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Das Marienbild zu Schleuß

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Textdaten
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Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
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Titel: Das Marienbild zu Schleuß
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aus: Die Volkssagen der Altmark
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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12. Das Marienbild zu Schleuß.

In der Kirche des Dorfes Schleuß, oder wie es die Landleute nennen: Schleutz, im Kreise Stendal, welches ein Filial von Lüderitz ist, befindet sich in der Mitte der Altarstafel ein merkwürdiges Marienbild, das mit einem sonderbaren Gebrauche in Verbindung steht. Die Mutter Gottes hält auf diesem Bilde ein nacktes Kindlein auf dem Arme, dieses hat einen rothen Apfel in der rechten Hand, den es, wie zum Anbeißen nach dem Munde hin hält. Daneben steht ein Heiliger in einem großen, ganz vergoldeten Bischofsmantel, die zwei ersten Finger der rechten Hand wie zum Segensprechen ausgestreckt. In Verbindung mit diesem Bilde steht es, daß der Schmied zu Schleuß jährlich auf den ersten Weihnachtstag drei rothe Aepfel an den Prediger zu Lüderitz liefern muß. Dieses soll von einem zu uralten Zeiten geschehenen Gelübde herrühren, von dem man aber jetzt nichts Näheres mehr weiß.

Beckmann histor. Beschr. v. Brandenburg. Th. 5. Buch 1. Cap. 6. S. 61.