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Das Marienbild zu Eicha bei Naunhof
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 346–347
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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[346]
398) Das Marienbild zu Eicha bei Naunhof.
Pfeiffer, Orig. Lips. p. 387. Poet. beh. b. Ziehnert. Bd. II. S. 38 sq.

Am linken Ufer der Parthe, drei Stunden nordwestlich von der Stadt Grimma und zwei Meilen von Leipzig liegt in der Nähe von Naunhof das Vorwerk Eicha. Dieses soll seinen Namen von einem hohlen Eichbaum haben, der zur Zeit der Sorbenwenden hier stand und unter welchem diese ihre Abgötterei trieben. Nachher ward der Ort angebaut [347] und hier Messe gelesen. Denn im Jahre 1454 hat ein Fuhrmann, der bei bösem und grundlosem Wege mit seinem beladenen Wagen[1] unweit dieses Orts halten blieb, in seiner größten Angst und bei scheinbar unmöglicher Hilfe an dieser Eiche eine Tafel mit einem Marienbilde erblickt, ist vor dasselbe niedergeknieet und hat gesehen, daß die Pferde den Wagen indessen fortzogen. Er hat darauf die Sage in Leipzig erzählt, man hat dann oft dahin gewallfahrt und von den gebrachten Opfern eine schöne Kirche der Jungfrau Maria zu Ehren gebaut.


  1. Nach einer andern Sage hätte der Fuhrmann unterwegs einen Fremden mit einem schweren Packt aufgenommen, als er dort hin kam, konnte er auf einmal nicht weiter. Er betete also zu dem dort an einer Eiche befestigten Bilde der J. Maria um Hilfe, da aber gleichwohl die Pferde nicht anzogen, so argwöhnte er, auf seinem Wagen befinde sich ein geraubtes Kirchengut. Er öffnete also sogleich das Packt des Fremden und fand darin eine aus einer Kirche von diesem gestohlene silberne Monstranz. Zur Erinnerung an dieses Wunder soll man dann zu diesem Bilde hier gewallfahrt haben.